Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#26

Beitrag von clonewood » 07.01.2019, 23:22

clonewood hat geschrieben:
07.01.2019, 19:59
capricky hat geschrieben:Es sollte nicht Brummen, wenn man einen Potiknopf anfässt, ein Hinweis auf schlechten Massekontakt des Potigehäuses zum Chassis beispielsweise.
Danke! ....genau das wird es sein ...... ich habe die alten Potis mit dazugehörigen Papp/Pertinax Distanzscheiben befestigt und nicht über den fehlenden Kontakt zum Chassis nachgedacht.....hierzu halten diese Potis aber eine extra Lötöse bereit...
also werde ich hier eine Verbindung zu Ground herstellen.....
und so war es ..........die Potigehäuse zu Ground Verbindung ist hergestellt.......nun ist Ruhe bei Berührung der beiden Regler....
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor clonewood für den Beitrag:
capricky

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#27

Beitrag von clonewood » 07.01.2019, 23:48

die angesprochenen Nachverzerrungen kann ich momentan nicht reproduzieren (schon zu spät).....ich hatte ihn aber heute maximal auf 3/4 .....da war alles sauber...... da muss ich also noch weiter testen.......

...eine weitere Auffälligkeit ist aber, dass es brummtechnisch sehr ruhig ist wenn ich wirklich nur einen Kanal benutze (den anderen uneingestöpselten Kanal dabei zugedreht lasse) drehe ich den uneingestöpselten Kanal aber auf, so paart sich irgendwo nach der 1/2 Stellung etwas Brumm dazu......nicht extrem, aber dennoch hörbar (z.B. in Spielpausen)

...ist das bei der Schaltung normal (also diesem "Signalrückfluss" durch die andere V1-Hälfte geschuldet)?

Benutzeravatar
MattB90
Halsbauer
Beiträge: 464
Registriert: 04.04.2018, 15:42
Wohnort: München / Deggendorf
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 98 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#28

Beitrag von MattB90 » 08.01.2019, 00:02

Echt toller Amp, Respekt! Und auch ein super Gehäuse gezaubert, gefällt mir sehr gut!
Bei meiner Fehlersuche beim SLO-Clone hat mir mein Oszi sehr geholfen, vielleicht hast du ja irgendwie Zugang zu einem (es ließt sich zumindest so als würdest du nur Multimeter verwenden?). Vor allem Einstreuungen von irgendwelchen Leitungen in die Signalleitung hatte ich damals super visualisieren und eliminieren können.
Build what you Play...
Play what you Build!


Mein aktuelles Projekt: HeavyBird #1
Mein Soldano Super Lead Ovedrive 100-Clone

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#29

Beitrag von clonewood » 08.01.2019, 00:23

Echt toller Amp, Respekt! Und auch ein super Gehäuse gezaubert, gefällt mir sehr gut!
Bei meiner Fehlersuche beim SLO-Clone hat mir mein Oszi sehr geholfen, vielleicht hast du ja irgendwie Zugang zu einem (es ließt sich zumindest so als würdest du nur Multimeter verwenden?). Vor allem Einstreuungen von irgendwelchen Leitungen in die Signalleitung hatte ich damals super visualisieren und eliminieren können.

ein Oszi habe ich da.......sicherlich könnte und werde ich mir das mal damit anschauen....ja, bislang war ich in dem Verstärker nur mit dem Multimeter unterwegs.........

alle Signalleitungen länger als 10 cm sind geschirmt und einseitig an Masse gelegt.......sogar die kurzen Signalleitungen z.B. zwischen den Potis sind grob mit umgebenen Massekabeln verdrillt.....ich habe bei der Kabelführung relativ streng darauf geachtet die Heizleitungen von allem Anderen auf Distanz zu halten........die restlichen Leitungen kreuzen sich und laufen nirgendwo parallel (meistens sogar auf Distanz wegen dieser Freiluftverdrahtung) ......an ein Einstreuproblem möchte ich gerade noch nicht glauben .......

