Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Jap! So finde ich es super und Du hast die Arbeit. Perfekt
- thoto
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Letzteren Entwurf finde ich um Welten besser!
- elektrojohn
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Der Urlaub ist (leider vorbei), die Dienstreise (glücklicherweise) auch, ich hatte endlich mal wieder ein Bisschen Zeit für Tills Gitarre.
Bevor ich den Korpus schließen kann, muss der Halsklotz fertig ausgearbeitet sein. Es wurde also Zeit, sich über die Verbindung von Hals und Korpus Gedanken zu machen. Der Halswinkel soll wie bei meinen Ukulelen, die ich zuletzt gebaut habe, verstellbar sein. Eine gute Anregung ist das System von Mike Doolin: http://www.doolinguitars.com/articles/adjnecksys/.
Den Hals ist aus Mahagoni mit einem Ahorn-Mittelstreifen. Der Halsklotz ist ebenfalls aus Mahagoni. Die Qualität des hierbei verwendeten Treppengeländer-Rests ist eher besser als die des "Tonholz"-Halskantels... Bei den Doolin-Hälsen gefällt mir die von außen zugängliche Verstellschraube nicht, deshalb ist dieser Hals von innen her verstellbar. Dazu musste die Verstellschraube im Halsklotz versenkt werden. Funktionieren tut das ganze folgendermaßen:
Das "Gelenk" bilden die beiden in den Halsklotz gedrehten Madenschrauben, die die Auflage für die beiden im Hals eingelassenen Messingplättchen bilden. Je nach dem wie weit die untere Schraube angezogen wird, wird der Hals mehr oder weniger weit nach unten geklappt. Damit der Hals ohne den Zug der Saiten nicht wackeln kann, wird die mittlere Schraube so weit aufgedreht, bis die Verbindung spielfrei - sozusagen gekontert - ist. Die obere Schraube drückt den Hals auf die Madenschrauben. In Normallage hat der Hals etwa 2mm Abstand zum Halsklotz. Der maximal erreichbare Winkel: (der meiner Rechnung nach einem Verstellbereich von bis zu 4,5mm bei der Saitenlage entspricht) Die Verstellung funktioniert gut und die Verbindung zwischen Hals und Klotz ist bei angezogenen Schrauben sehr stabil.
Bevor ich den Korpus schließen kann, muss der Halsklotz fertig ausgearbeitet sein. Es wurde also Zeit, sich über die Verbindung von Hals und Korpus Gedanken zu machen. Der Halswinkel soll wie bei meinen Ukulelen, die ich zuletzt gebaut habe, verstellbar sein. Eine gute Anregung ist das System von Mike Doolin: http://www.doolinguitars.com/articles/adjnecksys/.
Den Hals ist aus Mahagoni mit einem Ahorn-Mittelstreifen. Der Halsklotz ist ebenfalls aus Mahagoni. Die Qualität des hierbei verwendeten Treppengeländer-Rests ist eher besser als die des "Tonholz"-Halskantels... Bei den Doolin-Hälsen gefällt mir die von außen zugängliche Verstellschraube nicht, deshalb ist dieser Hals von innen her verstellbar. Dazu musste die Verstellschraube im Halsklotz versenkt werden. Funktionieren tut das ganze folgendermaßen:
Das "Gelenk" bilden die beiden in den Halsklotz gedrehten Madenschrauben, die die Auflage für die beiden im Hals eingelassenen Messingplättchen bilden. Je nach dem wie weit die untere Schraube angezogen wird, wird der Hals mehr oder weniger weit nach unten geklappt. Damit der Hals ohne den Zug der Saiten nicht wackeln kann, wird die mittlere Schraube so weit aufgedreht, bis die Verbindung spielfrei - sozusagen gekontert - ist. Die obere Schraube drückt den Hals auf die Madenschrauben. In Normallage hat der Hals etwa 2mm Abstand zum Halsklotz. Der maximal erreichbare Winkel: (der meiner Rechnung nach einem Verstellbereich von bis zu 4,5mm bei der Saitenlage entspricht) Die Verstellung funktioniert gut und die Verbindung zwischen Hals und Klotz ist bei angezogenen Schrauben sehr stabil.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Es ist Mal wieder Zeit für ein kleines Update, mittlerweile bin ich wieder ein Bisschen voran gekommen. Diverse Parallelprojekte stehlen mir die Zeit...
