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Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 19:10
von glambfmbasdler
Hier das Ergebnis meines Versuchs, mich ans Kasha-Design heranzutasten.

Ein paar Daten:
  • Halsübergang: 13. Bund
  • Decke: Fichte
  • Boden/Zargen: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni/Ahorn/Mahagoni
  • Kopfplattenfurnier: Ahorn
Edit: is irgendwie verloren gegangen
  • Mensur: 650 mm
Und ein paar Bilder:
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Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 21:06
von Gerhard
Aber hallo! Die gefällt mir richtig gut!
lg liz

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 21:47
von ugrosche
Gefällt mir gut! Die Zierstäbchen über dem Schallloch finde ich pfiffig. Habe die Baudoku gespannt verfolgt und mich würde interessieren, wie sie jetzt klingt.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 21:52
von Sven
glambfmbasdler hat geschrieben:
07.10.2018, 19:10
Hier das Ergebnis meines Versuchs, mich ans Kasha-Design heranzutasten.
[...]
Das Testprojekt hast du wirklich schnell durchgezogen! Respekt!
Was mir gefällt, ist, dass du, trotzdem es "nur" eine Testgitarre werden sollte, nicht auf ein paar optische Schmankerl verzichtet hast.
Wie fällt denn nun Dein Fazit aus?
Der Hauptunterschied dürfte doch in der Deckenbebalkung liegen? Ich glaube nicht, dass die Bebalkung viel aufwendiger ist, oder?
Und die wichtigste Frage dürfte der Klang sein, da du sie als Test für Deine Wettberwerbsgitarre gebaut hast. Wirst du für Deine Harfengitarre bei der Kashabauweise bleiben?

Sven

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 22:01
von Yaman
Sehr schön für eine Testgitarre. Mich interessiert ebenso, wie sie klingt. Was sind das für schlichte Mechaniken, die du verbaut hast?

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 22:35
von bea
Gerade in ihre Schlichtheit wirkt die Gitarre doch sehr elegant!

Und jetzt wollen wir alle wissen, was Du daraus gelernt hast und wie das Instrument klingt ;-)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 22:42
von gitarrenmacher
Sehr schön ist sie geworden. (clap3)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 07.10.2018, 22:54
von hansg
gitarrenmacher hat geschrieben:
07.10.2018, 22:42
Sehr schön ist sie geworden. (clap3)
dto. (clap3) (clap3)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 05:27
von Poldi
hansg hat geschrieben:
07.10.2018, 22:54
gitarrenmacher hat geschrieben:
07.10.2018, 22:42
Sehr schön ist sie geworden. (clap3)
dto. (clap3) (clap3)
Auch dito. (clap3)
Wunderschön schlicht mit einigen schönen Details. (dance a)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 07:35
von Drifter
Gefällt gut, sehr schlicht und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen sehr elegant!

lG

Norbert

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 09:38
von thoto
Ich schließe mich an die Kommentare meiner Vorschreiber an. (clap3)
Nur mit den „Essstäbchen“ werde ich nicht so ganz warm...

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 09:42
von Simon
sehr schön!! (clap3)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 10:48
von Kellermann
Schnell und schlicht, Respekt! Frage zur Schäftung der Kopfplatte, sehe ich das richtig, die Schäftung ist "andersrum" und liegt in der Kopfplatte, gibt es dafür einen Grund, wo sind da Vor- oder Nachteile? Auch ich frage: Wie tönt es?

Grüße
Kellermann

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 12:03
von elektrojohn
Ich kann mich. meinen Vorrednern mir anschließen, schöne Gitarre (obwohl es nur ein "Test" ist... :)
Besonders würde mich - wie die anderen auch - der Klang, besonders im Unterschied zu einer herkömmlichen Beleistung interessieren.
Grüße
C.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 13:34
von hatta
Schön geworden :)

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 14:28
von glambfmbasdler
Zunächst mal danke für euer positives Feedback. Dass das fast schnörkelfreie Design doch so gut ankommt, hätte ich nicht gedacht. Werd ich jetzt wohl öfter machen (mir gefällts nämlich auch 8) ).