die ungünstigste Verkabelung wird wohl der 3stufige Drehschalter für die Zu/Abschaltung von NFB und Kathodenkondensator haben ..... also für NFB einmal diagonal durch das Chassis zwischen Drehschalter und AÜ bzw. der halbe diagonale Weg zum Kathodenkondensator an den Lötleisten......

würde ich den Drehschalter durch etwas anderes ersetzen und für das NFB einen Kippschalter verwenden, so könnten hier die langen Kabelwege um mindestens 50% gekürzt werden.........ob da eine Notwendigkeit bestehen könnte kann ich nicht beurteilen....



ach ja....

der Verstärker braucht eigentlich gar keine Powerleuchte......denn wenn er angeschaltet ist, wölbt sich nach kurzer Zeit das Clonewatt-Plastik-Schild........ist er aus, so zieht es sich wieder Flach :lol:

Benutzeravatar
MattB90
Halsbauer
Beiträge: 464
Registriert: 04.04.2018, 15:42
Wohnort: München / Deggendorf
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 98 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#30

Beitrag von MattB90 » 08.01.2019, 01:07

Der NFB bei mir führt auch durch den gesamten Amp unter den Preamp- und Powerplatinen durch, stört aber nicht, hab jetzt aber grad nicht aufm Schirm, ob das ein geschirmtes Kabel ist. Kann es sein, dass einfach der Netztrafo irgendwo einstreut?
Was bei mir auch noch aufgetreten war, war dass die Trafos nicht fest genug zusammengeschraubt waren und die Bleche durch Magnetostriktion ordentlich vibriert haben, hat man sowohl mechanisch gehört als auch gefühlt und sich dann wohl irgendwo im Preamp auch eingeschlichen.... vielleicht das auch mal in Erwägung ziehen
Build what you Play...
Play what you Build!


Mein aktuelles Projekt: HeavyBird #1
Mein Soldano Super Lead Ovedrive 100-Clone

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#31

Beitrag von clonewood » 08.01.2019, 19:27

Der Beschreibung nach ist das aber eher ein Hinweis auf Übernahmeverzerrungen der Endröhren beim Nulldurchgang, also das, warum man einen Ruhestrom oder Gittervorspannung einstellt. Für mich wäre das ein Verdacht auf viel zu geringem Ruhestrom, bzw stark unymmetrischer Endröhren.
Ich habe nun nochmal hingehört und danach andere Endröhren gesteckt und wieder hingehört........es verhält sich mit beiden Endröhrenpaaren gleich......

ich hätte gerne eine Aufnahme gemacht, aber in meiner Soundkarte ist ein Elko geplatzt und das zugehörige Netzteil liefert nicht mehr die angegebene Spannung....statt 20V ...... irgendwelche komisch hin und herspringende Werte.....keine Ahnung was dort passiert ist.....

also nun eine Wortbeschreibung

zuvor schrieb ich:
ich hatte ihn heute zum ersten Mal auf Anschlag.....da gab es dann komische Nachverzerrungen ..... ein dünner kratziger absterbender Ton wenn ich direkt nach dem Saitenanschlag die Saiten wieder dämpfe......
jetzt weiss ich:

ab Stellung 3/4 kommt so eine Art von Modulation mit in den Ton (kein wirkliches Echo, aber es geht in die Richtung) ....am besten zu höhren bei sehr langsamen Stakkatoanschlag mit abgedämpften Saiten vor allem in den Bässen....

also wohl doch Übernahmeverzerrungen....

Wie gehe ich da nun am besten vor?

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#32

Beitrag von capricky » 08.01.2019, 20:52

clonewood hat geschrieben:
08.01.2019, 19:27


Ich habe nun nochmal hingehört und danach andere Endröhren gesteckt und wieder hingehört........es verhält sich mit beiden

ab Stellung 3/4 kommt so eine Art von Modulation mit in den Ton (kein wirkliches Echo, aber es geht in die Richtung) ....am besten zu höhren bei sehr langsamen Stakkatoanschlag mit abgedämpften Saiten vor allem in den Bässen....

also wohl doch Übernahmeverzerrungen....

