{028} [Elektrisch] - SevenStringsToHeaven

[jonneck]

Jetzt kommt etwas, wobei mir sicherlich noch die Methode, die Erfahrung oder die Werkzeuge fehlen.... die beiden Deckenhälften so abzurichten, dass möglichst keine Fuge bzw. kein Lichtspalt in derselben bleibt.

Das ist mal der Aufbau - ich habe versucht, mit diesem Mini-Hobel und der Wasserwaage als Anschlag zu arbeiten. In einem zweiten Versuch habe ich die beiden Hälften auch übereinander gespannt.

So richtig befriedigend ist das Ergebnis nicht - was gibt es dann da für geeignete Methoden für den "Hausgebrauch" ?
Jetzt muss der Leim das ein wenig richten.....

Gut, dann bauen wir die Sache mal zusammen.....

Wer aufmerksam ist, hat gemerkt, dass der linke Keil falschrum sitzt.... die beklebte Seite sollte schon nach unten..... das habe ich dann noch korrigiert.

Bei dem zweiten Set habe ich dann auch in der Mitte "anders herum" gewickelt, so dass ein Keil von der anderen Seite eingeschoben werden kann. Macht irgendwie Sinn.....

[jonneck]

Das Ergebnis kommt jetzt - es sieht gar nicht mal so schlecht aus. Der Höhenversatz ist minimal - mal sehen, wie es sich nach dem Schleifen darstellt.

So, die Sonne scheint sogar. Deswegen verschwinde ich jetzt erstmal an die frische Luft.


Und schmeisst mich mit Feedback ruhig zu - ich werfe auch zurück

Frank

[jonneck]

Da ich heute gut 6 Stunden in meiner Werkstatt verbracht habe, fällt der Bericht heute wohl etwas länger aus.

Anfangs habe ich Decke und Boden ein wenig von ausgetretenem Leim befreit und den Esche-Body in die finale Form gebracht - das waren nur nur Kleinigkeiten, die auf Bildern nichts hergeben.

Danach habe ich mir die Schablone vorgenommen und sie beidseitig mit dem Cutter mittig angeschnitten, dass ich 2 Hälften habe, die ich dann wo es Sinn macht auch gleichzeitig bearbeiten kann. Vorher wurde sie natürlich ausgesägt.

Eine Bandsäge mit größerer Ausladung ist natürlich immer besser, aber dafür brauche ich sie nicht....

Okay, dann halt per Hand sägen (ich hatte noch eine Laubsäge, ich weiss nur nicht mehr wo.....) und mit Bohrer, Spindelschleifer und Feile in ein halbwegs ansehnliche Form bringen - so schräg kann nachher niemand den Kopf halten, um die Unregelmäßigkeiten durchs F-Loch zu erkennen.....

[jonneck]

Ich hatte ja schon mehrmals erwähnt, dass noch alles abgedeckt wird --> also kann ich die Schablone quick and dirty mit Nägelchen befestigen......

Und dann ab an die Standbohrmaschine..... der Bohrer war nicht mehr wirklich gut und jetzt will ich ihn auch nicht mehr haben..... es hat sich doch sehr hingezogen - stumpfer Bohrer und harte Esche...... viele Späne.....

Eigentlich ist das meine Metall/Öl/Motorrad-Werkstatt - aber die Standbohrmaschine steht da nun mal.....

Ach ja, ich hatte auch sehr den Eindruck, dass ich eher Brandrodung betreibe anstatt zu bohren.....

Ich habe übrigens mit Absicht nicht durchgebohrt - einmal benötige ich für die Deckel auf der Rückseite noch etwas Anlagefleisch, wichtiger ist aber, dass der Body schön eben liegen bleibt, weil beim "Nicht-Durchbohren" auch auf der Rückseite nichts ausbricht.

Natürlich habe ich dann auch mal flüchtig gefegt....

[jonneck]

So, jetzt wäre es natürlich schöner, eine dickere Schablone zu haben, um sich allmählich herunterarbeiten zu können..... aber das ist zu viel.

