[Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#101

Beitrag von Rallinger » 23.09.2019, 19:20

Man lernt nie aus! Während zwei hintereinander parallel geschaltete Kondensatoren sich schön brav in ihren Werten addieren, tun Widerstände einen Teufel, dasselbe tun zu wollen. Keine Ahnung was genau sie tun, aber ein 10k und ein 12k Widerstand, hintereinander in dieselbe Signalleitung parallel geschaltet, dämpfen verdammt viel mehr als das ein 22k Widerstand tut. Mich dünkt ich hätte das schon mal irgendwo gelesen (ggf sogar lernen sollen?), aber heute fand ich es eindrucksvoll bestätigt.

Wieder was gelernt, allerdings wirft das meinen Plan etwas durcheinander. Die Kiste mit den 4 Widerständen, die über einen Kodierschalter kombiniert Zwischenwerte ergeben, funktioniert so nicht. Bzw. ich kann die 4 Widerstände über den Kodierschalter direkt aufrufen. In den Zwischenstellungen passieren dann unvorhersehbare Dinge. Suboptimal. Aber +/- bin ich meinem Ziel trotzdem näher gekommen.

Nach gefühlt 250+ Frequenzgang-Messungen habe ich mich nun für folgende C-Werte entschieden (rot = volle Werte, schwarz = addierte Zwischenwerte)
3nF - 4,7nF - 7,7nF - 10nF - 13nF - 14,7nF - 17,7nF - 22nF - 25nF

Bei den Widerständen werden es wohl 12k - 15k - 18k - 22k werden. Wie schon erwähnt erlaubt auch diese Reihung Zwischenwerte, aber die verhalten sich weird. Und bevor ich jetzt die Ohmschen Gesetze nachlerne, bau ich lieber die Gitarre fertig ...

Die zig möglichen Frequenzgänge die sich damit erzielen lassen erspare ich euch. Nur mal so ein paar herausgegriffen. Anfangs habe ich versucht, einzelne Pickups aus @MiLe's Pickup-Datenbank zu "kopieren". Bei ein paar ist mir das ganz gut gelungen:

Gibson 57 Neck 2500 Hz / +2,0 dB (laut MiLe)
Gibson 57 Neck - nailed!
Gibson 57 Neck - nailed!
Gibson 57+ Bridge 2400 Hz / +2,0 dB (laut MiLe)
Gibson 57 Bridge - fast!
Gibson 57 Bridge - fast!
P90 Bausatz Markus 1949 Hz / +0,5 dB (laut MiLe)
P90 - fast!
P90 - fast!
Das Ganze war zwar ein nettes Spielchen, aber doch recht zeitraubend. Daher hab ich das bald aufgegeben und stattdessen geschaut, was in diesen Kombinationen so an möglichen Frequenzgängen drin steckt. Hier mal ein paar Beispiele, grob herausgegriffen (jeweils nur der Neck Pickup solo geschaltet):
3,0nF 12k
3,0nF 12k
4,7nF 22k
4,7nF 22k
7,7nF 15k
7,7nF 15k
22nF 22k
22nF 22k
Wie es dann tatsächlich klingt weiß man natürlich wie immer erst, wenn die Gitarre fertig zusammengebaut ist. Aber ich bin guter Dinge, damit fünf, sechs gut brauchbare Grundsounds herauszaubern zu können, die wenn's gut geht dem Sound diverser Vorbilder ähneln. So wird's jetzt jedenfalls für den "Prototyp" gemacht, und dann mal hören wie es klingt. Hasta manana!

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#102

Beitrag von cabriolet » 23.09.2019, 19:59

Rallinger hat geschrieben:
23.09.2019, 19:20
Keine Ahnung was genau sie tun, aber ein 10k und ein 12k Widerstand, hintereinander in dieselbe Signalleitung parallel geschaltet, dämpfen verdammt viel mehr als das ein 22k Widerstand tut. Mich dünkt ich hätte das schon mal irgendwo gelesen (ggf sogar lernen sollen?), aber heute fand ich es eindrucksvoll bestätigt.
Kein Wunder, sie liegen ja parallel.
Kondensatoren in Parallelschaltung kannst du einfach addieren, bei Widerständen addieren sich die Kehrwerte zum Kehrwert des Gesamtwiderstands.
Einfacher als mit deinen unterschiedlichen Widerständen ist folgendes Beispiel: Nimm zwei gleiche Widerstände parallel, und der Widerstand halbiert sich. Also 10kOhm parallel zu 10kOhm ergibt 5kOhm.
Vom Prinzip her wie bei zwei nebeneinander liegenden Wasserrohren, in diesem Fall gleichen Durchmessers.

