{026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Kiste wird aus der Form genommen und
- die Balken werden auf der Decke angezeichnet - die Kante für den Verlauf des Bodens wird auf der Zarge angezeichnet -die Strebe in der Zarge wird abgelängt - und damits nachher nicht nochmal eine Ober-/Unterkanten-Verwechslung gibt, wird die Stärke des Bodenbalkens auch nocht gleich mit berücksichtigt.
- die Balken werden auf der Decke angezeichnet - die Kante für den Verlauf des Bodens wird auf der Zarge angezeichnet -die Strebe in der Zarge wird abgelängt - und damits nachher nicht nochmal eine Ober-/Unterkanten-Verwechslung gibt, wird die Stärke des Bodenbalkens auch nocht gleich mit berücksichtigt.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Jetzt markiere ich den Verlauf der Deckenkante an der Zarge. Mit Hilfe des Tiefenmessers am Messschieber werden die Höhen der Deckenbalkenenden auf die Außenseite übertragen und verbunden.
Die Zarge wird zunächst mit ein paar Millimeter Überstand abgesägt. Dann bearbeite ich die Zwetschgenleisten in den Ecken mit dem Hobel, den ich hier eher wie ein Messer mit Höhenanschlag verwende, indem ich die Klinge seitlich übers Material ziehe, während mit der zweiten Hand Druck von oben ausgeübt wird. Die Form habe ich dabei an der Werkbank fixiert. Der Rest wird dann bis zum Ansatz der Deckenbalken runtergeschliffen. Dabei verwende ich ein Alu-Vierkantrohr, das mit 80er Schleifband beklebt ist. Schleifbandwechsel - das alte wird abgezogen
und das Alurohr wird mit Malerkrepp beklebt. Dann kommt Sekundenkleber aufs Malerkrepp .. ... und das Schleifband wird aufgeklebt.
Die Zarge wird zunächst mit ein paar Millimeter Überstand abgesägt. Dann bearbeite ich die Zwetschgenleisten in den Ecken mit dem Hobel, den ich hier eher wie ein Messer mit Höhenanschlag verwende, indem ich die Klinge seitlich übers Material ziehe, während mit der zweiten Hand Druck von oben ausgeübt wird. Die Form habe ich dabei an der Werkbank fixiert. Der Rest wird dann bis zum Ansatz der Deckenbalken runtergeschliffen. Dabei verwende ich ein Alu-Vierkantrohr, das mit 80er Schleifband beklebt ist. Schleifbandwechsel - das alte wird abgezogen
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Es macht Spaß hier mitzulesen! Cooles Projekt!
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Viele Grüße,
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Wie immer bläst mich die Geschwindigkeit und das Selbstverständnis um mit der/dem Du das machst
LG
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich finde es bei deinen Werken immer wieder faszinierend, wie sie aus ein paar Gedanken und Skizzen "einfach so" aus dem Nichts heraus zu entstehen scheinen. Sogar bei einem so komplexen Projekt wie hier.
Nicht vorher 10 Jahre über jedes Detail nachgedacht, sondern einfach gemacht. Und wenn´s mal nicht passt oder ´was schiefgeht: Kurz geärgert und dann einfach anders oder nochmal gebaut.
Ich staune nur noch.
Gruß
Markus
Nicht vorher 10 Jahre über jedes Detail nachgedacht, sondern einfach gemacht. Und wenn´s mal nicht passt oder ´was schiefgeht: Kurz geärgert und dann einfach anders oder nochmal gebaut.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Kann nicht reden.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Bei diesem Balken ist mir die Wölbung etwas flach geraten. Die betroffene Hälfte wird mit Furnierstreifen aufgedoppelt.
Es eiert.
Zum "Auswuchten" nähere ich, während sich das Rad dreht, einen Stift von der Seite an bis das Rad am Stift anschlägt. Dort, wo der Bleistift markiert hat, werden beim Flansch Späne untergelegt. Das Spiel wird wiederholt, bis das Teil einigermaßen gerade läuft. Dort, wo Schalllöcher und der Durchbruch fürs Rad liegen, verstärke ich die Decke mit 2 Lagen in Hautleim getränktem Shoji-Papier. Das ist das Zeug, aus dem in Japan die Papierfenster hergestellt werden.