Dewegen habe ich frei Hand zunächst mal nahe an der Schalone entlang gefräst, um auf Tiefe zu kommen. Passieren kann da eigentlich nichts, solange man schön im Gegenlauf bleibt.... und wenn der Fräser mal ein wenig die Schablone küsst - mein Gott, es ist innen!

So sieht das dann aus.....

... bevor ich auf den nächsten Fräser gehe.

Und da kommt dann das raus:

Ich hoffe, ihr könnt Euch die restlichen "Kammern" vorstellen.... es sind schon jetzt ziemlich viele Bilder.....

[jonneck]

Diese kleine Grate - kommen ja vom Spalt zwischen Lager und Schneide - habe ich dann mit dem Bündigfräser entfernt.

Die drei schön ausgefrästen Kammern bekommen alle einen Deckel von hinten, deswegen bleibt da was stehen.

[jonneck]

Anschließend habe ich mir die "durchgehenden" Kammern auf der Rückseite angezeichnet, dann kann ich sie durchbohren.

Grob durchgebohrt sieht das so aus.....

Auch hier habe ich zunächst frei Hand etwas Material weggenommen und dann erstmal von innen weitergefräst.

Zum Schluss bin ich dann mit dem Bündigfräser von der Rückseite drangegangen.....

.... und habe dann noch eine nette Überraschung erlebt.

[jonneck]

Bei der letzten Kammer fräste es sich doch etwas komisch - und hier ist der Grund: Das Lager hat sich gelockert!

Das muss ich zukünftig öfter kontrollieren - hier war es zum Glück harmlos, da ich den Fräser relativ tief im Loch hatte und die Schneide sich quasi selbst geführt. Trotzdem gibt es jetzt in der letzten Kammer einen kleinen Absatz - kann man bestimmt nicht wirklich gut erkennen.

Mit diesem Ergebnis war es dann für heute auch genug - mal sehen, ob über Nacht irgendwelche Spannungen frei werden, die mir dann Probleme machen.

Soviel für heute..... Hunger.....

Frank

[Poldi]

Man, da hast du ja richtig was geschaft. Nicht schlecht.

[penfield]

Bei den Fräserteilen muss man echt aufpassen. Da kann einiges passieren.
Vergesse leider auch immer wieder, alles genau zu kontrollieren.

[jonneck]

Dann versuche ich mal, gestern und heute zusammenzufassen - sinnigerweise fange ich mal mit gestern an....

Zunächst mal habe ich ein paar Durchgänge für die Kabel gebohrt - von der Kammer "Mitte vorne" in die Toggle-Kammer, von der selben ins große E-Fach und von dort aus ins kleine E-Fach..... alle alles verstanden?

Dann die Saitenerdung - mein kurzes Tailpiece in chrom ist zwar noch nicht da, das lange, was noch rumliegt, hat aber dieselben Anschraubpunkte, deswegen kann ich damit Maßnehmen.

Die Bohrung auf dem nächsten Bild wollte ich so nicht unbedingt machen - ich brauche dringend einen längeren Bohrer mit einem kleineren Durchmesser als 6mm.

[jonneck]

Deswegen habe ich mit einem 6er leicht angesenkt, um eine Kante für den 3er zu haben - der durfte dann so tief er kann hinein.

Dieses 3er Sackloch habe ich dann von der Gegenseite mit einem 10er Bohrer gesucht und gefunden.

Das Buchsenloch spare ich mir noch auf, ansonsten passieren so komische Dinge beim Bündigfräsen von Decke und Boden.....


Nächstest Thema: Risse in der Esche --> gibt's an 3 Stellen, von denen ich zwei im Bild habe - dazu aber später mehr.

[jonneck]

Bevor ich mir mit Leim und Zwingen den Body blockiere, habe ich dann doch erstmal die Kontur samt Taschen auf Decke und Boden übertragen. Diese habe ich dann ausgesägt, dabei ist mir ganz zum Schluss das Sägeblatt gerissen.... okay, dann für heute nichts mehr, was schiefgehen kann.....

Deswegen habe ich auch gestern zum Abschluss eben noch die Risse mit verdünntem Fischleim zulaufen lassen - in der Hoffnung, dass die Kapillarwirkung ihren Job macht.

