{028} [Elektrisch] - SevenStringsToHeaven

[jonneck]

Jetzt wird gefräst - viel gefräst. Wenn mich meine Bandsäge nicht verlassen hätte (okay das Sägeblatt), hätte ich natürlich vorher was weggesägt.....

Spätestens ab ungefähr da oder früher gehe ich bewusst in den Gleichlauf, sonst gibt es einfach zu viel Ausrisse. Jetzt könnte man auch noch mit ein paar leichten Gummihammerschlägen leichte Korrekturen vornehmen - wo der Abstand kleiner ist, muss der Hals tiefer in den Jig rein.

Das ist eine Punktlandung - die Bleistiftlinie ist gerade noch zu erahnen.

Die Gegenseite hat ähnlich gut geklappt.

Zielzustand ist erreicht......

[jonneck]

Nach dem Besen und Staubsauger ihren Job gemacht haben, bin ich die Hardware durchgegangen. Was noch fehlt ist das Tailpiece - das ist bestellt. Potis und deren Knöpfe müsst Ihr Euch dazudenken.....

Nachdem ich dann mal das Radio angemacht hatte und es doch schon ein Stück später war, als ich angenommen hatte, habe ich mal die Zwingen vom Griffbrettsandwich gelöst und den ausgetretenen PU-Leim entfernt. Es hat auch nur dort geklebt, wo es sollte.

Es sollte eigentlich fest sein, trotzdem bleibt es über Nacht in dieser Zwangshaltung.

Soviel für heute - Fragen/Anregungen/Kritik sind immer willkommen.

Frank

[jonneck]

Seid Ihr noch da? Oder ist es einfach nicht interessant genug, was ich hier mache?

Nun ja - weiter geht's.

Gestern habe ich nur das Sandwich-Griffbrett mit PU-Leim auf den Hals gebracht - natürlich mit Trussrod.

Heute durften die Zwingen dann ab. Vor dem Bündigfräsen habe ich noch per Hand den meisten Überstand und den ausgetretenen Kleber entfern.

Dann ab zur Fräse, vorher habe ich das Anlauflager dann doch nochmal gecheckt - hier wäre ein loses Lager gleichbedeutend mit einem neuen Hals.

Einen leichten Ausreisser habe ich gehabt, da der Hals wohl noch etwas eingekürzt wird, verschwindet der. Auf jeden Fall schaut das Sandwich mal nett aus - für den Klang kann das ja eigentlich nur kontraproduktiv sein.

[micha70]

Hi!

Anwesend! Lese fleißig mit und find‘s richtig gut was Du fabrizierst. Glaube, dass das Sandwich sich nicht negativ auf den Klang auswirken wird solange alles vollständig und flächig verleimt ist.

LG
Micha

[jonneck]

Um zu wissen, ob ich den Halsfuss noch etwas unterfüttern muss, sollte ich die finale Korpusdicke kennen. Da sich der Esche-Rahmen durch die vielen Kammern mit Sicherheit ein wenig geworfen hat, habe ich ihn nochmal für den finalen Span beidseitig geplant.

Das war auch gut so - nun zu der Dickenanalyse:

Wie Ihr hoffentlich lesen könnt, wäre ich 20mm tief in Halsholz drin, wenn ich die Pitten komplett versenkt bekomme. Mir ist das eine Idee zu wenig, da ich ja auch noch das bisschen Halswinkel mit einem shim herstellen muss. Also kommt unter den Halsfuss was drunter.
Merkt Euch das mal, jetzt geht es erst anders weiter.

Da ich den Hals bzw. das Griffbrett noch ein paar mal mit planer Oberfläche brauche und aber trotzdem meine Sattelposition festmachen will, habe ich mich entschlossen, die Bundschlitze jetzt schon zu sägen. Wenn der Radius dann drauf ist, muss ich eben nochmal nachbessern.

Damit der Hals in meine Sägeschablone passt, muss aber erst ein wenig Material an der Kopfplatte weg.

Das habe ich dann schnell mit dem Spindelschleifer erledigt.

[jonneck]

Hey, ein Leser...... Ich glaube auch nicht wirklich an klangliche Auswirkungen und verspüre auch wenig Lust, einen Austauschhals mit dickerem einteiligen Griffbrett zu bauen, um da was zu beweisen.......

Zum Bundschlitze sägen benötige ich dann doch mal eine bessere Lösung als das, was ich habe. Wahrscheinlich ist das Sägeblatt auch mittlerweile ziemlich fertig.....

Ich bin dann in der Schablone auch nicht auf volle Tiefe, das habe ich dann in einem zweiten Schritt gemacht - es war ein sehr zähes Geschäft mit ein paar Ausrutschern drin, die dann wohl beim Griffbrettradius weggehen. Aber danach muss ich ja nochmal dran.....

Zurück zum Halsfuss: Da ich kein passendes Stück Ahorn in der Restekiste hatte und das sowieso gestückelt aussieht, gehe ich mit diesem Griffbrettrest auf vollen Kontrast. Dazu habe ich in einseitig plan gefräst, die Gegenseite kommt dann, wenn er verleimt ist.

