#3 Flexable

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Re: #3 Flexable

#26

Beitrag von Poldi » 17.06.2019, 05:46

kehrdesign hat geschrieben:
16.06.2019, 23:40
Ich hab' jetzt die letzten Beiträge nur überflogen ... ein nicht unwesentlicher Widerspruch ist mir aber aufgefallen:
einerseits imenser mechanischer Aufwand für Stimmbarkeit und -stabilität und andererseits ein Nullbund?!.......
Da gebe ich Kehrdesign absolut Recht, hier noch eine Sattelkompensation wäre die Krönung.

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Re: #3 Flexable

#27

Beitrag von micha70 » 17.06.2019, 09:34

Guten Morgen!

Erstmal vielen lieben Dank für die warmen Worte.

Recht habt Ihr Beide. Absolut! Erfahrung mit Sattelkompensation hab ich mit meinem ersten Klemmblock gemacht und werde ich sicher (immer) wiederholen.
A5E649E7-7252-4AF0-82EC-D8BB65D95B28.jpeg
Ich möchte vielleicht das entscheidende Wort ergänzen was in dem vielen Text sicher untergegangen ist. Es soll ein kompensierter Nullbund sein ähnlich der Idee die @cabriolet in seiner Wettbewerbsgitarre vorgeschlagen hat. Noch ein wenig anders aber doch diese Richtung.

Der Grund dafür ist recht einfach. Eine alte Framus Studio 5/51 die ich u.a. für den Nullbund liebe und ich habe einfach kein Werkzeug für anständige Sattelkerben in Messing :?

Wenn ich mir das obige Bild jetzt aber genauer anschaue frage ich mich ob dieser Klemmblock stilistisch nicht besser zum neuen Tremolo passt und umgekehrt. Ich gehe in mich.

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#28

Beitrag von capricky » 18.06.2019, 10:44

micha70 hat geschrieben:
16.06.2019, 22:18
... und vor allem auch ein Klemmsattel den ein paar Jungs aus Berlin mal entwickelt haben. Ich finde es leider nur nicht mehr. Der war dem Yamaha Patent US4475432 sehr ähnlich.
PAG.JPG
PAG KLemmsattel
http://www.pag-guitars.de/patents.htm

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Re: #3 Flexable

#29

Beitrag von micha70 » 18.06.2019, 10:48

Perfekt! Danke. Hatte insgeheim gehofft diese Info hierüber wiederzufinden ;)

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Re: #3 Flexable

#30

Beitrag von capricky » 18.06.2019, 11:17

micha70 hat geschrieben:
18.06.2019, 10:48
Perfekt! Danke. Hatte insgeheim gehofft diese Info hierüber wiederzufinden ;)
Mein "Lehrling" hat mal bei denen eine Zeit gearbeitet! 8)

capricky

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Re: #3 Flexable

#31

Beitrag von micha70 » 19.06.2019, 09:38

capricky hat geschrieben:
18.06.2019, 10:44
micha70 hat geschrieben:
16.06.2019, 22:18
... und vor allem auch ein Klemmsattel den ein paar Jungs aus Berlin mal entwickelt haben. Ich finde es leider nur nicht mehr. Der war dem Yamaha Patent US4475432 sehr ähnlich.
PAG.JPG

PAG KLemmsattel
http://www.pag-guitars.de/patents.htm

capricky
Mir fällt in dem Bild gerade erst auf, dass neben dem PAG Klemmblock auch noch Gotoh Lock Mechaniken installiert sind. Lustig. Ich schätze, dass Bild wurde im Zuge einer Umrüstung gemacht. Exzenter mag ich zwar sehr aber die Dinger sind immer empfindlich, schwierig einzustellen und unterliegen Verschleiß. Leider. Weiß Dein "Wissensempfänger" zufällig noch, ob der Unterteil des Klemmblock auch gleichzeitig Sattel war? Ich grübel noch über eine verstellbare Kompensation wie von @kehrdesign vorgeschlagen (think)

