{009} [Elektrisch] Hybrida

[Dave84]

Bei den Bundschlitzen bin ich schon auch am Limit... Ich habe auch schon mit mehr probiert und es hat mir den Fräser gekillt...

[Dave84]

Hallo zusammen

An dieser Stelle wünsche ich euch allen eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr. Ich hoffe Ihr seit alle gesund und so soll es auch bleiben.

In der Zeit zwischen meinem letzten Eintrag und jetzt habe ich den Korpus mit der Decke und dem Boden verleimt und alle Taschen sowie die Kontruren der Hybrida gefräst. Alle Arbeiten wurden mit dem 6mm Fräser und den mittlerweilen bekannten Parametern gefräst.

Für das Verleimen der Decke und dem Boden mit dem Korpus haben meine Mittel nicht ausgereicht und ich habe auf eine Furnierpresse zurückgefriffen. Der Abtrocknungsprozess in der Furnierpresse dauerte ca 3h. Leider sind mir da die Fotos untergegangen aber ich denke ihr wisst wie sowas aussieht. Über die Aufspannung des Bodys auf der CNC wie ich sie mache, werde ich einen separaten Eintrag erstellen.

Hier die Vorderseite:

Die Rückseite:

Einige Sachen habe ich dabei gelernt und diese möchte ich auch auf meine zukünftigen Projekte adaptieren.
Alle Tiefenangaben und Bemassungen wurden aufgeschrieben. Finde ich mittlerweile sehr wichtig. Bei anderen Projekten hatte dies für mich nicht die grosse Bedeutung da ich von Einzelstücken ausging. nachdem ich aber zum ungefähr 50igsten Mal messen musste, wie weit den nun der Hals, höhe Halstasche, über den Body ragen muss, begann ich die Dinge zu notieren.

Als nächstes wurde die Hardware soweit wie möglich bestellt. Dies muss ich über mehrere Lieferanten mache da nicht jeder alles hat.
In meinem anderen Projekt viel auf, dass nach dem Aufziehen der Saiten der Saitenabstand von der E- und e-Saite zum Griffbrettrand nicht optimal ist. Die Saiten sind am Bund 21 rund 1mm zu nah an der Griffbrettkannte. Dies ist dem Tremolo geschuldet. Die Vintagemodelle haben einen Saitenabstand von 56mm und wurden lange so verbaut. Gemäss meinen Recherchen wusste das Fender und erst bei späteren Modellen wurden Trems mit 54mm verbaut. Bei meiner Customshop sind die Saiten ebenfalls sehr nah an der Kante, jedoch noch immer 0.8mm weniger als bei mir. Was lerne ich? Hals bei der Halstasche min. 2mm breiter bauen.

Hier noch das Bild zu den Abständen Saite-Griffbrettkante:

Dieser Umstand hat sich direkt auf mein Projekt ausgewirkt. Mein jetziger Hals ist wieder Tele Standart in der Breite und war bereits gefräst. Da der Body auch eine Dicke von 44mm hat und das Trem von hinten mit einem Deckel abgedeckt wird, komme ich auf eine Dicke von 41.5mm bei der Aussparung am Tremoloblock. Ein Vintagetremolo von Fender fällt somit schon mal weg. Mit den moniterten Fender hätte das Trem keinen Platz unter der Abdeckung.
Aus diesen Gründen habe ich mich für ein Schaller Tremolo mit 37mm Tremoloblock und einer Saitenbreite von 54mm entschieden. So sollten die Saiten am 21 Bund schön innen am Griffbrett verlaufen.

Ich finde den Gesammteindruck bisher ganz passend.

Es ist mein erstes Trem mit einer 2-Punkte Montage und ev hat da jemand von euch Erfahrung?

