Lumael hat geschrieben: ↑14.02.2021, 13:31
Wie groß ist den die Wölbung der Balken,...sie sehen für mich ziemlich gerade aus.
Da sind ungefähr an jedem Balken-Ende 3mm in der Höhe weg, in einen Radius umgerechnet habe ich´s aber nicht.
Ich habe heute vormittag mal versucht, die Wölbung im Bild einzufangen:
Lumael hat geschrieben: ↑14.02.2021, 13:31
cabriolet hat geschrieben: ↑14.02.2021, 09:56
Ist also alles ein gewisses Wagnis, aber so ein bissschen ist ein Wettbewerb ja auch dafür da, oder?
Meine Fragen haben mit dem Wettbeweb und dessen Bewertungskriterien nichts zu tun,...ich mache mir aus der Sicht eines Gitarrenbauers einfach nur Gedenken, ob das System statisch und dauerhaft funktioniert.
Ja, die Gedanken mache ich mir auch
. Das mit dem Wettbewerb war so gemeint, dass ich (für mich) Neues lieber hier ausprobiere, anstatt alles nach bewährten Standards zu bauen. Hätte ich die für jemand anderen gebaut, wäre ich nicht so mutig gewesen und hätte so gebaut, dass ich weiss, dass es funktioniert.
Taylor macht die schmale Nut übrigens immer noch, auch in Verbindung mit der aktuellen V-Beleistung. Um so mehr ich mir das anschaue, desto sicherer bin ich mir, dass das keine großen klanglichen Auswirkungen haben kann. Die Nut ist ja sehr schmal, sie könnte mechanisch also höchstens als "Gelenk" dienen. Das ginge aber nur, wenn die Decke recht weich beleistet und damit in sich flexibel wäre. Ist sie durch das massive X bzw. V aber nicht, die Nut kann also meiner Meinung nach nicht wirklich viel bewirken.
Mit meinem breiten "Graben" habe ich versucht, die Decke eher wie eine Lautsprechermembrane schwingen zu lassen: Sie ist recht steif beleistet (auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht), die Fächerbalken haben immerhin eine Höhe von 10mm. Der dünne Rand fungiert dann als nachgiebige "Sicke", das heißt, die steife Deckenfläche bewegt sich als komplette Einheit auf und ab (bzw. richtigerweise: kippt um den Drehpunkt Steg).
Um das Prinzip nicht gleich zu übertreiben, habe ich dann die Fächerbeleistung gewählt, das heisst, in Querrichtung ist die Decke dann doch in sich recht flexibel und funktioniert "wie gewohnt".
Aber, wie gesagt, das ist noch nur Theorie. Ob das wie gewünscht (und auch dauerhaft) funktioniert, muss dann die Praxis zeigen.
Jetzt aber mal zu den heutigen Fortschritten:
Gestern abend hatte ich noch die zweite "Binding"-Leiste ans Griffbrett geleimt, so dass ich heute vormittag alles beiarbeiten konnte. Dazu die sicherheitshalber unten und oben überstehenden Leisten zuerst mit dem Beitel, dann mit Hobel und Ziehklinge der Griffbrett-Unter- und Oberseite angepasst und danach seitlich auf Maß gehobelt.
Heute nachmittag dann noch die beiden Enden auf Maß gebracht. Sattelseitig habe ich fast 2mm "zu viel" abgesägt, da ich wieder den Sattel kompensieren möchte. Am anderen Ende habe ich mit Säge, Iwasaki und Schleifleinen die Rundung angebracht, die später den Schwung vom Schallloch weiterführen soll.
Ein paar kleine Lücken/Ausrisse vom Bundschlitze sägen habe ich noch mit Schleifstaub und Sekundenkleber gefüllt und beigeschliffen, davon habe ich aber keine Bilder gemacht.
Dann war die Decke an der Reihe: Das Griffbrett wird ja auf der Decke aufliegen, aber auch dort ist sie ja leicht gewölbt. Diese Wölbung habe ich mit Ziehklinge und Schleifklotz begradigt und saubere Übergänge zum Rest der Decke geschliffen. Sind nur sehr wenige Zehntel, Bilder machen da keinen Sinn.
Und dann konnte das Griffbrett auch schon aufgeleimt werden:
Mehr Zwingen passen platzmäßig nicht, der Halsfuß ist im Weg. Aber es quillt überall Leim heraus, das sollte so hinhauen.
So darf das jetzt bis morgen liegen.
Gruß
Markus