Wie gehe ich da nun am besten vor?
Nee, wahrscheinlich doch keine Übernahmeverzerrungen, eher Bröckel- oder Blockingdistortion.
Da hilft die Methode der "Signalverfolgung". Du zapfst im Problemamp jeweils den Signalweg hinter den Koppelkondensatoren der einzelnen Stufen an ("temporäre Klinkenbuchse /Kabel), beginnend an V1 und gibst das Signal in einen anderen Verstärker (Einschleifweg/return falls vorhanden). So ermittelst du die verursachende Röhrenstufe.

capricky

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#33

Beitrag von clonewood » 09.01.2019, 00:02

ok.....das bedeutet ich kann ebenso das Oszilloskop hervorkramen und im Signalweg (ohne aufgelegtes Signal) die betreffenden Punkte (blau) bei Bewegung der Volumeregler betrachten...und das Problem wird dann wahrscheinlich irgendwo ab der Phasenumkehrstufe verortet sein....

die Bauteile in dem Verstärker sind nicht alle sehr "frisch", ausser die Elkos...aber alle Teile (Widerstände und Kondensatoren) habe ich vor ihrem Einbau durchgemessen (entsprechend dem Schaltplan selektiert) ......es sind im Betrieb sind auch keinerlei Gleichspannungen hinter den Koppelkondensatoren zu messen....
5E3Schematic.jpg
ich habe nun einfach mal das Handy vor den Lautsprecher gehalten und auf Aufnahme gedrückt.....

ohne gestecktes Kabel ist kein Effekt zu höhren, wenn ich an den Reglern drehe ...auch kein Brumm

mit gestecktem Kabel (aber ohne angeschlossenes Instrument) schon, Tone ist auf Rechtsanschlag.... Volume zweimal hintereinander auf Anschlag und wieder zurück gedreht....ab Stellung 3/4 etwa, der zu hörende Effekt ...
effekt.mp3
(341.81 KiB) 87-mal heruntergeladen
so verhalten sich beide Kanäle....

.......

ich bin mal gespannt welchen "Bock" ich da geschossen habe..... (think)

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#34

Beitrag von capricky » 09.01.2019, 09:49

Das kann ein hochfrequentes Schwingen sein, dass den Amp "zustopft" müsste dann auf dem Oszi zu sehen sein...

capricky

Benutzeravatar
vrooom
Zargenbieger
Beiträge: 1169
Registriert: 26.04.2010, 13:52
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 83 Mal
Danksagung erhalten: 93 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#35

Beitrag von vrooom » 09.01.2019, 17:53

Entschuldigt meinen nicht hilfreichen Einschub, aber der Schaltplan sieht nicht wesentlich komplizierter aus, als der von meinem ollen Vrooomkenstein (Harley Benton GA-5). Vielleicht sollte ich auch versuchen, mir einen Fender-Amp (allerdings lieber Princeton) zusammenzubauen (think)

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#36

Beitrag von clonewood » 09.01.2019, 20:50

müsste dann auf dem Oszi zu sehen sein...
dazu nun ein Bildchen.....
5E3Schematicoszi.jpg
ungeordnete Gedanken und Beobachtungen

die "Doppellinien" im Brightkanal müssen ein Fotografiereffekt sein.....habe ich so nicht mit meinen Augen gesehen

die "Höcker" auf der Kurve sind hinter V2b hinter dem Kondensator an der Anode bei 3/4 Vol. Stellung nicht zu sehen

an V1a und V1b sollte doch bei identischer Oszieinstellung eigentlich die gleiche Amplitude sichtbar sein

es fiept leise im Gerät irgendwann ab der 3/4 Vol. Einstellung.....(statt Speaker ist ein Lastwiderstand angeschlossen)

