#4 - "Lazarus"

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Re: #4 - "Lazarus"

#151

Beitrag von zappl » 28.04.2017, 23:58

Poldi hat geschrieben:
27.04.2017, 10:55
Freihand bohren mit einer Schablone ist ja auch kein Problem.
...
Danke, so ähnlich bin ich im Prinzip nun auch vorgegangen. Ich habe dabei leider nur übersehen, dass es mit meinen Niedrigdrehzahl-Akkuschrauber kaum möglich ist ausrissfreie Löcher zu bohren. Eine echte Lücke in meiner Werkstattausrüstung! (whistle)

Das sah bei den rückseitigen 8mm Bohrungen garnicht gut aus, sodass ich nochmal nachbessern musste: Zylinderschaft des 8mm Bohrers stramm mit Frischhaltefolie umwickelt, in die Bohrung gesteckt, von oben rundherum mit Schleifstaub und Sekundenkleber aufgefüllt und nach dem Trocknen wieder plan geschliffen. Mal sehen was davon am Ende zu sehen bleibt: die Saitenführungshülsen haben rundherum 1mm Überhäng (also 10mm im Durchmesser), welcher das Unheil größtenteil verdeckt. ;)

Jetzt überlege ich noch ob ich diesen Überhang im Body versenken soll, sodass die Hülsen plan zur Bodyoberfläche sind. Mit dem Stufenbohrer sollte das ausrissfrei gelingen, wenn ich das Holz vorher noch etwas stabilisiere mit Sekundenkleber. (think)

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Re: #4 - "Lazarus"

#152

Beitrag von zappl » 06.05.2017, 01:47

Sagt mal, kommt's mir nur so vor, oder wirken die Schraubenköpfe unverhältnismäßig groß? Sieht irgendwie so klotzig aus... (think)
062.jpg
Aktuell bin ich mit dem Shaping der Rückseite beschäftigt. Da werde ich wohl noch ein paar Sessions brauchen bis alles mal soweit rundgelutscht ist. Garnicht so einfach und die Angst das innere Chambering wieder freizulegen ist ständig präsent. ;) Durch das mehrfache Abrichten wurde der Body ja recht dünn (ca. 37mm). Zusätzlich durch das Shaping wirkt er jetzt insbesondere im Bereich der Armlehne super schlank - das war zu erwarten, aber mir gefällt's eigentlich ganz gut. Die Wirkung von weichem Shaping und üppig gerundeten Kanten an der Rückseite zur Vorderseite mit rechtwinkliger Kante scheint auch auf das hinaus zu laufen, was ich mir vorher davon versprochen habe. :)
063.jpg

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Re: #4 - "Lazarus"

#153

Beitrag von DoppelM » 06.05.2017, 07:02

Der Body sieht sogar von hinten richtig lecker aus :)
Super schlank und rundgelutscht steh so Offset Formen eh, das errinert mich irgendwie immer an die alten Deutschen Offset Gitarren wie Framus Atlantic und Hopf Saturn.
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Re: #4 - "Lazarus"

#154

Beitrag von bea » 06.05.2017, 21:41

Mit gefällts auch.

Ach die Schrauben - hatten wir ja schon bei Nummer 36 und schon viel früher bei meinem goldenen SG-Bass.

Diese Schrauben sind m.E. vor allem dann tauglich, wenn man sie zum Befestigen des E-Fach-Deckels in die Schlitze dreht. Dank der Überbreite der Köpfe halten sie den Deckel auch so prima.
LG

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Re: #4 - "Lazarus"

#155

Beitrag von zappl » 07.05.2017, 01:43

DoppelM hat geschrieben:
06.05.2017, 07:02
... errinert mich irgendwie immer an die alten Deutschen Offset Gitarren wie Framus Atlantic und Hopf Saturn.
Beide Modelle waren mir bisher nicht geläufig, aber gefallen mir gut soweit ich das nach kurzer Recherche beurteilen kann ... und ja, es scheint wohl gewisse Parallelen zu geben. ;)
bea hat geschrieben:
06.05.2017, 21:41
Ach die Schrauben ...
Ich versteh schon, ich schau mal, dass ich was kleineres auftreibe. Tjaaa, mit solchen Details wie Schraubenköpfen an der Gitarrenrückseite kann man sich wohl auch beschäftigen... :roll:

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Re: #4 - "Lazarus"

#156

Beitrag von zappl » 23.05.2017, 00:20

Der Body liegt nun seit gut einer Woche mit rundgelutschter Rückseite im Wohnzimmer. Nach häufigem Betrachten, Anhalten und vorallem Betasten kann ich schließlich nach mehreren Korrekturen beruhigt sagen: bleibt so.