Die Mechanik wird ebenfalls Schaller in Gold und das Pickguard schwarz. Es passt sich mM somit gut an das Griffbrett an. Das Pickguard wird selbs gefräst so das es sich schön der Kontur anpasst. Ein "normales" von der Strat passt nicht da die Hörner etwas spitzer sind und die Aussparung der Halstaschenkontur nicht passt.

So, nun bin ich auf eure Rückmeldungen gespannt und wünsche euch in diesem Sinne nochmals ganz schöne Festtage.

Gruss Dave

[penfield]

Sehr schön. Gefällt mir sehr gut.

[kehrdesign]

... dass nach dem Aufziehen der Saiten der Saitenabstand von der E- und e-Saite zum Griffbrettrand nicht optimal ist. Die Saiten sind ...

Das ist ein wesentlicher Grund, dass ich vor Baubeginn eine 1:1-Zeichnung (Draufsicht, meist auch Mittel-Längsschnitt) für jedes neue Projekt anfertige, wobei die wesentliche Hardware bereits vorliegen muss. Erst dann lege ich die Maße für Body, aber hauptsächlich Hals und GB fest. Dann kann man jederzeit die Funktionsmaße überprüfen und nötigenfalls rekonstruieren.

Auch dir, Dave, ein schönes Fest wie selbstverständlich der gesamten Community.

[Dave84]

Hallo zusammen

Das mit den 1:1 Zeichnungen muss ich mal machen. Das ist meine 2te Gitarre die ich gebaut habe und es ist sicher noch Luft nach oben. Aber für sowas wäre ein CAD ja da. Die einzelnen Komponenten fressen halt viel Zeit aber die Mühe wird sich lohnen. Danke dir.

Gruss Dave

[Dave84]

Guten Abend zusammen
Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht und wünsche euch alles Gute fürs 2021.

Meine freien Tage habe ich nur wenig für den Gitarrenbau genutzt. Zwischen Weihnachten und Neujahr kam wieder ein Teil des bestellten Materials.

So konnte ich mit grosser Spannung das Schlagbrett fräsen. Mit Kunststoff habe ich null Erfahrung und ich war entsprechend nervös. Dazu kommt, dass ich das Schlagbrett selbst designt habe und mir nicht so sicher war, ob die Aussparung beim Tremolo passt. Dazu habe ich ja schon vorgängig erwähnt, dass die Halstasche ebenfalls nicht ganz der Norm entspricht.
Was soll ich sagen? Ich war vergebens nervös… Mit einem 1.2mm Einschneider, 720mm/Min und einer ungefähren Drehzahl von 12000 U/min ging es tiptop. Keine Anschmelzungen, kein Verkleben oder dergleichen.
Um nach dem Fräsen die Fase an der Kante anzubringen musste ich eine Unterlage herstellen da sonst das Kugellager nicht der Kontur gefolgt wäre. Ohne Unterlage wäre das Schlagbrett zwischen dem Kugellager und der Schneide geraten was sicher nicht gut geendet hätte.

Eine kurze Anprobe der vorhandenen Teile durfte nicht fehlen. Das Schlagbrett passt sich schön der Form an und das Gold passt bisher. Auch der Abstand zum Tremolo ist nicht schlecht. Ev dürfte dieser noch etwas schmaler sein aber es gefällt. Nun muss ich noch Potiknöpfe in der gleichen Farbe wie die Tonabnehmer finden.

Als nächstes müssen die Schrauben für den Hals her. Ich hoffe das ich diese Morgen bestellen kann und dann geht’s am Hals weiter. Am Body müssen noch alle Löcher für die Kabelführung erstellt werden und dann geht’s ans Schleifen.
Wie immer freue ich mich auf die Rückmeldungen.

Gruss Dave

[cabriolet]

Das Schlagbrett ist doch sehr sauber geworden .
Was ich anders gemacht hätte: Ich hätte die Fase nicht rundherum gemacht, sondern wäre im Bereich der Halstasche und des Tremolos bei 90° geblieben. Aber das ist natürlich reine Geschmackssache.