Während der Leim anzieht, gehts beim Rad weiter. Ich habe den Eindruck, dass sich der minimale Schlag, den es bereits hatte, jetzt, wo es auf der echten Welle sitzt, etwas verstärkt hat. Das würde später den Ton eiern lassen und außerdem ist der Abstand zwischen Rad und Deckenbalken, bedingt durch den Bund des Lagers, nur 2 mm. Dazu wird es provisorisch montiert und gedreht.Es eiert.
Zum "Auswuchten" nähere ich, während sich das Rad dreht, einen Stift von der Seite an bis das Rad am Stift anschlägt. Dort, wo der Bleistift markiert hat, werden beim Flansch Späne untergelegt. Das Spiel wird wiederholt, bis das Teil einigermaßen gerade läuft. Dort, wo Schalllöcher und der Durchbruch fürs Rad liegen, verstärke ich die Decke mit 2 Lagen in Hautleim getränktem Shoji-Papier. Das ist das Zeug, aus dem in Japan die Papierfenster hergestellt werden.
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Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Schalllöcher werden mit Forstnerbohrern gebohrt.
Der Durchbruch fürs Rad wird mit dem Cuttermesser ausgeschnitten. Dabei schneide ich nur jeweils gut über die Hälfte der Strecke und drehe das Ganze dann, und schneide den Rest von der anderen Seite. Das verhindert, dass bei einem kleinen Ausrutscher über die Länge hinaus geschnitten wird.
Fertig ....
... und passt.
Fertig zum Aufleimen der Reifchen.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Wenn der Leim angezogen hat, werden die wegen der Deckenwölbung ca 1mm überstehenden Reifchen abgeschliffen und an die Wölbung angepasst.
Sodenn - Decke drauf!
Bevor ich die Decke aufleime, werden die überstehenden Eckleisten noch bündig gehobelt. Nachher würde die Decke dabei stören.
Ursprünglich wollte ich mit dem Aufschachteln beim Boden beginnen, habs mir jedoch anders überlegt. Solange ich nicht weiß, ob mit der Decke alles ok ist, die Kurbel richtig funktioniert usw. bleibt die Kiste unten erstmal offen. Außerdem ist das Anlegen der Zwingen beim Aufleimen der Decke wesentlich einfacher, wenn die Unterkante noch parallel zur Decke verläuft.Sodenn - Decke drauf!
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich hätts wissen oder besser aufpassen müssen: NEVER TOUCH A RUNNING SYSTEM!!!
Hab mir gedacht zum Bündigfräsen der Decke nehme ich mal nicht die Makita sondern das Dremel-Teil, das ist handlicher und leiser.
(Edit: zensiert)
Der Anlaufring hat sich gefressen und ringsum eine deutliche Kerbe parallel zur Oberkante hinterlassen. Ich beiss mich sonstwohin! Zum Glück ist die Zarge relativ dick. So kann ich nach ordentlich Einweichen und Aufquellenlassen evtl. einen großen Teil wegschleifen - mal sehen. Diese Tiefe (davon gibts leider ein paar Stellen) werd ich wohl auch nach Wasserbehandlung nicht wegkriegen, v. a. weil hier ordentlich Material abgenommen wurde.
Hab mir gedacht zum Bündigfräsen der Decke nehme ich mal nicht die Makita sondern das Dremel-Teil, das ist handlicher und leiser.
(Edit: zensiert)
Der Anlaufring hat sich gefressen und ringsum eine deutliche Kerbe parallel zur Oberkante hinterlassen. Ich beiss mich sonstwohin! Zum Glück ist die Zarge relativ dick. So kann ich nach ordentlich Einweichen und Aufquellenlassen evtl. einen großen Teil wegschleifen - mal sehen. Diese Tiefe (davon gibts leider ein paar Stellen) werd ich wohl auch nach Wasserbehandlung nicht wegkriegen, v. a. weil hier ordentlich Material abgenommen wurde.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Kiste nach der Bündigfräs- und Rillenbeseitigungsaktion.
