Verkaufsgespräche in musikhäusern...

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Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#1

Beitrag von hatta » 03.10.2017, 11:04

Sagt mal, muss nur ich mir immer auf die zunge beissen wenn ich so in musikhäusern den verkäufern zuhöre wie sie totalen anfängern gitarren verkaufen, oder geht euch das auch so? :roll:

Ich fühle mich da immer so in die pflicht genommen die unwissenden aufzuklären dass sie sich nicht das blaue vom himmel erzählen lassen sollen, machs dann allerdings aus respekt vor dem verkäufer nicht...
Gruß
Harald

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#2

Beitrag von capricky » 03.10.2017, 11:33

Ganz schwieriges Thema... ich fall da auch schon mal unseren Verkäufern ins Wort... was man ja eigentlich nicht machen sollte. Aber wenn ich merke, wie sich meine Nackenhaare sträuben, kann ich nicht anders. :D

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#3

Beitrag von armfri » 03.10.2017, 11:38

Jedem eben sein Fachgebiet.
Der Gitarrenbauer hat Ahnung von Gitarren
Und der Verkäufer weiss, wie man den Umsatz steigert.
Und der eine hat eben keine Ahnung von des anderen Fachgebiet. :o
Alllzu oft ist der gute Gitarrenbauer ein weniger guter Verkäufer.
(nicht so ernst nehmen, auch wenns stimmt)

Gruß
Armin

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#4

Beitrag von clonewood » 03.10.2017, 11:43

OT:

Vor ca. 30 Jahren kam ich (als Kunde) in einem Musikhaus mit einem anderen Kunden ins Gespräch .....dieses Gespräch wurde von einem Verkäufer belauscht.......als ich meine Meinung zu gewissen Artikeln kundtat fuhr der Verkäufer dazwischen und bat mich auf unfreundliche Weise das Geschäft zu verlassen und auch niemals wieder zu kommen.......das habe ich eingehalten....damals gab es bedeutend mehr Musikalienhändler mit einem (echten) Laden als heute.......

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#5

Beitrag von hatta » 03.10.2017, 11:46

Die kardinalsfrage die mir immer fehlt: welche musik sie denn spielen möchten bzw. Was sie am meisten horchen und ob sie sich in diese richtung bewegen möchten.

Gerade eben erlebt: "diese gitarre hat single tonabnehmer, ist eher für cleane sachen...diese hat humbucker und ist für verzerrt und metall."
"Diese gitarre hat f löcher und ist semk akustisch...also eher für jazz" (hm die hatte humbucker...war das nicht eher für metall?) :roll:

Selbst ein sehr guter blues gitarrist aus unsrer gegend arbeitet da und erzählt soviel käse bezüglich gitarren und so.

@amfri
De kunden geben denen soooooviele möglichkeiten zusätzliches equipment (wie capos, plektren, verstärker oder koffer/taschen) zu verkaufen und die verkäufer überhören oder ignorieren das einfach :shock:
Ich arbeite selbst als verkäufer, gerade deshalb schockt mich das immer so. Da wird den unwissenden das blaue vom himmel erzählt, nichtmal 50% davon stimmen. In meiner branche nennt man das den kunden übern tisch ziehen und das geht nie gut!

Mir blutet jedes mal das herz wenn ich da zuhöre und ich muss dann immer schleunigst den kaffee austrinken und das geschäft fluchtartig verlassen :lol:

Allerdings fällt es richtig auf, dass der laden bezüglich gitarren, verstärkern und effekten echt bildungsbedarf hat, da kennt sich kein verkäufer wirklich mit was aus. In sachen blech und holzblasinstrumente, piano , midi gedönse und ziehharmonikas sind die dagegen top drauf.
Gruß
Harald

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#6

Beitrag von Drifter » 03.10.2017, 11:59

Hatta:

mir blutet oft genug das Herz, wenn ich solchen Gesprächen lausche. Einerseits, weil viel Mist erzählt wird, andererseits weil ich lange Jahre im Außendienst war, viele Kurse gemacht habe und weiß, wie man verkauft, und v.a. wie man mehr verkauft!

Allerdings hatte ich vor kurzem eine der besten Ansagen eines Verkäufers gehört: ich sah eine elektrische "Kindergitarre" in rosa. Als ich ihn darauf ansprach, kam die lapidare Meldung "Da brauch ich gar nicht reden, die verkauft sich komplett alleine. Und beim Zubehör mach ich noch mehr Gewinn!"

Ich hab sogar noch das Foto von der Klampfe gefunden: https://www.pmtonline.co.uk/ibanez-grgm ... vivid-pink

lG

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#7

Beitrag von DoubleC » 03.10.2017, 12:50

Salut.............

Ich gehe nicht mehr in solche Geschäfte, seit mir vor gut 10 - 12 Jahren ein Verkäufer (Sound&Drumland Berlin, jetzt just Musik) entgegennäselte, dass man "für unter 3-1/2 tausend €uro" keine vernünftigen E-gitarren bekäme. 7.000,-- DM???? :shock: :shock:

Für ein Instrument vom Luthier meines Vertrauens gerne, aber nicht für CNC-Ware...............

Gruss


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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#8

Beitrag von gitarrenmacher » 03.10.2017, 16:36

Das ist halt oft so im Facheinzelhandel. Markenorientierter Verkauf zwecks Erfüllung der Rahmenverträge mit den Großhändlern.
Seit ich mich selber intensiv mit dem Bau von mir Akustikgitarre befasse, haben Musikaliengeschäfte für mich seit langem den automatischen Nimbus der guten Betreuung verloren.
ABER! Ich hatte selber einen Facheinzelhandel. -RC-Modellbau- und weiss daher, unter welchem Druck man steht. Um überhaupt mit dem Onlinehandel mitzuhalten musst du auch Sachen verkaufen, von denen du weißt, das es bessere Alternativen gibt. Erreichst du das Umsatzziel mit Marke ABC nicht, gibt es am Jahresende keinen Bonus, im kommenden Jahr eventuell keinen neuen Rahmenvertrag. Passiert dir das mit einem Marktführer, bei uns im Geschäft waren es damals die FirmenROBBE und GRAUPNER, kannst du im schlimmsten Fall den Laden Dicht machen, Gewinneinbrüche gibt es auf jeden Fall.

Klar, wenn ein Verkäufer fachlich falsch berät ist dass nicht entschuldbar, aber wenn ein Artikel überhöht angepriesen wird folgt das oft einem Sachzwang.
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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#9

Beitrag von hatta » 03.10.2017, 16:58

Naja... das mit den verträgen kannst bei dem laden vergessen.
Der hat obwohl es 4 fillialen davon gibt so wehnig verkauf bei gitarren, dass der nahmhafte marken maximal über den großen T beziehen kann.
Direkt geliefert bekommt der schon seit jahren nixmehr.

Es scheitert da einfach an der firmenführung.

Kann aber doch nicht sein, dass man als antwort auf die frage "können sie mir kurz die funktion dieses loopers erklären" die antwort erhält: das müssen sie selber rausfinden, da liegt eh ne gebrauchsanweisung bei"

Wenn ich da beraten müsste als angestellter, setze ich mich mit den produkten auseinander, dass ich zumindest mit den kunden über ein produkt diskutieren kann.
Ich beobachte es regelmäßig, dass kunden mehr ahnung von der materie haben als die fachverkäufer . Traurig. Wäre fast so, als wenn mir ein kunde in der lackiererei zeigen muss wie ich sein auto zu lackieren hätte (naughty)
Gruß
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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#10

Beitrag von gitarrenmacher » 03.10.2017, 18:02

hatta hat geschrieben:
03.10.2017, 16:58
Naja... das mit den verträgen kannst bei dem laden vergessen.
Der hat obwohl es 4 fillialen davon gibt so wehnig verkauf bei gitarren, dass der nahmhafte marken maximal über den großen T beziehen kann.
Direkt geliefert bekommt der schon seit jahren nixmehr.

Es scheitert da einfach an der firmenführung.
Wenn der Laden so am Ende ist, sind demotivierte Wurstverkäufer ebenfalls ein Sachzwang.
Wir haben auch so einen in der Nähe. Ein Trauerspiel.Und das in einer 70.000er Studentenstadt.

Hast ne PN wegen Lack
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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#11

Beitrag von DoubleC » 03.10.2017, 18:57

gitarrenmacher hat geschrieben:
03.10.2017, 16:36
Das ist halt oft so im Facheinzelhandel. Markenorientierter Verkauf zwecks Erfüllung der Rahmenverträge mit den Großhändlern. ......................................Klar, wenn ein Verkäufer fachlich falsch berät ist dass nicht entschuldbar, aber wenn ein Artikel überhöht angepriesen wird folgt das oft einem Sachzwang.
Schnöseligkeit als Sachzwang? Bei einem Kunden, der da regelmäßig über 20 Jahre seinen Krams gekauft hat (immerhin 6 Gitarren und 2 Verstärker) :shock: :shock: :shock:

Na, da ist dann wohl irgendwas marketing-mäßiges missverstanden worden..........

Gruss

2C

Und der Laden, von dem ich Spruch, hat sich zu so einer Art BigT Konkurrenz entwickelt.......Berlin, Hamburg, München -das Haar sitzt!

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Re: Verkaufsgespräche in musikhäusern...

#12

Beitrag von gitarrenmacher » 03.10.2017, 20:18

DoubleC hat geschrieben:
03.10.2017, 18:57

Schnöseligkeit als Sachzwang? Bei einem Kunden, der da regelmäßig über 20 Jahre seinen Krams gekauft hat (immerhin 6 Gitarren und 2 Verstärker) :shock: :shock: :shock:

Na, da ist dann wohl irgendwas marketing-mäßiges missverstanden worden..........

Gruss

2C

Und der Laden, von dem ich Spruch, hat sich zu so einer Art BigT Konkurrenz entwickelt.......Berlin, Hamburg, München -das Haar sitzt!
Nee, dass geht natürlich gar nicht.
Aber ich denke, mein "Sachzwang" Post ist auch nicht so zu interpretieren.

Ahhh HH-B-M. Nachtigall ich hör dir trapsen. :idea: :idea:
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