#3 Flexable

Das Board für eure Bauberichte!

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Re: #3 Flexable

#76

Beitrag von micha70 » 21.09.2019, 15:26

Hallo Falk, herzlichen Dank für das Lob!
kehrdesign hat geschrieben:
21.09.2019, 11:47
Und das alles wegen eines Hawaii-Schwengels ... :shock: :?
Vor allem weil der Jammerhaken meist gar nicht dran sein wird :? Was ich noch gar nicht erzählt habe ist, dass die Gitarrenbauwursteleien, die ich noch so vorhabe, dazu dienen jedem meiner Lieben ein Instrument zu vermachen. Frauchen ist Nr. 1, Tochter Nr. 1 ist Gitte Nr. 2 usw. Jetzt ist Tochter Nr. 2 dran und ich versuche so ein wenig den Charakter einzufangen und so ist sie auch. Furchtbar komplex :lol: Tochter Nr. 3 mit ihrem Stimmumfang wird wohl eine Saite mehr benötigen und Sohnemann gibt dann nochmal etwas sehr direktes und geradliniges. Voll auf die 12 und damit habe ich fertig.
kehrdesign hat geschrieben:
21.09.2019, 11:47
... das ist schon ambitioniert hoch drei, zum andern aber auch eine (fein)mechanische Werkerei, die mir Freudentränen in die Augen treibt. (dance a)
Da war ich auch ab und an kurz davor...aber nicht vor Freude :D Der ganze Aufwand nur wegen der Story von oben. Irrsinn vor dem Hintergrund, daß der gute Leo dies mit einem krumgedengelndem Blech und zwei Holzschrauben erledigt hat :roll:
kehrdesign hat geschrieben:
21.09.2019, 11:47
Ich wünsche Dir einen passenden Korrosionsschutz herauszufinden; schade wenn die aufwändigen Messingkonstruktionen hässlich würden.
Jaaaa, daß treibt mir noch ein wenig die Sorgenfalten auf die Stirn. Polieren und mit Zaponlack schützen wird auf Dauer nicht reichen schätze ich. Schwarz beizen wie die Lock Nut ist zwar nice aber auch nicht dauerhaltbar. Ich befürchte das gibt noch ein paar Versuche mit einer Hausgalvanik. Gab es ja neulich in einem anderen Thread wo Messing vernickelt wurde. Wäre eine Alternative.

LG
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Re: #3 Flexable

#77

Beitrag von Poldi » 21.09.2019, 18:30

Adoptier mich... (whistle) 8)

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Re: #3 Flexable

#78

Beitrag von micha70 » 21.09.2019, 18:50

Poldi hat geschrieben:
21.09.2019, 18:30
Adoptier mich... (whistle) 8)
Sagst ausgerechnet Du? Ne, Ne (naughty) Außer Du kannst warten bis ich 100 bin, dann hätte ich vielleicht nochmal Zeit dafür :lol: Bin froh, daß meine inzwischen volljährig sind. Erwachsen sein ist was anderes. Frei nach dem Motto: The idea is to die young...as late as possible!

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Re: #3 Flexable

#79

Beitrag von thoto » 21.09.2019, 19:14

Eine schöne Idee, das mit der persönlichen Gitarre!

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Re: #3 Flexable

#80

Beitrag von lemmy » 23.09.2019, 12:25

Bin total begeistert von deiner Arbeit (clap3)

Da ich aktuell ein Headless Projekt plane, werde ich mir bisschen was bei deinen Tunern abschauen 8)
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Gruß, Daniel

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Re: #3 Flexable

#81

Beitrag von micha70 » 23.09.2019, 12:51

Hi Daniel,

Danke! Schön zu hören oder besser gesagt zu lesen.
lemmy hat geschrieben:
23.09.2019, 12:25
Da ich aktuell ein Headless Projekt plane, werde ich mir bisschen was bei deinen Tunern abschauen 8)
Hau rein! Dazu ist es da. Ich habe es mir ja auch nur von Strandberg abgeschaut ;) Stell‘s uns dann auch vor wenn es soweit ist.