Ich wollte noch ein paar kleine Details zu dem zweiten Versuch hier loswerden. Vorgehen ist klar wieder Fräse, Bohrmaschine, Gewindeschneiden, Feilen, Schleifen.
IMG_2838.JPG
IMG_2844.JPG
IMG_2845.JPG
Weil ich dem Messing die Klemmkräfte nicht zutraue wollte ich den Mittelteil in Stahl. Innensechskantschraube M6 von der Kopfseite her durchbohrt und ein M4 reingeschnitten. Geht gut. Der Innensechskant zentriert die Bohrung ziemlich gut. Absägen und mal wieder planschleifen. Das Selbe mit den Distanzhülsen.
IMG_2888.JPG
IMG_2934.JPG
IMG_2938.JPG
Jetzt das Mittelstück mit Loctite 270 einkleben. Dabei genau auf die beiden inneren Saiten ausgerichtet und geschaut, dass die Gewindeausläufe nicht im Klemmbereich liegen. Das ist so fest, da geht nur noch sprengen um's wieder rauszubekommen.
IMG_2973.JPG
IMG_2894.JPG
Eine Besonderheit ist noch, dass ich die Oberseite mit dem Radiusschleifklotz abgerundet habe. Ich möchte es so flach es geht haben. Der Block hat insgesamt eine größte Höhe von 8mm.
IMG_2915.JPG
Das Problem dabei: Die beiden äußeren E's liegen ja gegenüber der Mitte tiefer. Die Schraube ist aber gerade. Das reicht nicht ganz. Deswegen mussten die Klemmschrauben in dem Bereich noch einen Freistich bekommen. Das hat mir mein lieber Kollege Thomas gemacht. Er konnte es einfach nicht mehr sehen wie ich mich daran versuche ;)
IMG_3091.JPG
Bei der Gelegenheit den Kopf von beiden Seiten auch noch um 0,5mm abgedreht. Damit steht nachher nichts mehr über die Griffbrettkante über und ich hoffe es ergibt sich ein Spielgefühl, als wenn da kein Metallbrocken hängt.

Zu guter Letzt kaltbrüniert. Geht wirklich schnell.
IMG_2983.JPG
IMG_2984.JPG
LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#32

Beitrag von capricky » 19.06.2019, 09:46

In einer alten "Gitarre und Bass" aus den 80er/Anfang 90er wurde das Teil mal ausführlich vorgestellt.

capricky

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Re: #3 Flexable

#33

Beitrag von micha70 » 19.06.2019, 10:14

capricky hat geschrieben:
19.06.2019, 09:46
In einer alten "Gitarre und Bass" aus den 80er/Anfang 90er wurde das Teil mal ausführlich vorgestellt.

capricky
OK, dann muss ich mit dieser "Ungewissheit" leben. :lol: Spielt ja jetzt eher nicht so die Rolle. Die sind (fast) alle vor nicht mal 6 Monaten im Altpapier gelandet. Ein paar mir wichtige sind noch da. Gehe mal bei Gelegenheit stöbern. Vielleicht ist es zufällig dabei. War bei uns auf dem Land vor dem www ja so ziemlich die einzige "Informationsquelle".

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Re: #3 Flexable

#34

Beitrag von micha70 » 20.06.2019, 12:15

Hallo!

Heute hat’s einen ordentlichen Ruck gegeben. Mit freundlicher Genehmigung vom Chef und wenn mal keiner da und freie Bahn ist (dance a) Ich muss mich auch gleich noch bei der besten Hälfte der Welt bedanken. Sie macht gerade etwas mit... (whistle)
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Hoffe es ist einigermaßen selbsterklärend. Wenn ich mit ausgewachsenen Maschinen arbeite bleibt das Händi besser weit, weit weg. Werde da zu nervös dabei. Uhren und Ringe gehören ja dort auch nicht hin - und so vergisst man die Zeit...

Das letzte Bild ist an sich die gesammte Feinstimmmechanik. 10’er Messing Vierkant aus dem Baumarkt. Die Rändelmutter ist vom großen A. Hier überlege ich allerdings das Thema von den Kopfmechaniken zu wiederholen oder soll ich das besser so lassen? Das Klemmklötzchen ist 6‘er Rund in das quer ein M4 geschnitten ist. Da sollen noch Gewindestifte rein damit nicht auch noch ein Schraubenkopf oben auf der Mechanik läuft. Dieser Stift übernimmt die Klemmung und ist gleichzeitig dazu da, dass sich die Mechanik nicht mitdreht. Wegen dem fest/verschiebbaren Saitenauflagepunkt ist mir noch nichts eingefallen. Da überlege ich noch (think)

Die Saite wird durch das bisschen Gewinderohr durchgeschoben und man kann auch noch mit der Hand vorspannen. Ist ein 3mm VA-Kapillarrohr mit 1,5mm Innendurchmesser auf das ich ein M3 Gewinde geschnitten habe. Das hält wirklich. Das Drucklager ist von rcbay.de. 8mm Außendurchmesser.