[jonneck]

Heute konnte ich dann feststellen, dass das Zulaufenlassen der Risse wohl funktioniert hat.

Okay, der Korpus kann erstmal liegen bleiben.

In der Hoffnung, dass mein Trussrod heute per Post kommt, habe ich dann mal mit dem Hals angefangen - dazu verwende ich dieses Ahormbrett von gut 20mm Stärke.

[jonneck]

Ups - zu früh gepostet....

Die Überlänge werde ich noch an der Kopfplatte brauchen - wahrscheinlich werde ich den Halsfuss auch noch aufdicken.

Das Griffbrett stammt aus einem geschenkten Fundus, die leider alle etwas dünn gesägt wurden.

Auf jeden Fall muss ich da noch drüber gehen, dass versuche ich diesmal mit einer aus irgendeinem Baubericht abgeguckten Idee.

Im Prinzip geht das ganz gut, es entsteht zwar auch eine leichte Buckelpiste, die noch geglättet werden muss, aber das Grundmaß ist gleichmäßig - womit wir auch zum Problem kommen:
Ich habe mal den ganzen Fundus abgerichtet und ich komme danach auf 5mm Griffbrettstärke. Und da werde ich unsicher.....
Ich werde den Göldo Doppel-Trussrod verbauen mit der 6er Nut, das Flacheisen drückt also dann gegen 5mm Holz, in das noch Bundschlitze gesägt werden. Sonst habe ich da immer einem Millimeter mehr....

Was meint Ihr dazu?

Alternativ hätte ich noch 7mm starke Zwetschge, die von der Breite her gerade so eben passt.

Dieses Palisander ist wohl das dickste - etwas über 5mm vor dem Griffbrettradius - da verliere ich zwar über dem Trussrod fast nichts, aber....

[jonneck]

Was auch noch zu tun war: Meine Mensurschablone war so ca. 3mm zu schmal für eine Siebenasaiter - das war aber schnell zu beheben.

Dann habe ich mich noch dem Halsbrett gewidmet - da sind noch so ein paar (Hobel?/Schleif?) Wellen drin. Per Hand rausschleifen wird wohl nichts, deswegen dieser eher unkonventionelle Weg. Ich benötige ja nur eine ebene Masterfläche zum Aufleimen des Griffbretts.

Ich habe mich dazu entschlossen, den Halsrohling auf ein ebenes Brett zu schrauben und dann leicht zu überfräsen. Da ich eine Menge Überstand habe, geht das...

Das hat auch ganz gut geklappt, den Rest hat dann der Schleifklotz geschafft.

Soviel für heute - für ein Griffbrettmindestdicken-Feedback bin ich sehr dankbar.

Frank

[Simon]

Zum Trussrod: du könntest alternativ tiefer fräse, und dann die Nut mit einem Holzstreifen schließen, und dann erst das Griffbrett aufleimen.....

[jonneck]

Das habe ich auch schon überlegt - was mir daran nicht gefällt ist, dass durch die tiefere Nut und damit auch den tieferen Zugang für den Inbusschlüssel der Übergang zur Kopfplatte unnötig geschwächt wird..... hat so was von "tausche Not gegen Elend"....

Wie dick lasst Ihr denn die Griffbretter bei diesen Trussrods?

[Barbarossa]

Servus,
also ich hab bei meinem aktuellen Bau ca 6,5mm in der Mitte. Ist ein Zwetschgengriffbrett.

Du könntest dir auch unter das Griffbrett noch ein Furnier Leimen. Das könnte ja auch nen ganz schicken Effekt geben. Ich weiß nur nicht ob dir das in Sachen Stabilität was bringt.

Da hörst du besser auf die Leute hier, die wissen was sie tun

Cheers,
Tobi

[Poldi]

Ich habe auch schon ein 5mm GB verbaut, da passiert nix.

[jonneck]

Danke für Euer Feedback - ich habe mich dazu entschlossen, das Griffbrett mit ein paar Furnierlagen zu unterfüttern. Mal sehen, was die Furnierkiste in entsprechender Länge hergibt.....

