Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Moderator: jhg
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Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hallo liebes Forum,
nachdem ich Asbest im Keller meiner Mietswohnung entdeckt habe plane ich meine Werkbank ins Wohnzimmer zu stellen und ggf. mit Raumtrenner und einer guten Absaugung zu arbeiten. Ich möchte mich nicht unnötigem Risiko aussetzen und zudem ist es auch schöner bei Tageslicht zu werkeln, denke ich.
Ich habe mir nun erstmal für alle Holz-, Schleif-, Renovierungsarbeiten etc. eine gute Atemschutzmaske mit passendem Filter für Partikel und einigen Gasen besorgt.
Nun frage ich mich aber auch wie die Bearbeitung von alten Holztreppen ist? Ich habe in meiner Umgebung 15 Mahagonitreppenstufen (lackiert) für knapp 15 € das Stück entdeckt. Klingt nicht schlecht, da ich damit erstmal ein bisschen rumprobieren könnte.
Mögliche Projekte wären der Bau von einer Lapsteel und ich könnte je nach Maserung die Treppenstufen auftrennen und mir ein paar Böden / Decken zum Trocknen sägen. Nun habe ich aber gelesen, dass gerade bei alten Häusern dioxinhaltige Holzschutzmittel eingesetzt wurden?
Kann mir jemand bezüglich dessen eine Einschätzung geben? Erkenne ich dies an irgendetwas? Angenommen es wären schadstoffhaltige Lacke, dann wäre es aber auch nicht getan mit auftrenne / hobeln / schleifen etc. Das giftige Zeugs würde trotzdem im Holz bleiben oder?
Freue mich auf eine Rückmeldung.
Danke Euch!
*
nachdem ich Asbest im Keller meiner Mietswohnung entdeckt habe plane ich meine Werkbank ins Wohnzimmer zu stellen und ggf. mit Raumtrenner und einer guten Absaugung zu arbeiten. Ich möchte mich nicht unnötigem Risiko aussetzen und zudem ist es auch schöner bei Tageslicht zu werkeln, denke ich.
Ich habe mir nun erstmal für alle Holz-, Schleif-, Renovierungsarbeiten etc. eine gute Atemschutzmaske mit passendem Filter für Partikel und einigen Gasen besorgt.
Nun frage ich mich aber auch wie die Bearbeitung von alten Holztreppen ist? Ich habe in meiner Umgebung 15 Mahagonitreppenstufen (lackiert) für knapp 15 € das Stück entdeckt. Klingt nicht schlecht, da ich damit erstmal ein bisschen rumprobieren könnte.
Mögliche Projekte wären der Bau von einer Lapsteel und ich könnte je nach Maserung die Treppenstufen auftrennen und mir ein paar Böden / Decken zum Trocknen sägen. Nun habe ich aber gelesen, dass gerade bei alten Häusern dioxinhaltige Holzschutzmittel eingesetzt wurden?
Kann mir jemand bezüglich dessen eine Einschätzung geben? Erkenne ich dies an irgendetwas? Angenommen es wären schadstoffhaltige Lacke, dann wäre es aber auch nicht getan mit auftrenne / hobeln / schleifen etc. Das giftige Zeugs würde trotzdem im Holz bleiben oder?
Freue mich auf eine Rückmeldung.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ich denke, bei den Treppenstufen brauchst du dir keine (weniger) Sorgen zu machen. Die wurden nie und nimmer mit Holzschutz (für Nadelholz, Dachbalken etc.) behandelt sondern nur lackiert. Das der Schleifstaub nicht gesundheistförderlich ist, ist klar. Aber mit Absaugung und Maske eigentlich kein Problem.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hi jhg, danke Dir für die Antwort und die Einschätzung.
Die Stufen haben die Maße 30 x 90 x 4 cm. Gar nicht so schlecht oder?
Die Stufen haben die Maße 30 x 90 x 4 cm. Gar nicht so schlecht oder?
