Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

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Fuchs
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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#26

Beitrag von Fuchs » 18.06.2021, 14:27

Danke, das hilft definitiv weiter.

konsaw
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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#27

Beitrag von konsaw » 17.03.2022, 10:29

Hallo zusammen,

ich muss das hier noch mal aufleben lassen.
Ich hab mehrmals gelesen "Holz-Siegel verdünnen".
Mit was verdünnt ihr es.

Wenn man das mit dem Ball aufträgt.
Ich habe gelesen der Kern ist Schafswolle.
Das finde ich sogar im DM-Markt
Aber mit was für Tücher/Leinen umwickelt ihr die Wolle?
Wo bekommt ihr die her?
Habt ihr da ein link oder gibt es das im Baumarkt oder so?

Gruß Sawas

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#28

Beitrag von dieratec » 17.03.2022, 10:45

konsaw hat geschrieben:
17.03.2022, 10:29
Hallo zusammen,

ich muss das hier noch mal aufleben lassen.
Ich hab mehrmals gelesen "Holz-Siegel verdünnen".
Mit was verdünnt ihr es.

Wenn man das mit dem Ball aufträgt.
Ich habe gelesen der Kern ist Schafswolle.
Das finde ich sogar im DM-Markt
Aber mit was für Tücher/Leinen umwickelt ihr die Wolle?
Wo bekommt ihr die her?
Habt ihr da ein link oder gibt es das im Baumarkt oder so?

Gruß Sawas
Auf der Verpackung vom dem Holzsiegel - Lack steht mit welcher Verdünnung gearbeitet werden muss.
Als Tuch kannst du alles nehmen was keine Fusseln hinterlässt. Geh in einen Laden wo es Stoffe als Meterwahre gibt und kauf dir ein Stück Leinen oder Baumwolle.
Gruß Rainer

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#29

Beitrag von atomicxmario » 17.03.2022, 10:47

konsaw hat geschrieben:
17.03.2022, 10:29
Mit was verdünnt ihr es.
Bei Clou Holz-Siegel mit Clou EV-Verdünnnung.

Auf der Dose steht explizit: "zum Verdünnen der Lacke CLOU Boots- & Yachtlack, Holz-Siegel und OSB-Lack"
Gruß Mario

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#30

Beitrag von Janis » 17.03.2022, 11:50

Für mich hat sich Baumwoll-Stoff von alten T-Shirts als am Besten erwiesen.
Die Ballen daraus saugen sich sehr gut voll und man erkennt bei genauem Hinsehen, dass die Oberfläche
nach ein paar Sekunden nicht mehr trieft bzw. gesättigt ist. Auch ohne Kern aus Wolle!
Das Holzssiegel zieht also schön weit ein und
wird dann beim Reiben wieder an die Oberfläche gebracht. Und das sehr gut kontrollierbar.
Gröbere Küchenhandtücher habe ich auch probiert, das Ergebnis war nicht so gut!
Die Aufnahme und Abgabe war schlechter dosierbar!
Viele Grüße,
Jan

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#31

Beitrag von capricky » 17.03.2022, 12:16

Also der Ballen ist bei mir anfänglich schon ein Pinsel, da ja eh zwischengeschliffen werden sollte, zuletzt kommt dann vielleicht der "Alteunterhemdtrikotstoffballen" zum Einsatz.

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#32

Beitrag von niggez » 14.11.2022, 14:45

Wie macht ihr das beim Auftragen mit dem Ballen genau? Ich habe mir Videos bzgl. Wipe-on Poly Auftragen angesehen. Bei mir klebt der Lack aber schon nach sehr kurzer Zeit, und dann gibt es hässliche Striemen, wenn ich versuche mit dem Ballen den Lack sehr dünn aufzutragen.

Oder macht ihr es eigentlich nicht wie wipe-on- Poly, wo ja sogar der Überschuss wieder abgewischt wird? Kann man das noch etwas genauer beschreiben, versucht ihr dann wie mit einem Pinsel jede Stelle nur einmal zu berühren, möglichst schnell die kante überdecken, und schon etwas mehr Lack, damit das ganze ineinander läuft?