LG
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Re: #3 Flexable

#82

Beitrag von lemmy » 23.09.2019, 13:44

micha70 hat geschrieben:
23.09.2019, 12:51
Hi Daniel,

Danke! Schön zu hören oder besser gesagt zu lesen.
lemmy hat geschrieben:
23.09.2019, 12:25
Da ich aktuell ein Headless Projekt plane, werde ich mir bisschen was bei deinen Tunern abschauen 8)
Hau rein! Dazu ist es da. Ich habe es mir ja auch nur von Strandberg abgeschaut ;) Stell‘s uns dann auch vor wenn es soweit ist.

LG
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Klar, ich mach dazu natürlich nen Baubericht ;)
Gruß, Daniel

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Re: #3 Flexable

#83

Beitrag von kehrdesign » 23.09.2019, 13:55

micha70 hat geschrieben:
21.09.2019, 15:26
... Ich befürchte das gibt noch ein paar Versuche mit einer Hausgalvanik. Gab es ja neulich in einem anderen Thread wo Messing vernickelt wurde. Wäre eine Alternative.
Da bin ich aber gespannt. (dance a)

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Re: #3 Flexable

#84

Beitrag von thoro » 23.09.2019, 14:58

Echt abgefahren, dass du das alles selber konstruierst – und ich dachte, ich sei verrückt...

Das Vernickeln mit der chemischen Methode funktioniert gut. Man darf bloß nicht vorher polieren – das habe ich bei dem ersten Anlauf gemacht und trotz vermeintlich gründlicher Entfettung sah man schon beim ersten Schritt, dass der Palladium-Aktivator keine gute Schicht bildete. Also alles nochmal runter und nur fein geschliffen, gründlich entfettet und dann hat es gut geklappt. Polieren kann man es nachher, wenn man möchte.

Ich werde deinen Thread beobachten und freue mich auf weitere Entwicklungen.
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Re: #3 Flexable

#85

Beitrag von micha70 » 23.09.2019, 15:46

@thoro Hey, gute Tips! Danke. Werd ich mir merken. Stimmt...das war Dein Baubericht wo ich das erst gelesen habe.

Vor dem Polieren schrecke ich noch zurück aber ist es nicht so, dass die Oberfläche des Grundmaterials die Qualität der späteren Oberfläche bestimmt? Zumindest ist es in der Galvanik so (think) Andererseits habe ich auch schon von dem Effekt gelesen von dem Du berichtet hast. Ich kann mir nur noch nicht erklären warum.

Machen muss ich in jedem Fall etwas. Ein Trem aus Messing und dazu Kupfer-PUs? Geht gar nicht.

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Re: #3 Flexable

#86

Beitrag von thoro » 23.09.2019, 16:38

Es liegt wohl daran, dass in den meisten Polituren fettende Substanzen enthalten sind, die man nicht mehr gut rausbekommt, wenn sie erstmal in den feinen Strukturen sind. Vielleicht braucht man auch nur den passenden Entfetter. Ich habe Aceton verwendet und damit ging es nicht gut.

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Re: #3 Flexable

#87

Beitrag von micha70 » 25.09.2019, 12:33

Hallo!