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Klingt gut, genau richtig
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Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hey! Anbei ein paar Bilder der Treppenstufen. Sie bestehen meist aus 2-3 zusammengeleimten Stücken. Ich bin mir unsicher, ob ich die Verleimung nutze oder ob ich sie komplett auftrenne und neu verleime? Hat da jemand einen Tipp? Lediglich eine der 14 Stufen hat einen kleinen Riss in der Leimfuge. Augenscheinlich sind die Stufen überwiegend gerade. Lediglich eine Stufe ist verzogen.
Nun macht es wohl Sinn die Maserung und Ringe genauer zu studieren und für jedes Brett zu entscheiden was daraus werden könnte, richtig?
Ich habe ein paar Bilder beigefügt. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, ob da was auf dem ersten Blick für
1.) Lapsteel
2.) E-Gitarrenkorpus
3.) Akustikdecke / Boden
4.) Gitarrenhals
dabei sein könnte. Manche Maserungen sind echt schön, aber mir fällt's noch echt schwer das Holz zu "lesen".
Viele Grüße
*
Nun macht es wohl Sinn die Maserung und Ringe genauer zu studieren und für jedes Brett zu entscheiden was daraus werden könnte, richtig?
Ich habe ein paar Bilder beigefügt. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, ob da was auf dem ersten Blick für
1.) Lapsteel
2.) E-Gitarrenkorpus
3.) Akustikdecke / Boden
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dabei sein könnte. Manche Maserungen sind echt schön, aber mir fällt's noch echt schwer das Holz zu "lesen".
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Erstmal einfach alle kaufen, 15,- pro Stufe sind absolut fair. "Lesen" kannst du sie dann zu Hause in Ruhe .
Besonders gerade gewachsene Stücke wie z.B. im dritten Bild kannst du gut für Hälse nehmen.
Die wilderen Sachen nimmst du dann für Bodies, ganz nach deinem Geschmack. Ich für meinen Teil würde die vorhandenen Leimfugen dabei möglichst umgehen. Nicht weil sie nicht halten, sondern weil sie einfach hässlich sind.
Und wenn dir das zuviel Holz sein sollte (Aber Vorsicht: Gitarren bauen macht süchtig): Hier im Forum findest du mit Sicherheit Abnehmer, mich eingeschlossen.
Gruß
Markus
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hey Markus,
ich habe die 14 Stufen nun für 150 € bekommen. Waren doch über 200 Kilometer hin und zurück, aber hat sich wohl gelohnt.
ich habe die 14 Stufen nun für 150 € bekommen. Waren doch über 200 Kilometer hin und zurück, aber hat sich wohl gelohnt.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Stell doch mal das spezifische Gewicht der Stufen fest.
Zu schwer sollte das Holz für den Korpus bei Solidbody-Instrumenten nicht sein, sonst drohen Rückenscmerzen und der Spass am Instrument vergeht.
Gegenmaßnahmen wie das chambern (Hohlräume im Korpus zusätzlich ausfräsen) helfen nur bedingt (meist unter deutlich unter 1000gr).
Viel Spass mit Holz Damit kannst Du Dir etwas sehr schönes bauen.
Hermann
Zu schwer sollte das Holz für den Korpus bei Solidbody-Instrumenten nicht sein, sonst drohen Rückenscmerzen und der Spass am Instrument vergeht.
Gegenmaßnahmen wie das chambern (Hohlräume im Korpus zusätzlich ausfräsen) helfen nur bedingt (meist unter deutlich unter 1000gr).
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Hermann
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Diese Stufen sind aus günstigstem Material wild zusammengeleimt worden. Aber man kann es dem Hersteller ja nicht verübeln, es ging um die reine Zweckdienlichkeit. Aber sie haben ihren Zweck erfüllt und werden jetzt upgecycelt! Besser gehts doch eigentlich nicht .
Es sieht zum Teil superdoof aus, von stehenden oder liegenden Jahresringen noch gar nicht gesprochen usw.
Aber es gibt auch sehr interssante Teile! Die Stufe mit dem schmalen, dunklen Teil und dem hellen Delta. Das aufgeschnitten gespiegelt als Top, eventuell dann dazu noch einen Mittelstreifen aus anderem Holz- würde ich sofort probieren wollen. Ansonsten würde ich auch die Zickzackverleimungen rausschneiden. Sind zwar technisch richtig für die Stabilität, stört aber den einen oder anderen in der Optik.