An manchen Stellen wäre ich gerne noch weiter gegangen, aber die Gefahr das Chambering freizulegen wurde einfach zu groß. Beim Abklopfen hört man, dass bis dorthin nicht mehr viel Material übrig bleibt. ;) Die dickste Stelle, im Bereich des E-Faches, misst hier 37mm, sodass gerade noch ein Push-Pull-Poti untergebracht werden kann. Der Body wiegt jetzt knapp unter 1.5kg, was mir angenehm niedrig vorkommt.

Auf den Fotos wird leider nicht ganz deutlich wieviel Material hier tatsächlich abgenommen wurde. Das wird wohl erst nach dem dem Finish sichtbarer. ;)
064.jpg
065.jpg

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Re: #4 - "Lazarus"

#157

Beitrag von Poldi » 23.05.2017, 05:37

Sieht echt gut aus.

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Re: #4 - "Lazarus"

#158

Beitrag von thoto » 23.05.2017, 12:15

Ja, den hast du echt super hinbekommen!

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Re: #4 - "Lazarus"

#159

Beitrag von zappl » 29.05.2017, 00:00

Zwischenzeitlich habe ich den Bridge-Humbucker gewickelt. Genauere Spec's dazu gab's ja bereits hier.

Gewickelt wurde übrigens an einer ausrangierten Nähmaschine. Die Wicklungen werden mit einem Fahrradtacho gezählt: Radumfang auf 1 Meter eingespeichert, somit lassen sich die Wicklungen leicht aus der "gefahrenen" Distanz ablesen. Der Tacho misst ab einer "Geschwindigkeit" von 40 km/h leider nicht mehr sauber, aber das entspricht ja immerhin noch einer brauchbaren Drehzahl von 666 rpm. :evil: 8)

So sieht das Dingen dann im Einsatz aus:
066.JPG
(... und wie man sieht hat sich mein zerhackbeitelter Daumen mittlerweile auch wieder ganz gut regeneriert. ;) )

Der Humbucker ohne und mit Haube:
067.jpg
068.jpg
Ich werde da wohl nochmal einen neuen Versuch starten. :(

Aus mir bisher noch unbekanntem Grund haben sich die beiden Enden der Bobbins beim Wickeln deutlich sichtbar nach außen gebogen. Die Bobbinober- bzw. unterseiten liegen dadurch nicht sauber an der Haube bzw. der Trägerplatte auf. Jemand eine Idee was ich falsch gemacht habe? Zuviele Wicklungen (6000) oder Draht (AWG42) zu stramm gewickelt? Beides kann ich mir nicht so recht vorstellen... (think)

Gut, ich könnte einfach die Schrauben weiter rausdrehen und "gut ist" - gefällt mir aber nicht. Der Humbucker hat ohnehin mehr den Charakter eines Versuchballons.

Probemontage:
069.jpg
Wie hab ich das Ding bloß da reinbekommen? ;) Die PU-Fräsung habe ich nach dem zuletzt von Falk vorgestelltem Unterfräsverfahren hergestellt. Ohne passenderes Werkzeug tue ich mir das aber nicht nochmal an! Mit einem 35mm Abplattfräser unterirdisch in einer 39mm breiten Fräsung zu hantieren ist schon mehr als bescheuert. :roll: Mit mehr Glück als Verstand ist alles gut gegangen. ;)

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Re: #4 - "Lazarus"

#160

Beitrag von zappl » 29.05.2017, 01:02

Bindingkanalfräsen... eigens für diesen Arbeitsschritt habe ich einen recht simplen Fräslift zusammengeschustert. Dieser wird benötigt um den Bindingkanal (insbesondere) im Bereich der Armschräge fluchtend zur Zarge zu bekommen.

Getrieben durch die Schwerkraft hält der Lift die Fräse stets an der Oberkante der Decke. Als Auflage (unterhalb des Lift) dient ein schmaler Hartplastikring. Dieser ist im Innendurchmesser nur wenig größer als der Außendurchmesser des Bindingfräsers.