In der Grundplatte ist seitlich ein Gewindestift der das Spiel des Hebels einstellt. Dazwischen ein Stück aus einem alten Pickguard als weiches Element. Mit dem Locheisen ausgestanzt. Finde ich immer noch die beste Methode.

Ach ja. Der Hebel ist 6mm VA-Rund. Im Schraubstock gebogen. Eine Kopie meines Strathebels. Ging ganz gut mit einem langen Rohr als Verlängerung (war eine Gardinenstange :lol:)

Jetzt ist für heute allerdings Schluss. Schönen Feiertag Euch allen.

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#35

Beitrag von ugrosche » 21.06.2019, 09:32

(geil)
Ächtz! Wie cool ist das denn? Hut ab vor der Feinmechanik und der super-sauberen Ausführung.
Sowas würde ich auch gerne bauen können. Ich kann nicht mal vernünftig Holz fräsen, geschweige denn Metall. Saustark!
Ach ja: Ich würde bei der Rändelmutter bleiben.
Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop

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Re: #3 Flexable

#36

Beitrag von penfield » 21.06.2019, 09:54

Edel! (clap3)
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: #3 Flexable

#37

Beitrag von kehrdesign » 21.06.2019, 11:05

micha70 hat geschrieben:
20.06.2019, 12:15
Hoffe es ist einigermaßen selbsterklärend.
Weitgehendst ja,

bleiben für mich neben der bislang fehlenden Konstruktion der Saitenauflagen dennoch zwei Unklarheiten:
  • 1. Bild
    Der Kopf der Imbusschraube (hier bei der D-Saite zu sehen), mit der der Feinstimmblock auf der Grundplatte verschraubt ist, kommt mir etwas hoch vor, so dass er dem Saitenverlauf im Wege sein könnte:
    Schraubenkopfhöhe (~3,5 mm) + Auflagebund (>1,5mm) >=5mm; ... die Mitte des 10x10mm Blocks und damit die Höhenposition der Saitenmitte (zur Grundplatte) liegt ebenfalls bei ~5mm!?
    Die Saite wird zwar an dieser Stelle bereits nach oben geführt, dennoch kommt's mir ziemlich eng vor.
.
  • 2. Bild
    Die Feinstimmmechanik für die tiefe E-Saite scheint offenbar einfacher ausgeführt zu sein - ohne Klemmmechanismus. Sehe ich das richtig? Warum nicht alle Sechs gleich?

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Re: #3 Flexable

#38

Beitrag von micha70 » 21.06.2019, 12:24

ugrosche hat geschrieben:
21.06.2019, 09:32
(geil)
Ächtz! Wie cool ist das denn? Hut ab vor der Feinmechanik und der super-sauberen Ausführung.
Sowas würde ich auch gerne bauen können. Ich kann nicht mal vernünftig Holz fräsen, geschweige denn Metall. Saustark!
Ach ja: Ich würde bei der Rändelmutter bleiben.
Hi! Vielen Dank für die Blumen! Also was ich bei Dir so sehe... :shock: Danke für Deine Meinung. Bin mir selbst noch nicht im Klaren. Deswegen fragte ich ja. Ich denke ich werde ein Muster machen und nebeneinanderstellen. Mal schauen wie's kommt.
Holz empfinde ich als das "undankbarere" Material. Einmal weil ich die Maschine mit der Hand führe und zum anderen ist es deutlich inhomogener als Messing. Im Moment empfinde ich das Fräsen mit der richtigen Maschine und dem richtigen Fräser dem Fräsen von Ahorn sehr ähnlich
kehrdesign hat geschrieben:
21.06.2019, 11:05
micha70 hat geschrieben:
20.06.2019, 12:15
Hoffe es ist einigermaßen selbsterklärend.
Weitgehendst ja,

bleiben für mich neben der bislang fehlenden Konstruktion der Saitenauflagen dennoch zwei Unklarheiten:
  • 1. Bild
    Der Kopf der Imbusschraube (hier bei der D-Saite zu sehen), mit der der Feinstimmblock auf der Grundplatte verschraubt ist, kommt mir etwas hoch vor, so dass er dem Saitenverlauf im Wege sein könnte:
    Schraubenkopfhöhe (~3,5 mm) + Auflagebund (>1,5mm) >=5mm; ... die Mitte des 10x10mm Blocks und damit die Höhenposition der Saitenmitte (zur Grundplatte) liegt ebenfalls bei ~5mm!?
    Die Saite wird zwar an dieser Stelle bereits nach oben geführt, dennoch kommt's mir ziemlich eng vor.
Ja, da war ich ein wenig zu euphorisch beim Posten. Der Schraube fehlt noch die Befestigung in der Grundplatte. Die steht da gerade voll auf. Die Gesamthöhe einer M4 mit flachem Kopf ist 2,8mm. Unter der Senkung habe ich im Reiter noch 1mm Restmaterial im Durchgangsloch. Damit komme ich auf 3,8mm Höhe. Das Zentrum Saite liegt bei 5mm. Damit läuft sie, wenn auch knapp, vorbei. Nur wird man bei gespannter Saite niemals einen Schlüssel ansetzen können. Damit kann (muss) ich leben.