Grüße
Kellermann
Es sieht zum Teil superdoof aus, von stehenden oder liegenden Jahresringen noch gar nicht gesprochen usw.
Aber es gibt auch sehr interssante Teile! Die Stufe mit dem schmalen, dunklen Teil und dem hellen Delta. Das aufgeschnitten gespiegelt als Top, eventuell dann dazu noch einen Mittelstreifen aus anderem Holz- würde ich sofort probieren wollen. Ansonsten würde ich auch die Zickzackverleimungen rausschneiden. Sind zwar technisch richtig für die Stabilität, stört aber den einen oder anderen in der Optik.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hallo!
Ich habe heute mal die Stufen an der Leimfuge aufgesägt. Herausgekommen ist das hier...
Ich beginne mal mit den fünf Teilen, die glaube ich stehende Jahresringe haben?!
Mag jemand mal drüber schauen und das einschätzen was ich mit den Brettern machen könnte?
Würde mich freuen!
Lieben Gruß
Ich habe heute mal die Stufen an der Leimfuge aufgesägt. Herausgekommen ist das hier...
Ich beginne mal mit den fünf Teilen, die glaube ich stehende Jahresringe haben?!
Mag jemand mal drüber schauen und das einschätzen was ich mit den Brettern machen könnte?
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
2 ist durchaus halstauglich. Es gibt die Möglichkeit, aufzutrennen und ein Teil zu wenden, damit die Ringe v-förmig zueinander stehen, mit Mittellagen, Furnierstreifen usw. Auch wenn du mehrteilige Korpusse machst, ist der (symmetrische) Wechsel der Diagonalringe der Einzelteile gut, damit sich eventuelle Verzugkräfte gegenseitig aufheben oder in der Waage halten.
Grüße
Kellermann
Edith: Ich wüsste nicht, warum man die Holzteile bestimmten Instrumententypen zuordnen sollte oder könnte. Man kann bezüglich günstiger oder ungünstiger Ringlage neues "Leimholz" herstellen als Grundlage für den Instrumentenbau, den man plant. Beim Hals wäre ich sehr wählerisch, Korpusteile für Massivinstrumente kann man versuchen zu optimieren. Auch bei relativ liegenden Ringen wie hier wäre ich optimistisch, das Mahagoniartige war vermutlich 30-40 Jahre bei Raumluftkonditionen eine Haustreppe. Bei Berücksichtigung der genannten Dinge wird sich da nichts mehr werfen.
Grüße
Kellermann
Edith: Ich wüsste nicht, warum man die Holzteile bestimmten Instrumententypen zuordnen sollte oder könnte. Man kann bezüglich günstiger oder ungünstiger Ringlage neues "Leimholz" herstellen als Grundlage für den Instrumentenbau, den man plant. Beim Hals wäre ich sehr wählerisch, Korpusteile für Massivinstrumente kann man versuchen zu optimieren. Auch bei relativ liegenden Ringen wie hier wäre ich optimistisch, das Mahagoniartige war vermutlich 30-40 Jahre bei Raumluftkonditionen eine Haustreppe. Bei Berücksichtigung der genannten Dinge wird sich da nichts mehr werfen.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ich würde hier auch zustimmen.jhg hat geschrieben: ↑19.05.2021, 09:57Ich denke, bei den Treppenstufen brauchst du dir keine (weniger) Sorgen zu machen. Die wurden nie und nimmer mit Holzschutz (für Nadelholz, Dachbalken etc.) behandelt sondern nur lackiert. Das der Schleifstaub nicht gesundheistförderlich ist, ist klar. Aber mit Absaugung und Maske eigentlich kein Problem.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hey, danke für die Antworten.
Würdet ihr dann auch nach der Verleimregel vorgehen?
Kern an Kern
Splint an Splint
Rechte und linke Seite im Wechsel
Mag jemand mal drüber schauen, ob ich das Holz richtig "interpretiert" habe?
Welche Breite würdet ihr für die Bretter wählen?
Danke Euch!
Würdet ihr dann auch nach der Verleimregel vorgehen?