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#37

Beitrag von clonewood » 09.01.2019, 22:41

an V1a und V1b sollte doch bei identischer Oszieinstellung eigentlich die gleiche Amplitude sichtbar sein
das konnte ich nun durch eine andere AY7 beheben


hier noch ein paar Bildchen an den 2 Messpunkten hinter der Phasenumkehrstufe

hier hört sich noch alles wunderbar an...kurz vor Vol. 3/4
a1.JPG
ab hier diese Zitzen die wohl diese Dopplereffekte bringen :badgrin: beginnend ab etwa Vol 3/4
a2.JPG
so noch nicht angehört ......
a3.JPG
und so auch nicht.....da sind beide Kanäle auf.....aber nur einer angestöpselt
a4.JPG
Der Amateur und das Amplifikationsmalheur :oops: ...... Schwingung und bestimmt auch noch andere Fehler

also einmal die Phasenumkehrstufe kathodenseitig......naja und das letzte Bild riecht dann irgendwie nach einer weiteren Sache in der Vorstufe.....diese Interaktion beider Kanäle betreffend

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#38

Beitrag von clonewood » 09.01.2019, 22:56

Entschuldigt meinen nicht hilfreichen Einschub, aber der Schaltplan sieht nicht wesentlich komplizierter aus, als der von meinem ollen Vrooomkenstein (Harley Benton GA-5). Vielleicht sollte ich auch versuchen, mir einen Fender-Amp (allerdings lieber Princeton) zusammenzubauen (think)
ja, es sieht alles sehr einfach aus, aber wie man hier sieht gibt es auch Menschen die das auf Anhieb nicht sauber hinbekommen......

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#39

Beitrag von clonewood » 10.01.2019, 09:16

ich sollte wohl auch einmal ohne ein aufgelegtes Signal auf das Oszilloskop schauen....

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#40

Beitrag von capricky » 10.01.2019, 10:36

Mir fällt seit langem auf, dass wenn du Probleme an Verstärkern beschreibst und ich Vermutungen dazu äußere, ich am nächsten Tag einen Amp mit genau diesen Problemen, aber in verschärfter Form auf den Tisch bekomme. So auch gestern wieder, einen Ampeg SVT Classic, mit 36kg Lebendgewicht und das, wo ich immer noch "Bandscheibe" habe... :cry:

Das Problem schien banal - "musst nur das Poti mit der abgebrochenen Achse wechseln, sonst issa ok"... Nichts ist ok, zwei Treiberröhren defekt, aber auch mit neuen Röhren schwingt die Endstufe wild, mit Rotlichtalarm an allen 6 Bias-Indikatorleds der Endröhren.
Die Kiste ist ab Werk völlig verbaut, man muss sie völlig zerlegen, um irgendwo ranzukommen und messen zu können.

Soll heißen: Ich werde damit ziemlich lange beschäftigt sein und wahrscheinlich nicht mehr so schnell und konzentriert auf Fragen zu deinem Amp reagieren. Also etwas Geduld, es wird wieder (ich würde lieber deinen 5E3 hier machen... :cry: )

capricky

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 349 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#41

Beitrag von 12stringbassman » 10.01.2019, 10:42

clonewood hat geschrieben:
09.01.2019, 22:41
ab hier diese Zitzen die wohl diese Dopplereffekte bringen :badgrin:
Diese Nippels sind typisch für Kathodyn-Phasendreher. Wenn die Endröhre, die von der Kathode des PI angesteuert wird, beginnt Gitterstom zu ziehen, wird der Kathoden-Widerstand quasi überbrückt und die Verstärkung auf der Anodenseite steigt stark an. Die Endröhre auf der Anodenseite ist in dem Moment allerdings im Cutoff (im B- bzw. AB-Betrieb), so dass dieser Effekt normalerweise nicht zu hören ist.
Röhrenzauberer Merlin hat das ganz gut erklärt: http://www.valvewizard.co.uk/cathodyne.html