Vielen Dank für die Infos und ich hoffe ich bekomme das auch noch hin =)

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#33

Beitrag von Düsentrieb » 14.11.2022, 19:54

Meine Ballen stelle ich aus T-Shirt-Stoff und einer Füllung aus Kosmetikwatte her. Bei der Ballenmethode hatte ich gute Erfolge, wenn ich ordentlich EV-Verdünnung drangegeben hab. Diesbezüglich hab ich die Packungsanweisung auch gerne mal ignoriert. Und das Ausmaß der "Ladung" ist entscheidend: Es sollte ordentlich nass sein, dass es gut gleitet, aber muss auch kontrollierbar sein, sollte also nicht überall hin tropfen. Im Idealfall kannst du den Flüssigkeitsnachschub über Druck auf den Ball gut kontrollieren. Dann einfach Schlittschuhlaufen, eine Bahn hin, eine leicht überlappende Bahn zurück. Mit der Zeit baut sich da schön was auf. Wichtig: Ich nehme jedes mal nen neuen Ballen, sonst gibt das keinen guten Fluss und Streifen sind vorprogrammiert. Noch wichtiger: Gut Zeit zum Trocknen geben; wenn du das Zeug neu bestreichen willst, wenn es noch zäh ist, wird dat nix.

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#34

Beitrag von TCD » 05.05.2024, 14:39

Hallo in die Runde!

Kurz zu mir: ich bin Tobias und baue hobbymäßig Schlagzeuge. Ich hoffe, ich bin mit meiner Frage hier trotzdem willkommen! ;-)

Ich bin über dieses Forum auf Clou Holzsiegel als Finish Option für mein aktuelles Projekt aufmerksam geworden. Die Beschreibung und die Ergebnisse, die hier damit erreicht wurden, haben mich aufhorchen lassen. Es scheint genau das richtige Produkt für eine (Hoch-) Glanzoberfläche zu sein, die ich in meiner Hobbywerkstatt auch ohne Lackierpistole hinbekomme. Vor allem ein Produkt, das nicht so viele Schichten wie z.B. True Oil benötigt und damit bei einem Schlagzeug, das durchaus aus ein paar Quadratmetern Oberfläche bestehen kann, auch ökonomisch (Arbeitszeit und Produktkosten) Sinn macht.

Mit den ersten beiden Schichten Holzsiegel haben ich noch wunderbare Ergebnisse erzielt. Die erste wurden mit 20% verdünntem Holzsiegel und Pinsel aufgetragen. Bei der zweiten habe ich rund 10% verdünnt und mit Ballen aufgetragen, danach sah es so aus:
IMG_5846.jpg
Das Ergebnis bis dahin hat mich echt umgehauen, ich schien auf einem guten Weg. Bei der dritten Schicht, wieder mit dem Pinsel, hatte ich einige Staubeinschlüsse, weswegen ich diese Schicht wieder ordentlich zurückgeschliffen haben (und auch, weil das Furnier noch ein paar wenige unebene Stellen hatte). Auch hatte ich in dieser Schitt erstmals leichte Pinselspuren, trotz Verdünnung mit 20%. Ich habe es auf den Pinsel zurückgeführt, der nicht mehr neu war. Der Zwischenschliff erfolgte mit 400er Schleifpapier im Nassverfahren. Danach sah der Kessel so aus:
IMG_5871.jpg
Voller Euphorie habe ich mich dann an die vierte Schicht gemacht, wieder mit Ballen und 20% verdünntem Holzsiegel. Schon bei den ersten Zügen mit dem Ballen hatte ich den Eindruck, dass der Holzsiegel extrem schnell trocknet, ich hatte aber noch die Hoffnung, dass sich die Striemen beim Trocken verziehen. Das war leider nicht der Fall, die Kessel sehen aktuell echt bescheiden aus, siehe z.B. den BD-Kessel:
IMG_5900.jpg
Überall Schlieren! Ich verstehe allerdings nicht, warum sich das jetzt so extrem zeigt und z.B. bei der zweiten Schicht, die nur mit 10% verdünnt war, nicht. Was kann die Ursache sein? Andere Witterungsverhältnisse draußen (Temperatur/Luftfeuchtigkeit), die sich so extrem bemerkbar machen? Muss ich noch deutlich mehr verdünnen (obwohl schonmal gute Ergebnisse mit 10%)? Oder ist mein Ballen, den ich mir angefertigt habe vielleicht schuld, weil er ggf. zu fest ist?
B4FE8E48-C2B7-448B-BA0D-7184A204A819.JPG
Bevor ich wieder 4 Kessel und zwei BD-Spannreifen abschleifen, würde ich gerne verstehen, was ich beim nächsten Mal anders machen muss. Ich hoffe auf Eure Erfahrungen und Tipps!