Hallo? Jetzt war ich aber ein wenig voreilig und habe doch glatt noch was vergessen. Ich brauch ja noch einen "Back-Stop" / Anschlag oder wie man es nennen möchte wegen dem Drop-Tuner. Der verändert die Kräfteverhältnisse am Trem derart, dass ohne Rückhalt die Stimmung vollkommen aus den Fugen gerät. Vermutlich hab ich es nur verdrängt weil mir lange nichts eingefallen ist wie ich das bauen kann ohne nur eine 1:1 Kopie der Rockinger Black Box oder ähnlichem zu fabrizieren. Hat mir die vergangenen zwei Tage allerdings keine Ruhe mehr gelassen und heut Nacht im Traum... ehrlich. War wirklich so. Nachts um halb drei raus aus den Federn und schnell gekritzelt.
IMG_5241.JPG
Da war's mit dem Schlaf. Vorbei. Um fünf stand ich in der Werkstatt und hab losgelegt. Zwei Stunden später zum Frühstück war ich dann fertig. So schaut das jetzt aus:
IMG_5231.JPG
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Wird anstelle der mittleren Feder verbaut. Die Federkralle ist im Gegensatz zu normalen Federblechen ja ziemlich starr, so dass sich dagegen auch etwas abstützen kann. Jetzt versuch ich es zu erklären. Ist ein wenig wie das Tremmory, nur doch ein wenig anders und ich denke auch simpler. Der kleine zusätzliche Klotz an der Kralle hat eine Bohrung in der ich eine Gewindestange hin- und herschieben kann um die Position des Anschlags zum Tremblock einzustellen. Die kleine Schraube oben setzt das fest.
IMG_5233.JPG
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Die kleine Buchse (links) hat ein Innengewinde. Damit stelle ich die Federkraft ein.
IMG_5235.JPG
IMG_5236.JPG
Vorne/Rechts sitzt eine Buchse mit Durchgangsloch. Das war mal eine Einstellschraube für Bowdenzüge aus dem Zweiradhandel die ich an der Bohrmaschine rundgefeilt und geschliffen habe. In dieser Buchse sitzt eine Mutter am Ende der Gewindestange. Die ist verklebt und hält das System zusammen. Diese Mutter begrenzt allerdings auch den maximalen Hub det janzen.
IMG_5237.JPG
Die rechte Buchse wird durch Hochziehen des Trem wegderückt aber eben nur so weit bis diese kleine Mutter dann am Block anliegt. Beim Tremolieren nach unten hebt der Block ganz normal vom Anschlag ab. Funktion im Grunde wie die Black Box. That's it. Hier die Explosionsansicht.
IMG_5239.JPG
Da ich mir nicht ganz sicher war ob die Abstände alle passen hier noch ein Vergleich mit den Verhältnissen einer normalen Strat. Die versuche ich möglichst zu kopieren, da mir die Wirkungsweise dieses Tremolos eigentlich noch am besten gefällt.
IMG_5240.JPG
Hoffe das ist einigermaßen verständlich. Mich hat das ganz schöne Anstrengung gekostet und 10 Minuten später hab ich es dann selbst nicht mehr verstanden und musste mich neu eindenken.

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#88

Beitrag von thoto » 25.09.2019, 14:58

Was für ein Aufwand! Respekt! (clap3)

Ist deine Werkstatt außerhalb des Hauses? Oder schlafen deine Lieben so tief? ;)

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Re: #3 Flexable

#89

Beitrag von micha70 » 25.09.2019, 15:32

thoto hat geschrieben:
25.09.2019, 14:58
Was für ein Aufwand! Respekt! (clap3)

Ist deine Werkstatt außerhalb des Hauses? Oder schlafen deine Lieben so tief? ;)
He, He. Ich glaube Du bist recht junger Papa, richtig? Lass sie mal 16+ werden. Da helfen nur noch drastische Maßnahmen :badgrin: Im Ernst. Der Vorteil manch alten Gemäuers ist, dass sie fast Schallabsorbierend gebaut sind. Die Werkstatt ist im Keller und ich kann tatsächlich z.B. Geländer flexen ohne, dass sich jemand gestört fühlt. Mindestens 30m Abstand einer Lärmquelle (Kreissäge, Bohrhammer, 4x12“) zum nächsten Nachbarn tun ihr übriges (dance a)