Grüße
Matthias

@Capricky: mein Beileid!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor 12stringbassman für den Beitrag:
capricky
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#42

Beitrag von capricky » 10.01.2019, 15:10

Das ist das Großartige an/in diesem Forum, schwächelt der eine, springt der andere ein! (clap3)

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
12stringbassman

Benutzeravatar
vrooom
Zargenbieger
Beiträge: 1169
Registriert: 26.04.2010, 13:52
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 83 Mal
Danksagung erhalten: 93 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#43

Beitrag von vrooom » 10.01.2019, 17:25

ja, es sieht alles sehr einfach aus, aber wie man hier sieht gibt es auch Menschen die das auf Anhieb nicht sauber hinbekommen...
Ich wollte das hier nicht kleinreden. Dein Projekt nötigt mir größten Respekt ab und ich bin mir sicher, dass die Komplexität zwei Ligen höher anzusiedeln ist, als an einem popligen GA-5 herumzulöten.

Drücke Dir alle Daumen, dass dieser spannende Thread ein happy End findet :)

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#44

Beitrag von capricky » 10.01.2019, 20:50

Ich weiß nicht, ob es angekommen war, Matthias hatte zwar verlinkt, aber ich wiederhole noch mal - die Lösung in diesem Fall st ein "gridstopper", Wert zwischen 100k bis 1Megohm (470k) vor das Gitter der Phasenverdreherröhre.

capricky

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#45

Beitrag von clonewood » 10.01.2019, 20:56

Ich wollte das hier nicht kleinreden. Dein Projekt nötigt mir größten Respekt ab und ich bin mir sicher, dass die Komplexität zwei Ligen höher anzusiedeln ist, als an einem popligen GA-5 herumzulöten.

Drücke Dir alle Daumen, dass dieser spannende Thread ein happy End findet :)
Danke......ach, das war nur so von mir dahergequatscht.......
Diese Nippels sind typisch für Kathodyn-Phasendreher. Wenn die Endröhre, die von der Kathode des PI angesteuert wird, beginnt Gitterstom zu ziehen, wird der Kathoden-Widerstand quasi überbrückt und die Verstärkung auf der Anodenseite steigt stark an. Die Endröhre auf der Anodenseite ist in dem Moment allerdings im Cutoff (im B- bzw. AB-Betrieb), so dass dieser Effekt normalerweise nicht zu hören ist.
Röhrenzauberer Merlin hat das ganz gut erklärt: http://www.valvewizard.co.uk/cathodyne.html

Grüße
Matthias
Danke für die Erklärung und den Link!
Mir fällt seit langem auf, dass wenn du Probleme an Verstärkern beschreibst und ich Vermutungen dazu äußere, ich am nächsten Tag einen Amp mit genau diesen Problemen, aber in verschärfter Form auf den Tisch bekomme. So auch gestern wieder, einen Ampeg SVT Classic, mit 36kg Lebendgewicht und das, wo ich immer noch "Bandscheibe" habe... :cry:

capricky
auch gute Besserung!.....ich kann Bandscheibenschmerzen gut nachfühlen......

ich habe aber gute Nachrichten.......ich glaube ich konnte die Probleme gerade beseitigen..............analog gesehen sollte es nun am SVT auch gut laufen......

hier die Liste der Veränderungen (ja ja....der Mann mit den Masseproblemen)

diese alten Potis die bei Berührung nun nicht mehr rauschen beherbergen hinter der ersten Schaltebene eine weitere von mir bislang übersehene Masseöse (Schirmung) ............... hier nun auch beschaltet und auf das Chassis geführt.....

in dem Zuge habe ich auch die einseitigen Schirmungen der Signalleitungen vom Massebus getrennt und auf nahgelegene Punkte am Chassis gelegt (ist ja nur ein Schirm)

dann habe ich den Massebus zwischen Vor- und Endstufe aufgetrennt und die Vorstufe seperat zum zentralen Massepunkt geführt

abschliessend habe ich die Leitungen von der Endstufe zum AÜ auf möglichst weite Distanz von der Vorstufe gebracht ....