Die drei der Reihenfolge werden es. Ich werde sie aber vorher unter das Griffbrett leimen, damit ich sehen kann, ob alles klappt. Ich will mir nicht den ganzen Hals versauen, wenn was schiefgeht.....

Ich werde mit PU-Leim arbeiten, mit dem wollte ich auch das Griffbrett auf den Hals leimen. Das habe ich die letzten drei Instrumente so gemacht und es war gut so.....
Damit nicht alles zusammenbeppt, gibt es ein paar Streifen Paketband auf die Unterlage.

Leider habe ich zu wenig Hände, um gleichzeitig mit fiesem Leim zu hantieren und dabei zu fotografieren - deswegen nur diese Bilder.

Das darf jetzt trocknen.

[jonneck]

Da der Trussrod gestern angekommen ist, kann ich damit auch weitermachen. Aus der Erfahrung mit der 125er Gitarre mache ich mal lieber ein Bild von "wie weit er geht".

Gefräst wird mit der Oberfräse mit Anschlag - zunächst wird mal alles so gut wie möglich ausrichtet und dann Anfang und Ende markiert.

Leider sind ein paar unscharfe Bilder dabei - den traditionellen Schlenker habe ich natürlich auch wieder gefräst.....

Sattelsägeblätter eignen sich auch schön als Zustellhilfe - wenn man vorher richtig misst, macht man das auch nur einmal.

Nachdem der 6er Kanal drin ist, weite ich das im Mutternbereich auf 8mm mit einem 8er Fräser auf - auch hier wieder schön mit Anschlägen.

[jonneck]

So sähe es aus, wenn ich mich nicht bei der Tiefe vertan hätte.....

Das ist schon mehr als ein bisschen Lichtspalt.....

..... deswegen noch eine Runde mit dem Fräser - gut, dass ich den Anschlag noch nicht abgebaut hatte.

Danach hat es dann auch fast gepasst - bei genauerem Hingucken hat sich nämlich gezeigt, dass der Trussrod ein paar Schweissgrate hat. Die habe ich weggeschliffen und dann war es auch gut.

[jonneck]

Dann kann ich auch den Hals auf Breite fräsen. Am Sattel plane ich mit 52mm, am 12. Bund mit 62mm. Ich gehen von knapp 4mm Abstand der Saitenmitte vom Griffbrettrand aus - mit der Brücke passt das.

Vorher kann aber alles jenseits des 24. Bundes abgesägt werden - die Überlänge war nur als Anschlag für die Oberfräse hilfreich.

Jetzt noch einen kleinen Einschub bevor ich auf Breite fräse. Ich plane einen Kopfplattenwinkel von knapp 10° - den mache ich eigentlich immer so, das reicht mir aus.
Das habe ich mal simuliert, der Hals befindet sich "in Schräge" - kann man jetzt nicht sehen.....

Selbst mit dem abgesägten Stück reicht es in der Dicke nicht, da muss noch ein Stück aus der Restekiste mit dran.

Man könnte sich auch fragen, wann ich denn endlich mal das Anschäften lerne.....

[jonneck]

Um dieses Ahornsandwich dann bauen zu können, benötige ich noch gescheite Leimflächen. Dazu Klebe ich die betroffenen Teile mit Doppeltape auf dieses Hilfsbrett und schiebe sie unter der Fräse durch. Das Mittelstück natürlich beidseitig.

Den Halsfuss muss ich auch noch etwas unterfüttern, dazu muss er auch noch geplant werden. Das mache ich aber später, dazu muss ich mir nochmal die Höhenverhältnisse insgesamt vor Augen führen.

Die Halsbreite fräse ich in dieser Vorrichtung. Darin wird der Hals eingeklemmt - die Dicke kann ich mit den dünnen Schrauben einstellen - mit den 8ern wird er geklemmt. Hier schaffe ich mit etwas Beilagholz, sonst wird das zu eng und zu kippelig.

Die Halskanten-Linie richte ich dann parallel zur Vorrichtungskante aus.