Kern an Kern
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Mag jemand mal drüber schauen, ob ich das Holz richtig "interpretiert" habe?
Welche Breite würdet ihr für die Bretter wählen?
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Kern an Kern und Splint an Splint auf jeden Fall. Davon abgesehen versuche ich jedoch Zweiteilig und Bookmatched vorzugehen, also die Richtung der Ringe symmetrisch zu halten. Ideale Breite der Bretter also halbe Gitarrenbreite. (Ca 17cm). Halsrohlinge einteilig mache bei symmetrischen KPs auf 7 cm Breite, da brauch ich bei meiner KP-Form keine Öhrchen. Mindestbreite wäre bei Gitarren etwa 6 cm
Wenn man das nich hinbekommt und etwas drunter liegt, kann man über mehrstreifige -Hälse und bei Korpi eine ggf etwas schmalere Mittelsektion nachdenken. Grundsätzlich würde ich bei sowas aus dem „Bug“ ein Feature machen, also mit Trennfurnieren etc eine ansprechende Optik anstreben.
Letztlich ist es keine 3m Tischplatte die gefahr läuft sich über die Länge zu werfen, wenn ein E-Gitarren Korpus sich wirft liegt das Problem weniger in der Anordnung der Teile sondern eher im Holz selber - und recyclete Treppenstufen sind normalerweise sehr gut abgelagert und stabil
Wenn man das nich hinbekommt und etwas drunter liegt, kann man über mehrstreifige -Hälse und bei Korpi eine ggf etwas schmalere Mittelsektion nachdenken. Grundsätzlich würde ich bei sowas aus dem „Bug“ ein Feature machen, also mit Trennfurnieren etc eine ansprechende Optik anstreben.
Letztlich ist es keine 3m Tischplatte die gefahr läuft sich über die Länge zu werfen, wenn ein E-Gitarren Korpus sich wirft liegt das Problem weniger in der Anordnung der Teile sondern eher im Holz selber - und recyclete Treppenstufen sind normalerweise sehr gut abgelagert und stabil
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Danke! Gilt das für den Korpus für E-Gitarre oder auch für Akustikzargen -/decken? Bookmatched bekomme ich ja nicht wirklich hin für E-Gitarre, für eine Zarge/Decke eventuell schon, allerdings dann mit liegenden Jahresringen...DoppelM hat geschrieben: ↑21.05.2021, 12:22Kern an Kern und Splint an Splint auf jeden Fall. Davon abgesehen versuche ich jedoch Zweiteilig und Bookmatched vorzugehen, also die Richtung der Ringe symmetrisch zu halten. Ideale Breite der Bretter also halbe Gitarrenbreite. (Ca 17cm). Halsrohlinge einteilig mache bei symmetrischen KPs auf 7 cm Breite, da brauch ich bei meiner KP-Form keine Öhrchen. Mindestbreite wäre bei Gitarren etwa 6 cm
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Obacht: Alles bezog sich ausdrücklich auf massive Instrumente, Akustik ist z.T. eine sehr andere Baustelle, da können andere mehr zu sagen.
Grüße
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ich habe mich unpräzise und missverständlich ausgedrückt. Natürlich hast du keine 8cm Stufe die du aufsägen kannst, aber wenn man einen gerade gewachsenen 100 cm lange und 17 cm breiten Streifen halbierst und über schmale Seite der Schnittstelle zusammenklappst, liegen die Ringe V-förmig gegeneinander und verlaufen weitestgehend symmetrisch, ähnlich wie bei einem Bookmatching - sogar noch mehr (weil bei einem Bookmatching Stirn- und Rückseite geometrisch keinerlei Ähnlichkeiten mehr haben außer bei perfekt stehenden Ringen.)Julius347 hat geschrieben: ↑21.05.2021, 12:31Danke! Gilt das für den Korpus für E-Gitarre oder auch für Akustikzargen -/decken? Bookmatched bekomme ich ja nicht wirklich hin für E-Gitarre, für eine Zarge/Decke eventuell schon, allerdings dann mit liegenden Jahresringen...DoppelM hat geschrieben: ↑21.05.2021, 12:22Kern an Kern und Splint an Splint auf jeden Fall. Davon abgesehen versuche ich jedoch Zweiteilig und Bookmatched vorzugehen, also die Richtung der Ringe symmetrisch zu halten. Ideale Breite der Bretter also halbe Gitarrenbreite. (Ca 17cm). Halsrohlinge einteilig mache bei symmetrischen KPs auf 7 cm Breite, da brauch ich bei meiner KP-Form keine Öhrchen. Mindestbreite wäre bei Gitarren etwa 6 cm
Ebenso kannst du zwei komplett unterschiedliche Stücke mit ähnlichem verlauf der Ringe so verleimen dass diese symmetrisch zueinander stehen - gerade bei Zweiteiler Hälsen so oder zu empfehlen.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Wie lang und dick sind die denn?