Nur...jetzt kommst Du nochmal ins Spiel wegen weil Fix/Verschiebbarem Auflagepunkt und vor allem weil ich nicht mehr an die eventuelle (Nach-)rüstung von Piezos gedacht hatte. Wenn ich genau darüber nachdenke ist es nicht so sehr die Intonations- und damit die Reiterverschiebung die mich stört, sondern, dass man das Langloch dafür sieht. Ich hab das bei meinem Proto so gemacht, weil jeder es so macht. Möchte ich jetzt anders versuchen und denke auch eine Lösung dafür zu haben die dann auch (viel Konjunktiv) eventuell, vielleicht usw. für die einstellbare Sattelkompensation taugt. Da mache ich eine Skizze dazu. Da interessieren mich Einwände dagegen sehr.

  • 2. Bild
    Die Feinstimmmechanik für die tiefe E-Saite scheint offenbar einfacher ausgeführt zu sein - ohne Klemmmechanismus. Sehe ich das richtig? Warum nicht alle Sechs gleich?
Im Gegenteil. Die ist komplizierter und auch geklemmt weil es ein Drop-Tuner wird um das E einstellbar runter bis auf D zu droppen. Ich hab noch einen Reiter den ich in der Mitte durchfräse um das zu erklären. Eigentlich sehr einfach. Ich verschiebe die gesammte Stimmmechanik mittels einer Schraube (das Teil was hinten im Reiter steckt) in Achsrichtung um ca. 0,4mm. Das ist ein M8 Gewinde mit Steigung 1,2 und damit brauche ich ziemlich exakt eine drittel Umdrehung. Ein Anschlag unten für die E Position fix und einen zweiten oben einstellbar für die D-Position. Beim Proto komm ich so sogar exakt runter bis auf C. Allerdings wird's dann bei der kurzen Mensur doch arg schlabberig. Dafür ist der Feinstimmweg gegenüber den anderen Reitern etwas verkürzt um am Ende alle Reiter gleich lang zu bekommen. Ich find das D-Tuna am Freudlos so hässlich weil es so blöd raussteht.
Hallo! Ich habe Deine Fragen oben in der Quote versucht zu beantworten. Ich hoffe es wird dadurch nicht noch unklarer. Da ich ab jetzt die kommenden 5 Tage Standdienst auf einer Austellung schiebe habe ich sicher Zeit Abends im Hotel auch Skizzen zu machen. Bilder sagen immer mehr als tausend Worte.

Bleibt alles "under construction", nichts fix. Bis jetzt alles aus dem Kopf raus gebaut. Siehrt man im übrigen auch ;) Es war keine Absicht, dass der Steg zwischen der Führung der Klemmung und der Intoschraube so dünn wird. Da konnte ich auf einmal 8+7+2+2 nicht mehr im Kopf rechnen und schon war der Fräser an der falschen Position :lol:

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Re: #3 Flexable

#39

Beitrag von kehrdesign » 21.06.2019, 14:21

micha70 hat geschrieben:
21.06.2019, 12:24
... Nur wird man bei gespannter Saite niemals einen Schlüssel ansetzen können. Damit kann (muss) ich leben.
Nun ja, ohne mechanischen Anschlag der Reiter auf der Grundplatte macht ein Lösen dieser Schrauben unter Saitenspannung ohnehin wenig Sinn.
micha70 hat geschrieben:
21.06.2019, 12:24
... mich stört, sondern, dass man das Langloch dafür sieht.
Falls Du das Langloch in der Grundplatte meinst? ... die Grundplatte einfach bis zum Beginn der Langlochradien kürzen .. oder gibt's da Stabilitätsprobleme in der Grundplatte selbst?
Wenn die M4er Befestigungsbohrungen für die Reiter/Feinstimmblöcke in die Grundplatte eingebracht sind, lassen sie (die Reiter) sich sowieso nicht mehr verschieben. Oder ist mir da eine abgefahrene Lösung entgangen ... mit Nutenstein(ch)en o.ä. vielleicht?