Alles in allem funktionierte das ganz gut. Aber mit einer leichteren und kleineren Fräse ginge es sicher besser. Die gezeigte OF ist für diese Aufgabe schon etwas wuchtig... komfortabel ist anders.
070.jpg
Das Binding habe ich zunächst unter vorsichtigem Einsatz des Heißluftföhns vorgebogen und mit Klebebandstreifen in Abstanden von etwa 5cm fixiert. Anschlißend habe ich jeweils abschnittsweise vorsichtig etwas Aceton mit einer Pipette eingeträufelt und das Binding dann gleich mit reichlich Klebeband "festgezurrt". Das funktionierte wunderbar, hält bombig. Probleme mit verschmierter Binding-Aceton-Pampe, wie gelegentlich berichtet wird, gab es keine. :)
071.jpg
Nach dem Trocknen noch das Binding verputzt und mit dem Endschliff des Bodies begonnen:
072.jpg
Aktuell laufen verschiedene Beizversuche an Reststücken bezüglich der Decke.
Dann überlege ich noch wegen einem Pickguard rum (ja/nein/wie?). Ich denke da an ein Alublech, gebürstet und anschließend hochglanzlackiert, inspiriert durch die MotorAve BelAire.

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Re: #4 - "Lazarus"

#161

Beitrag von Poldi » 29.05.2017, 05:32

Das sieht doch schon mal klasse aus.
Kannst Du bitte mal ein Bild von dem Führungsring/Unterseite der Fräsvorrichtung machen.
Je nach Farbgebung würde ich auf ein PG vielleicht ganz verzichten.

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Re: #4 - "Lazarus"

#162

Beitrag von Gerhard » 29.05.2017, 07:51

wow, sehr schön!

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Re: #4 - "Lazarus"

#163

Beitrag von Jenser » 29.05.2017, 11:22

Wirklich klasse! Die Farben harmonisieren sehr gut miteinander. Wenn du wirklich beizen willst, würde ich aber vorschlagen, nicht zu sehr und eher in einem leichten Farbton, dass der Kontrast nicht zu heavy wird :)
Grüßle Jens


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Re: #4 - "Lazarus"

#164

Beitrag von thoto » 29.05.2017, 12:28

Sieht wirklich sehr gut aus!

Ich persönlich würde den schönen Charakter des Korpus nicht unter einem PG verstecken.
Es sei denn, du lackierst opaque, dann schon eher.

Hast du schon was über die Verzug der Bobbins herausgefunden?
Meine haben sich damals erst im Wachsbad verzogen, denen wurde es zu heiß, weil mein damaliges Thermometer wohl eher ungeeignet gewesen ist.

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Re: #4 - "Lazarus"

#165

Beitrag von MiLe » 29.05.2017, 12:37

naja - die schöne Decke entschädigt zumindest zum Teil dafür, dass sie das grandiose chambering versteckt ;)

Ich hatte beim Wickeln auch schon selbstgebaute Bobbins regelrecht gesprengt. Grund waren wohl etwas zu viele Wicklungen im Randbereich mit zu viel Zug - dadurch hat sich der Draht wie ein Keil verhalten und an den Umlenkpunkten ungeahnte Kräfte freigesetzt (think)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: #4 - "Lazarus"

#166

Beitrag von bea » 29.05.2017, 13:43

zappl hat geschrieben:
29.05.2017, 01:02
Aktuell laufen verschiedene Beizversuche an Reststücken bezüglich der Decke.
Bei Birne tue ich mich mit der Farbgebung ziemlich schwer, jedenfalls, wenn es "bunt" werden soll. Bin mal gespannt, wozu Du Dich entschließt.
LG

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Re: #4 - "Lazarus"

#167

Beitrag von Simon » 29.05.2017, 16:09

Natur und Alu Pickguard..... klingt super :)

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Re: #4 - "Lazarus"

#168

Beitrag von zappl » 30.05.2017, 01:25

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge, freut mich! :)

Poldi hat geschrieben:
29.05.2017, 05:32
Kannst Du bitte mal ein Bild von dem Führungsring/Unterseite der Fräsvorrichtung machen.
Aber sicher doch! Beim Streifzug durch den Baumarkt bin ich auf eine Verschlusskappe gestoßen, die den Anschein machte sich nach kürzen und aufbohren ganz gut dafür zu eignen. Aufgeklebt wurde der Ring einfach mit Sekundenkleber. Ich weiß garnicht wofür diese Kappen eigentlich gedacht sind. Ich glaub es ist etwas aus dem Heizungsbau...
Für die Vertikalführungen habe ich übrigens kugellagergeführte Schubladenscharniere verwendet.
20170529_220915.jpg

MiLe hat geschrieben:
29.05.2017, 12:37
naja - die schöne Decke entschädigt zumindest zum Teil dafür, dass sie das grandiose chambering versteckt ;)
Danke. :lol: Ein paar Feilenhübe mehr und das Chambering wäre zumindest von der Rückseite wieder sichtbar geworden. ;)

MiLe hat geschrieben:
29.05.2017, 12:37
Ich hatte beim Wickeln auch schon selbstgebaute Bobbins regelrecht gesprengt. Grund waren wohl etwas zu viele Wicklungen im Randbereich mit zu viel Zug - dadurch hat sich der Draht wie ein Keil verhalten und an den Umlenkpunkten ungeahnte Kräfte freigesetzt (think)
Joa... 6000 mal eine kleine Krafteinwirkung gibt in Summe dann auch ordentlich Power. Wozu würdest du raten? Weniger Wicklungen? Da könnte ich ggf. noch etwas runtergehen. Bei zu hoher Resonanzfrequenz könnte man ja nachhelfen. Wie es mit dem Output aussieht müsste ich am vorliegenden Exemplar mal horschen, um einen Eindruck zu bekommen. Oder einfach weniger Zugkraft? Aber eine lockere Wicklung ist ja auch nicht gerade wünschenswert... und wenn ich so stramm gewickelt hätte, dann wäre mir doch wohl ständig der Draht gerissen. (think)


Nun zur Beize... all euren Bedenken kann ich nur zustimmen. Heute habe ich mir mal wieder bewiesen, dass Vorstellung und Realität weit auseinander driften können. :roll: Gedacht war: Beize Eiche dunkel 165, größtenteils abschleifen, dann Beize Gelb R 152, fertig. Das Ergebnis erinnerte mich aber spontan leider sehr an eine Nahaufnahme von Abe Simpson's ungewaschenem Hinterteil.
(igitt)

Meine ursprüngliche Vorstellung habe ich dann schließlich erreicht mit einer stark gestreckten Mischung von Gelb R 152 (ca. 1:6 mit Wasser) und einer noch stärker gestreckten Mischung von Eiche dunkel 165 (ca. 1:8) nass in nass aufgetragen. So gefällt es mir schon ganz gut. Es könnte eventuell noch einen Hauch dezenter ausfallen. Die eigentliche Holzfarbe soll hier nur etwas stärker und kontrastreicher herauskommen.

Im folgenden Bild Von links nach rechts:
- ursprüngliche Idee (links)
- unbehandelt, angefeuchtet (linke Seite am rechten Probestück)
- beide Beizen verdünnt, nass in nass (rechte Seite am rechten Probestück)
075.jpg


Dann habe ich noch begonnen die Poren des Mahagoni's mit 2K-Epoxidharz zu füllen. Dabei bin ich ganz ähnlich wie beim Ölen vorgegangen: Epoxi mit einem Lappen einmassiert und nach kurzer Zeit den Überstand abgenommen. Nach einem Zwischenschliff werden aber sicher noch 1-2 weitere Aufträge nötig sein.
Ich hatte mal wieder viel zu viel Epoxi angemischt (hier 60 Gramm). Benötigt hätte ich hier für alles vielleicht gerade mal 10 Gramm. Wie auch immer, man bekommt schonmal einen groben Eindruck wie das Holz nach der Lackierung ungefähr aussehen wird:
077.jpg

filzkopf hat geschrieben:
29.05.2017, 16:09
Natur und Alu Pickguard..... klingt super :)
Wenigstens einer versteht mich diesbezüglich. ;) :D

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Re: #4 - "Lazarus"

#169

Beitrag von Poldi » 30.05.2017, 05:32

Die Rückseite sieht schon mal richtig gut aus.
Auch finde ich die Abe Simpson's Hinterteil-Beize richtig gut (was nichts heißt, meine Frau sagt immer das ich sowieso keinen Geschmack habe). Die Farbe kommt so richtig dreckig, so Rock´n´Roll. Allerdings muss das dann auch zum Gesamtkonzept der Gitarre passen, was es nicht tut.
Von daher hast Du Recht, eine noch etwas abgemilderte Form des letzten Beizversuchs sollte es werden.

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Re: #4 - "Lazarus"

#170

Beitrag von zappl » 30.05.2017, 16:22

Danke, aber hör nicht auf deine Frau. ;)

Pickguard erster gaaanz grober Entwurf mit ausreichend Blick auf's nackte Holz. ;) Ich denke es geht in die richtige Richtung. Ich tüftle da jetzt mal weiter.
20170530_155005.jpg
PS: Die Brdige darf man sich auch in gerade vorstellen. ;)

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Re: #4 - "Lazarus"

#171

Beitrag von MiLe » 30.05.2017, 16:23

zappl hat geschrieben:
30.05.2017, 01:25

Joa... 6000 mal eine kleine Krafteinwirkung gibt in Summe dann auch ordentlich Power. Wozu würdest du raten? Weniger Wicklungen? Da könnte ich ggf. noch etwas runtergehen. Bei zu hoher Resonanzfrequenz könnte man ja nachhelfen. Wie es mit dem Output aussieht müsste ich am vorliegenden Exemplar mal horschen, um einen Eindruck zu bekommen. Oder einfach weniger Zugkraft? Aber eine lockere Wicklung ist ja auch nicht gerade wünschenswert... und wenn ich so stramm gewickelt hätte, dann wäre mir doch wohl ständig der Draht gerissen. (think)
Ich kann auch nur mutmaßen, aber ich denke, es liegt weniger am Zug als an einer eventuellen Häufung an den Endpunkten der Spule, also an den Bobbin-Rändern.
Ich hatte immer versucht, einen Bauch in der Mitte zu vermeiden und es dabei wohl ein wenig übertrieben. Dann drückt's halt an den Enden nach außen, was bei Dir Beulen und bei mir gleich komplette Abplatzer verursacht. Meine Bobbins waren halt aus Stahlklinge und Plexi per Sekundenkleber zusammengepappt.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: #4 - "Lazarus"

#172

Beitrag von Simon » 30.05.2017, 21:48

Zum Pickguard: der rechte Teil gefällt mir sehr, die linken Zacken weniger..... schau mal bei einer Les Paul Junior, diese Richtung könnte ich mir gut vorstellen.... :)

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Re: #4 - "Lazarus"

#173

Beitrag von bea » 30.05.2017, 22:51

filzkopf hat geschrieben:
30.05.2017, 21:48
Zum Pickguard: der rechte Teil gefällt mir sehr, die linken Zacken weniger..... schau mal bei einer Les Paul Junior, diese Richtung könnte ich mir gut vorstellen.... :)
Genau!
LG

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Re: #4 - "Lazarus"

#174

Beitrag von zappl » 31.05.2017, 00:18

Aber bei dem LP Junior PG fehlt doch irgendwie eine Hälfte?! (think) Aber, ich denke ich verstehe wie es gemeint ist. Ich werde den Gedanken mal ne Nacht wirken lassen. Das braucht wohl etwas Zeit. Eine Korpusform entwirft man ja auch nicht mal gerade so nebenher.
Ich hatte noch eine Variante bei welcher der linke Teil deutlich schmaler war, die mir eigentlich besser gefiel. Aber da hätten dann die Poti-Positionen unnötig leiden müssen.
MiLe hat geschrieben:
30.05.2017, 16:23
Ich kann auch nur mutmaßen, aber ich denke, es liegt weniger am Zug als an einer eventuellen Häufung an den Endpunkten der Spule, also an den Bobbin-Rändern.
Ich hatte immer versucht, einen Bauch in der Mitte zu vermeiden und es dabei wohl ein wenig übertrieben. Dann drückt's halt an den Enden nach außen, was bei Dir Beulen und bei mir gleich komplette Abplatzer verursacht. Meine Bobbins waren halt aus Stahlklinge und Plexi per Sekundenkleber zusammengepappt.
Gut möglich, dass es daran liegt! :idea: Habe ebenfalls versucht die Wicklungen möglichst gleich zu verteilen und, wie ich mich gerade erst wieder erinnere, war zwischenzeitlich genau das Gegenteil der Fall: außen dicker als innen. Beim nächsten mal werde darauf achten.

Übrigens ist das Abschleifen des Epoxidharzes, sodass lediglich noch die Poren gefüllt sind, einfach nur furchtbar! Gerade an den Hirnholzstellen schleife ich mir einen Wolf, dass ich es nicht glauben kann. Dabei hatte ich doch schon jeglichen Überstand penibel abgenommen.

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Re: #4 - "Lazarus"

#175

Beitrag von DoppelM » 03.06.2017, 14:08

Ich bin total fürs Alu PG. Die Abe Simpson beize mag ich eigentlich auch, würde dazu aber nicht passen - da würde ich entweder zu etwas leicht rötlicherem / dunkleren tendieren, oder zu ..... DUNKELGRÜN :)
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