Ergebnis....es scheint nun "sauber" zu sein......die Nippel zeigen sich nun schon etwas früher......und ich kann bei diversen Ampeinstellungen keine Schwingungen mehr auf dem Oszi erkennen......

woran es jetzt genau lag, kann ich nicht sagen.......

es ist jetzt wohl nicht mehr notwendig davon Fotos zu zeigen....oder doch....?


Aber.....gehört habe ich nun noch nicht......nur gesehen
Ich weiß nicht, ob es angekommen war, Matthias hatte zwar verlinkt, aber ich wiederhole noch mal - die Lösung in diesem Fall st ein "gridstopper", Wert zwischen 100k bis 1Megohm (470k) vor das Gitter der Phasenverdreherröhre.

capricky

ja....war angekommen....es folgt dann morgen die Hörprobe, die dann entscheidet ob das mit den Gridstoppern notwendig ist....

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#46

Beitrag von clonewood » 10.01.2019, 23:55

ich habe nun nochmal unterschiedliche 12AY7 / ECC82 in V1 gesteckt ....

komischerweise habe ich nur eine einzige mit der ich etwa 125V an beiden Anoden messe

mit einer anderen messe ich dort 120 u. um 100V

beim Grossteil (etwa 6 Stück) messe ich dort nur zwischen 60 u. 70V

das geht irgendwie gerade nicht in meinen Kopf hinein

bei einer mit 5751 beschrifteten messe ich etwa 150V

eine ECC83 12AX7 habe ich dort bislang noch nicht gesteckt

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#47

Beitrag von clonewood » 11.01.2019, 00:35

Ich weiß nicht, ob es angekommen war, Matthias hatte zwar verlinkt, aber ich wiederhole noch mal - die Lösung in diesem Fall st ein "gridstopper", Wert zwischen 100k bis 1Megohm (470k) vor das Gitter der Phasenverdreherröhre.

capricky
dieser Gridstopper könnte ja wahrscheinlich auch fest eingebaut sein und bei Bedarf (für den "Urzustand" vom 5e3) mit einem kleinen An/Ausschalter gebrückt werden....
das wäre in dem Verstärker rückseitig mit sehr wenig Kabelweg möglich (ca. 3 cm vom Schalter zum Gitter + Widerstand vom Schalter zum Gitter)
ich weiss nur nicht ob es dabei einen Schaltknacks geben würde.....

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#48

Beitrag von clonewood » 11.01.2019, 08:32

clonewood hat geschrieben:
10.01.2019, 23:55
ich habe nun nochmal unterschiedliche 12AY7 / ECC82 in V1 gesteckt ....

komischerweise habe ich nur eine einzige mit der ich etwa 125V an beiden Anoden messe

mit einer anderen messe ich dort 120 u. um 100V

beim Grossteil (etwa 6 Stück) messe ich dort nur zwischen 60 u. 70V

das geht irgendwie gerade nicht in meinen Kopf hinein

bei einer mit 5751 beschrifteten messe ich etwa 150V

eine ECC83 12AX7 habe ich dort bislang noch nicht gesteckt

ich bin schon recht verpeilt ........12AY7 ist nicht gleich ECC82

die 6 mit den niedrigen Werten sind 12AU7 also ECC82

ich habe also nur 2 12AY7 liegen....