Bei hinreichenden Maßen würd ich Nr7 halbieren und auftrennen, so dass du zwei Bookmatched Sets daraus bekommst - linke Seite wild, rechte seite pommeliert oder wie man das nennen will. Eins als Boden, eins als Top.
Mit viel Geduld, Vorsicht, Muskelschmalz und gründlichem Anreißen kann man sowas sogar mit ner Japansäge auftrennen. Man muss nur rundherum eine Kerbe vorarbeiten die hilft die Säge zu führen.
Bei Nr6 lohnt sich das eher nicht, da würde ich einfach "umklappen" wie oben beschrieben.
Bei hinreichenden Maßen würd ich Nr7 halbieren und auftrennen, so dass du zwei Bookmatched Sets daraus bekommst - linke Seite wild, rechte seite pommeliert oder wie man das nennen will. Eins als Boden, eins als Top.
Mit viel Geduld, Vorsicht, Muskelschmalz und gründlichem Anreißen kann man sowas sogar mit ner Japansäge auftrennen. Man muss nur rundherum eine Kerbe vorarbeiten die hilft die Säge zu führen.
Bei Nr6 lohnt sich das eher nicht, da würde ich einfach "umklappen" wie oben beschrieben.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hey, vielen Dank Euch für die vielen Anregungen.
Die Stufen sind alle 87,5 cm lang und 4 cm dick.
Hätte nicht gedacht, dass das Auftrennen prinzipiell mit einer Japansäge möglich ist. Habe bei meinen Eltern eine große Bandsäge stehen, aber ans Auftrennen habe ich mich damit noch nicht rangetraut. Hab das Gefühl mit der Japansäge könnte es erstmal sogar ein sauberes Ergebnis geben... danke für den Tipp!
Bin mir noch nicht sicher, ob ich das seitliche Abrichten mit dem Hobel versuche oder dafür noch in einen kleinen Abrichthobel investiere.
Nur zum Verständnis: Aus Nr. 7 könnte ich also durchaus Boden und Decke für eine Akustikgitarre machen?
Übrigens... ...beim Sägen roch das mahagoniartige Holz nicht ganz so extrem, ein bisschen nach Eiche und Richtung "frisch gebackenes Brot"...
Die Stufen sind alle 87,5 cm lang und 4 cm dick.
Hätte nicht gedacht, dass das Auftrennen prinzipiell mit einer Japansäge möglich ist. Habe bei meinen Eltern eine große Bandsäge stehen, aber ans Auftrennen habe ich mich damit noch nicht rangetraut. Hab das Gefühl mit der Japansäge könnte es erstmal sogar ein sauberes Ergebnis geben... danke für den Tipp!
Bin mir noch nicht sicher, ob ich das seitliche Abrichten mit dem Hobel versuche oder dafür noch in einen kleinen Abrichthobel investiere.
Nur zum Verständnis: Aus Nr. 7 könnte ich also durchaus Boden und Decke für eine Akustikgitarre machen?
Übrigens... ...beim Sägen roch das mahagoniartige Holz nicht ganz so extrem, ein bisschen nach Eiche und Richtung "frisch gebackenes Brot"...
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Japansäge ist viiiiieeeeel Arbeit, aber machbar. Kannst du sehen, wenn du mal in meinen Bauthreads stöberst. Zum Beispiel bei der "kleinen Steelstring", die in meiner Signatur verlinkt ist.