Gruß
Markus

[Dave84]

Hallo Markus

Danke dir

Ich hätte die Fase nicht rundherum gemacht, sondern wäre im Bereich der Halstasche und des Tremolos bei 90° geblieben.

Das habe ich mir natürlich so gar nicht überlegt. Ich werde mir das im Hinterkopf behalten und ev bei einem nächsten Mal umsetzen. Danke für den Input.

Gruss Dave

[Dave84]

Guten Tag zusammen

Gestern war es soweit. Der Body wurde mit dem Hals verheiratet. Motiviert durch Had wagte ich mich ebenfalls an die Montage mit Holzmuffen obwohl ich da etwas bedenken hatte. Da Zebrano doch ein sehr hartes aber auch sprödes Holz ist, weshalb mir das ganze nicht ganz geheuer war.

Zuerst habe ich die Masse auf meine Zeichnung übertragen und diese Ausgedruckt. Dann das ganze auf den Body gelegt und mit der Aale die Bohrlöcher gestochen. Anschliessend den Hals in den Body eingesetzt und mit einem 2mm-Bohrer von hinten den Body durchbohrt und ganz leicht den Hals markiert.

Die Muffen sind 10mm lang und haben ein M5-Gewinde sowie ein Kerndurchmesser von 7.5mm. Vorgebohrt wurde mit einem 8mm Holzbohrer auf eine Tiefe von ca 12mm. Meine Überlegung war, dass ich so noch etwas Leerraum nach unten habe und so das verdrängte Holz weg kann. Ob das so richtig ist, weiss ich nicht. Schlussendlich noch die Kante angesenkt um eine schöne Führung zu erzielen. Die Montage der Muffen erfolgte mit der Ständerbohrmaschine.
Leider gab es wirklich einen kleinen Ausriss welcher sich aber leicht beheben lässt. Bei einem anderen ist das Holz "Aufgepilzt". Ich habe dieses dann mit einem Stechbeitel abgetragen und gut ist. Ev hat jemand eine Idee wie sich dieses verhindern lässt oder ich muss auf 8.5mm aufbohren.
Fotos kommen noch.

Soweit die Arbeiten am Hals.

Auf der Rückseite des Bodys wurden mit dem Forstnerbohrer zuerst die 15mm-Bohrung angebracht. Die Spitze passt ja schön in die 2mm Löcher. Anschliessend in der gleichen Aufspannung mit dem 6mm-Bohrer die Durchgangsbohrung erstellt.

Anschliessend alles zusammengebaut und die goldenen Schrauben kommen bei der Endmontage. Ich möchte diese nicht während dem Bau zerkratzen.

Fazit: Ich finde das diese Art der Montage sehr schön aussieht. Alleine aus Sicht der Festigkeit sehe ich keinen Unterschied zu der Montage mit Platte und normaler Halsbefestigungsschraube. Ich gehe davon aus, dass ich einen Fehler bei der Montage gemacht habe und das sich Ausrisse verhindern lassen. Ev könnte man eine Platte mit einem Durchgangsloch festzwingen, so dass sich das Holz nicht nach oben bewegen kann.

So weit so gut. Diese Woche möchte ich noch das Griffbrett aufleimen und dann geht es weiter.

Gruss Dave

[Simon]

schick!!

welche goldenen Schrauben verwendest du denn? Irgendwie hab ich beim meiner suche keine goldenen M5 schrauben gefunden.....

[Dave84]

Hallo zusammen

Seit heute bin ich stolzer Besitzer von Radiuslehren. Voller Freude die Dinger ausgepackt und auf mein Compoundgriffbrett gehalten. Und was soll ich sagen:
Am liebste hätte ich sie gerade wieder weggeräumt. Mein Griffbrett hat statt den angepeilten 10er und 12er Radius was bei 6'5 Zoll. Warum und wieso und sowieso keine Ahnung. Bin gerade etwas Ratlos.
Natürlich sind die Dots schon montiert und ich könnte einfach einen 10er Radius schleifen aber dann ist fertig mit Compound.
Was sind eure Erfahrungen mit 6'5er Griffbretter?