Danach war der Spannstab an der Reihe. Bisher habe ich die Nut immer gefräst. Dieses Mal habe ich die Kreissäge genommen und frage mich, warum ich das eigentlich nicht schon immer so gemacht habe... Das ging völlig problemlos und das Ergebnis ist für meinen Geschmack besser. Da die Kopfplatte "gelocht" wird, habe ich mich - nach Diskussion hier im Forum - dazu entschlossen, eine Verstärkungslage aus Messing einzubringen. Dazu habe ich die Kopfplatte im Maßstab 1:1 ausgedruckt und auf das Messingblech aufgeklebt. Die Außenkontur war mit der Bandsäge relativ schnell ausgesägt. Die Innenkontur hat mit der Laubsäge dann ein wenig länger gedauert (und einige Sägeblätter gekostet!) Aufgeleimt wurde das Blechle dann mit Epoxy. ...und anschließend die Außen- und Innenkontur mit Raspel und Feile ausgearbeitet. Um ausgerissene Kanten zu vermeiden, habe ich mit einigen Tropfen Ponal ein Opferstück von hinten auf die Kopfplatte geleimt. Die Bedenken wegen der Stabilität habe ich - jetzt wo ich das Teil in den Händen halten kann - nicht mehr. Das Aufleimen des Zargenkranzes auf die Decke erfolgte dann im "Zwingenwald". Die Decke ist jetzt mit dem Zargenkranz verleimt. In diesem Stadium klopfe ich immer ein wenig auf der Decke herum, und versuche mir ein Urteil zu bilden... Die Decke kommt mir schon sehr (zu???) steif vor. Der Klopfton ist deutlich anders (höher) als bei den Six-Strings, die ich bisher gebaut habe. Hat irgend jemand hier eine Idee, wie die Festigkeit einer 12-String gegenüber einer 6-saitigen sein muss? Würde ich eine sechsaitige bauen, würde ich die Decke dünner machen und die Balken etwas ausdünnen. Bei der 12-saitigen weiß ich jetzt nicht so recht, wie ich weiter vorgehen soll...
Jeder Hinweis wäre mir willkommen!
Ich habe am Hals die Kopfplatte angeleimt (nachdem ich sie zuerst mit der Japan-Säge abgesägt hatte) und Hals- und Endklotz auf die Decke geleimt.Danach war der Spannstab an der Reihe. Bisher habe ich die Nut immer gefräst. Dieses Mal habe ich die Kreissäge genommen und frage mich, warum ich das eigentlich nicht schon immer so gemacht habe... Das ging völlig problemlos und das Ergebnis ist für meinen Geschmack besser. Da die Kopfplatte "gelocht" wird, habe ich mich - nach Diskussion hier im Forum - dazu entschlossen, eine Verstärkungslage aus Messing einzubringen. Dazu habe ich die Kopfplatte im Maßstab 1:1 ausgedruckt und auf das Messingblech aufgeklebt. Die Außenkontur war mit der Bandsäge relativ schnell ausgesägt. Die Innenkontur hat mit der Laubsäge dann ein wenig länger gedauert (und einige Sägeblätter gekostet!) Aufgeleimt wurde das Blechle dann mit Epoxy. ...und anschließend die Außen- und Innenkontur mit Raspel und Feile ausgearbeitet. Um ausgerissene Kanten zu vermeiden, habe ich mit einigen Tropfen Ponal ein Opferstück von hinten auf die Kopfplatte geleimt. Die Bedenken wegen der Stabilität habe ich - jetzt wo ich das Teil in den Händen halten kann - nicht mehr. Das Aufleimen des Zargenkranzes auf die Decke erfolgte dann im "Zwingenwald". Die Decke ist jetzt mit dem Zargenkranz verleimt. In diesem Stadium klopfe ich immer ein wenig auf der Decke herum, und versuche mir ein Urteil zu bilden... Die Decke kommt mir schon sehr (zu???) steif vor. Der Klopfton ist deutlich anders (höher) als bei den Six-Strings, die ich bisher gebaut habe. Hat irgend jemand hier eine Idee, wie die Festigkeit einer 12-String gegenüber einer 6-saitigen sein muss? Würde ich eine sechsaitige bauen, würde ich die Decke dünner machen und die Balken etwas ausdünnen. Bei der 12-saitigen weiß ich jetzt nicht so recht, wie ich weiter vorgehen soll...
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Da ich mit der Decke im Moment nicht so recht weiß, wie ich weiter verfahren soll, kümmere ich mich erst Mal um das Griffbrett.
