Einen schönen Mittag!
Nachdem die Tage das Wetter ja eher so lala war und ich draußen nichts mehr wirklich machen konnte ging es ein Stockwerk tiefer mit dem Thema Pickups weiter...und immernoch mit einem Haufen Metall
Es war aber das erste Mal auch ein klein wenig Holz dabei. Versprochen. Vorsicht, es wird mal wieder etwas länger...
Ganz am Anfang hatte ich ja schon gesagt, dass die „Flexable“ drei PUs bekommen soll. Alles Stromwandler-PUs. Die Grundlagen dazu gibt es hier:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=35&t=7924 Ich wollte das Thema mal auf den Boden bringen und auch etwas versuchen was ein wenig Abseits des Üblichen ist. Die zweite Geschichte war auch, dass ich die Initialen meines Namens in den PUs verewigen möchte. Das hat den Grund in der Geschichte die ich ein paar Posts weiter vorne erzählt habe. Die „Flexable“ ist ja für eine bestimmte Tochter von mir bestimmt und da kommen ein paar Sachen zusammen. Hier erstmal der (erste) PU Stand heute:
Wenn ich mal mit allen Dreien fertig bin sollen die noch mit schwarzem Epoxi ausgegossen werden damit man die Innereien nicht mehr sieht und es einen schönen Kontrast zum Kupfer (oder welche Farbe auch immer) bildet. OK, meine Initialien machen es mir auch verdammt einfach „M“ und „W“
Schaut man den PU aber von der Seite her an, dann ergibt sich quasi auch ein „E“ und eine „3“. Das „E“ ist wiederum die Initiale meiner Tochter, sie ist ein Drilling und es ist meine dritte Gitarre. Soweit mal zum Hintergrund.
Wie im Stromwandler-Leitfaden hab ich zunächst einmal mit ein wenig Leiterschleifenorigami angefangen und das Teil in Pappe gebaut. Das Modell zeigt den Schleifenverlauf noch am Besten.
Zu guter Letzt der Vergleich wegen der Größe zu einem PAF
Die Höhenverstellung hab ich a la Parker geplant. Die Poles für A und h (b) sind Schrauben. Dreht man diese heraus kommt man durch die Bohrung an die Einstellschrauben die in der Baseplate sitzen und welche in Rampas im Body greifen. Dazwischen kommt ein Zellgummistreifen der den PU nach oben drückt. So hab ich es schon bei meiner Nr. 2 gemacht und das funktioniert eigentlich ganz gut. Ist zum Einstellen etwas fummelig weil nicht so viel Spiel drin ist aber ich mach das eigentlich auch nur ein mal und ich mag einfach keine PU-Rahmen oder die „Ohren“ der üblichen Humbuckergräben.
Der Bau selbst lief ziemlich ähnlich ab wie beim Pappkameraden, nur eben in Blech. Die (ernstgemeinte) Frage ist nur: Wie detailliert soll ich das beschreiben? Im Laufe der letzten beiden Tage sind in etwa 200 Bilder entstanden und die möchte ich niemandem zumuten. Falls jemand es etwas genauer wissen möchte bitte einfach Laut geben. Ich denk ich habe sicher ein Bild dazu
Jetzt einfach mal ein paar Infos vom Bau. Die Kupferplatte mit Krepp angeklebt und die Schnitte und Bohrungen skizziert. Anschließend mit der Dekupiersäge mehr ausgefressen als gesägt.
Gefühlte Jahre später alles sauber gefeilt. Der Diamantschlüsselfeilensatz von Norma ist gar nicht mal so schlecht.
Passenden Klotz aus Multiplex mit den Innenmaßen gesägt und einen zweiten zum Niederhalten der „Speerspitzen“ außen mit Doppelklebeband befestigt und ab in den großen Schraubstock.
Mit Hilfe von Parrallelanschlägen und Hammer gekantet bis der Kern umschlossen war. Diesen dann ausgetrieben.
