jahrelang lag bei mir das Holz (eigener Nussbaum und ein Kantel Ahorn von Holzkarle) sowie zwei gebrauchte Häussel Jazzbass-Pickups bei mir rum. Nun endlich habe ich mich an meinen ersten Bass gewagt und ihn über die Weihnachtstage gebaut. Die restlichen Teile habe mir dann noch besorgt. Begonnen habe ich am 21.12, heute Abend bin ich mit der ersten Version fertig geworden.
Das Design ist an zwei Vorbilder -Jazzbass (Fender) und Herr Schwarz (LeFay)- angelehnt. Aber das sieht man wahrscheinlich
Longscale-Mensur
Nullbundbreite: 40mm
Zweiwege-Halsstab, Kluson-Mechaniken, Sandberg-Brücke
Ahorn (Hals), Pflaume (Hals), Nussbaum (Korpus)
Edelstahl-Bünde Jumbo-Größe
Passive Elektronik, 2x Häussel Singe Coils, 1 x Vol, 1 x Balance.
Das Design habe ich während des Baus noch mal angepasst. So ist der untere Cutaway nicht mehr so nah am Jazzbass, sondern fügt sich besser an das Kopfplattendesign an. Dann habe ich die Bohrungen Kopfplatte nicht streng nach Schablone gemacht, sondern "hingemessen"... Und zack waren sie etwas zu sehr in der Mitte und die Kopfplatte sah auf einmal zu schaufelig aus. Also habe ich sie etwas auf Diät gefräst.
Was sicherlich schon jemand vor mir erfunden hat, aber ich noch nirgends gesehen habe, ist der Trick mit dem Opferbrett beim Dickenhobel. Dazu habe ich den Griffbrettrohling mit einem anderen Brett "umrandet". Damit ist der Hobelschlag im Opferbrett und man muss nur "ein" Teil pro Durchgang in den Hobel schieben.
Das größte Malheur war aber, dass ich beim Verleimen des Griffbretts nicht aufgepasst habe und es sich verschoben hat. Also musste das alte runter (in Form von gefrästen Spänen
) und ein zweites drauf. Zum Glück und zum Dank an Holzkarle hatte ich noch einen zweiten Rohling da. Die Griffbrett-Dots sind aus Corona-Schnelltest-Stäbchen gemacht - ich hatte nichts anderes zur Hand und es passt auch ganz gut in die Zeit.
Lackiert sind vier Schichten seitenmatter Klarlack. Erstaunlich wenig, bzw kein, Staub im Lack, was ich darauf zurückführe, dass ich (natürlich nach einer groben Entstaubung der Werkstatt) vorab ordentlich Wasser versprüht habe und zwei Absaugungen vor und während des Sprühens laufen hatte.
Und dann habe ich ein noch ungelöstest Problem. Das Balance-Poti (https://www.rockinger.com/parts/elektri ... -poti?c=99, 2 x 500k) verhält sich nicht wie vorgesehen. Schon sehr wenig ausdrehen aus der Mittelrasterung blendet vollständig zum jeweiligen Tonabnehmer über. Das Regelverhalten ist also in etwa:
100/0% - 100% - 50/50% - 0/100% - 0/100% - 0/100%
statt
100/0% - 75/25% - 50/50% - 25/75% - 0/100%
Schließe ich das Balance-Poti anders rum an, ist in der Mittelstellung absolute Stille, d.h. beide Signal sind kurzgeschlossen.
Weiß jemand aus dem Stehgreif, wie ich das korrigieren kann?
Das Poti ist "alternativ verkabelt" angeschlossen.
Jörg