Das Inlay will ausgefräst werden. Dafür verwende ich den Pantographen (nach Matthias Wandel), den ich vor ein paar Jahren mal gebaut habe.
Meinen Inkscape-Entwurf habe ich im Maßstab 3:1 ausgedruckt und auf eine Sperrholzplatte geklebt. Das ganze wurde dann auf der Bandsäge ausgesägt... ...und noch ein Bisschen nachbearbeitet: Nachdem der Pantograph entstaubt und etwas modifiziert war, das Material und die Vorlage fest verschraubt (2,5h später ), konnte es schon mit der Fräserei losgehen! Der eigentliche Fräsvorgang war dann in weniger als 10 Minuten abgeschlossen. Zum Fräsen habe ich einen 1mm Spiral-Down-Fräser verwendet. Ein wenig Angst, 3mm Frästiefe in Ahorn in einem Durchgang zu fräsen hatte ich schon. Mit dem Dremel auf Vollgas ging das erstaulicherweise ohne Fräserbruch über die Bühne. Die Qualtät der Fräsung überraschte mich. Ich musste nur wenig mit Schleifpapier nacharbeiten. Jetzt muss ich überlegen, wie ich das Negativ in das Griffbrett fräse...
Das Inlay will ausgefräst werden. Dafür verwende ich den Pantographen (nach Matthias Wandel), den ich vor ein paar Jahren mal gebaut habe.
Meinen Inkscape-Entwurf habe ich im Maßstab 3:1 ausgedruckt und auf eine Sperrholzplatte geklebt. Das ganze wurde dann auf der Bandsäge ausgesägt... ...und noch ein Bisschen nachbearbeitet: Nachdem der Pantograph entstaubt und etwas modifiziert war, das Material und die Vorlage fest verschraubt (2,5h später ), konnte es schon mit der Fräserei losgehen! Der eigentliche Fräsvorgang war dann in weniger als 10 Minuten abgeschlossen. Zum Fräsen habe ich einen 1mm Spiral-Down-Fräser verwendet. Ein wenig Angst, 3mm Frästiefe in Ahorn in einem Durchgang zu fräsen hatte ich schon. Mit dem Dremel auf Vollgas ging das erstaulicherweise ohne Fräserbruch über die Bühne. Die Qualtät der Fräsung überraschte mich. Ich musste nur wenig mit Schleifpapier nacharbeiten. Jetzt muss ich überlegen, wie ich das Negativ in das Griffbrett fräse...
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Das sieht echt gut aus, das Inlay.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Jau, auch die Idee das mit einem Pantographen zu machen hat echt was.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Das erscheint mir eigentlich recht naheliegend. Allerdings ist der Aufwand des Entstaubens, Aufbauens und Einrichtens von so einem Teil, das man dann doch nicht so oft braucht, nicht zu unterschätzen. Deshalb liegt er wohl auch seit Jahren die meiste Zeit in der Ecke und staubt ein...
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Na, als Staubabhalter kann man ja einen alten Kopfkissenbezug oder ähnliches aus dem Bettwäscheschrank verwenden. Für meinen Übungsverstärker (Wedge-Form) habe ich z.B. einen Big-Bag vom dänischen Bettenhaus benutzt.
Gruß Hermann
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Hallo Christian,
mach doch um den großen Schriftzug ein Rähmchen und forme es ab mit Epox, Modellgips oder hoch kunstoffvergütetem Fliesenkleber, dann hast Du eine Negativform, trennen mit Öl. Natürlich erst mal testen mit einem anderen Dummy, ob das geht und randscharf wird. Bei Fliesenkleber könnte es Schrumpfungen geben beim Abbinden. Das GB Holz wird ja noch etwas härter sein. Der Fräser schafft wahrscheinlich die volle Tiefe nicht, aber dann hast evtl. zumindest eine exakte Anritzung zum Ausheben auf volle Tiefe.
Grüße
Florian
mach doch um den großen Schriftzug ein Rähmchen und forme es ab mit Epox, Modellgips oder hoch kunstoffvergütetem Fliesenkleber, dann hast Du eine Negativform, trennen mit Öl. Natürlich erst mal testen mit einem anderen Dummy, ob das geht und randscharf wird. Bei Fliesenkleber könnte es Schrumpfungen geben beim Abbinden. Das GB Holz wird ja noch etwas härter sein. Der Fräser schafft wahrscheinlich die volle Tiefe nicht, aber dann hast evtl. zumindest eine exakte Anritzung zum Ausheben auf volle Tiefe.