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#49

Beitrag von capricky » 11.01.2019, 10:32

Nee, bei Röhren sind auch nicht die namensgleichen gleich, deren Werte variieren innerhalb ihrer Toleranz und über ihre Lebensdauer (Röhren altern), heute im Durchschnitt mehr, als "früher". Das ist abhängig von der Qualität der verwendeten Materialien und der Präzision im Fertigungsprozess.
Das wesentliche "Talent" einer Röhre ist, dass ihre korrekt beheizte Kathode bei angelegter Anodenspannung Elektronen emitieren kann, dann fließt auch ein Strom zwischen Anode und Kathode. Da Röhren in unseren üblichen Verstärkergrundschaltungen mit Anodenwiderständen beschaltet sind, fällt abhängig vom Stromfluß eine Spannung am Anodenwiderstand ab. Ohne Stromfluß entspricht die Anodenspannung = der Betriebspannung am nächsten Siebelko.
Der Stromfluß durch die Röhre ist abhängig von Gittervorspannung der Röhre (Bias), die bestimmt den Arbeitspunkt und somit den statischen Stromfluß (also ohne zu verstärkendes Signal am Gitter).
Die Steilheit der Röhre bezeichnet sowas wie den Verstärkungsfaktor der Röhre und ergibt sich aus der Stromänderung in mA an der Anode, wenn sich die Gittervorspannung um 1V ändert. Röhren mit großer Verstärkung haben im Datenblatt eine steile Kurve der entsprechenden Kennlinie, Röhren mit geringer Verstärkung eine flache Kennlinie.
Diese Steilheit ist ebenso der Toleranz und Röhrenalterung unterworfen und variert deshalb bei Messungen. Das ist der Grund, warum du bei Anodenspannungsmessungen unterschiedliche Ergebnisse erhältst.
Ein höherer Spannungsabfall (durch höheren Anodenstrom) am Anodenwiderstand spricht eigentlich für die elektrisch "bessere" Röhre, kann aber auch durch ein höhere Steilheit zustande gekommen sein. Funktionieren sollte die Verstärkerstufe aber mit jeder noch intakten Röhre, die anschlußgleich in die Fassung passt, also von ECC81 - ECC83 bis 12AX, AY, AT, AU7.

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag (Insgesamt 2):
clonewoodiporka

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#50

Beitrag von clonewood » 12.01.2019, 13:54

Danke für die Ausführungen!

Ich habe nun mal einen Gridstopper (470K) schaltbar in den PI eingebaut (es knackst nicht während des Schaltvorgangs)

einen Unterschied kann ich aber nicht hören wenn ich ihn zuschalte......eventuell kann ich mir einbilden etwas zu hören weil ich was hören will (think)

nun ja ..... am Oszilloskop kann ich aber etwas sehen ....... im Sättigungsbereich sackt die Welle dann minimalst zusammen bzw. verformt sie sich leicht .....diese "Saturationslinie" zieht sich ganz leicht breiter......

ich glaube, dass der Amp nun so klingt wie er bei dieser 5e3 Schaltung klingen soll......also auch ohne Gridstopper

es gibt da natürlich im Sättigungsbereich noch eine Kleinigkeit........schwer zu beschreiben, ich müsste es aufnehmen.....keine "Modulation"....eher so etwas als würde das System hinter der Schaltung (AÜ, Speaker) nicht sonderlich gut mit den tiefsten Frequenzen klar kommen........wieder die dicke E-Saite.........das tiefe E ....... langsamer Stakkatoanschlag........

Kann man die Koppelkondensatoren vom PI zur Endstufe irgendwie sicher schalten?

.....durch ein Parallelschalten würde sich die Kapazität nur erhöhen lassen.......da könnte ich natürlich 2 (4 gesamt) kleinere C´s einsetzen....

ich möchte aber gerne die Ursprungsschaltung (incl. der Bauteilwerte) schaltbar unmodifiziert / schaltbar modifiziert haben.......

....in Reihe geschaltet wäre es im Schaltvorgang ähnlich dem Hin- und Herschalten zwischen 2 Kondensatoren, da dabei der Signalweg kurz unterbrochen wird.....

Gibt es da eine Möglichkeit?


..................


.........noch eine Frage zu der Gleichrichterröhre 5Y3

von den 3 funktionierenden die ich da habe, klunkern, rasseln 2 Stück (beide "neu" gekauft)......ist das normal?

Antworten

Zurück zu „Amp-/Effektgerätebau“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste