Hallo in die Runde!
Nachdem ich hier länger Pause gemacht habe,
weil meine Werkbank besetzt war, geht es nun endlich weiter.
Die problematischen Ahornböden habe ich zwischenzeitlich gefügt und gehobelt.
Wie man sehen kann, fällt die Verformung durch die geringere Dicke nicht mehr so stark aus.
Tatsächlich gehen die Verformungen inzwischen nur noch in eine Richtung, was mir für die Bodenwölbung später noch in die Hände spielen wird.
Außerdem habe ich die noch fehlenden Korkringe für die Deckenwölbung der Primgitarre und der Quartgitarre gemacht.
Auch mit den drei Hälsen habe ich begonnen.
Wie immer, trenne ich meine Haslsrohlinge der Länge nach auf und Leime die eine Hälfte dann um 180° gedreht (Kopf an Fuß) wieder an, um den Hals in sich selbst gegen torsionsartiges Verziehen zu sperren.
Verleimt habe ich mit Knochenleim. (Notiz an mich selbst: Mehr Zwingen kaufen!)
Danach habe ich die Außenseiten sorgfältig plan gehobelt.
Die Kopfplatten schäfte ich immer mit 12° an. Die Länge der Kopfplatte soll nach dem Anschäften 20cm betragen. Da ich für alle drei Gitarren Standard-Gitarrenmechaniken verwenden will, wird es bei den Kopfplatten keine Größenunterschiede geben.
Auch hier habe ich mit Knochenleim verleimt. Diese großen Halsstücke wärme ich übrigens immer mit dem Heißluftgebläse an.
Nachdem ich die Kopfplattenoberseiten plan gehobelt hatte, habe ich auf die Halsoberseite das "Koordinatensystem" gezeichnet. Mittelachse, Sattelposition und -breite und 12. Bund.
Alle drei Hälse werden im 12. Bund eingesetzt werden.
Zum Schluss habe ich die Halsklötze aufgeleimt. Auf diesem Bild kann man die unterschiedlichen Mensuren schon gut erkennen.
Außerdem habe ich mit dem Thema Deckeinlagen, Randeinlagen und Rosetten begonnen.
Dafür habe ich mir ein Sortiment an unterschiedlichen Hölzern und teilweise gefärbten Furnieren vorbereitet. (Das rote Furnier hatte ich ursprünglich für meine letzte Wettbewerbsgitarre gemacht, aber dann nicht verwendet.)
Nach sehr langem Herumprobieren, habe ich mich für eine einfache Hell-Dunkel-Sequenz mit rotem Furniertrenner entschieden.
Das helle Holz ist übrigens Paulownia, das dunkle Holz ist Wenge. Ich habe deswegen Paulownia genommen, weil ich hoffe, dass durch diese Weichholzteile das Biegen der Leisten später etwas stressfreier wird.
Verleimt habe ich den Stapel dann mit Titebond. Ich habe mich für Titebond entschieden, weil der beim Biegen auf dem heißen Biegeeisen nicht so schnell aufgeht wie Knochen- oder Fischleim.
Das rote Furnier hat, wie erwartet, durch den Leim kräftig Farbe ausgeblutet, aber ich denke, das die Verfärbung sich nicht in das Paulownia ausbreiten wird.
Der Stapel, den ich hier gemacht habe, ist recht hoch, aber das Material soll ja auch für drei Gitarren reichen.
Das war es für Heute.
Sven