Gitarren/Bass-Design mit Photoshop (bzw. Gimp)
Verfasst: 01.06.2020, 13:47
Hallo zusammen,
da mich ein Forumsteilnehmer in der P-Bass Diskussion gebeten hat, mal ein Tutorial über den Planung mit Photoshop/Gimp zu machen - here we go!
1. Voraussetzungen:
Software:
Adobe Photoshop (sollte auch mit Photoshop Express funktionieren, habe ich aber nicht da). Mit der IOS-Version von Photoshop geht es auch.
Alternativ: Gimp (Kostenfrei) sowie Affinity Photo. Prinzipiell alle Tools, die Ebenen und Freistellung beherrschen.
Bildmaterial:
Entsprechendes Ausgangsmaterial, idealerweise Photo von vorn so dass man keine Seiten etc. sieht (macht es später einfacher).
Gute Fotos von Fender-Gitarren gibt es auf der Fender-Seite (wow, wer hätte das gedacht... )
Alternativ hilft auch die Google Bildersuche weiter. Bilder sollten Auflösung von ca. 1000px in der langen Dimension haben, darunter macht es keinen Spaß.
Achtung Copyright: Wenn ihr Bilder aus dem Netz verwendet, bitte postet sie nicht unter eurem Namen in der Öffentlichkeit (Soziale Medien). Auch bearbeitet solltet ihr das nicht tun; es sei denn das Bild ist mit einer entsprechenden Lizenz (Creative-Common) versehen.
Holz-Hintergründe: Wollt ihr eine entsprechende Decke darstellen, dann schaut in der Google-Bildersuche nach Material
(z.B. Esche Background, Esche Textur, etc.). Muss nicht so hoch aufgelöst sein.
2. Freistellen:
Das Gitarren-Bild in die Software (ich verwende von nun an jetzt einfach mal "PS") laden, diverse Kopien der aktuellen Ebene machen; Ebenen entsprechend benennen ist von Vorteil (Korpus, Hals, Pickguard, NeckPU, Bridge, etc.).
Dann kommt die Arbeit: Mit den entsprechenden Tools (Zauberstab bzw. Object Selection bei PS, Kurvenmaske, etc.) jeweils den Hals markieren und dann aus der Markierung eine Maskenebene machen. Das ganze für alle Teile der Gitarre. Die Maskenebenen lassen sich später mit schwarzem und weißem Pinsel noch anpassen.
Tipp: Nicht verwendete Ebenen ausblenden und noch ein weißes Layer im Hintergrund anlegen, um die Freistellung zu prüfen und anzupassen.
Generell: Je besser die Freistellungen, desto besser das Ergebnis!
3. Korpus:
Mit der erledigten Freistellungsmaske des Korpus hat man jetzt ein mächtiges Werkzeug an der Hand. Meine Vorgehensweise wie folgt:
Ich erzeuge eine neue Gruppe mit der Korpus-Ebene. Dann Verschiebe ich die Freistellungsmaske auf die Gruppe; damit werden alle Ebenen in der Gruppe maskiert. Die alte Maske des Korpus lässt sich einfach ausblenden, und wir können eine neue Ebene anlegen und nach belieben gestalten (z.B. einfach mal komplett Blau malen). Aufgrund der Maske geht die Farbe nur auf den Korpus. Wenn das im echten Leben auch so einfach wäre…
In diese Gruppe lässt sich jetzt z.B. eine Holz-Ebene einfügen (Bild laden und auf die Ebene packen). Über die Überblenden-Funktion lässt sich jetzt z.B. Holz und Farbe kombinieren (z.B. Multiplizieren, Hartes Licht, etc.) Ferner lässt sich für die gesamte Gruppe auch noch eine Einstellungsebene (oder mehrere) mit Parametern wie Helligkeit, Kontrast, Farbkurven, Sättigung etc. anlegen und somit das Aussehen manipulieren. Natürlich lässt sich nicht nur die Farbe verändern, auch die Korpus-Form lässt sich verändern.
Dazu gibt es in PS das Verflüssigen-Tool, welches im Modebereich manchmal zu viel eingesetzt wird: Bildbereiche lassen sich weich verschieben. Das ganze wenden wir nicht auf den Hintergrund sondern auf die Korpus-Maske an (Strg-Klick auf die Maske). Einfach ausprobieren. Wenn der Korpus soweit klappt (man kann natürlich zwischendurch auch immer wieder Ebenen wie Pickguard einblenden zur Kontrolle), lässt sich das ganze auf das Pickguard, die PUs etc. anwenden.
Neue Ebene anlegen mit der Wunschfarbe bzw. Muster; dann Maske von der alten Ebene auf die neue kopieren bzw. auf die neue Ebene verschieben, alte Ebene ausblenden. Das schöne an der Sache ist: Man kann viel probieren, ohne das irgendwas kaputt geht.
Ich habe gerade keine Gimp-Instanz am Laufen, aber all das oben gezeigte geht auch mit Gimp, Paint Shop Pro, Affinity Photo etc.
(Gerade Affinity Photo kann ich empfehlen). Alternativ geht sowas wahrscheinlich auch mit Vektorprogrammen wie Affinity Designer, InDesign, etc; aber da kenne ich mich nicht ganz so gut aus.