Gruss Dave

[Dave84]

Guten Tag zusammen

In den vergangenen Tagen ist vieles passiert was den Bau anbelangt obwohl ich keinen Schritt weiter bin. Aber mal der Reihe nach...

Leider hat sich niemand zu den 6.5" geäussert und ich habe das Griffbrett auf einen 10" Radius geschliffen. An den Enden ist dann beidseitig ca 1mm breit nach innen vom alten Radius übriggeblieben. Weiter nach unten konnte ich nicht da der Bundschlitz dem Radius folgte und ich einen Bundschlitzhöhe von 2mm bewahren wollte.
Anschliessend die Bunddots und Sidedots eingesetzt und das Griffbrett bundiert.

Das Ergebnis entsprach in keiner Weise meinen Ansprüchen an meine Arbeit:

Nach kurzer Rücksprache habe ich mich Entschieden das Griffbrett wieder zu entfernen und von vorne zu beginnen.

Etwas geknickt machte ich mich auch auf die Fehlersuche und ein Klick reichte. Wie schon ein weisser Mann sagte:

Dumm ist der, der Dummes tut.

Naja, einen Abend genervt, mich wieder beruhigt und am nächsten Tag gings weiter. In Fusion mittels der Timeline auf die erste Skizze und die Radiuse geändert. Am Abend sogleich ein neues Brett auf die Maschine und gleich die Fräsungen gemäss dem Input von KNGuitars umgesetzt.

Das neue Brett hat jetzt auch den passenden Radius

Am Body wurde das Tremolo von Schaller instaliert. Dazu werden die zwei Hülsen mit Innengewinde "Eingeschlagen". Trotz mehrmaligem kontrollieren hatte ich ganz schon Muffensausen beim Einsetzen der Hülsen. Dieser Schritt ist ohne Zerstörung nicht Rückgängig zu machen. Es hat alles gepasst.
Nebst dem wurden während dem die CNC lief noch diverse andere Arbeiten ausgeführt.

Nun warte ich auf die neuen Dots und dann geht es weiter. Bis Ende Januar möchte ich alle "spannabhebende" Arbeiten zu Ende bringen. ich halte euch auf dem laufenden.

Gruss Dave

[Kellermann]

Echt stark, schönes (Holz)konzept. Gibts noch ein Binding oder wie wird das Finish der Kanten?

Grüße
Kellermann

[penfield]

Ärgerlich, das mit dem Radius, aber gute Entscheidung das Griffbrett zu ersetzen.
Sieht gut aus.

[Dave84]

Guten Tag zusammen

Danke für die Rückmeldungen und das Lob

Gibts noch ein Binding oder wie wird das Finish der Kanten?

Ich habe mir einen sechser Radius vorgestellt um die Kanten nur etwas zu brechen. Ev kommt die Maserung des Holzes schön langgezogen in den Radius. Dies wäre zumindest meine Vorstellung.

Ärgerlich, das mit dem Radius, aber gute Entscheidung das Griffbrett zu ersetzen.

Das denke ich auch. Ich wäre mir dem "versauten" Griffbrett nicht glücklich geworden.

Mittlerweile ist auch wieder was gegangen.
Am vergangen Wochenende sollte der Deckel aus Zebrano für die Rückseite gefräst werden. Leider konnte ich das Material nicht mit meinem Hobel auf Mass bringen und es hat mir Stücke aus dem Holz geschlagen. Dieses Zebrano ist halt einfach ein kompliziertes Holz.
Da ich vom Schlagbrett noch Material hatte habe ich den Deckel kurzerhand aus Kunststoff gefräst und werde diesen dann eventuell später noch nachfertigen wenn ich wieder einen Zuschnitt aus Zebrano habe.
Trotzdem gefällt mir die schwarze Variante auch sehr gut.