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Re: #3 Flexable

#90

Beitrag von thoto » 25.09.2019, 18:36

Meine Kinder stört das nicht, aber meine Frau!!!!!
:D

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Re: #3 Flexable

#91

Beitrag von micha70 » 27.09.2019, 11:36

Einen Letzten hab ich leider noch. Unglaublich was man in so kurzer Zeit alles verdrängen kann. Typischer Fall von Prokrastination. Selbst beim Hobby ;) Ich sollte nur möglichst die Metallwarenabteilung schließen bevor ich an die PUs gehe. Messing ist zwar nicht magnetisch aber die Stäube und Späne sind doch lästig. Es standen noch ein paar Kleinteile zum kompensierbaren Nullbund an. Ein paar Streifen in verschiedenen Stärken hergestellt. Die Dickeren für die Griffbrettmitte, die dünneren für den Griffbrettrand. Warum erklär ich noch weiter unten.
IMG_5252.JPG
In kleine Einzeteile zerlegt und endlich den Grund hinter mich gebracht warum ich das so lange vor mich hergeschoben habe: Außenradien feilen. Ist noch schlimmer als Schleifen.
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Der Plan wäre erst die Längsnuten ins Griffbrett zu fräsen und die Schiebestücke zu montieren und zusammen mit dem Griffbrett den Griffbrettradius herzustellen damit die "Nullbündchen" in diesen Nuten eben aufliegen aber an der Oberfläche dem Radius folgend bündig mit dem Griffbrett abschließen. Geschlitzt und Bundiert wird dann an der Stelle wo später die Lock-Nut sitzen soll und der Schlitz dann durch die Frasung für die Lock-Nut ehedem wegfällt. Zuletzt alle Teile raus, Trennen, verkronen und nach dem Bundieren und Abrichten vom eigentlichen Griffbrett wieder montieren. Fällt Euch da irgendwo eine vollkommene Unlogik auf (...abgesehen von dem nicht notwendigen Aufwand...ich weiß...) oder sieht jemand einen einfacheren Weg?

Zuletzt die Frage mit der ich mich aus dem oben schon genannten Grund auch noch auseinandersetze: a) Strukturiert Matt; b) Leicht strukturiert Seidenglanz oder c) Hochglanzpolitur?
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LG
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Re: #3 Flexable

#92

Beitrag von ChrisPbacon » 27.09.2019, 15:30

Die Mitte! Seidenglanz ist sexy :)
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Re: #3 Flexable

#93

Beitrag von micha70 » 02.10.2019, 16:43

Hallo!

Messing und Kupfer schleifen und polieren ist nicht gerade spannend zu dokumentieren und schon gar keine angenehme Angelegenheit. Nur Alu ist noch schlimmer. Dafür...
16DEE708-41DE-4902-92E3-52393EDF6A49.jpeg
...jede Menge Galvanikpampe zum Experimentieren angekommen . Labornetzteil und Graphitanode mit Handteil sind aus Vadders Nachlass vorhanden (dance a) So hielt sich der Invest in Grenzen. Wer das schonmal gemacht hat weiß was für eine Beschichtung ich plane ;)

Aber jetzt ist für den Rest der Woche ein Kurzurlaub wichtiger :)

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#94

Beitrag von micha70 » 08.10.2019, 17:50

Hallo!

Nochmal etwas zum Thema „Unsinnig aber trotzdem durchgezogen“ und Hauptsache mal wieder etwas gepostet ;)

Sehr zufällig allerdings. Ich baue gerade an einer Terassenüberdachung und einem dazu passendem Gewächshaus und hatte von den Stegplatten noch ein wenig Aluprofil übrig und da ich offensichtlich gerade immer noch nicht vom Metall weg komme:
D51AB6EA-DF17-4F34-969F-E0E901EF40A2.jpeg
Einen Truss-Rod gebaut. Das übrige Material hatte ich noch im Regal liegen, ich hatte Zeit und irgendwie Bock drauf :D In Einzelteilen
F8EE67CF-E514-4D56-B08B-A15CBEB32A27.jpeg
Das Aluprofil auf der Kreissäge vom Unnötigen getrennt. Es hat jetzt innen 6mm, einen 5mm Stahlstab, ein Stück 10‘er Rundstahl, eine M5 Gewindemuffe, M5 Innensechskantschraube, zwei U-Scheiben und ein Schweißgerät. Stunde später war es fertig. Im 10‘er Rund eine 5‘er Bohrung, Stab rein und Schweißpunkt drauf. Am anderen Ende ein M5 Gewinde geschnitten. Da das Zeug über die Jahre schon recht rostig war hab ich es noch abgezogen und einer Fertan/Fluid Film Behandlung unterzogen. Die Schraube in der Muffe eingeklebt (ich klebe sehr gerne) und in der Mitte vom U-Profil ein 2mm Blechstück eingelegt damit der Stab die Biege macht. Sieht man denke ich hier
2BB42B46-E150-43AA-B99F-A41D08D14A2E.jpeg
Da mein Halsprofil eher Richtung Sportgitarre werden wird erwarte ich an sich keinen Back-Bow und hoffe jetzt einfach, dass dieser einfachwirkende Truss-Rod dann auch funktioniert. Trocken gespannt tut er es und ich kann eine gerade/ebene Nut fräsen.

Schönen Abend Euch Allen!

LG
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Re: #3 Flexable

#95

Beitrag von lemmy » 08.10.2019, 21:14

Absolut irre was du da alles konstruierst und baust! (clap3)
Gruß, Daniel

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Re: #3 Flexable

#96

Beitrag von micha70 » 08.10.2019, 21:58

Danke für die Blumen! Der Truss-Rod ist aber doch ziemlich Standard. Kenn ich so von den Stahlsaiten Akustikgitarren. Ich wollte lediglich wissen ob das so „einfach“ geht wie es aussieht. Wäre nie auf die Idee gekommen das selbst zu bauen wenn ich beim Gewächshaus nicht auf die Idee gekommen wäre die Stegplatten direkt in die Pfosten einzusetzen und so ca. 20-25 Meter „Extended-Truss-Rod-Kanäle“ zu fräsen
C9D859E4-05E0-4EFF-9548-3251E1F49C30.jpeg
Da hat‘s Ping gemacht :D

LG
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Re: #3 Flexable

#97

Beitrag von micha70 » 10.10.2019, 15:18

Einen schönen Mittag!

Nachdem die Tage das Wetter ja eher so lala war und ich draußen nichts mehr wirklich machen konnte ging es ein Stockwerk tiefer mit dem Thema Pickups weiter...und immernoch mit einem Haufen Metall :lol: Es war aber das erste Mal auch ein klein wenig Holz dabei. Versprochen. Vorsicht, es wird mal wieder etwas länger...

Ganz am Anfang hatte ich ja schon gesagt, dass die „Flexable“ drei PUs bekommen soll. Alles Stromwandler-PUs. Die Grundlagen dazu gibt es hier: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=35&t=7924 Ich wollte das Thema mal auf den Boden bringen und auch etwas versuchen was ein wenig Abseits des Üblichen ist. Die zweite Geschichte war auch, dass ich die Initialen meines Namens in den PUs verewigen möchte. Das hat den Grund in der Geschichte die ich ein paar Posts weiter vorne erzählt habe. Die „Flexable“ ist ja für eine bestimmte Tochter von mir bestimmt und da kommen ein paar Sachen zusammen. Hier erstmal der (erste) PU Stand heute:
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Wenn ich mal mit allen Dreien fertig bin sollen die noch mit schwarzem Epoxi ausgegossen werden damit man die Innereien nicht mehr sieht und es einen schönen Kontrast zum Kupfer (oder welche Farbe auch immer) bildet. OK, meine Initialien machen es mir auch verdammt einfach „M“ und „W“ ;) Schaut man den PU aber von der Seite her an, dann ergibt sich quasi auch ein „E“ und eine „3“. Das „E“ ist wiederum die Initiale meiner Tochter, sie ist ein Drilling und es ist meine dritte Gitarre. Soweit mal zum Hintergrund.

Wie im Stromwandler-Leitfaden hab ich zunächst einmal mit ein wenig Leiterschleifenorigami angefangen und das Teil in Pappe gebaut. Das Modell zeigt den Schleifenverlauf noch am Besten.
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Zu guter Letzt der Vergleich wegen der Größe zu einem PAF
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Die Höhenverstellung hab ich a la Parker geplant. Die Poles für A und h (b) sind Schrauben. Dreht man diese heraus kommt man durch die Bohrung an die Einstellschrauben die in der Baseplate sitzen und welche in Rampas im Body greifen. Dazwischen kommt ein Zellgummistreifen der den PU nach oben drückt. So hab ich es schon bei meiner Nr. 2 gemacht und das funktioniert eigentlich ganz gut. Ist zum Einstellen etwas fummelig weil nicht so viel Spiel drin ist aber ich mach das eigentlich auch nur ein mal und ich mag einfach keine PU-Rahmen oder die „Ohren“ der üblichen Humbuckergräben.