Wenn ihr fragen habt, meldet euch.
Viele Grüße,
Steffen
da mich ein Forumsteilnehmer in der P-Bass Diskussion gebeten hat, mal ein Tutorial über den Planung mit Photoshop/Gimp zu machen - here we go!
1. Voraussetzungen:
Software:
Adobe Photoshop (sollte auch mit Photoshop Express funktionieren, habe ich aber nicht da). Mit der IOS-Version von Photoshop geht es auch.
Alternativ: Gimp (Kostenfrei) sowie Affinity Photo. Prinzipiell alle Tools, die Ebenen und Freistellung beherrschen.
Bildmaterial:
Entsprechendes Ausgangsmaterial, idealerweise Photo von vorn so dass man keine Seiten etc. sieht (macht es später einfacher).
Gute Fotos von Fender-Gitarren gibt es auf der Fender-Seite (wow, wer hätte das gedacht... )
Alternativ hilft auch die Google Bildersuche weiter. Bilder sollten Auflösung von ca. 1000px in der langen Dimension haben, darunter macht es keinen Spaß.
Achtung Copyright: Wenn ihr Bilder aus dem Netz verwendet, bitte postet sie nicht unter eurem Namen in der Öffentlichkeit (Soziale Medien). Auch bearbeitet solltet ihr das nicht tun; es sei denn das Bild ist mit einer entsprechenden Lizenz (Creative-Common) versehen.
Holz-Hintergründe: Wollt ihr eine entsprechende Decke darstellen, dann schaut in der Google-Bildersuche nach Material
(z.B. Esche Background, Esche Textur, etc.). Muss nicht so hoch aufgelöst sein.
2. Freistellen:
Das Gitarren-Bild in die Software (ich verwende von nun an jetzt einfach mal "PS") laden, diverse Kopien der aktuellen Ebene machen; Ebenen entsprechend benennen ist von Vorteil (Korpus, Hals, Pickguard, NeckPU, Bridge, etc.).
Dann kommt die Arbeit: Mit den entsprechenden Tools (Zauberstab bzw. Object Selection bei PS, Kurvenmaske, etc.) jeweils den Hals markieren und dann aus der Markierung eine Maskenebene machen. Das ganze für alle Teile der Gitarre. Die Maskenebenen lassen sich später mit schwarzem und weißem Pinsel noch anpassen.
Tipp: Nicht verwendete Ebenen ausblenden und noch ein weißes Layer im Hintergrund anlegen, um die Freistellung zu prüfen und anzupassen.
Generell: Je besser die Freistellungen, desto besser das Ergebnis!
3. Korpus:
Mit der erledigten Freistellungsmaske des Korpus hat man jetzt ein mächtiges Werkzeug an der Hand. Meine Vorgehensweise wie folgt:
Ich erzeuge eine neue Gruppe mit der Korpus-Ebene. Dann Verschiebe ich die Freistellungsmaske auf die Gruppe; damit werden alle Ebenen in der Gruppe maskiert. Die alte Maske des Korpus lässt sich einfach ausblenden, und wir können eine neue Ebene anlegen und nach belieben gestalten (z.B. einfach mal komplett Blau malen). Aufgrund der Maske geht die Farbe nur auf den Korpus. Wenn das im echten Leben auch so einfach wäre…
In diese Gruppe lässt sich jetzt z.B. eine Holz-Ebene einfügen (Bild laden und auf die Ebene packen). Über die Überblenden-Funktion lässt sich jetzt z.B. Holz und Farbe kombinieren (z.B. Multiplizieren, Hartes Licht, etc.) Ferner lässt sich für die gesamte Gruppe auch noch eine Einstellungsebene (oder mehrere) mit Parametern wie Helligkeit, Kontrast, Farbkurven, Sättigung etc. anlegen und somit das Aussehen manipulieren. Natürlich lässt sich nicht nur die Farbe verändern, auch die Korpus-Form lässt sich verändern.
Dazu gibt es in PS das Verflüssigen-Tool, welches im Modebereich manchmal zu viel eingesetzt wird: Bildbereiche lassen sich weich verschieben. Das ganze wenden wir nicht auf den Hintergrund sondern auf die Korpus-Maske an (Strg-Klick auf die Maske). Einfach ausprobieren. Wenn der Korpus soweit klappt (man kann natürlich zwischendurch auch immer wieder Ebenen wie Pickguard einblenden zur Kontrolle), lässt sich das ganze auf das Pickguard, die PUs etc. anwenden.
Neue Ebene anlegen mit der Wunschfarbe bzw. Muster; dann Maske von der alten Ebene auf die neue kopieren bzw. auf die neue Ebene verschieben, alte Ebene ausblenden. Das schöne an der Sache ist: Man kann viel probieren, ohne das irgendwas kaputt geht.
Ich habe gerade keine Gimp-Instanz am Laufen, aber all das oben gezeigte geht auch mit Gimp, Paint Shop Pro, Affinity Photo etc.
(Gerade Affinity Photo kann ich empfehlen). Alternativ geht sowas wahrscheinlich auch mit Vektorprogrammen wie Affinity Designer, InDesign, etc; aber da kenne ich mich nicht ganz so gut aus.
Wenn ihr fragen habt, meldet euch.
Viele Grüße,
Steffen