{006} [elektrisch] Mensur50 nylon 8saiter piezoelektrisch

[Kellermann]

Nachdem der große Blumenkübel für die Terrasse und ein Geschenk für die Frau aus Holz fertiggestellt sind, darf es hier weitergehen. Meine Klorolleneinlegarbeit ist für die Tonne, nach einmal Klarlack drüber testweise viel zu Dunkel, ohne Kontrast. Ich habe noch ein paar Röllchen übrig. Daraus wir auf Olivenholz eine kleine Dreieranordnung im Fake-Schalloch versenkt, bisher einmal mit Epox getüncht für den Porenverschluß.

Das Griffbrett wurde begonnen zu planieren vor Breitenzuschnitt und Radiusgebung. Dafür hinsetzen, Schultern runter und immer schön hin und her auf dem Schmirgelpapier. Immer die Schleifbewegungen 30x mitgezählt, dann wird um 180° gedreht. Endkontrolle auf dem wirklich planen Gusstisch der Tischkreissäge als Referenz, wenn sich das Griffbrett leicht "ansaugt", ist es gut.

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Weiter gehts mit dem Griffbrett. Es bekam eine Rahmung mit Nussbaumleisten. Für den unteren Abschluß musste ein 4mm dickes Leistchen gebogen und angepaßt werden. Dafür reicht ein Lowtec-Biegeeisen aus drei Teilen: ein Stück Kupferrohr, eine Gaslöte und ein immer feucht zu haltendes Läppchen. Das GB hat fast Radius-Endmaß, mit feinerem Papier wird das zusammen mit den Nussleisten auf Endhöhe gebracht und beigeschliffen. Um den Leim der Leistchen aus den Bundschlitzen zu holen, schneide ich an einer Rasierklinge mit einer Nagelschere einen Popelhaken zurecht. Ich habe die Werkstattschere und meine nicht gefunden, da musste ich die meiner Gattin nehmen... ...und fix wieder zurückgelegt.

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Das Griffbrett ist fast fertig für die Hochzeit mit dem Hals, Sidedots kamen wieder aus der Küchenschublade. Die Birkenstocher sind etwas kontrastarm zum Nußholz, kommen aber wahrscheinlich noch etwas raus, wenn die Nuß dunkler wird bei der Lackierung. Die Griffbrettfläche des Halses wurde nochmals auf der Steinfensterbank geebnet. Die Bodyteile wurden vorbereitet zur Planierung auf der Fräslade. Nächster Schritt: Nut fräsen für den Sattel, bzw. die Saitenführung (bekommt ja einen Nullbund), Halsfuß auf richtige Höhe fräsen und Löcher bohren für die Halsbefestigungs-Gewindehülsen, ich nehme dafür Möbelverbindungs-Hülsenmuttern aus dem Baumarkt.


Grüße
Kellermann

[Poldi]

Das GB ist schon mal echt schön.

[thoto]

Das GB ist schon mal echt schön.

+1

[Kellermann]

Alle Vorarbeiten am Hals vor Verleimung des Griffbrettes werden aktuell erledigt: Einbau Gewindehülsen, Nutfräsung für die Saitenführung vor dem Nullbund, Rohling hierfür geschliffen und Rohmontage der Mechaniken gemacht. Jetzt kann ich sehen, wo ich noch wieviel Material an der Kopfplatte wegnehmen kann bis dicht an die Ränder der Mechanikenfußplatten, das soll allseits dann verrundet und verschlankt werden, da die KP verhältnismäßig schon ein Klopper ist mit dem Achtersatz Mechaniken.

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Die Kopfplatte wurde geformt, GB und Hals vereinen sich. Ich habe mustergültig mit Stiften das Griffbrett fixiert. Ich war noch so gedankenschnell, die Stifte recht bald wieder zu ziehen. Weil sie relativ tief sitzen, könnte es nach dem Abbinden ein Problem geben, sie herauszuziehen.

Es sind Eisenstifte, aber durch die dünne Formung wohl schon etwas spröde wie Stahl, einer von den Scheixxdingern ist mir beim Ziehen tatsächlich abgebrochen . Was nun? Mein Plan wäre, Lötkolben draufhalten, damit er sich etwas Platz schafft im Holz. Dann versuchen, reinzudengeln in den Schlitz so weit wie möglich. Zur Not müsste der Tang des Bunddrahtes an der Stelle künstlerisch ausgeklinkt werden.

Grüße
Kellermann

[micha70]

Hmmm...ich würde versuchen den mit einem Schlitzschraubendreher direkt reinzudengeln, selbst wenn der Bundschlitz an dieser Stelle leicht breiter wird. Wird durch den Bund abgedeckt. Der Schraubendreher ist sicher härter als der Stift. Falls das nicht vollständig funktioniert ist er mindestens eben mit dem Griffbrett und dann kann man den Tang immer noch Schlitzen.

LG
Micha

[Kellermann]

Bevor das zu einem "emotional-negativen Belastungsstau" -dazu noch am Wochenende- führt, habe ich mich gleich drum gekümmert. Es hat sehr gut funktioniert, mit Lötkolben und Schraubendreher konnte ich den Stift ganz sachte ohne viel Kraftaufwand bis zum Bundschlitzboden versenken, ohne den Bundschlitz zu verdengeln .

Ob das jetzt mit dem Lötkolben nötig war, weiß ich nicht. Aber es war erstaunlich, wieviel Hitze über einen 35-Watt-Lötkolben mit Lötspitze in einen im Durchmesser nicht mal 1mm großen Kontaktpunkt eingeleitet wurde. Das Griffbrett war im Umfeld von gut 2cm richtig heiß, das Holz begann zu duften und winzige Tröpfchen haben sich auf dem Palisander gebildet.

Also in Zukunft nicht zu dünne Stifte verwenden und mal einen Torsions- und Biegetest machen, ob sie biegen und nicht brechen...

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Die Tage wurde die Rohbundierung gemacht. Die Bünde sitzen noch nicht gaanz. Dadurch kann man jetzt noch sehr gut die Bundflanken im Bindingbereich handschmiegsam glätten. Dann bekommt jedes Bundende noch ein zwei Plastikhammerschläge, dann kommt die Abrichtung, Krone, Bundendenfinish, Stahlwolle und Politur. Den letzten Bund am GB-Überstand habe ich mich nicht getraut, mit dem Hammer einzusetzen, der wurde mit pappegepolsterter Rohrzange reingedrückt.

Grüße
Kellermann

[Janis]

Sehr schön!

[Kellermann]

Weiter gehts endlich mit dem Body. Diverse Schritte habe ich nicht dokumentiert. Da mir von der ursprünglichen Planung her die Halstasche nicht tief genug im Korpus saß (jetzt knapp 60 mm), wanderte alles 15 mm weiter nach unten. Dafür habe ich die Schablone unten wiederum verlängert. Die Bodyteile waren schon roh zugeschnitten, das ging grad noch. Meine Sperrholzzwischenlage war aber zu kurz, also aufgesägt und einen Nußstreifen eingefügt, diesen sieht man jetzt Zargenseitig, aber da kommt dann noch eine Verhübschung .

Der Korpus ist massiv, alle Teile werden von hinten zugänglich montiert. Der Piezo-VV mit Kabel und Piezo-Element ist in einem Stück. So ist die Verlegung einfacher und besser reparierbar, wenns muckt.

Der Vorverstärker ist ja eigentlich für eine Akustik-Zargenmontage. Da der Korpus natürlich nicht dick genug ist und die Tasche für den Preamp mehr Raum benötigt, bekommt der Korpus auf der Rückseite an dieser Stelle eine Beule ausgeformt.

Auf einmal gehts wieder. Ich kann wieder Bilder vom Handy hochladen und nicht nur von einer extra Kamera. Eine ganze Zeit wurde das Format nicht erkannt oder akzeptiert.


Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Heute wurde der Body entzwingt, er wurde über Nacht zusammengeleimt. Der eine oder andere Teilbereich wurde vorher von innen gefräst, da ich evtl. nicht so tief herunterreiche mit der Fräse von außen. Damit diese Teile nicht mit Leim zulaufen, wurden sie innen knapp mit Tesa überdeckt. Das kann ich dann später rausschneiden. An einer Stelle habe ich die Sperrholzlage mit meinem besten Fräser bearbeitet. Leider, wie so oft bei gesperrten Lagen verkohlt es, wenn es 90 Grad zur Faser steht, also Stirnholz. Das sieht nicht gut aus, wenn es einmal um den Body herum geht. Jenachdem hat die Mittellage oder die beiden äußeren eine "Black-line-Optik" im Wechsel . Das bekomme ich nie von Hand herausgeschliffen. Deswegen werde ich mich nach einer Teller- und Spindelschleif-Möglichkeit umschauen, um die Zargen strack zu bekommen.


Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Ok, wenn Halbzeit, dann flugs weitermachen. Aber "schnell" geht bei mir oft schief . Für das Fake-Schallloch wurde die Kreisfräsung penibelst vorbereitet, sie wurde dann auch absolut perfekt. Beim Ausforstnern des Restmaterials hats das Werkstück zweimal versetzt, beim ersten Mal ging es gut, ich war eigentlich vorgewarnt, dann zweites Mal voll gegen den Schallloch-Rand mit dem Forstner gerammt...oh Mann.

Das werde ich mit kochendem Wasser betupfen, mal sehen ob es soweit rausquillt, dass ich das beischleifen kann. Nicht aufregen, es ist ja nur... .


Grüße
Kellermann

[Yaman]

Kannst du den Kreis nicht einfach etwas größer fräsen?

[Kellermann]

Leider nicht, ich habe ja beim Ausforstnern das passende Mittelloch weggenommen für die Zentrierung der Fräse. Innen wird noch ein Walnuss-Ring eingepasst als Schallloch-Binding, da wird zur Not noch etwas beigefüllt, wenn es nicht quellen möchte.

Grüße
Kellermann

[elektrojohn]

Leider nicht, ich habe ja beim Ausforstnern das passende Mittelloch weggenommen für die Zentrierung der Fräse. Innen wird noch ein Walnuss-Ring eingepasst als Schallloch-Binding, da wird zur Not noch etwas beigefüllt, wenn es nicht quellen möchte.

Grüße
Kellermann

Du könntest doch einen Einsatz aus einem Holzrest herstellen, in den Du das Mittelloch nochmal bohrst. Es muss ja nicht auf den Zehntelmillimeter genau sein...

[Kellermann]

Ja, könnte ich machen, aber das, was da reinkommt, ist schon sehr knapp auf Größe geschliffen... dann wird das Innenbindung es nicht mehr abdecken. Folglich müsste dann der Reifen stärker werden usw. Mich wurmt, dass sowas immer bei den "Deppenarbeiten" passiert . Aber lebbe gehd weider .

Schönen Sonntag noch
Florian

[elektrojohn]

Dann legst Du noch ein zwei Furnierstreifchen ein und es wird so aussehen, als wenn es so geplant gewesen wäre.

[Kellermann]

Dann werde ich wohl nochmals einen Mittelklotz einleimen, die Mitte suchen und statt mit dem 5er mit einem 8ter Fräser eine Runde drehen....dann kann ich auch den alten Drehpunkt von der Fräserplatte verwenden.

[Kellermann]

Zweite Runde fehlerlos.



Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Heute Hals fertig geschliffen, next Step Schablone für Halstasche herstellen.

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Heute wurde die Halstaschenfrässchablone in Angriff genommen.

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Heute Halstasche gefräst. Das Holz ist sehr gutmütig in der Bearbeitung, sehr gute Qualität nach meinem Empfinden. Ehemals Bauholz für die Balkonbrüstung halt .

Grüße
Kellermann

[Kellermann]

Heute Walnuss rund gemacht. Die 2mm-Leiste deckt das Inset gerade nicht ab. Mein Plan ist, den Rundling nochmals für 20 min in gerade gekochtes Wasser zusammen mit einem 1,5mm Birkenfurniersperrholz einzuweichen, beides gut trockentupfen und dann zusammen feucht mit Titebond mit Beilage zusammenzuleimen in gezeigter Weise. Meint das Fachpublikum, dass das funkfionieren könnte?

Grüße
Kellermann