Der Hals bekommt 22 Bünde, am 23. lasse ich das Griffbrett enden - deswegen hier der Anschlag für den Bündigfräser. Alles mit Doppeltape festgeklebt.....

[jonneck]

Mit derselben Logik habe ich dann auch die Sattelposition freigefräst.

Das bisschen Furnier mache ich dann die Tage per Hand weg.

Die folgende Fräsung war unnütz......

..... und hat mich nur Zeit beim Wechseln der Spannzange gekostet, weil ich das Griffbrett ja etwas überstehen lassen wollte.

Die Ahornschicht bleibt stehen, sieht doch ganz nett aus......


Finale Aktion für heute: Leimen, was geht. Und der Halsfuss geht eben nicht, weil ich sonst Probleme bei meiner Kopfplattenwinkel-Vorrichtung bekomme.

Also doch nur die Kopfplatte selbst - damit wird es dann auch weitergehen. Aber morgen oder übermorgen.

Bis dahin und Danke für's Lesen

[cabriolet]

Doch, doch, hier wird fleißig mitgelesen. Ich bin letztens aber meistens unangemeldet hier, da mir einfach die Zeit fehlt. Nichtmal meine eigenen Fortschritte an der "Simplex" sind auf dem aktuellen Stand.

Man könnte sich auch fragen, wann ich denn endlich mal das Anschäften lerne.....

Meine Kopfplatten sind immer auf die gleiche Weise angestückelt. Allerdings mit weniger Holzverbrauch, da ich einfach die oben weggesägten Keile unten wieder anleime. Habe ich u.A. auch bei meiner "Simplex" gezeigt: "Schäften für Dummies"

Gruß
Markus

[MusikMaxx]

Ich bin auch fleissig beim Lesen und Lernen, danke

[Janis]

Ich auch! Schöne Arbeit!

[Fritz]

Die erste Zeile der Rechnung in der Nr.55 ist falsch.

[jonneck]

@ Fritz: Oh ja, Du hast recht. Umso mehr ist es wichtig, den Halsfuss aufzufüttern.....

[Poldi]

Ich tu auch noch fleißig mitlesen und finde es total gut was du da machst. Weiter so.

[jonneck]

Langsam macht mich das ungerechtfertigte Lob etwas verlegen....

[jonneck]

Nachdem mich Fritz ja netterweise auf meine Defizite beim "Rechnen im Zahlenraum bis 100" hingewiesen hat, brauche ich doch ein dickeres Stück für den Halsfuss. Da war noch etwas Decke von den 125ern übrig, das reicht.

Hier nochmal die korrigierte Rechnung:

Und das Bild merken wir uns für später.....

... weil es mit der Kopfplatte weitergeht. Mit dieser Hitech-Vorrichtung fräse ich den Kopfplattenwinkel. Irgendwann mal mache ich mal aus allen meinen jahrelang benutzen Provisorien was gescheites.....

Hiermit wäre das Prinzip klar.....

.... und einige Späne weiter ist es dann auch fertig.

[jonneck]

Um auf die Dicke zu kommen, klebe ich die eben gefräste und überschliffene Fläche mit Doppeltape auf ein Stück Küchenarbeitsplatte.

Dann arbeite ich mich auf gute 15mm runter - ich lasse die Kopfplatten eigentlich immer recht kräftig.

Auch da bin ich anschließend mit 80er Papier und Schleifklotz drüber.

Jetzt muss ich noch den Hals von hinten planfräsen, um die Aufdickung aufzuleimen - dasselbe Spiel mit Hals und Holzstück.

Verleimt werden darf es jetzt auch - es stört nirgendwo mehr.

Da ich an der Kopfplatte seitlich nichts mehr ansetzen muss, kann ich ihr auch schon ihr Furnier gönnen, das wird zweilagig.

Jetzt noch fest anziehen und dann mal die Werkstatt putzen - sollte die letzte Span/Dreck-Aktion bis zum 1. Weihnachtstag werden.

Aber ich habe noch ein paar Sachen zu durchdenken, also passiert hier die nächsten Tage noch was......

[moon]

Hier nochmal die korrigierte Rechnung:
DSC01258.JPG

ehm ?

[cabriolet]

Trotz korrigierter Rechnung wäre ich da mit der Schraubenlänge vorsichtig: vorausgesetzt die Dicke stimmt wirklich (nachmessen!) hast du bei den 40er Schrauben (auch da nachmessen!) nur 1mm Holz, bevor die Schraube auf dem Griffbrett wieder herauskommt. Das wird schon beim Vorbohren gefährlich, und auch die Schraubenspitze kann Holz hochdrücken. Oder du triffst einen Bunddraht-Tang von der Unterseite und drückst den Bund hoch...
An deiner Stelle würde ich deshalb kürzere Schrauben nehmen.

Gruß
Markus

[jonneck]

Vielleicht ist meine Rechnung unklar - deswegen nochmal hier:

Ich habe eine Bodystärke von 46mm.
Die Pitten sind 5mm, die Schauben gucken da 40mm raus.

Wenn ich die Pitten bündig einlasse, bleibt noch 1mm Body von der Schraube verschont.