Der Bau selbst lief ziemlich ähnlich ab wie beim Pappkameraden, nur eben in Blech. Die (ernstgemeinte) Frage ist nur: Wie detailliert soll ich das beschreiben? Im Laufe der letzten beiden Tage sind in etwa 200 Bilder entstanden und die möchte ich niemandem zumuten. Falls jemand es etwas genauer wissen möchte bitte einfach Laut geben. Ich denk ich habe sicher ein Bild dazu ;) Jetzt einfach mal ein paar Infos vom Bau. Die Kupferplatte mit Krepp angeklebt und die Schnitte und Bohrungen skizziert. Anschließend mit der Dekupiersäge mehr ausgefressen als gesägt.
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Gefühlte Jahre später alles sauber gefeilt. Der Diamantschlüsselfeilensatz von Norma ist gar nicht mal so schlecht.
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Passenden Klotz aus Multiplex mit den Innenmaßen gesägt und einen zweiten zum Niederhalten der „Speerspitzen“ außen mit Doppelklebeband befestigt und ab in den großen Schraubstock.
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Mit Hilfe von Parrallelanschlägen und Hammer gekantet bis der Kern umschlossen war. Diesen dann ausgetrieben.
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Damit war der Grundkörper fertig. Die Ableitungen in die Talemas ist dieses Mal von der Rückseite her. Also kommt noch die Zwischenverbindung hinzu. Das hat auch den Sinn diesen ebenfalls an den Poles vorbeizuführen. Weil ich später da nicht mehr drankommen werde und ich eine eventuell schlechte Nietverbindung zwischen dem Zwischenleiter und den Ableitungen nicht mehr reparieren kann hab ich diese Stelle verlötet. Deswegen durften die Teile ein Zinnbad nehmen.
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Talemas aufstecken und verkabeln. Es sind 1000’er Talemas geworden nachdem ich mir die F-Gänge von damals nochmal angeschaut habe. Die Reihenverschaltung mache ich ausserhalb und schließe ein vier-adriges Kabel an. Die Abschirmung wird an die Primärseite gehängt. Da der Grundkörper die Talemas sozusagen umfassend umschließt sollte es eine recht gute Abschirmung geben...hoffe ich.
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TaTaaaaa: Holz (dance a) Die Poles brauchen etwas Halt und die Schrauben ein Gewinde.
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Jetzt noch ein paar zusätzliche Löcher für die die Höhenverstellung...
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...und die Baseplate
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Die ist aus Plexiglas, weil nicht leitend. Ich will ja die Primärseite unten nicht kurzschließen und damit die Talemas aus dem Spiel nehmen. Nicht die Genauigkeit einer CNC aber es passt ganz gut. Der Blick auf die Einstellschraube(n).
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Jetzt geht es quasi an den Zusammenbau...aber nur quasi. Ich hab noch zwei halbe Stahlklingen eingefügt damit jede Saite an zwei Punkten abgenommen wird und so primärseitig ein gehumbucktes Signal entsteht. Das ist eine Stahlklinge vom Trashcontainer für Minihumbucker. In der Mitte geteilt, gekürzt und elektrisch isoliert. Zu guter Letzt, aus Sorge vor „Brumm“ mit etwas Kupferfolie zusätzlich geschirmt. Diese hat einen leitfähigen Kleber und so musste ich nicht auch noch extra löten. Sieht jetzt ein wenig aus wie bei der NASA :lol:
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Den größten Moment und Point of no Return konnte ich leider nicht bildlich festhalten. Dazu fehlt mir leider eine dritte Hand. Vernietet und verschliffen.
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Jetzt noch die Baseplate montiert und den PU durchgemessen. Mir fiel echt ein Stein vom Herzen. Alles so wie es sein soll. Kein Kurzschluss, die Talemas i.O. und alles sitzt ohne zu wackeln. (dance a) Ein paar Ansichten:
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Zuletzt die Stunde der Wahrheit. Tut das Teil überhaupt?
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Jap! Es tut und vor allem tut es was, was es auch nicht tun soll. Null Einstreuungen, kein Feedbackpfeifen. Ich kriege gerade das Grinsen nicht aus meinem Gesicht :D Was ich zugegebenermaßen noch nicht sagen kann ist wie der F-Gang aussieht. Da macht mir mein „Testequipment“ ein wenig Ärger im Moment. Das versuche ich die Tage zu lösen aber was ich so schon hören konnte (mal einfach von oben an die Gitarre gehoben)...man kann damit etwas anfangen und der Tonestack vom Preamp wird hoffentlich auch noch sein Weiteres dazu beitragen.