Ansonsten danke für die Aufklärung, auch zur Drop D-Verstellung, die ich glattweg aus dem Blick verloren hatte. Werde diesen Faden mit Interesse weiterverfolgen.

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Re: #3 Flexable

#40

Beitrag von micha70 » 21.06.2019, 15:20

kehrdesign hat geschrieben:
21.06.2019, 14:21
...Oder ist mir da eine abgefahrene Lösung entgangen ... mit Nutenstein(ch)en o.ä. vielleicht.
Treffer! Voll ins Schwarze! Schiff versenkt 👍 Ich glaube zwar wir reden noch aneinander vorbei nur das wird’s.

Von oben nur die Schraube sichtbar, Langloch in Grundplatte (vom Reiter verdeckt) und von unten eine Mutter in einer Nut. Zarter Schlag mit dem Körner auf die Schraubenspitze und die Mutter fällt nicht ab wenn man die Schraube mal versehentlich zu stark lösen sollte. Das Gleiche Prinzip am Nullbund. Ich Pinsel das auf Papier und mach ein Foto. Dauert nur noch ein wenig.

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Re: #3 Flexable

#41

Beitrag von micha70 » 21.06.2019, 18:23

...und weil so ein Anreisetag zu einer Messe eh ein gebrauchter Tag ist, mit einen kleinen Umweg über die Drehbank und der eigenen Werkstatt noch schnell ein neues Knopfmuster gebaut. Was nackt noch einigermaßen wirkt...
E5006E92-893C-4B1B-A113-7F13772CD1E3.jpeg
...überzeugt am Reiter gar nicht finde ich.
5E0CE369-BD49-4D90-8E42-3E47EF30AA38.jpeg
Ich bleibe bei den Rändelmuttern. Ist auch weniger Arbeit ;)

So, jetzt ist aber wirklich Baupause angesagt.

Schönen Tag noch
Micha

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Re: #3 Flexable

#42

Beitrag von micha70 » 22.06.2019, 23:36

Wer nicht bauen darf...muss malen :D Sollte noch ins Reine gebracht werden aber jetzt denke ich, ich hau das einfach mal raus. Mal abwarten was passiert. Das Konzept: Kompensationsverstellbarer Nullbund.
35FDC392-5088-4A41-8F9D-6033B183FB36.jpeg
Von den bautechnischen Schwierigkeiten mal abgesehen kann man sich doch in Ebenholz versenkte Messingplättchen doch durchaus vorstellen, oder? In dem Bereich vom ersten Bund passiert meist eh nicht viel. Einwände jeglicher Art sind willkommen :) Oder gibt es das schon irgendwo?

Edit: Mehrere Fehler korrigiert. Händi eben 😒

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Re: #3 Flexable

#43

Beitrag von cabriolet » 23.06.2019, 10:59

Hut ab vor deinen Ideen und erst recht deren Umsetzung (clap3) !
micha70 hat geschrieben:
22.06.2019, 23:36
Oder gibt es das schon irgendwo?
Ja, in meinem Kopf (whistle) :lol:
Werde das aber wohl nie umsetzen, dafür ist mir der Aufwand im Verhältnis zum Effekt zu hoch. Grob kompensiert reicht mMn völlig aus, außer du hast Präzisionsfinger, die immer den gleichen Saitendruck aufbringen und auch niemals einen Ton ein wenig verziehen :badgrin: .
Einzig für extreme Experimente, was Saitenstärken und/oder Stimmungen angeht könnte ich mir das vorstellen; für mich persönlich eventuell nur für die g-Saite, um zwischen umwickelter und blanker Saite tauschen zu können.

Gruß
Markus
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
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Re: #3 Flexable

#44

Beitrag von capricky » 24.06.2019, 14:09

Den vollkompensierbaren einstellbaren Sattel halte ich für Overkill. Wenn man die Geige schon selber baut, dann kann man den Sattel gleich 0,5mm nach "Süden" Richtung Sattel montieren, da sind hohe E undd D Saite schon mal "einstellbefreit". Setze ich den Sattel etwa 1- 1,5mm weiter nach Süden, passen H und A- Saite auch ausreichend, etwaige "Reibungen" im Ton kann ich nun mit etwas mehr Fingerdruck auf hohe E und D Saite korrigieren. Es braucht jetzt nur noch ein bißchen Vorlage (für mich aber unbedingt) vor G und tiefer E Saite. Das kann man einstellbar machen, mir reichen meine quasi "unsichtbaren" Vorlageklötzchen. Weniger ist mehr. ;)

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Re: #3 Flexable

#45

Beitrag von Haddock » 25.06.2019, 16:57

Hallo,

wahnsinn was Du uns hier zeigst! (clap3)

Gruss
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Re: #3 Flexable

#46

Beitrag von kehrdesign » 26.06.2019, 01:02

capricky hat geschrieben:
24.06.2019, 14:09
Den vollkompensierbaren einstellbaren Sattel halte ich für Overkill. ...
Ja, wenn es um Effizienz beim Bau geht, sicherlich.

