So, Zeit, dass von mir auch mal wieder was Produktives kommt. Ziemlich angetan von den Möglichkeiten eines SVF kam ich ein wenig ins Grübeln. Cool, wenn man aus einem Pickup die verschiedensten Sounds rausholen kann. Eigentlich bräuchte es einen SVF pro Pickup. Das Problem: dann würde es endgültig unübersichtlich. Und wie lange eine Batterie dann wohl halten würde? So kommt man nicht weiter. Und trotzdem wärs cool, wenn man einen Pickup im Sound verändern könnte. Am besten natürlich passiv ...
Nach ein wenig Recherche schien mir der vielversprechendste Ansatz, einen passiven EQ zwischen den Tonabnehmer und die weitere Elektronik der Gitarre zu schalten. Die Wahl fiel auf die Tonestack Klangregelung des Big Muff Pi, die sich in der Freeware "Tone Stack Calculator" simulieren lässt. Nach ein wenig Rumspielerei mit den Werten kam ich zu folgendem Ergebnis:
Die Grafik zeigt den Frequenzverlauf des Tonestack-EQ in den beiden Extremstellungen und in der Mittelstellung. Dies schien mir ein guter Startpunkt für einen ersten Versuch.
Leider bin ich überfordert wenn es darum geht, einen Schaltplan in ein Veroboard-Layout zu übersetzen (oder überhaupt zu verstehen, aber das steht auf einem anderen Blatt Papier ...). Allerdings fand ich ein Veroboard-Layout für eine minimal andere Schaltung und entschloss mich, mit dieser weiter zu arbeiten. Hier die Schaltung mit der ich schließlich entschlossen hatte zu arbeiten (allerdings mit den Werten in der Software):
Und schließlich das auf meine Bedürfnisse angepasste Veroboard-Layout:
Also an die Arbeit. Leider kann ich wegen meines Knies immer noch nicht in die Werkstatt, um neue Primärspulen zu schneiden. Und auf Wickeln hatte ich keinen Bock. Daher entschloss ich mich, dass das überzählige "Muster 4" aus dem letzten Versuch dran glauben musste. Schließlich wollte ich lieber mit den schon vor ein paar Wochen gewickelten Trafospulen arbeiten:
Die Ladys haben je 12.000 Wicklungen mit 0,04er Draht ... also raus mit den alten Spulen und die neuen rein. Und löten ...
Hier die Rückseite der Tonestack-Platine:
Und die bestückte Vorderseite:
Um zu wissen was es bringt, außer dass es schön macht, habe ich schließlich die Methode von
@micha70 für die Messung von Pickups abgekupfert. Besten Dank fürs Vorkupfern!!
Eigentlich wärs gescheiter gewesen ich hätte den Pickup zuerst einmal ohne eine Schaltung im Signalweg ausgemessen, aber dafür war ich dann zu faul (oder ungeduldig). Stattdessen jetzt hier drei mögliche Frequenzgänge des Pickups, die mehr oder weniger stark durch den EQ beeinflusst sind:
EQ "neutral" (oder zumindest annähernd, Poti in Mittelstellung):
Poti voll links:
Poti voll rechts:
Der Stein der Weisen ist das sicher noch nicht. Aber es funktioniert ...