Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

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Kellermann
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Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

#1

Beitrag von Kellermann » 20.02.2021, 08:35

Hallo zusammen,

im Bild ist die Einbausituation eines Piezos. Der Piezo ist nicht flach, es ist eine Rundkordel. Aus verschiedenen Gründen ist der Abgang nach unten in der Brücke weit links. Brücke und Einlage wurden wesentlich breiter angefertigt als nötig. Der Piezo ist von der Länge her für eine Gitarre. Ich benötige von der Saitenposition auf der Einlage eine Breite von knapp 50 mm. Die Einlage ist aus Corian, wenig flexibel und steinartig. Damit Piezos gut abnehmen muss guter Kontakt zur Einlage bestehen.

Meine Fragen,
1. um eine gute Druckverteilung zu haben, würde ich an den Enden der Einlage Material wegnehmen, damit sich der Druck auf den Bereich unmittelbar unterhalb der Saiten verteilt auf die Kordel. Ist das als vorbeugende Maßnahme sinnvoll oder nicht?
2. Sind Kordeln als Abnehmer unempfindlicher gegen Verkippen der Einlage (Voraussetzung, die Kordel liegt wirklich strack, gerade), weil auch beim Verkippen immer eine tangentiale Auflagesituation besteht im Gegensatz zu einem flachen Abnehmer?
3. Es gibt Hinweise, die Einlage einzusägen bis knapp unter den sichtbaren Bereich, um ein leichte Durchbiegung oder Anpassung an den Abnehmer zu ermöglichen. Geht das nur mit Kunststoffeinlagen, bricht anderes Material eventuell?

Viele Grüße
Kellermann
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Re: Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

#2

Beitrag von Magfire » 20.02.2021, 11:04

Moin :),
Seitlich etwas wegzunehmen würde auf jeden Fall den Druck erhöhen, da sich die Saitenkraft (nix für ungut, Urs ;) ) ja auf eine kleinere Fläche verteilt.

Ich habe keine Erfahrung in der Bearbeitung von Corian, würde dir aber alternativ empfehlen, dir die mitgelieferten Stegeinlagen meines Lieblings-A-Pickups "Shadow SH-4020" mal als Inspiration anzusehen.
Die ist auf der Unterseite zwischen den Saiten eingekerbt und sorgt so für einen optimalen Anpressdruck des einzelnen "Saitensegments".

Das Prinzip habe ich schon auf alle* meine A-Gitarren übertragen, auch die ohne Einzelsaitenabnahme.
Man kann es für Hokuspokus halten, die Diskantsaiten meiner 12-Saiter höre ich seitdem aber präsenter über den Pickup!

Grundvoraussetzung ist natürlich eine Nut im Steg, deren Boden so plan wie möglich ist.

*Bei meiner Autumn von @Gerhard war das aber nicht nötig, da ist die Nut plan in Perfektion. Das macht echt ne Menge aus!


Viele Grüße,
Philip
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Re: Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

#3

Beitrag von Kellermann » 20.02.2021, 11:47

@Magfire vielen Dank für Rückmeldung. Ich rede ja ein wenig "what if", mehr Druck pro Fläche war auch meine Überlegung, es geht nur darum, schlechter wirds dadurch zumindest nicht, ich wollte das von Beginn an machen, ohne vorher zuwissen, ob es eigentlich Probleme gibt oder nicht.
"Bereiche pro Saite einschneiden"...die Einlage ist doch hart und die Schwingung verteilt sich im Einlagenmaterial. Ist es wichtig, sich da an Saitenbereiche zu halten? Die Stegeinlage sollte wahrscheinlich einfach in regelmäßigen Abständen eingeschnitten sein, damit sie sich zumindest insgesamt etwas verformen kann?

Grüße
Kellermann

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Re: Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

#4

Beitrag von Magfire » 20.02.2021, 13:01

Mir liegen dazu leider keine physikalischen Kenntnisse vor, da können die Profis vielleicht etwas zu sagen. Ich kann da nur auf meine Try&Error-Erfahrungen zurückgreifen.

Hat @Herr Dalbergia nicht mal eine Akustik mit einer dreiteiligen Stegeinlage zwecks besser Kompensation gebaut?

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Re: Piezo unter Stegeinlage - wie druckoptimal einbauen

#5

Beitrag von Herr Dalbergia » 21.02.2021, 09:22

Ja, meine Stegeinlagen liegen nur auf und sind 3 Teilig, damit ich die Kompensation für jede Saite einstellen kann.
Vergleichbar mir dem Steg einer Telecaster.

Einzelreiter klingen nicht gut.

ich hab aber keine Piezo Zeugs im Steg, aus Prinzip nicht.

Bei Piezos darfst alles machen, bis es halt so klingt wie es soll.

Und es klingt halt immer nach Piezo...
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