In diesem Projekt sehe ich aber durchaus experimentelle/innovative Ansätze. Diese schätze ich bei einem Eigenbau deutlich mehr als das reine Kopieren handelsüblicher Instrumente und ihrer Hardware/Parts und sind für mich im weitesten Sinne der wesentliche Grund zum Selbstbau.

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Re: #3 Flexable

#47

Beitrag von micha70 » 26.06.2019, 17:37

Hallo Zusammen!

Melde mich wieder zurück nachdem mir 4 Tage lang auf einer Freilandmesse bei über 30 Grad die thüringsche Sonne auf den Pelz gebrannt hat. Habe zwar immer brav mitgelesen aber etwas zurechnungsfähiges zu schreiben hätte ich nicht zustande gebracht.
penfield hat geschrieben:
21.06.2019, 09:54
Edel! (clap3)
cabriolet hat geschrieben:
23.06.2019, 10:59
Hut ab vor deinen Ideen und erst recht deren Umsetzung (clap3) !
Haddock hat geschrieben:
25.06.2019, 16:57
wahnsinn was Du uns hier zeigst! (clap3)
Erstmal: Herzlichen Dank an Eure Kommentare. Muss zugeben, dass ich doch sehr geplättet bin davon, wenn solche Superlative verwendet werden. (clap3) Freut mich riesig!
cabriolet hat geschrieben:
23.06.2019, 10:59
...Grob kompensiert reicht mMn völlig aus, außer du hast Präzisionsfinger, die immer den gleichen Saitendruck aufbringen und auch niemals einen Ton ein wenig verziehen. :badgrin:
Einzig für extreme Experimente, was Saitenstärken und/oder Stimmungen angeht könnte ich mir das vorstellen; für mich persönlich eventuell nur für die g-Saite, um zwischen umwickelter und blanker Saite tauschen zu können.
capricky hat geschrieben:
24.06.2019, 14:09
Den vollkompensierbaren einstellbaren Sattel halte ich für Overkill. Wenn man die Geige schon selber baut, dann kann man den Sattel gleich 0,5mm nach "Süden" Richtung Sattel montieren, da sind hohe E undd D Saite schon mal "einstellbefreit". Setze ich den Sattel etwa 1- 1,5mm weiter nach Süden, passen H und A- Saite auch ausreichend, etwaige "Reibungen" im Ton kann ich nun mit etwas mehr Fingerdruck auf hohe E und D Saite korrigieren. Es braucht jetzt nur noch ein bißchen Vorlage (für mich aber unbedingt) vor G und tiefer E Saite. Das kann man einstellbar machen, mir reichen meine quasi "unsichtbaren" Vorlageklötzchen. Weniger ist mehr. ;)

capricky
kehrdesign hat geschrieben:
26.06.2019, 01:02
capricky hat geschrieben:
24.06.2019, 14:09
Den vollkompensierbaren einstellbaren Sattel halte ich für Overkill. ...
Ja, wenn es um Effizienz beim Bau geht, sicherlich.

In diesem Projekt sehe ich aber durchaus experimentelle/innovative Ansätze. Diese schätze ich bei einem Eigenbau deutlich mehr als das reine Kopieren handelsüblicher Instrumente und ihrer Hardware/Parts und sind für mich im weitesten Sinne der wesentliche Grund zum Selbstbau.
Wie so oft, muss ich Euch allen Recht geben. Jedem aus seiner eigenen Perspektive. Das es mir hier nicht gerade um Aufwandsreduzierung geht dürfte aufgefallen sein. Es geht mir nicht darum das technisch Mögliche zu realisieren. Da wäre sicher noch anderes möglich. Allerdings möchte ich schon versuchen an die Grenzen zu gehen was ich machen kann. Zudem habe ich keinen Termin im Nacken und erst recht keinen Kunden.

