Ersatz für Hobelsohlen
Moderator: jhg
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Ersatz für Hobelsohlen
Moin Leute,
habe heute beim Hobelkauf bereits zum zweiten Mal Pech gehabt.
Hier erstmal die beiden Patienten:
Der hintere ist ein Sargent No. 3, den ich vor ca. 1,5 Jahren bei Kleinanzeigen gekauft habe. Der Defekt war auf den Fotos zu erkennen, ich habe es beim Kauf schlichtweg übersehen. Da wurde offenbar schonmal geflickt, ist allerdings wieder locker.
Der vordere ist ein englischer Stanley No. 4 aus den 60er-70er Jahren, er kam heute an, der Sohlenriss war nicht auf Fotos erkennbar. Mal schauen, ob der Verkäufer zu irgendeinem Kompromiss bereit ist...
Nun zur eigentlichen Frage, weiß jemand, wo man passende Ersatzsohlen für Metallhobel herbekommt, die nicht den Preis eines neuen Hobels übersteigen??
Einen 20€-Silverline kaufen und mit den alten Teilen bestücken?
Hätte jemand von Euch vielleicht sogar die Möglichkeit, die Sohlen zu löten?
Seit ich einen USA-Stanley No. 4 1/2 aus den 40er Jahren günstig bekommen, restauriert und mit ihm gearbeitet habe, bin ich völlig Hobel-infiziert ...nun täte es mir extrem leid, die anderen beiden Metallhobel nicht nutzen zu können .
PS: Sorry für die schlechten Fotos, aber als jpg-Datei werden die Bilder nicht erkannt ...
habe heute beim Hobelkauf bereits zum zweiten Mal Pech gehabt.
Hier erstmal die beiden Patienten:
Der hintere ist ein Sargent No. 3, den ich vor ca. 1,5 Jahren bei Kleinanzeigen gekauft habe. Der Defekt war auf den Fotos zu erkennen, ich habe es beim Kauf schlichtweg übersehen. Da wurde offenbar schonmal geflickt, ist allerdings wieder locker.
Der vordere ist ein englischer Stanley No. 4 aus den 60er-70er Jahren, er kam heute an, der Sohlenriss war nicht auf Fotos erkennbar. Mal schauen, ob der Verkäufer zu irgendeinem Kompromiss bereit ist...
Nun zur eigentlichen Frage, weiß jemand, wo man passende Ersatzsohlen für Metallhobel herbekommt, die nicht den Preis eines neuen Hobels übersteigen??
Einen 20€-Silverline kaufen und mit den alten Teilen bestücken?
Hätte jemand von Euch vielleicht sogar die Möglichkeit, die Sohlen zu löten?
Seit ich einen USA-Stanley No. 4 1/2 aus den 40er Jahren günstig bekommen, restauriert und mit ihm gearbeitet habe, bin ich völlig Hobel-infiziert ...nun täte es mir extrem leid, die anderen beiden Metallhobel nicht nutzen zu können .
PS: Sorry für die schlechten Fotos, aber als jpg-Datei werden die Bilder nicht erkannt ...
- bea
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Der Flicken war doch vernietet, nicht wahr? Und das kann man nicht wieder neu vernieten?
Ansonsten fiele mir vor allem ein, für die Eisen nette passende Holzhobel zu bauen und die alten Hobel rein optisch aufzuhübschen und als Briefbeschwerer oder Deko zu nutzen.
Habe ich demnächst auch vor; dazu benötigt meine Werkbank aber eine Hinterzange... die muss ich auch noch bauen..
Ansonsten fiele mir vor allem ein, für die Eisen nette passende Holzhobel zu bauen und die alten Hobel rein optisch aufzuhübschen und als Briefbeschwerer oder Deko zu nutzen.
Habe ich demnächst auch vor; dazu benötigt meine Werkbank aber eine Hinterzange... die muss ich auch noch bauen..
LG
Beate
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Mit den Nieten habe ich kein gutes Gefühl. Das hat schon einmal nicht gehalten .
Wenn dann neu vernieten und zusätzlich Lot zwischen Platte und Hobelkörper laufen lassen...hier stellt sich die Frage, welches Lot?
Was muss man beim Löten von Guss beachten? Hab gelesen, der ganze Gusskörper sollte einige hundert Grad warm sein, das möchte ich nur ungern an der Werkbank hier in der Wohnung versuchen...
Die Hobel als Deko ...dann verkaufe ich sie lieber wieder als Ersatzteilspender.
Wenn dann neu vernieten und zusätzlich Lot zwischen Platte und Hobelkörper laufen lassen...hier stellt sich die Frage, welches Lot?
Was muss man beim Löten von Guss beachten? Hab gelesen, der ganze Gusskörper sollte einige hundert Grad warm sein, das möchte ich nur ungern an der Werkbank hier in der Wohnung versuchen...
Das ist für das Sargent-Eisen schon passiert... Leider ist das Eisen auf der Spiegelseite so voller Rostpitting, dass die Schneidkante nicht mehr perfekt wird, außer ich schleife extrem viel Material weg. Für den Holzhobel möchte ich aber sowieso ein neues, dickeres Eisen.
Die Hobel als Deko ...dann verkaufe ich sie lieber wieder als Ersatzteilspender.
- jhg
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Ich würde für den Gußhobel Silberlot nehmen - das hat einen geringen Schmelzpunkt und funktioniert auch bei Guß. Das Problem dürfte eher sein, dass du die alten Risse metallisch rein bekommst, sonst läuft das Lot nicht dazwischen ...
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Die Flächen zwischen Hobelkörper & Flicken lassen sich ja zugänglich machen, von außen könnte ich eine Nut reinschleifen...Salz- und Zitronensäure habe ich auch da ...
Kann ich den Hobelkörper auch *nur* am Riss erwärmen, ohne dass er sich zu sehr verzieht/verspannt?
Kann ich den Hobelkörper auch *nur* am Riss erwärmen, ohne dass er sich zu sehr verzieht/verspannt?
- capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Klebe doch einfach 1mm Messingbleche mit Epoxidharz auf Flanken und Sohle, da verzieht sich nichts und das reparierte Teil sieht auch noch besser aus als das Original.
capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Eine ähnliche Idee hatte ich auch, dachte aber an Holz.
Klappt das mit Messing auf der Hobelsohle? Und ist 1 mm nicht doch ein bisserl dünn? Wenn ich sowas machen würde, würde ich eher 1.5 oder sogar 2 mm nehmen. Dann wäre noch genügend "Fleisch" zum Abrichten der Hobelsohle. Allerdings wird man da wohl schon das Hobelmaul genau nacharbeiten müssen.
Klappt das mit Messing auf der Hobelsohle? Und ist 1 mm nicht doch ein bisserl dünn? Wenn ich sowas machen würde, würde ich eher 1.5 oder sogar 2 mm nehmen. Dann wäre noch genügend "Fleisch" zum Abrichten der Hobelsohle. Allerdings wird man da wohl schon das Hobelmaul genau nacharbeiten müssen.
LG
Beate
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- capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Die 1mm waren als Mindestmaß gedacht, ich würde aber nicht über 2mm hinausgehen, mehr bringt nichts, außer Gewicht.
capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Zu verlieren habe ich beim Sargent-Hobel nicht viel, beim Stanley warte ich noch auf Antwort des Verkäufers.
So haben heute die Vorbereitungen zum neu Vernieten & Löten begonnen...
Mal schauen, ob der örtliche Baumarkt Silberlot mit einer Arbeitstemperatur um 500°C im Angebot hat, mehr schafft meine Lötlampe nicht .
Das wird spannend, mit Harlot habe ich noch nie gearbeitet .
Sollte das Löten funktionieren, werde ich Messingblech und Epoxy besorgen...das klingt auf jeden Fall nach einer Möglichkeit, den Hobel in Optik, Gewicht und Stabilität gehörig aufzuwerten.
So haben heute die Vorbereitungen zum neu Vernieten & Löten begonnen...
Mal schauen, ob der örtliche Baumarkt Silberlot mit einer Arbeitstemperatur um 500°C im Angebot hat, mehr schafft meine Lötlampe nicht .
Das wird spannend, mit Harlot habe ich noch nie gearbeitet .
Sollte das Löten funktionieren, werde ich Messingblech und Epoxy besorgen...das klingt auf jeden Fall nach einer Möglichkeit, den Hobel in Optik, Gewicht und Stabilität gehörig aufzuwerten.
- capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Deshalb ja der Vorschlag es mit Epoxidharz und Messingblech zu reparieren. Ich halte Hartlöten für keine gute Idee. Dananch funktioniert dann auch das Kleben nicht mehr, oder nur mit viel Glück.
capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Mhmm, auch wenn ich eine Lötlampe besäße, würde ich dem Vorschlag der Erfahreneren folgen und die Aufdopplung der Sohle aufkleben. Halten sollte das allemal, zumindest, wenn man den 2K-Kleber im leicht erwärmten Backofen aushärtet.
LG
Beate
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Warum soll das Kleben danach nicht mehr funktionieren?
Plan schleifen werde ich sowieso vor und nach dem Kleben.
Plan schleifen werde ich sowieso vor und nach dem Kleben.
- bea
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Funktionieren wird das schon. Aber was taugt das noch, wenn der Hobel total verzogen ist?
Ach so: hast Du mal die Flächen und Winkel geprüft? Auch ein Metallhobel kann verzogen sein.
Bei sonem alten und defekten Ding würde ich den Weg des geringsten Widerstands gehen: wenn die flächige Verklebung wirklich dauerhaft stabil ist, wäre dies um so viel sicherer und weniger aufwendig als die Löterei, dass ich nicht nachvollziehen kann, was das Löten noch bringen soll. Und vollflächig auf der großen Fläche löten...
Eine neue Sohle braucht es ja angesichts des sichtbaren Verschleißes der alten Sohle ohnehin.
Ach so: hast Du mal die Flächen und Winkel geprüft? Auch ein Metallhobel kann verzogen sein.
Bei sonem alten und defekten Ding würde ich den Weg des geringsten Widerstands gehen: wenn die flächige Verklebung wirklich dauerhaft stabil ist, wäre dies um so viel sicherer und weniger aufwendig als die Löterei, dass ich nicht nachvollziehen kann, was das Löten noch bringen soll. Und vollflächig auf der großen Fläche löten...
Eine neue Sohle braucht es ja angesichts des sichtbaren Verschleißes der alten Sohle ohnehin.
LG
Beate
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Kleines Update:
Für den No. 4 habe ich aus England eine Ersatzsohle bestellen können.
Die wurde seeehr gründlich vom Vorbesitzer gereinigt, sodass der originale schwarze Lack viele Fehlstellen hatte.
Passend zum Zustand der restlichen, mittlerweile schonend aufgearbeiteten Teile habe ich die Sohle neu lackiert.
Der alte Lack der Griffe war komplett bröselig und wurde abgeschabt. Dunkel gebeizt, mit 4 Schichten Schellack gestrichen und gewachst sehen die Griffe wieder gut aus. Das Eisen musste ich kürzen, da sich an der Auflagefläche des Spanbrechers tiefe Rostspuren befanden. Die ließen sich nicht herausschleifen, ohne das Eisen bedenklich zu schwächen.
Nur noch schärfen, dann ist der No. 4 wieder einsatzfertig . Teile des No. 3 wurden in einem Bad aus warmem Wasser, Spülmittel und 25%iger Salzsäure gereinigt & danach eingeölt. Auch ein neues Eisen wurde besorgt.
Habe bei der Reparatur der Sohle schon Bedenken, das passende Lot liegt aber bereit...
Plan für eine Sohle aus Holz: Da ich quasi nur noch auf Arbeit bin und an den wenigen freien Tagen auch kaum Zeit fürs Hobby habe, geht es mit den Werkzeugen und Gitarren hier nur sehr schleppend voran.
Für den No. 4 habe ich aus England eine Ersatzsohle bestellen können.
Die wurde seeehr gründlich vom Vorbesitzer gereinigt, sodass der originale schwarze Lack viele Fehlstellen hatte.
Passend zum Zustand der restlichen, mittlerweile schonend aufgearbeiteten Teile habe ich die Sohle neu lackiert.
Der alte Lack der Griffe war komplett bröselig und wurde abgeschabt. Dunkel gebeizt, mit 4 Schichten Schellack gestrichen und gewachst sehen die Griffe wieder gut aus. Das Eisen musste ich kürzen, da sich an der Auflagefläche des Spanbrechers tiefe Rostspuren befanden. Die ließen sich nicht herausschleifen, ohne das Eisen bedenklich zu schwächen.
Nur noch schärfen, dann ist der No. 4 wieder einsatzfertig . Teile des No. 3 wurden in einem Bad aus warmem Wasser, Spülmittel und 25%iger Salzsäure gereinigt & danach eingeölt. Auch ein neues Eisen wurde besorgt.
Habe bei der Reparatur der Sohle schon Bedenken, das passende Lot liegt aber bereit...
Plan für eine Sohle aus Holz: Da ich quasi nur noch auf Arbeit bin und an den wenigen freien Tagen auch kaum Zeit fürs Hobby habe, geht es mit den Werkzeugen und Gitarren hier nur sehr schleppend voran.
- capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
"Sohle": sprich Grundkörper (des Hobels). Die Sohle ist für mich und sicher auch andere Hobler die Grundfläche des Hobels, die auf dem zu hobelndem Holz zu liegen kommt.
capricky
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Re: Ersatz für Hobelsohlen
Du hast ja recht, wollte nicht für Verwirrung sorgen.
Also nochmal richtig, der Hobel hat einen neuen Grundkörper bekommen, dessen Sohle nicht gerissen ist .
Heute ist er fertig geworden.
Er sieht gut aus und funktioniert wunderbar...
...allerdings bleibt mein (wesentlich älterer) No. 4 1/2 erste Wahl wegen Gewicht, Ergonomie und Eisenbreite.
Aber ich denke, das hängt immer vom Werkstück ab und ich bin froh, den No. 4 bei Bedarf zur Hand zu haben.
Also nochmal richtig, der Hobel hat einen neuen Grundkörper bekommen, dessen Sohle nicht gerissen ist .
Heute ist er fertig geworden.
Er sieht gut aus und funktioniert wunderbar...
...allerdings bleibt mein (wesentlich älterer) No. 4 1/2 erste Wahl wegen Gewicht, Ergonomie und Eisenbreite.
Aber ich denke, das hängt immer vom Werkstück ab und ich bin froh, den No. 4 bei Bedarf zur Hand zu haben.
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