Eure einzelnen Fragen werd ich nach und nach beantworten. Doch jetzt erstmal zu dem, was am meisten interessiert - der Sound. Soviel schon mal vorweg - der Klang gefällt mir, aber DIESE Gitarre (ich rede nicht vom Kasha-Design allgemein) ist nicht die soundmäßige Revolution. Dabei weiß ich natürlich nicht, wie weit ich vom "idealen" Design entfernt bin, oder besser gesagt, ich gehe davon aus, dass ich noch einiges besser machen kann. Z.B. habe ich den Boden zwar mit Wölbung aber ansonsten relativ "normal" gebaut. Die Beleistung habe ich auch schon sparsamer (im Sinne von weniger Leisten) gesehen. Wie dem auch sei - es war ein Test, den ich auf jeden Fall wiederholen bzw. fortführen werde.

Verglichen mit einer meiner Flamencas ist die Lautstärke vom Gehör her gleich. Ich habe mehrere Versuche mit möglichst gleich starkem Anschlag und Messung mit Händi im gleichen Abstand gemacht. Dabei hatte die Kasha die Nase mit max. 78 db gegenüber max 77 db bei der Flamenca leicht vorn. Aber diese Versuchsanordnung ist natürlich höchst fehleranfällig. Das Ohr sagt - beide gleich.

Das Klangspektrum liegt eindeutig weiter im Bassbereich als bei der Flamenca, die eher mittenlastig ist. Der Sound ist weicher mit weniger Obertönen. Ich würde ihn als voll und ausgewogen bezeichnen.
Bei den Saiten bleibt natürlich auch noch jede Menge Raum für Experimente. Zunächst hatte ich No-Name-Saiten aus der Bucht drauf. Da war der Unterschied extrem, von der g-Saite kam vergleichsweise nur ein dumpfer Plopp. Nach dem Tausch der Diskant-Saiten wars dann erheblich besser.
Die Ansprache ist, dem tiefen Korpus geschuldet, ein bisschen verzögert (wobei "verzögert" hier schon ein sehr großes Wort ist ;)). So also nicht die ideale Flamencogitarre.

Bei Gelegenheit gibts dann auch eine Demo.

Was ich auf jeden Fall mit diesem Design noch ausprobieren werde, sind eine Flamenca (für den direkten Vergleich) und eine Steelstring.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 14:34
von bea
Aber die Kasha ist doch als Alternative zur "normalen" Konzertgitarre gedacht und weniger für ihre Flamenco-Schwester? Dachte ich zumindest.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 17:12
von glambfmbasdler
bea hat geschrieben:
08.10.2018, 14:34
Aber die Kasha ist doch als Alternative zur "normalen" Konzertgitarre gedacht und weniger für ihre Flamenco-Schwester? Dachte ich zumindest.
Ja, stimmt. Ich habs im Zusammenhang mit der Ansprache nur nochmal erwähnt.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 17:21
von glambfmbasdler
elektrojohn hat geschrieben:
08.10.2018, 12:03
- der Klang, besonders im Unterschied zu einer herkömmlichen Beleistung interessieren.
Grüße
C.
Das kann ich nicht beantworten. Ich weiß nicht, ob es DEN Kasha-Sound gibt. Diese Gitarre klingt bassiger als alle meine bisherigen. Vielleicht hätte ich den Effekt aber auch erreicht, wenn ich die Decke mit "normaler" Beleistung einfach ein bisschen filigraner gebaut hätte. (think) Da fehlt mir einfach die Erfahrung.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 17:49
von glambfmbasdler
Kellermann hat geschrieben:
08.10.2018, 10:48
...Frage zur Schäftung der Kopfplatte, sehe ich das richtig, die Schäftung ist "andersrum" und liegt in der Kopfplatte, gibt es dafür einen Grund, wo sind da Vor- oder Nachteile? Auch ich frage: Wie tönt es?

So hab ich es im "Koch"-Buch und in "guitarmaking" von Cumpiano und Natelson gelesen. Vor- und Nachteile kann ich dir nicht sagen. Ich könnt mir vorstellen, dass die Leimfläche in der Kopfplatte evtl. etwas größer als im Hals ist. Wer rechnets schnell mal aus?? :idea:

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 18:01
von micha70
Liegt der eigentliche Vorteil nicht darin, dass bei Furnier oben und unten mit Beleistung links/rechts die Schäftung quasi unsichtbar wird?