Weiter mit Holz aufbereiten.
Die Bodenteile, die ich für den Tangentenkasten vorgesehen habe, sind mit 5 mm für sich allein zu dünn. Also werde ich Sperrholz anfertigen. Die Restabschnitte des Bodens mit 3 mm sind ideal. Nach Abschneiden der kurvigen Kante habe ich zwei spitze Trapeze, die umgekehrt zusammen gelegt auch die nötige Breite hergeben. Das verleimte Brett ist nach dem Trocknen des Leims leicht gebogen. Es wird nochmal mit Wasser besprüht und zwischen Leisten eingespannt.
Komplett habe ich die Spuren nicht beseitigen können. Das Kirschholz hatte weit weniger Bock aufzuquellen als ich es mir gewünscht hatte. Und zuviel Material wollte ich dann auch nicht abschleifen.Weiter mit Holz aufbereiten.
Die Bodenteile, die ich für den Tangentenkasten vorgesehen habe, sind mit 5 mm für sich allein zu dünn. Also werde ich Sperrholz anfertigen. Die Restabschnitte des Bodens mit 3 mm sind ideal. Nach Abschneiden der kurvigen Kante habe ich zwei spitze Trapeze, die umgekehrt zusammen gelegt auch die nötige Breite hergeben. Das verleimte Brett ist nach dem Trocknen des Leims leicht gebogen. Es wird nochmal mit Wasser besprüht und zwischen Leisten eingespannt.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ein Zwetschgen-Block wird aufgesägt. Daraus will ich den Tangentenkastendeckel und den Wirbelkasten anfertigen.
Bleibt also Buchs oder Tamarinde.
Die Bretter für die Seiten des Tangentenkastens habe ich inzwischen auf Breite gesägt. Für den Abschluß auf der Stirnseite brauche ich nochmal ein Stück Sperrholz, das ich wieder mit einem Zargenrest herstelle. Auf der Stirnseite arbeite ich dann einen Falz ein, in den das Endbrettchen eingeleimt wird.
Edit: den Block habe ich nicht, wie es das erste Bild vermuten läßt mit der Kreissäge, sondern mit der Bandsäge aufgetrennt.
Die Bretter werden wieder mit Zargenresten gesperrt. Zum Einen wegen der Dicke, zum Anderen verhindert die Sperrung quer zur Maserung ein Aufspalten des Wilbelkastens, falls ich die konischen Wirbel mal zu forsch eindrehe.
Welche Wirbel?
Von der Dicke her würde ich Ebenholz bevorzugen, da ich noch nicht weiß, wie dick die Bordunsaiten sind. Da hätte ich etwas Reserve für eine größere Bohrung. Die sind aber leider etwas kurz.Bleibt also Buchs oder Tamarinde.
Die Bretter für die Seiten des Tangentenkastens habe ich inzwischen auf Breite gesägt. Für den Abschluß auf der Stirnseite brauche ich nochmal ein Stück Sperrholz, das ich wieder mit einem Zargenrest herstelle. Auf der Stirnseite arbeite ich dann einen Falz ein, in den das Endbrettchen eingeleimt wird.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Hallo Edi,
grandios was Du uns hier zeigst. Danke!
Gruss
Urs
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Eine Materiallieferung ist angekommen und ich kann die Teile für den Kurbel-Einbau fertigstellen. Was noch gefehlt hat, war der Flansch, der das Lager im Enklotz aufnimmt und das Abstands-Messingrohr gegen das Rad drückt.
Den Flansch muss ich selbst herstellen. Er besteht aus einem Messingrohr und einem Stück Flachmessing. In Ermangelung einer Drehbank zum Plandrehen des Rohrs, muss ich beim Sägen etwas genauer arbeiten. Die Länge wird umlaufend angezeichnet.
Gesägt wird ebenfalls umlaufend, immer am Strich entlang. Um ein sauberes rechtwinkliges Ende herzustellen, stecke ich das abgesägte Stück Rohr auf ein 12mm-Rohr und schleife es unter Drehung plan. Dabei sollte das Rohr natürlich einigermaßen im rechten Winkel zur Schleifscheibe gehalten werden. Das 2mm und 20mm breite Messingstück wird auf 50mm abgelängt. Die Ecken kriegen einen Radius nach Augenmaß. Die Außenseite wird schon mal grob geschliffen. Und so sollen die Teile dann zusammengefügt werden. Ich bringe zunächst zwei 4 mm Bohrungen für die Befestigung und eine zentrale 4mm Bohrung für die Kurbelwelle an. Die mittlere Bohrung wird mittels Stufenbohrer auf 11mm erweitert. Fertig zum Hartlöten. Das sollte halten und nach Nachbearbeitung mit Feile und Schleif band wirds dann auch wieder sauber aussehen. Der Flansch wird in die Bohrung am Ende gesteckt und mit einem Skalpell wird der Umriss markiert, der dann freihändig vertieft und ausgestemmt wird. Edit: Die Flügel zum Befestigen des Flansch habe ich bei Fixierung im Schraubstock mit Daumendruck an die Rundung des Korpus angepasst.
Zum Einpressen des Lagers verwende ich wieder Gewindedorn und Bohrständer. Der Bund des Lagers wird noch an den Rohrdurchmesser angepasst - und fertig.
Den Flansch muss ich selbst herstellen. Er besteht aus einem Messingrohr und einem Stück Flachmessing. In Ermangelung einer Drehbank zum Plandrehen des Rohrs, muss ich beim Sägen etwas genauer arbeiten. Die Länge wird umlaufend angezeichnet.
Gesägt wird ebenfalls umlaufend, immer am Strich entlang. Um ein sauberes rechtwinkliges Ende herzustellen, stecke ich das abgesägte Stück Rohr auf ein 12mm-Rohr und schleife es unter Drehung plan. Dabei sollte das Rohr natürlich einigermaßen im rechten Winkel zur Schleifscheibe gehalten werden. Das 2mm und 20mm breite Messingstück wird auf 50mm abgelängt. Die Ecken kriegen einen Radius nach Augenmaß. Die Außenseite wird schon mal grob geschliffen. Und so sollen die Teile dann zusammengefügt werden. Ich bringe zunächst zwei 4 mm Bohrungen für die Befestigung und eine zentrale 4mm Bohrung für die Kurbelwelle an. Die mittlere Bohrung wird mittels Stufenbohrer auf 11mm erweitert. Fertig zum Hartlöten. Das sollte halten und nach Nachbearbeitung mit Feile und Schleif band wirds dann auch wieder sauber aussehen. Der Flansch wird in die Bohrung am Ende gesteckt und mit einem Skalpell wird der Umriss markiert, der dann freihändig vertieft und ausgestemmt wird. Edit: Die Flügel zum Befestigen des Flansch habe ich bei Fixierung im Schraubstock mit Daumendruck an die Rundung des Korpus angepasst.
Zum Einpressen des Lagers verwende ich wieder Gewindedorn und Bohrständer. Der Bund des Lagers wird noch an den Rohrdurchmesser angepasst - und fertig.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Was für ein cooler Thread!!
Ich würde Buchs nehmen......
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ebenholz, aber das geht ja nicht.....
Grandios!
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Und hier ein kleiner Schwank aus der Rubrik "Das mach ich jetzt noch schnell fertig!"
Ich hab abends die Mensur auf die (zusammengeklebten) Seitenteile übertragen.
Dann kam der folgenreiche Entschluss, gleich noch die Durchbrüche für die Tasten anzuzeichnen bzw. vorzubohren. Der aufmerksame Bastler wird jetzt angesichts der rechten 3 Tasten in der oberen Reihe vermutlich stutzig. Wie sollen die Tangenten der unteren Reihe dazwischen passen?
Ich merk noch nix und bohr schon mal mit 4mm vor und bohre die Löcher mit dem Senker auf 10 mm auf .... .... und kaum hab ich die letzten drei aufgebohrt fällts mir wie Schuppen ..... Die Dübel machen die Geschichte auch nicht besser. Die Teile sind erstmal Schrott.