Trotzdem lässt sich doch mit den Kommentaren etwas anfangen. @cabriolet Das habe ich mir schon gedacht als ich das in Deinem hohlen Ding gelesen habe ;) Ursprünglich wollte ich nur 6 einzelne, kurze (gerade) Bundstäbchen einsetzen. Bis zu dem Kommentar von @kehrdesign und wenn ich meine Klappe so weit aufmache und "Flexable" rufe, na dann...will ich den Kommentar von @capricky wirklich nicht vergessen. Ich muss ein wenig aufpassen mich nicht im Detail zu verlieren. Schließlich soll mal eine komplette Gitarre rauskommen. Man kann sich durchaus darüber unterhalten mindestens zwei fix festzumachen. Das wären e- und D-. E- und g- aus genannten Gründen auf jeden Fall verstellbar. Macht Sinn um vielleicht doch mal einen anderen Saitensatz zu versuchen und wahrscheinlich doch noch A- und h-. Ich habe alles andere als Präzionsfinger aber über die vielen Jahre mit meinen drei Geigerinnen im Haus ein recht geschultes Gehör und Intofehler sind immer schwerer zu akzeptieren.

Jetzt geht es aber erst mal mit dem Trem weiter. Da soll ja im Grunde die gleiche Verstellung für die Reiter rein und danach möchte ich mich um die Messerkanten kümmern.

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Re: #3 Flexable

#48

Beitrag von micha70 » 27.06.2019, 21:11

Schönen Abend Allen!

Kurzes Update zur Intonationseinstellung vom Trem und auch gleichzeitig in Bildern was ich da vorher für den Nullbund gekritzelt habe. Hoffe damit wird es etwas klarer. Löcher in die Grundplatte gebohrt und zu Langlöchern gefräst.
IMG_4543.JPG
IMG_4547.JPG
Von der Rückseite her die Nut breiter für eine Mutter. Genau so breit, dass die Mutter gerade läuft und nicht mitdreht.
Für den Nullbund wäre der Reiter der Bund auf Platte, die Grundplatte das Griffbrett und die Mutter bleibt einfach eine Mutter. Nur alles zwei Nummern kleiner ;) Hier schon die Nuten für die Aufnahme der Messerkanten gefräst und der "Sustain-Block". Die Nut auf der Rückseite ist genau so tief wie die Mutter hoch ist, damit die Platte unten eben bleibt. Der letzte Teil flutscht dann auch unter den Block. Die Reiter decken das Langloch in jeder Stellung komplett ab und so komme ich auf einen Verstellweg von 8mm.
IMG_4548.JPG
IMG_4549.JPG
Die Into-Schraube ist jetzt so flach, dass die Saite daran vorbei läuft. Ob der kleine Steg zwischen Klemmuing und Intosenkung noch fallen muss, wenn der Feinstimmer komplett zurückgezogen ist, wird man noch sehen. Für die Auflagepunkte habe ich ein paar GraphTech Ghost Piezos aus der Bucht im Auge. Bin gerade in Verhandlungen mit der Finanzministerin...Wobei die Leute von GraphTech mir auch nur die Einsätze aus deren Freudlosversion angeboten haben. Leider wird das mit Versand und Zoll so teuer :evil: Die wären sooo schön klein.
IMG_4534.JPG
LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#49

Beitrag von micha70 » 07.07.2019, 08:26

Guten Morgen!

Erst waren die Tage zu heiß und danach zu schön um in der Werkstatt rumzuturnen. Nur hat sich in der Zwischenzeit doch ein wenig angesammelt, dass sich auch mal wieder ein Post lohnt.

Ein paar Weisheiten haben sich (leider) wieder einmal bewahrheitet: Gedukd ist eine Tugend, Wer viel misst mist Mist und das empfindlichste Beuteil läßt man sicher fallen :evil: So natürlich auch hier. Aber der Reihe nach.