Das Griffbrett wurde neu bundiert und ich hatte so meine mühe mit dem Fret Nipper von StewMac. Bei jedem zweiten Bund hat es mir die Bundenden durch das Nippen verbogen (Vor Frust habe ich kein Fotos gemacht aber werde dies gerne noch nachholen).
Dies brachte mich echt an die Grenze des erträglichen. Es ist für mich unbefriedigend wenn Werkzeug nicht so funktioniert wie es sollte.

Welche Erfahrungen und ev Verbesserungen habt ihr?

Trotz allem sind nun sowohl das Griffbrett wie auch die Bünde sehr gelungen und für mich iO. Auf den Fotos täuscht die Tiefe des Bundes etwas, da diese leicht abgerundet sind. Im Original liegen die Bünde schön auf.

Mittlerweile sind auch die Bundenden abgeschnitten und bereit für die Winkelfeile. Sobald diese Arbeit abgeschlossen ist, kommt der Griffbrettradius.
Da werde ich zum ersten Mal den Safe T Planer nutzen und hoffen, dass es im Zebrano keine Ausrisse geben wird. Sollte diese nicht gehen wird der Halsradius von Hand angebracht.

Bis dahin...

Gruss Dave

[Haddock]

Sali Dave,

jetzt passt das. Dini Holzwahl isch würkli super.

Gruess
Urs

[Dave84]

Guten Morgen zusammen

Sali Dave, jetzt passt das. Dini Holzwahl isch würkli super.

Danke Urs. Das Zebrano ist leider sehr zäh zum bearbeiten aber sieht wirklich toll aus.

Mittlerweile habe an der Gitarre alle Löcher vorgebohrt und mit den Schleifarbeiten begonnen. Dabei wurde festgestellt, wie wichtig doch gutes Schleifpapier wäre. Das aus unserem hiesigen Baumarkt ist nicht wirklich was wert.
Da ja der März nicht mehr weit ist und noch viele Arbeiten anstehen wurde der Body schon mal mit 180er und 240er geschliffen.
Nachdem die Seiten grob geschliffen waren, wurde der Radius von 6.3mm an den Kanten angebracht. Bei der letzten Gitarre wurde dieser vor den Schleifarbeiten gefräst und durch das Abtragen von Material musste ich da nochmals ran. Nun ging es definitiv besser und schneller. Die Maserung hebt sich an den Rändern mit dem Radius genau so vor wie ich mir das vorgestellt habe.

Gleiches am Hals nachdem vorgängig mit dem Safe T-Planer der Hals im Bereich des Halsradius auf Mass gebracht und der Radius mit Raspel, Ziehklinge und Schleifpapier angefertigt wurde. Der Radius entspricht "ungefähr" einem Fender C Profil. Über die Profilierung bin ich mir noch nicht so sicher. Ev werde ich in Zukunft etwas dickere Hälse fertigen.
Der Radius ist aber ganzen gut gelungen und fühlt sich an wie er sollte.

Als nächstes steht die Entscheidung an, ob alles geölt oder lackiert werden soll. Sicher ist, dass der Halsradius "natural" bleibt. Man darf gespannt sein...

Gruss Dave

[Dave84]