Und jetzt kommt das große ABER: Wenn du vor hast, zu Akustik-Sätzen aufzusägen und daraus auch Zargen biegen zu wollen, mach da Biegetests, bevor du alles aufschneidest. Ich bin da nämlich selber in die Falle getappt, dass sich mein Mahagoni absolut nicht biegen ließ. Vorher war ich immer der Meinung, dass man jedes Holz biegen kann, und auch Mahagoni ist ja durchaus üblich für Akustik-Gitarren. Aber es gibt eben Dutzende Mahagoni-Arten und enge Verwandte, bei den einen geht´s mit der Biegerei bestens, bei anderen offenbar garnicht. Und wer weiß, was du da erwischt hast...
Wenn ich mir die Bilder Nr. 5 und 6 in deiner ersten Bilderserie so anschaue, sind da Teile dabei, die breit genug sind um richtig schöne zweiteilige Solid-Bodies für E-Gitarren zu ergeben, nach der von @DoppelM vorgeschlagenen Weise (streiche dabei nur gedanklich das "bookmatched", aber er hat schon erklärt, wie´s gemeint ist). Beim Gewicht musst du da halt aufpassen bzw. den Korpus entsprechend gestalten. Also vorher mal das spezifische Gewicht ermitteln. Meine "Simplex" aus dem Wettbewerb ist ja auch aus ´was Mahagoni-Artigem und wiegt nur knapp über 2,5kg. Tonnenwölbung und unter 0,6 g/cm^3 sei Dank.
Gruß
Markus
Und jetzt kommt das große ABER: Wenn du vor hast, zu Akustik-Sätzen aufzusägen und daraus auch Zargen biegen zu wollen, mach da Biegetests, bevor du alles aufschneidest. Ich bin da nämlich selber in die Falle getappt, dass sich mein Mahagoni absolut nicht biegen ließ. Vorher war ich immer der Meinung, dass man jedes Holz biegen kann, und auch Mahagoni ist ja durchaus üblich für Akustik-Gitarren. Aber es gibt eben Dutzende Mahagoni-Arten und enge Verwandte, bei den einen geht´s mit der Biegerei bestens, bei anderen offenbar garnicht. Und wer weiß, was du da erwischt hast...
Wenn ich mir die Bilder Nr. 5 und 6 in deiner ersten Bilderserie so anschaue, sind da Teile dabei, die breit genug sind um richtig schöne zweiteilige Solid-Bodies für E-Gitarren zu ergeben, nach der von @DoppelM vorgeschlagenen Weise (streiche dabei nur gedanklich das "bookmatched", aber er hat schon erklärt, wie´s gemeint ist). Beim Gewicht musst du da halt aufpassen bzw. den Korpus entsprechend gestalten. Also vorher mal das spezifische Gewicht ermitteln. Meine "Simplex" aus dem Wettbewerb ist ja auch aus ´was Mahagoni-Artigem und wiegt nur knapp über 2,5kg. Tonnenwölbung und unter 0,6 g/cm^3 sei Dank.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ne, ich dachte an elektrisch. Für akustisch eher die breitere nehmen.Julius347 hat geschrieben: ↑21.05.2021, 17:24Hey, vielen Dank Euch für die vielen Anregungen.
Die Stufen sind alle 87,5 cm lang und 4 cm dick.
Hätte nicht gedacht, dass das Auftrennen prinzipiell mit einer Japansäge möglich ist. Habe bei meinen Eltern eine große Bandsäge stehen, aber ans Auftrennen habe ich mich damit noch nicht rangetraut. Hab das Gefühl mit der Japansäge könnte es erstmal sogar ein sauberes Ergebnis geben... danke für den Tipp!
Bin mir noch nicht sicher, ob ich das seitliche Abrichten mit dem Hobel versuche oder dafür noch in einen kleinen Abrichthobel investiere.
Nur zum Verständnis: Aus Nr. 7 könnte ich also durchaus Boden und Decke für eine Akustikgitarre machen?