Der Hals selbst wird aber 8-9mm aus dem Body rausstehen --> ich habe viel Luft vom Schraubenende zum Griffbrett.... das ist nicht das Problem.

Der Hals samt Griffbrett ist ohne Aufdickung des Halsfusses ca. 26mm dick. Wenn der 9mm raussteht habe ich eine 17mm tiefe Halsfräsung.
Bleiben also 29mm Body stehen....
minus 5mm Pitten sind das 24mm und die Schraube sind 40 lang --> die Schrauben gehen ca. 16mm tief in den Hals.

Das ist mir etwas zu wenig, deswegen dicke ich den Halsfuss auf, um die Verhältnisse in etwa umzudrehen:

Wenn der Hals 7mm dicker wird, dann kommt die Halsfräsung entsprechend tiefer rein.
- Halsfräsung 24 tief
- Bodystärke in der Halsaufnahme dann 22mm
- mit 5mm Pittenstärke habe ich dann 17mm Schraube im Durchgangsloch und 23mm im Hals
Das würde mir besser gefallen.

Ich hoffe, das war jetzt verständlich - vielen Dank für's Mitdenken!!!

[cabriolet]

Ok, Denkfehler meinerseits .

So wie du das jetzt nochmal erklärst, macht´s Sinn.

[jonneck]

Das beruhigt mich jetzt schon.....

[jonneck]

Hatte ich schon erwähnt, dass ich kein Designer bin und auch nicht gut malen kann? Deswegen sieht die Kopfplatte nach einigen noch weniger befriedigenden Versuchen so aus:

Ich wollte bewusst eine schmal zulaufende Form, die sieben Tuner sind schon schwer genug. Die gestrichelte Saite gilt....

Dann bekommt die Kopfplatte mal eine Mittellinie und ich kann die Form übertragen.

Die Positionen der Tuner pikse ich einfach durch.

Das ist der spanfreie Teil 1 für die Feiertage... geht ohne Arbeitskleidung.

Meine etwas bizarre Modifikation der Brücke läuft ebenfalls noch gerade eben unter "Arbeiten ohne großen Dreck"...
Siebensaiter-Tailpieces gibt es nicht zu kaufen und irgendetwas aus Messing zurechtzufriemeln, was dann mit Holz verkleidet werden muss - nein, das mag ich nicht, ich finde so ziemlich alle Holz-Tailpieces erschreckend massig und hässlich.
Also gibt es die kleine (nicht feine) Lösung:

Der Chromgrat schreit ja eh nach einer Feile.....

Ich habe einfach mittig einen weiteren Saitenschlitz eingesägt und -gefeilt. Also läuft die D-Saite gerade und der Rest leicht gespreizt auf die Brücke zu.
Dieses Zink-Druckguss-Zeugs schmiert übrigens eklig beim Feilen.....

[jonneck]

Heute ging es dann wieder wie gewohnt weiter, zunächst mit dem Halsfuss.
Der muss ja noch dünner und bündig gefräst werden. Das geht dann wie gehabt....

Soweit noch so gut.....

.... und das war überflüssig!

Das werde ich nachher irgendwie verspachteln, es verschwindet ja komplett aus dem Sichtbereich.

Jetzt kommt der Hals auf Dicke - ich möchte so 21,5mm im ersten Bund und dann 2mm mehr in der Halstasche haben.

Dazu habe ich mir mal diesen provisorischen Jig zusammengebastelt, der es jetzt schon eine Weile tut.

Die Unterlage bringt die 2mm Zunahme in der Dicke.

[jonneck]

Ich habe dann aufgehört auf Tiefe zu gehen, als die Linie leicht berührt wurde. Ein bisschen Dicke geht ja noch durch das Schleifen verloren.

Den Übergang zum Halsfuss arbeite ich am Spindelschleifer vor, deswegen der Schutz.

Und ich habe ihn gebraucht....... anschließend geht es nach ein wenig Raspelei mit dem abgeklebten Sandvik weiter.

Damit habe ich mich dann an den Übergängen an der Kopfplatte und am Halsfuss weiter vorgearbeitet, bis zumindest mittig keine Stufe mehr fühlbar ist.

[jonneck]

Achtung - jetzt wird's übel. Beim Bohren der Kopfplatte habe ich wohl keine gescheite Auflage gehabt - solche Ausrisse hatte ich noch nie und der Bohrer ist neu.....

Blöderweise habe ich dann auch noch ein Loch von der Gegenseite durchgesenkt.... manchmal läuft einfach nicht.....

Weiter geht es mit der Kopfplatte, zunächst säge ich mal etwas weg und dann geht es an den Spindelschleifer.

Die Übergänge seitlich habe ich dann auch noch beigearbeitet - davon gibt es leider kein Bild. Finale Form kommt ja noch....

Als letzte Arbeit am Hals für heute habe ich mich davon überzeugt, dass ich an der Kopfplatte hinten auch noch etwas spachteln muss.

Mit einem Gemisch aus Epoxy und Ahornspänen habe ich das mal zugeschmiert, da wird sicherlich noch eine zweite Runde fällig sein.