Guten Abend zusammen

Nach doch langer Zeit ohne Beitrag wollte ich mich mal wieder melden und über den Stand der Arbeiten berichten. Seit ca 3 Wochen bin ich an den Vorbereitungsarbeiten für die Lackierung (Klarlack).
Nun ist es so, dass das Zebrano sehr grosse und offene Poren hat. Um eine einwandfreie Lackoberfläche zu erhalten wird mittels 2K-Grundierung die Oberfläche "gefüllt".
Der erste Anstrich wird mit 70%, der zweite mit 30% Verdünner aufgetragen. Seither sind 9 Schichten unverdünnt aufgetragen und wieder mit 400er Schleifpapier abgeschliffen worden. Leider genügt dies immer noch nicht und ich habe noch immer "Löcher" bzw offene Poren im Holz.
Heute war ich noch einmal beim Lackierer und wir haben die Situation angeschaut. Für Ihn sind die "Löcher" ein Unsicherheitsfaktor. Sind die Poren bis ins Holz offen wird mit dem Klarlack Lösungsmittel eingebracht welches "Verdampft". Dieses führ im Lack zu Erhöhungen bis hin zu Blasen.
Nun habe ich die Gitte wieder nach Hause genommen und mache mich wieder an die Arbeit. Trotzt dem Wettbewerb möchte ich für mich ein einwandfreies Instrument und ev werde ich ja trotz allem bis Ende Monat fertig. Sollte dies nicht so sein verzeiht mir. Es bringt für nichts, jetzt zu Schluss die geleistete Arbeit mit eine Lackierung abzuschließen, welche ich nachträglich bereue (und Blasen auf der Gitte sind nicht cool ).

Gruss Dave

[thoto]

Ja, das wäre echt schade um das schönes Instrument!
Find ich gut, dass du das so siehst, und mein Mitgefühl hast du auch, da ist Geduld gefragt.

[kehrdesign]

... 9 Schichten unverdünnt aufgetragen und wieder mit 400er Schleifpapier abgeschliffen worden. Leider genügt dies immer noch nicht und ich habe noch immer "Löcher" bzw offene Poren im Holz. ...

Meine (nach deprimierenden Misserfolgen) mehrfach praktizierte Lösung für grobporige Holzoberflächen wie folgt:
Zum Grundieren 1 bis 2 mal Shellack einlassen. Dann mehrere Schellackschichten mit Bimsmehl und Zwischenschliffen bis die Poren weitgehendst geschlossen sind.
Als Decklack LM-bestänigen 2K-Lack (ausgehärtet nach 24 h) in mehreren Schichten mit Zwischenschliffen und abschließendem Feinschliff und finale, mechanische Politur (Micromesh nass, dann Fertigpolitur mittels Polierpaste und Polierschwamm bzw. Schwabbelscheibe).

[Poldi]

Kann man die Poren im nachhinein nicht auch mit Epoxid schließen?
Und dann noch mal überlackieren.

[Dave84]

Guten Tag zusammen

Danke für die Inputs. Gemäss dem Lackierer sollte auf folgendes geachtet bzw bei der nächsten folgendes anders gemacht werden.

Seiner Meinung nach mehrere Lagen mit 70% Verdünnung aufgetragen. Das Verhältnis sorgt dafür, dass gerade kleine Poren schon von Beginn an besser gefüllt werden. Wird der Lack zu dick aufgetragen "legt" er sich über das Loch und dringt nicht in die Pore ein. Wird dann geschliffen ist die Deckschicht wieder weg und das Loch wieder offen. Er empfiehlt, sicher die ersten drei Lagen mit 70% Verdünnung aufzutragen. Somit sollten auch kleinste Poren gesättigt werden. Alle unverdünnten Schichten dienen dann zum Ausgleich bzw zur Glättung der Oberfläche.
Grundsätzlich kann das oben genannte Verfahren auch mit Klarlack durchgeführt werden. Es ist aber so, dass dieser sehr viel teuer ist und ich dann die Arbeit des Lackierers noch bezahlen muss.

Mit Shellack habe ich keine Erfahrungen. Wie dicht oder wie dick ist dieser?

Epoxid habe ich noch nie probiert, jedoch schon mehrfach davon gelesen. Meine Erfahrungen mit Epoxid habe ich im Modellbau gemacht und meist hatte ich gute Ergebnisse aber eine riesen Sauerei . Wer kennt nicht alles die GFK-Fasern welche überall ausreisen und dann dort kleben wo man sie nicht will. Besonders beim auslaminieren von Negativformen. Das war für mich immer der Hass.