Ich hab abends die Mensur auf die (zusammengeklebten) Seitenteile übertragen.
Dann kam der folgenreiche Entschluss, gleich noch die Durchbrüche für die Tasten anzuzeichnen bzw. vorzubohren. Der aufmerksame Bastler wird jetzt angesichts der rechten 3 Tasten in der oberen Reihe vermutlich stutzig. Wie sollen die Tangenten der unteren Reihe dazwischen passen?
Ich merk noch nix und bohr schon mal mit 4mm vor und bohre die Löcher mit dem Senker auf 10 mm auf .... .... und kaum hab ich die letzten drei aufgebohrt fällts mir wie Schuppen ..... Die Dübel machen die Geschichte auch nicht besser. Die Teile sind erstmal Schrott.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Alte Zocker-Weisheit: Ein neues Brett - ein neues Glück.
Ich hatte ja noch die zweite Hälfte des extra Bodens. Die habe ich auf 5 mm geschliffen, die Seitenteile neu gesägt, mit der Außenseite zusammengeklebt, Kanten gehobelt, den Ausschnitt an der Unterkante hergestellt und die Mensur mit Tastenbohrungen aufgerissen. Die Durchbrüche für die Tasten werden vorgebohrt. Dann werden die Ecken ausgestemmt. So siehts dann erstmal von der anderen Seite aus. Die Kanten werden dann von beiden Seiten mit der Feile begradigt. Mit einem Keil spreize ich die beiden Teile vorsichtig auf und ziehe sie langsam auseinander. Und so sehen die Teile dann aus. Bis auf ein- zwei Stellen, wo der Bohrer leicht verlaufen ist und ein paar kleine Ausrisse auf der Innenseite ganz passabel. Vor allem sind die breiten bzw. schmalen Tasten jetzt dort, wo sie hin sollen. Die Ausrisse werden noch gekittet und das Feintuning der Durchbrüche passiert dann beim Einbau der Tasten.
Ich hatte ja noch die zweite Hälfte des extra Bodens. Die habe ich auf 5 mm geschliffen, die Seitenteile neu gesägt, mit der Außenseite zusammengeklebt, Kanten gehobelt, den Ausschnitt an der Unterkante hergestellt und die Mensur mit Tastenbohrungen aufgerissen. Die Durchbrüche für die Tasten werden vorgebohrt. Dann werden die Ecken ausgestemmt. So siehts dann erstmal von der anderen Seite aus. Die Kanten werden dann von beiden Seiten mit der Feile begradigt. Mit einem Keil spreize ich die beiden Teile vorsichtig auf und ziehe sie langsam auseinander. Und so sehen die Teile dann aus. Bis auf ein- zwei Stellen, wo der Bohrer leicht verlaufen ist und ein paar kleine Ausrisse auf der Innenseite ganz passabel. Vor allem sind die breiten bzw. schmalen Tasten jetzt dort, wo sie hin sollen. Die Ausrisse werden noch gekittet und das Feintuning der Durchbrüche passiert dann beim Einbau der Tasten.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich habe so ein déjà vu mit Deiner Harfengitarre aus dem letzten Wettbewerb:
Du baust das mit so einer Selbstverständlichkeit und Souveränität als hättest Du jahrelang nur Drehleiern gebaut. Und ich wette, niemand hier kann Deine Bauschritte so richtig nachvollziehen. Wir warten immer gespannt darauf, wie aus den einzelnen Teilen mal ein Instrument wird. Sehr spannend zu verfolgen. Danke für die Dokumentation.