Habe bisher nur still mitgelesen. Bin aber fasziniert davon wie leicht das bei Dir aussieht. Tolle Leistung!

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 18:21
von glambfmbasdler
bea hat geschrieben:
07.10.2018, 22:35
Und jetzt wollen wir alle wissen, was Du daraus gelernt hast und wie das Instrument klingt ;-)
Sound s. oben.

Ja, was habe ich gelernt?
  • Es gibt nicht nur die "normale" Beleistung
  • Die Decke kann man dünner machen, als ich es mir bisher getraut hätte (zumindest hält sie noch am 2. Tag unter Saitenspannung ;))
  • Das Zargenschallloch würde ich beim nächsten Mal größer machen
  • Das Haupt-Schallloch sollte man nicht vor dem Aufleimen des Stegs durch irgendwelche Gimmicks blockieren
  • Der Steg zum Durchfädeln ist aufwendig zu bauen.
  • Bei der nächsten Kasha werde ich (wie auch schon gesehen) eine Wartungsöffnung an der Unterklotz-Position einbauen. Das ermöglicht einen einfacheren und flacheren Steg (mit kleinem Stück Sperrholz unterfüttern und Saiten durch Bohrungen nach außen führen) und die Unterstützung beim Aufleimen des Stegs ist auch kein Problem. (dann kann ich das Schallloch doch wieder vorher dicht machen :))
  • Hartöl funktioniert auch dann noch, wenn der Tungölanteil schon ordentlich am Gelieren ist.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 18:28
von glambfmbasdler
Yaman hat geschrieben:
07.10.2018, 22:01
Mich interessiert ebenso, wie sie klingt. Was sind das für schlichte Mechaniken, die du verbaut hast?
Sound - s.o.

Die Mechaniken sind "Der Jung". Kriegst du in der Bucht oder direkt bei MagicGuitarParts.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 18:50
von glambfmbasdler
Sven2 hat geschrieben:
07.10.2018, 21:52
Wie fällt denn nun Dein Fazit aus?
Der Hauptunterschied dürfte doch in der Deckenbebalkung liegen? Ich glaube nicht, dass die Bebalkung viel aufwendiger ist, oder?
Und die wichtigste Frage dürfte der Klang sein, da du sie als Test für Deine Wettberwerbsgitarre gebaut hast. Wirst du für Deine Harfengitarre bei der Kashabauweise bleiben?

Sven
Fazit - die Erfahrung wars auf jeden Fall wert. Wie oben schon erwähnt, ist es in diesem konkreten Fall zwar nicht die Sound-Revolution geworden, aber ich habe offensichtlich eine funktionierende Decke gebaut, die auch (insbesondere im Bassbereich) nicht schlecht klingt und somit ist der Zweck der Aktion erfüllt.


Ja - soweit ich mich informieren konnte, ist der Hauptunterschied die Decke. Das Kasha-Design geht aber weiter und bezieht auch Hals (massiv, möglichst jede Schwingung vermeidend) und Boden (da hab ich schon ganz abenteuerliche Konstruktionen gesehen) mit ein.

So wie ich die Lage jetzt peile, werde ich wohl bei der Harp-Guitar mit dieser Beleistung arbeiten.

Re: Die fertige Kasha

Verfasst: 08.10.2018, 18:55
von glambfmbasdler
micha70 hat geschrieben:
08.10.2018, 18:01
Liegt der eigentliche Vorteil nicht darin, dass bei Furnier oben und unten mit Beleistung links/rechts die Schäftung quasi unsichtbar wird?

Habe bisher nur still mitgelesen. Bin aber fasziniert davon wie leicht das bei Dir aussieht. Tolle Leistung!
Danke!

Wie schon gesagt, da kann ich nur vermuten. Du könntest Recht haben aber mich stört die Fuge rechts/links/unten nicht - sieht doch interessant aus. Wenn man natürlich das Verleimen vergeigt, kann so ein Furnier durchaus hilfreich sein :D 8)