Übrigens... ...beim Sägen roch das mahagoniartige Holz nicht ganz so extrem, ein bisschen nach Eiche und Richtung "frisch gebackenes Brot"...
87,5 ist aber sehr kurz um sie für elektrische zu halbieren. Bei Akustischen brauchst du das dann nicht, dafür wirds mehr Auftrennarbeit - quasi 3 scheiben draus machten. Dann kannste dir eine von den schmaleren für die zargen und die geradeste für den Hals nehmen, fertig ist die OO-15
Frisch gebackenes Brot war bei mir Sipo. Sapeli ist pfeffriger.
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Hab eine tolle Seite entdeckt wo stehende und liegende Jahresringe für den (Akustik-)Gitarrenbau ganz gut erklärt werden (allerdings auf Englisch):
https://www.jsbguitars.com/learn-about- ... tar%20wood.
Laut der Seite könnte ich meine "Rift Sawn" Bretter (also z.B. Nr. 1 mit 16 cm Breite) durchaus auch für nen Boden einer Akustikgitarre verwenden...
https://www.jsbguitars.com/learn-about- ... tar%20wood.
Laut der Seite könnte ich meine "Rift Sawn" Bretter (also z.B. Nr. 1 mit 16 cm Breite) durchaus auch für nen Boden einer Akustikgitarre verwenden...
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ich habe die Bretter nun endlich mal aufgetrennt und abgerichtet.
Rohdichte liegt exemplarisch bei 0,72 g/cm³. Habe bei Nebelheim Tonewood mir Khaya Boden / Zargen bestellt,
so kann ich das Holz ganz gut vergleichen. Es ist auf jeden Fall sehr viel dunkler und brauner als Khaya (Das Khaya ist sehr rötlich, bisschen rosafarbend würde ich sogar sagen).
Rohdichte liegt exemplarisch bei 0,72 g/cm³. Habe bei Nebelheim Tonewood mir Khaya Boden / Zargen bestellt,
so kann ich das Holz ganz gut vergleichen. Es ist auf jeden Fall sehr viel dunkler und brauner als Khaya (Das Khaya ist sehr rötlich, bisschen rosafarbend würde ich sogar sagen).
- Julius347
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Re: Lackierte Mahagoni Holztreppen - gefährlich?
Ich habe gestern ein "Mahagoni"-Regal aus Neuguinea zersägt. Hat sich herausgestellt, dass es doch irgendetwas anderes ist. Nun habe ich für 10 € einen Haufen Bretter hier - vermutlich Meranti?! Davon mindestens 10 Bretter mit stehenden Jahresringen. Rohdichte (bei 12 % Holzfeuchte) des Meranti(artigem) liegt bei 0,487 g/cm³. Riecht wahnsinnig aromatisch, nicht schlecht, sehr süßlich, irgendwie karamellig, vanillig. Erinnert mich irgendwie an Pfeifenrauchen, keine Ahnung wieso. Hab sie schon zersägt und abgerichtet. Macht Spaß.
Nun meine Idee wie ich die oben fotografierten Mahagoniartigen Bretter für ein Gitarrenboden (ggf. Top) benutzen könnte:
Das Meranti als Mittelstreifen benutzen. Was haltet ihr davon? Ich finde optisch harmoniert es ganz gut, weil es eben hell bräunlich ist und sich vom dunklen rötlich-braunen Mahagoni etwas absetzt. Meint ihr da ist etwas dabei?
Das Holz im Vergleich zum Khaya:
Hier potentielles Hals und Zargen Material:
Liebe Grüße und genießt die Sonne,
Julius
Nun meine Idee wie ich die oben fotografierten Mahagoniartigen Bretter für ein Gitarrenboden (ggf. Top) benutzen könnte:
Das Meranti als Mittelstreifen benutzen. Was haltet ihr davon? Ich finde optisch harmoniert es ganz gut, weil es eben hell bräunlich ist und sich vom dunklen rötlich-braunen Mahagoni etwas absetzt. Meint ihr da ist etwas dabei?
Das Holz im Vergleich zum Khaya:
Hier potentielles Hals und Zargen Material:
Liebe Grüße und genießt die Sonne,
Julius
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