Damit war der Grundkörper fertig. Die Ableitungen in die Talemas ist dieses Mal von der Rückseite her. Also kommt noch die Zwischenverbindung hinzu. Das hat auch den Sinn diesen ebenfalls an den Poles vorbeizuführen. Weil ich später da nicht mehr drankommen werde und ich eine eventuell schlechte Nietverbindung zwischen dem Zwischenleiter und den Ableitungen nicht mehr reparieren kann hab ich diese Stelle verlötet. Deswegen durften die Teile ein Zinnbad nehmen.
Talemas aufstecken und verkabeln. Es sind 1000’er Talemas geworden nachdem ich mir die F-Gänge von damals nochmal angeschaut habe. Die Reihenverschaltung mache ich ausserhalb und schließe ein vier-adriges Kabel an. Die Abschirmung wird an die Primärseite gehängt. Da der Grundkörper die Talemas sozusagen umfassend umschließt sollte es eine recht gute Abschirmung geben...hoffe ich.
TaTaaaaa: Holz
Die Poles brauchen etwas Halt und die Schrauben ein Gewinde.
Jetzt noch ein paar zusätzliche Löcher für die die Höhenverstellung...
...und die Baseplate
Die ist aus Plexiglas, weil nicht leitend. Ich will ja die Primärseite unten nicht kurzschließen und damit die Talemas aus dem Spiel nehmen. Nicht die Genauigkeit einer CNC aber es passt ganz gut. Der Blick auf die Einstellschraube(n).
Jetzt geht es quasi an den Zusammenbau...aber nur quasi. Ich hab noch zwei halbe Stahlklingen eingefügt damit jede Saite an zwei Punkten abgenommen wird und so primärseitig ein gehumbucktes Signal entsteht. Das ist eine Stahlklinge vom Trashcontainer für Minihumbucker. In der Mitte geteilt, gekürzt und elektrisch isoliert. Zu guter Letzt, aus Sorge vor „Brumm“ mit etwas Kupferfolie zusätzlich geschirmt. Diese hat einen leitfähigen Kleber und so musste ich nicht auch noch extra löten. Sieht jetzt ein wenig aus wie bei der NASA
Den größten Moment und Point of no Return konnte ich leider nicht bildlich festhalten. Dazu fehlt mir leider eine dritte Hand. Vernietet und verschliffen.
Jetzt noch die Baseplate montiert und den PU durchgemessen. Mir fiel echt ein Stein vom Herzen. Alles so wie es sein soll. Kein Kurzschluss, die Talemas i.O. und alles sitzt ohne zu wackeln.
Ein paar Ansichten:
Zuletzt die Stunde der Wahrheit. Tut das Teil überhaupt?
Jap! Es tut und vor allem tut es was, was es auch nicht tun soll. Null Einstreuungen, kein Feedbackpfeifen. Ich kriege gerade das Grinsen nicht aus meinem Gesicht
Was ich zugegebenermaßen noch nicht sagen kann ist wie der F-Gang aussieht. Da macht mir mein „Testequipment“ ein wenig Ärger im Moment. Das versuche ich die Tage zu lösen aber was ich so schon hören konnte (mal einfach von oben an die Gitarre gehoben)...man kann damit etwas anfangen und der Tonestack vom Preamp wird hoffentlich auch noch sein Weiteres dazu beitragen.
Als Nächstes steht die Wiederholung an. Sollen ja zwei humbuckerförmige PUs werden. Der Unterschied wird darin bestehen, dass ich das Blech genau andersherum kanten werde damit sich das „M“ und das „W“, respektive das „E“ und die „3“ umkehren. Es werden auch 1500‘er Talemas eingebaut und ein stärkerer Magnet. Ergo: Der hier ist für die Halsposition, der Nächste kommt an den Steg und der Mittel-PU in Singlecoilformat liegt auch schon auf der Werkbank. Das passt aber nicht mehr alles in diesen Post. Sorry für die ganze Schwafelei! Bin ja schon ruhig.
LG
Micha