Grüße
Florian
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Lassen wir uns Mal überraschen... Ich weiß noch nicht wie ich's machen werde.
Ob ich die Decke und Balken weiter ausdünnen soll, bereitet mir allerdings mehr Kopfzerbrechen!
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Weils so schön war habe ich die Vertiefung im Griffbrett ebenfalls mit dem Storchschnabel gefräst.
Dazu habe ich mir die Außenkontur auf einem Reststück MDF mit Edding markiert...
... und mit dem Dremel so genau es mir möglich war von Hand ausgefräst.
In der Nahaufnahme sieht man, dass die Fräsungen nicht perfekt gerade sind (Handarbeit eben). Das macht aber nicht allzu viel aus, weil der Panthograph die Fehler im Maßstab 1:3 verkleinert. Das Positiv-Modell passt allerdings ziemlich gut in die Vertiefung (siehe oberes Bild)
Gefräst habe ich 2mm tief in einem Durchgang mit einem 1mm-Fräser. Ich hatte Angst, dass die Wiederholgenauigkeit nicht hoch genug sein könnte, wenn ich den Dremel aus- und wieder einbaue, um die Frästiefe zu verstellen. Mir ist dann auch prompt der Fräser abgebrochen . Es zeigte sich dann aber, dass die Fräsung nahtlos nach dem Wiedereinsetzen fortgesetzt werden konnte.
Das Ergebnis der Fräsung mit dem Pantographen.
Den "Innenraum" habe ich dann von Hand mit dem Dremel ausgefräst. Die Passung war erstaunlich gut. Ich musste vielleicht 5 min. nacharbeiten, danach passte das Inlay wie angegossen in seine Vertiefung.
Der Rest war dann ein Kinderspiel: Ein wenig Paliander-Schleifstaub mit Titebond angerührt und das Inlay damit verklebt.
2 Stunden später ein Bisschen mit der Ziehklinge drüber und das Inlay ist eingelassen... Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
CNC für arme...
Danke für Euer Lob!
Ich werde das Teil in Zukunft öfter benutzen. Es funktioniert wirklich gut.
Grüße
C.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Der Pantograph ist ja echt genial dafür.
So etwas habe ich das letzte Mal vor 30 Jahren beim Zeichnen benutzt. Wenn ich mich irgendwann an Inlays ranwage, baue ich mir auch so ein Ding!
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
:Mich hat der Panthograf als Kind auch fasziniert (unterirdisches Zeichentalent...) ...und die simple Mechanik fasziniert mich immer noch. Deshalb habe ich mir das Teil auch gleich gebaut, als ich die Beschreibung auf woodgears ca entdeckt hatte, um dann irgendwann Mal ein Inlay damit zu fräsen.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Nach längerer Baupause ging es hier Mal wieder ein Bisschen weiter. Till ich bewundere Deine Geduld!
Nachdem das große Inlay eingelassen war, habe ich als nächstes die Bundschlitze gesägt. Ich habe mich dabei an der Markierung für den 12. Bund orientiert. Ich säge die Bundschlitze mit meinem Sägejig. Ich bilde mir ein, dass ich damit auf 1/4mm genau sägen kann. Anschließend wurden die verbleibenden Inlays angezeichnet. Für die Dot-Inlays habe ich zunächst wieder ein 3:1 - Außen- und Innenmodell angefertigt. Da ich die Vorlage für jeden einzelnen Dot verschieben musste, habe ich sie mit einem Gewicht beschwert, damit sie sich während des Fräsens nicht verschieben kann. Als nächstes waren die Vertiefungen im Griffbrett an der Reihe. Hier habe ich die Vorlage auf der Unterlage verschraubt. Das Griffbrett habe ich auf eine Unterlage geklebt, die ich an einer mit der Unterlage verschraubten Leiste führen kann. Damit habe ich erreicht, dass die Fräsungen exakt in einer Linie liegen. An der Schiene habe ich das Griffbrett dann "festgezwungen". Hier sieht man nochmals das Innenmodel. Die Kante habe ich mit einem 3mm-Stift (bzw. Bohrer) abgetastet, da ich einen 1.0mm-Fräser verwendet habe. Mein Pantograph verkleinert im Maßstab 3:1. Jetzt mussten noch die Vertiefungen mit dem Dremel ausgefräst werden. Zu guter Letzt musste noch der Radius geschliffen werden. Das habe ich von Hand mit meinem Radius-Scheifklotz und einigen Schweißperlen auf der Stirn erledigt. Eine gute Hilfe war das Haarlineal, mit dem ich regelmäßig kontrolliert habe, ob das Griffbrett noch schön plan ist.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Fräserei mit dem Storchschnabel sehr gut funktioniert hat. Man muss einiges an Jigs basteln und alles immer schön befestigen, damit sich während des Fräsens nichts verschieben kann.