Und ich hoffe, Ihr helft auch ausnahmsweise mal einem Schlagzeugbauer, vielleicht hilft es ja, dass ich auch etwas Bass spiele. ;-)

Danke vorab und viele Grüße,
Tobias

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#35

Beitrag von thonk » 05.05.2024, 16:04

Hi Tobias,
Herzlich willkommen.
Ich glaube, um eine glänzende Oberfläche hinzubekommen, gibt es hier zwei Wege.
Schichten / Materialstörke aufbauen > schleifen > hochpolieren

Oder, um dem Aufwand mit dem schleifen und Polieren zu entkommen, braucht der letzte Auftrag genug „Flüssigkeit“ um auch verlaufen zu können. Bei der Ballenmethode mit stark verdünntem Holzsiegel sehe ich das nicht unbedingt. Die Lösemittel verfliegen schnell und das wenige Material auf der Oberfläche ist zu wenig, um zu einer geschlossene Oberfläche verlaufen zu können. Unverdünnt ist das vielleicht noch nicht mal ein Fehler.

Du könntest also Schichten aufbauen (auch mit dem Ballen, was aber ewig dauern würde) und schleifen/polieren.

Oder die letzte Schicht satt auftragen, wobei hier die Schwerkraft bei einem Kessel an irgend einer Stelle immer gegen dich arbeitet.

Das gilt es also die richtige Menge zu treffen eventuell das Teil eine Zeit lang in Bewegung zu halten, um Läufer zu vermeiden.

Ballenmethode und matter Holzsiegel hat bei mir wunderbar funktioniert um „Holzgefühl“ zu erhalten, matter Holzsiegel super satt auf der Werkbank mit der Rolle war hat kein Problem. Hat sich super glatt rausgezogen alles.

Hochglanz mit Rolle auf kleiner Fläche hab ich auch schon hingekriegt ( ohne schleifen polieren) aber dann darf wirklich nicht zu viel Staub in der Luft sein. Ansonsten gilt es dann doch wieder Unebenheiten rauszuschleifen und zu polieren…
Ein leidiges Thema..

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#36

Beitrag von dieratec » 05.05.2024, 19:44

Ich würde auch Holzsiegel mit einer guten Walze auftragen. Kurz ab lüften lassen und dann nochmals mit der Walze aber ohne neuen Lack und ohne Druck nochmals über die Fläche gehen. Die kleinen Bläschen platzen dann auf und der Lack verläuft besser.

Wenn du mit einem Ballen das glätten möchtest, sollte der Ballen mit Holzsiegel-Verdünnung getränkt sein. Aber nicht zu nass, sonnst löst sich der Lack wieder zu stark an.

Um eine Gefühl dafür zu bekommen, an einem Teststück vorher probieren.
Gruß Rainer

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Re: Clou Holz-Siegel (Holzsiegel) als Lack-Finish

#37

Beitrag von TCD » 05.05.2024, 20:34

Euch beiden schon mal danke für die schnelle Rückmeldung!

Ich habe das Polieren am Ende fest eingeplant, hängt auch damit zusammen, dass nach der fertigen Lackierarbeit noch die Gratung gefräst werden muss, da läuft dann die Anlaufrolle gegen den Kessel. Und das Polieren, so hatte ich es mir vorgestellt, soll der allerletzte Arbeitsschritt vorm Zusammenbau sein, also nachdem alle mechanischen Arbeiten am Kessel abgeschlossen sind.

Von daher ist mir ein dickerer Lackauftrag mit Pinsel oder Walze durchaus sympathisch, denn das bedeutet weniger Zwischenschliff.

Zum Zwischenschliff interessiert mich aber auch nochmal eure Meinung, da ich dazu teilweise widersprüchliche Infos gelesen habe:
Wenn ich nun am Ende eh ordentlich schleife und poliere, wie sollte der Zwischenschliff dann erfolgen? Reicht es, die Oberfläche nur anzurauen? Wenn ja, nass oder trocken und mit welcher Körnung?
Oder muss die komplette Oberfläche stumpf sein, so wie ich das auf einem der oberen Bilder versucht habe zu erreichen? Das ist halt immer wieder ein ordentlicher Schritt zurück, würde schätzen, dass man damit einen Großteil der zuvor aufgebrachten Schicht wieder abträgt.

Sofern es gewünscht ist, kann ich euch hier über den weiteren Fortschritt auf dem Laufenden halten, die Ergebnisse lassen sich m. E. auch auf den Gitarrenbau übertragen.

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