Gruss Dave

[kehrdesign]

... Mit Schellack habe ich keine Erfahrungen. Wie dicht oder wie dick ist dieser?...

Schellack ist mit üblichen Lacken schwer vergleichbar, da er üblicherweise hauchdünn mit einem Ballen aufgetragen wird. Dazu gibt's unzählige, mehr oder minder gute YT-Videos. Die Konsistenz bei normaler Konzentration ist wesentlich dünnflüssiger, als übliche Lacke. Die zum Einlassen verwendete, nochmals um das ca. 3-fache verdünnte Konzentration kommt der Wasser-Konsistenz nahe.
Da bei Schellack als Lösungsmittel bzw. Verdünnung reiner, sehr flüchtiger Alkohol verwendet wird, trocknen die zudem dünnen Schichten sehr schnell. Auch dabei in die Poren eingebrachtes Bimsmehl wird gut gebunden. Verschlossene Lufteinschlüsse in Poren habe ich nie feststellen können. Aber auch dazu gibt es genügend Beiträge in den einschlägigen Medien, auch hier im Forum kann man hierzu einiges finden.

Epoxi ist zum Füllen sicher auch eine gute Lösung; auf einer bereits mit Lack behandelten Fläche bin ich aber, vorsichtig ausgedrückt, sehr skeptisch. Mit der richtigen Technik bleibt die Sauerei auch in Grenzen, zumal ja hierbei ohne Laminat (mit garantiertem Juckreiz) gearbeitet wird.

[Janis]

Ich würde Schellack mit Bims probieren. Schellack haftet auf den meisten Oberflächen und Lacken und sogar (ganz durchgehärteten) Ölen, feuert schön an und lässt sich auch mit den meisten Lacken überarbeiten. Das wirklich Herausfordernde ist die Hochglanzpolitur.
Wenn die Poren gefüllt sind und die Zeit nicht mehr zum Endlackieren reicht, wird die Gitarre mit gefüllten Poren und ein paar weiteren Schichten schon klasse aussehen und du kannst sie getrost und voller Stolz als Wettberwerbs-Gitarre präsentieren.
Und das Lackieren kommt dann notfalls entweder später oder du ziehst durch und polierst den Schellack aus

[Dave84]

Guten Tag zusammen

Gestern konnte ich nach laaanger Zeit der Vorbereitung meinen Body und Hals beim Lackierer abholen. Das Ergebnis finde ich in Ordnung, jedoch hat es noch potential nach Oben. Insbesondere die Grunddierung macht mir noch Kopzerbrechen.
Es sind jetzt mehrere Schichten Klarlack (blasenfrei) aufgetragen. Da es doch einen relativ dicke Schicht geworden ist, gefällt der Übergang des lackierten Halses hin zum Halsradius noch nicht. Ich muss mir da noch was überlegen.

Genug der Worte, hier ein Bild

Da es nicht mehr lange bis zum Ende des Wettbewerbs dauert habe ich schon mal das Tremolo instaliert.

Weiter wurde das Schlagbrett sowie die Mechanik montiert. Davon habe ich seperat vor lauter Stress keine Fotos aber ich denke, Ihr wisst wie sowas aussieht. Die Löcher der Mechanik an der Kopfplatte musste ich nachschleifen da Lack hineingekommen ist. Das muss nächstes Mal sicher verhindert werden.

Zum Schluss noch die Saiten aufgezogen und ein erstes Mal auf Ton gestimmt.

Die Gitarre ist insgesammt sehr schwer geworden. Das war bei Mahagoni nicht anders zu erwarten und doch war ich überrascht.

Jetzt kommt noch das Feintunig und dann gehts ab in die Galerie. Danke an alle die den Tread verfolgt und mit Ihren Inputs bereichtert haben.

Gruss Dave