Die Inlays haben dann aber erstaunlich gut in die Fräsungen gepasst, ich musste nicht besonders viel nacharbeiten.
Mir ist ein Fräser abgebrochen. Zum Wechsen musste ich die Maschine aus dem Pantographen ausbauen. Die Wiederholgenauigkeit ist aber gut genug, so dass man nicht erkennen konnte, an welcher Stelle neu angesetzt wurde.
Für mich ist diese Methode ein guter Kompromiss aus Handarbeit (die 3:1-Vorlagen habe ich schließlich von Hand hergestellt) und der erforderlichen Präzision für komplexere Inlays (die Normalsterbliche nur mit maschineller Hilfe hinbekommen). Für mich persönlich ist die Herausforderung beim Gitarrenbau ja immer noch, so viel wie möglich von Hannd herzustellen.
Nachdem das große Inlay eingelassen war, habe ich als nächstes die Bundschlitze gesägt. Ich habe mich dabei an der Markierung für den 12. Bund orientiert. Ich säge die Bundschlitze mit meinem Sägejig. Ich bilde mir ein, dass ich damit auf 1/4mm genau sägen kann. Anschließend wurden die verbleibenden Inlays angezeichnet. Für die Dot-Inlays habe ich zunächst wieder ein 3:1 - Außen- und Innenmodell angefertigt. Da ich die Vorlage für jeden einzelnen Dot verschieben musste, habe ich sie mit einem Gewicht beschwert, damit sie sich während des Fräsens nicht verschieben kann. Als nächstes waren die Vertiefungen im Griffbrett an der Reihe. Hier habe ich die Vorlage auf der Unterlage verschraubt. Das Griffbrett habe ich auf eine Unterlage geklebt, die ich an einer mit der Unterlage verschraubten Leiste führen kann. Damit habe ich erreicht, dass die Fräsungen exakt in einer Linie liegen. An der Schiene habe ich das Griffbrett dann "festgezwungen". Hier sieht man nochmals das Innenmodel. Die Kante habe ich mit einem 3mm-Stift (bzw. Bohrer) abgetastet, da ich einen 1.0mm-Fräser verwendet habe. Mein Pantograph verkleinert im Maßstab 3:1. Jetzt mussten noch die Vertiefungen mit dem Dremel ausgefräst werden. Zu guter Letzt musste noch der Radius geschliffen werden. Das habe ich von Hand mit meinem Radius-Scheifklotz und einigen Schweißperlen auf der Stirn erledigt. Eine gute Hilfe war das Haarlineal, mit dem ich regelmäßig kontrolliert habe, ob das Griffbrett noch schön plan ist.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Fräserei mit dem Storchschnabel sehr gut funktioniert hat. Man muss einiges an Jigs basteln und alles immer schön befestigen, damit sich während des Fräsens nichts verschieben kann.
Die Inlays haben dann aber erstaunlich gut in die Fräsungen gepasst, ich musste nicht besonders viel nacharbeiten.
Mir ist ein Fräser abgebrochen. Zum Wechsen musste ich die Maschine aus dem Pantographen ausbauen. Die Wiederholgenauigkeit ist aber gut genug, so dass man nicht erkennen konnte, an welcher Stelle neu angesetzt wurde.
Für mich ist diese Methode ein guter Kompromiss aus Handarbeit (die 3:1-Vorlagen habe ich schließlich von Hand hergestellt) und der erforderlichen Präzision für komplexere Inlays (die Normalsterbliche nur mit maschineller Hilfe hinbekommen). Für mich persönlich ist die Herausforderung beim Gitarrenbau ja immer noch, so viel wie möglich von Hannd herzustellen.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Wirklich toll geworden. Und toll, dass es hier wieder weitergeht.
@Till: Bitte weniger Geduld.
Sven
@Till: Bitte weniger Geduld.
Sven
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Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
vom Pfusch nie.
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Re: Neffe wünscht, Onkel baut: 12-String! (meine Nr. 8)
Cooles Gerät, der Pantograf!
Tolle Arbeit!
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