Als Nächstes steht die Wiederholung an. Sollen ja zwei humbuckerförmige PUs werden. Der Unterschied wird darin bestehen, dass ich das Blech genau andersherum kanten werde damit sich das „M“ und das „W“, respektive das „E“ und die „3“ umkehren. Es werden auch 1500‘er Talemas eingebaut und ein stärkerer Magnet. Ergo: Der hier ist für die Halsposition, der Nächste kommt an den Steg und der Mittel-PU in Singlecoilformat liegt auch schon auf der Werkbank. Das passt aber nicht mehr alles in diesen Post. Sorry für die ganze Schwafelei! Bin ja schon ruhig.

LG
Micha
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Re: #3 Flexable

#98

Beitrag von Rallinger » 10.10.2019, 16:03

Du bist echt ein Freak vor dem Herrn. Hut ab vor so viel Düsentrieb! (clap3)

Was tun die beiden schwarzen Blättchen, die jeweils gegenüber der Polepieces liegen? Halten die bloß den Magneten an Ort und Stelle oder sind die aus Metall, ergo Klingen-Polepieces? Ist auf den Bildern nicht klar zu erkennen ob das Gussgrate sind wie bei Plastik oder umwickelte Metallblättchen.

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Re: #3 Flexable

#99

Beitrag von micha70 » 10.10.2019, 16:11

Rallinger hat geschrieben:
10.10.2019, 16:03
Du bist echt ein Freak vor dem Herrn. Hut ab vor so viel Düsentrieb! (clap3)

Was tun die beiden schwarzen Blättchen, die jeweils gegenüber der Polepieces liegen? Halten die bloß den Magneten an Ort und Stelle oder sind die aus Metall, ergo Klingen-Polepieces? Ist auf den Bildern nicht klar zu erkennen ob das Gussgrate sind wie bei Plastik oder umwickelte Metallblättchen.
Hi! Danke Dir Ralf.

Das sind Stahlklingen. Also auch Poles mit entgegengesetzter Polung. Damit läuft das Signal pro Saite immer an Nord- und Südpol vorbei. Der Witz an dieser Geschichte ist, dass bei den Alumitones der Summenleiter ja in der Mitte quer zu den Saiten läuft. Hier läuft der Summenleiter längs in der Mitte und ich nehme von unten her ab. Ich hab selbst nicht gedacht, dass das so funktioniert. Tut es zum Glück :D

LG
Micha

Edit: Bild angefügt mit PU in Einzelteilen. Etwas früherer Status. Ich hab die Polehalter neu gemacht.
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Re: #3 Flexable

#100

Beitrag von kehrdesign » 10.10.2019, 17:06

Rallinger hat geschrieben:
10.10.2019, 16:03
Du bist echt ein Freak vor dem Herrn. Hut ab vor so viel Düsentrieb! (clap3)
Da kann ich nur zustimmen und die Kappe ziehen.

Jetzt musste ich erstmal den Verlauf der Primärschleife herausbekommen: Das wäre also die Unterseite des Grundkörpers über die beiden Talema-Aufsteckhülsen (Blindniete) zu deren Verbindungsblech. Richtig? Dann hat die M- bzw. W-Form an der Oberseite außer mechanischer nur Deko-Funktion.

Nicht verständlich sind mir die beiden zusätzlichen Magnetklingen; humbucken können doch prinzipiell schon die beiden Talemas bei richtiger Polung der 6 Polepieces. Nach meinem Verständnis nehmen sich ungünstigerweise Stab- und Klingenmagnete gegenseitig die magnetische statt der 'Antennen'-Wirkung. Da muss ich aufgeben und einfach anerkennen, dass es so eben funktioniert.

Jetzt interessiert mich natürlich F-Gang und Pegel und ob das Signal nach dem Preamp auch noch so noise ist.

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