Zuerst einmal die Pflicht erledigt die Feinstimmer ein paar Mal zu wiederholen. Die Klemmstücke gebohrt...
IMG_4568.JPG
Gewindestange M3 produziert...
IMG_4429.JPG
Durchgangsprüfer mal anders ;) Passt die fetteste Saite durch geht der Rest auch...
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Mit Loctite eingeklebt...
IMG_4570.JPG
Und abgelängt. Die mit dem kürzesten Klemmstück und längstem Gewinde ist für den Drop-Tuner.
IMG_4580.JPG
Danach waren die Messerkanten dran. Ein 2mm Blech aus etwas hochlegiertem und vorfergütetem Material. War eklig zu bearbeiten. Im Bild noch ein Fehlversuch aber im Prinzip nur so tief bohren, dass die Spitze im Blech eintaucht und der Schneidwinkel die Messerkante bildet. Danach in der Mitte durchund man hat die Messerkante.
IMG_4588.JPG
Jetzt noch aus zwei VA-Schrauben die Lagerbolzen gedreht. Vorerst. Das werde ich wohl nochmal machen müssen. Die Schneidplatte hatte einen zu großen Radius. Deswegen ist die Kerbe vielleicht ein wenig zu rund geworden.
IMG_4618.JPG
Zur Höheneinstellung. Das sind Rampa-Muffen. Durch die Decke aus Plexi und von der Rückseite der Federkammer wird das Holz dazwischen gerade noch 19mm haben. Das passt genau auf die 6'er Rampas mit Innensechskant und ich kann den Schraubenkopf noch im Body versenken bei einem Einstellbereich von 4-5mm. Die Schrauben drehe ich dann von der Rückseite des Korpus nach oben und stelle dann damit die Saitenhöhe ein. Da ich vorhabe die Schrauben nochmal zu drehen werde ich noch auf Schrauben mit Innensechskant gehen. Gegebenenfalls noch den Kopp flach drehen.

Jetzt weiß meine Liebste wie wichtig mir dieser Bau ist und so gab es gar keine Diskussion ob ich mir Piezos einbauen darf. Keine neuen aber immerhin neuwertige. Bei dem was ich damit vorhabe ist auch das finanzielle Risiko geringer ;) Also zuerst gleich die Reiter mit einer Aufnahme für die Piezos gefräst, für die Kabel durchbohrt und die Messerkanten befestigt.
IMG_4587.JPG
Dabei sauber die rechte Schraube um einen halben Millimeter versetzt. Auf der Rückseite ist es Wurst. Von oben eher nicht. Ich werde es aber so lassen. Blöd bei Metall: Man kann nicht einfach zudübeln und neu bohren :cry: Ein Werkzeug gebastelt um die Piezos zu bearbeiten. Das hatte ich schon beim Proto so gemacht. Zwei Fräsungen. Die erste so tief um bis zur ersten Kante runterzufeilen, umdrehen und in die zweite Fräsung gelegt. Die hat die Tiefe der endgültigen Breite. Damit bleibt die Saitenkerbe exakt in der Mitte.
IMG_4589.JPG
Aus Maxi, mach minni
IMG_4590.JPG
Genau dabei hab ich mir an einem Piezo das Kabel abgerissen. Direkt am Kristall :evil: Ich hätte kotzen können. Diser war allerdings schon irgendwie vorgeschädigt. Die Isolierung vom Kabel reichte nicht bis in die Vergussmasse vom Piezo. Ich hatte nur das "Glück", dass mir das am Proto auch schon mal passiert ist und ich über GraphTech mir zwei Stück Ersatz besorgt hatte. Problem nur. Hier waren es Strat Sättel und ich habe damals Tele Sättel verwendet. Die sind etwas höher und ich musste an einem Reiter die Fräsung um ein paar Zehntel tiefer nachfeilen. Fällt nicht auf und kann so bleiben.
IMG_4599.JPG
Die Kabel laufen sauber durch die Langlöcher durch
IMG_4596.JPG
Die Klemmschrauben sind inzwischen durch Gewindestifte ersetzt
IMG_4595.JPG
Jetzt sind noch der Hebel und Anschläge für den Drop-Tuner dran. Ich drehe das System um. Soll heißen, der fixe Anschlag für "E" kommt hoch und entfällt. Ist einfach so, dass die "Drop-Schraube" in Endstellung so und so nicht weiter eingedreht werden kann.
IMG_4603.JPG
Damit muss man später erst auf das "D" stimmen und das "E" wird justierbar. Diser justierbare Anschlag kommt dann unten an die Grundplatte und wird seitlich verschiebbar.
IMG_4613.JPG
IMG_4614.JPG
Das Hebelchen ist aus einem Stück roten Plastik. Jetzt so lange bis ich die richtigen Positionen herausfinde...also erstwenn die Gitarre fast fertig ist. Geduld ist gefragt. Mir ist einfach nichts Besseres eingefallen wie ich das besser verstecken könnte. Man soll hinterher möglichst wenig davon sehen. Allerdings überlege ich mir aber ernsthaft den Hebel in rot zu lassen. Ist irgendwie der rote Knopf. Nur drehen, nicht drücken :D

So, dass war's schon. Schönes Restwochenende noch!

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Re: #3 Flexable

#50

Beitrag von thoto » 07.07.2019, 09:34

Fett! Grandios! Bin gespannt!

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