Du baust das mit so einer Selbstverständlichkeit und Souveränität als hättest Du jahrelang nur Drehleiern gebaut. Und ich wette, niemand hier kann Deine Bauschritte so richtig nachvollziehen. Wir warten immer gespannt darauf, wie aus den einzelnen Teilen mal ein Instrument wird. Sehr spannend zu verfolgen. Danke für die Dokumentation.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Geht mir bei @konsaw und Dir ähnlich, ganz spannend, was da passiert. Weil ich von der Materie nicht den blassesten Schimmer hab.ugrosche hat geschrieben: ↑06.01.2021, 16:19Ich habe so ein déjà vu mit Deiner Harfengitarre aus dem letzten Wettbewerb:
Du baust das mit so einer Selbstverständlichkeit und Souveränität als hättest Du jahrelang nur Drehleiern gebaut. Und ich wette, niemand hier kann Deine Bauschritte so richtig nachvollziehen. Wir warten immer gespannt darauf, wie aus den einzelnen Teilen mal ein Instrument wird. Sehr spannend zu verfolgen. Danke für die Dokumentation.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich denke, dass ich die Grübelarbeit zu 90 % erledige, bevor ich mit dem Bau beginne, recherchiere im Web, mach mir ein paar Notizen/Skizzen und überlege, wie ich das eine oder andere Problem eventuell löse. Und wenn's dann los geht, habe ich das Konzept im Kopf und mach mir dann nur noch über Details (oder Fehler ), die beim Bau entstehen, Gedanken. Das Gegrübel und Hin- und Herüberlegen kriegt ihr in der Doku also nicht mit, neue handwerkliche Herausforderungen gibts auch nicht und deswegen sieht das vermutlich so selbstverständich und flüssig aus.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Vielleicht bringen die nächsten Schritte schon mal etwas Licht ins Dunkel.
Ich hab jetzt einige Einzelteile rumliegen, die ich mal zusammensetzen werde.
Zuerst verleime ich den Wirblekasten. Am Ende von Ober- und Unterteil hatte ich ja beim Aufleimen der Sperrschicht einen Falz gelassen. Im Oberteil brauche ich noch eine flache Nut, die ich vorsäge und dan ausstemme. Dann wird verleimt. Wenn der Leim angezogen hat, wird das hintere Ende abgeschrägt. Zuerst sägen, dann schleifen. Am vorderen Ende schleife ich Radien an. Da ich vor dem Verleimen vergessen habe, Löcher zur Saitendurchführung zu bohren, muss ich das jetzt nachholen. Damit nichts ausreißt, klemme ich ein Holzstück unter. Die gebohrten Löcher sind im Plan da:
Ich hab jetzt einige Einzelteile rumliegen, die ich mal zusammensetzen werde.
Zuerst verleime ich den Wirblekasten. Am Ende von Ober- und Unterteil hatte ich ja beim Aufleimen der Sperrschicht einen Falz gelassen. Im Oberteil brauche ich noch eine flache Nut, die ich vorsäge und dan ausstemme. Dann wird verleimt. Wenn der Leim angezogen hat, wird das hintere Ende abgeschrägt. Zuerst sägen, dann schleifen. Am vorderen Ende schleife ich Radien an. Da ich vor dem Verleimen vergessen habe, Löcher zur Saitendurchführung zu bohren, muss ich das jetzt nachholen. Damit nichts ausreißt, klemme ich ein Holzstück unter. Die gebohrten Löcher sind im Plan da:
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Als nächstes wird der Tangentenkasten zusammengesetzt.
Da ich die Seitenteile nicht vollflächig gesperrt habe, sondern hier nur mit Verstärkungsleisten arbeite, muss ich das vordere Abschlussbrettchen neu herstellen, damit die Stirnseiten der Leisten verdeckt werden. Leisten werden aufgeleimt. Während der Leim anzieht, gehts mit dem Wirbelkasten weiter.
Zum Vorbohren der Wirbellöcher klemme ich ein Stück Multiplex zwischen Ober- und Unterteil, damit nix ausreißt. Dann werden die Wirbellöcher aufgerieben.
Da ich die Seitenteile nicht vollflächig gesperrt habe, sondern hier nur mit Verstärkungsleisten arbeite, muss ich das vordere Abschlussbrettchen neu herstellen, damit die Stirnseiten der Leisten verdeckt werden. Leisten werden aufgeleimt. Während der Leim anzieht, gehts mit dem Wirbelkasten weiter.
Zum Vorbohren der Wirbellöcher klemme ich ein Stück Multiplex zwischen Ober- und Unterteil, damit nix ausreißt. Dann werden die Wirbellöcher aufgerieben.
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