Bei deinen 10 und 12kOhm kämen insgesamt ca. 5,45kOhm heraus.
Geringere Werte dämpfen ja mehr, also kein Wunder, dass die Parallelschaltung stärker dämpft als die Einzel-Widerstände.

Gruß
Markus

p.s: Mein von MiLe gemessener Bausatz-P90 war für meine Ohren schon ganz schön dumpf, der ist nicht lange in der Gitte geblieben.
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#103

Beitrag von Rallinger » 23.09.2019, 21:25

cabriolet hat geschrieben:
23.09.2019, 19:59
Kondensatoren in Parallelschaltung kannst du einfach addieren, bei Widerständen addieren sich die Kehrwerte zum Kehrwert des Gesamtwiderstands.
Dieser Satz bringt mich zwar mal wieder an meine geistigen Grenzen ... aber jetzt hat es selbst bei mir geschnackelt. Glaub ich zumindest ...

Ergo: Ich fange also bei den Widerständen nicht mit niedrigen Werten an, die sich aufaddieren sollen, sondern ich setze auf R1 den höchsten Widerstand, und gehe dann mit den festen Werten runter. Die Zwischenwerte ergeben sich über die Parallelschaltung und liegen jeweils niedriger als der Wert zuvor. Mann, Mann, Mann. Vielleicht hätte ich in der Schule doch mal aufpassen sollen ...

Zum Glück gibt's ja Online-Rechner für sowas. Da hab ich das mal durchexerziert. Man könnte z.B.
68k - 47k - 27,8k - 22k - 16,6k - 15k - 12,3k - 10k - 8,7k erreichen. Oder
82k - 68k - 37,2k - 22k - 17,3k - 16,6k - 13,8k - 12k - 10,5k
Da werde ich morgen mal nachmessen, was mehr Sinn macht. Spontan scheint mir die erste Reihe sinniger, auch wenn mir 8,7k eigentlich zu viel Bedämpfung wäre. Da wird der Resonanzbuckel in fast allen C-Kombinationen komplett abgewürgt. 82k ist dagegen so gut wie keine Bedämpfung (zumindest nicht ausgehend von meinen krassen Resonanzspitzen). Aber da wird sich schon ein best möglicher Kompromiss finden.

Vielen Dank fürs geistige auf-die-Sprünge-helfen!

PS: jetzt hat's grad nochmal geschnackelt. In dem Fall hab ich ja bei beiden Koderschaltern auch dieselbe Logik. Höhere Zahlen = stärkere Bedämpfung bzw niedrigere Reso. Dann haben sich die Hersteller der Kodierschalter ja doch was dabei gedacht :D (dance a)

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#104

Beitrag von Rallinger » 25.09.2019, 20:08

So, hier geht's auch langsam in die Zielgerade ...
_DSC5477.JPG
_DSC5478.JPG
Morgen löte ich den Preamp zusammen und mache die Elektronik fertig. Hier der aktuelle Stand dieser Baustelle:
_DSC5479.JPG
Dann noch Sattel feilen, Saiten aufziehen, einstellen ... dann blieben mir noch Freitag, Samstag und Sonntag für Troubleshooting. Ich gehe mal nicht davon aus, dass alles gleich beim ersten Mal ohne Brumm und Knarz und Schepper laufen wird. Aber drei Tage sollten reichen um das hinzukriegen. Hoffe ich jedenfalls ...

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#105

Beitrag von micha70 » 25.09.2019, 20:22

Total Krass! Gefühlt mal kurz das Feld von Hinten aufgerollt. So wie das gerade bei Dir fluppt schaffst Du noch einen Messestand und stehst auf den Summits :D Würde sich rentieren so wie das ausschaut. Gutes Gelingen!
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#106

Beitrag von Diego Dee » 25.09.2019, 20:46

Zwischendrin hattest du glaub ich ein bisschen Skrupel, ob du nicht lieber die Rückseite als Front hättest nehmen sollen.

Jetzt wie deine Gitarre im finalen Zustand Zustand ausschaut kann ich nur sagen: alles richtig gemacht!
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Mein Forenstatus ist derzeit Planer, ja ich plane und vorbereite noch ;-)

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#107

Beitrag von Poldi » 25.09.2019, 21:23

Sackstark (clap3)
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#108

Beitrag von Rallinger » 26.09.2019, 08:14

micha70 hat geschrieben:
25.09.2019, 20:22
Total Krass! Gefühlt mal kurz das Feld von Hinten aufgerollt. So wie das gerade bei Dir fluppt schaffst Du noch einen Messestand und stehst auf den Summits :D Würde sich rentieren so wie das ausschaut. Gutes Gelingen!
Danke dir, aber Ball flachhalten. Der Weg nach Mannheim ist weiter als die Strecke auf der Autobahn. Tatsächlich hab ich die Tage auch mal an die Guitar Summits gedacht. Und mir dabei mit Grausen vorgestellt, ich müsste bis zur Deadline nicht eine Gitarre fertigstellen nach dem Motto "besser kann ich es halt nicht" - sondern 10 Gitarren, und die perfekt. :shock:

Mal abgesehen davon, dass "perfekt" weit außerhalb meiner Reichweite liegt ... mein Respekt vor den Pros hier im Forum ist während der Bauzeit nochmals deutlich gestiegen. Dermaßen schnell eine solche Qualität zu liefern wie diese Jungs - wenn man selbst mal ein Instrument mit Deadline baut merkt man erst, was für eine Performance wir da ständig bestaunen dürfen! (clap3)
Diego Dee hat geschrieben:
25.09.2019, 20:46
Zwischendrin hattest du glaub ich ein bisschen Skrupel, ob du nicht lieber die Rückseite als Front hättest nehmen sollen.
Jetzt wie deine Gitarre im finalen Zustand Zustand ausschaut kann ich nur sagen: alles richtig gemacht!
Danke dir! Richtig lange habe ich mich mit diesem Gedanken nicht aufgehalten, da es eh nicht zu ändern ist. Aber die Front ist durch Hardware, Pickups und Saiten nochmals etwas unruhiger geworden. Die Rückseite dafür durch das riesige E-Fach etwas ruhiger. So gefällt es mir auch sehr gut. Wie es andersrum ausschaut stelle ich dann fest wenn ich das nächste Instrument mit diesem Holz baue. Jetzt habe ich nur noch Stücke, die beidseitig einen Olivkern haben.

So, und jetzt den Lötkolben angeschmissen! Haltet mir die Daumen!

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#109

Beitrag von Niko1909 » 26.09.2019, 12:16

Schaffst Du locker! Und total tolle Gitarre!! Wirklich wunderschön und total stimmig!
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#110

Beitrag von Rallinger » 27.09.2019, 08:03

Läuft bei mir ...
Platinen für Preamp und Pickup Voicer gelötet ...
Platinen für Preamp und Pickup Voicer gelötet ...
Potis vorbereitet (der hier kürzlich gezeigte Tipp mit den Aderendhülsen auf Printanschlüssen war Gold wert, danke!
Potis vorbereitet (der hier kürzlich gezeigte Tipp mit den Aderendhülsen auf Printanschlüssen war Gold wert, danke!
Preamp verdrahtet
Preamp verdrahtet
Ausgangsübertrager angelötet ...
Ausgangsübertrager angelötet ...
...
...
AÜ isoliert ...
AÜ isoliert ...
... und auf Schaumstoff gebettet
... und auf Schaumstoff gebettet
Pickup-Voicer anschließen ...
Pickup-Voicer anschließen ...
...
...
... Deckel drauf.
... Deckel drauf.
Anschluss Megaswitch
Anschluss Megaswitch
verdrahtet, aufgeräumt, done
verdrahtet, aufgeräumt, done
Da lacht das Bassistenherz. Und die Gitarristen? Wundern sich ... ;-)
Da lacht das Bassistenherz. Und die Gitarristen? Wundern sich ... ;-)
Batterie rein, Kabel angeschlossen, Amp an, Klopftest. Tot. Schweißausbruch, Fehlersuche. Ok, ohne IC funktioniert ein Preamp nicht. Kabel raus, IC rein, neuer Test. Tut.

Mehr als ein Klopftest ging bisher nicht, da ich den Hals zwecks einfacheren Arbeitens wieder abgeschraubt hatte. Die Nebengeräusche sind jedoch im normalen Bereich (bei Full Gain rauscht der Preamp ordentlich, bei slight Boost durchaus im grünen Bereich). Kein Brummen, Brazzeln, Zischen das da nicht hingehört. Die Potis reagieren.

Spaß für heute: Hals wieder dran, Sattel feilen, einstellen. Heute nachmittag Fotos machen. Dann hab ich noch zwei Tage für eventuelles Troubleshooting/Modding an der Elektronik. Sollte reichen. Ich bin noch im Rennen!

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#111

Beitrag von micha70 » 27.09.2019, 08:22

Leck mich am Abend sieht das geil aus (clap3) Sagt der Klopftest denn schon was zum Unterschied im Output aktiv/passiv aus bzw. gibt es klanglich schon was? Ich weiß, dazu brächte es die Normknöchel aber ich bin halt doch schon seeeehr gespannt auf das Ergebnis.

LG
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#112

Beitrag von thoto » 27.09.2019, 08:25

Klasse! (clap3)

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#113

Beitrag von Rallinger » 27.09.2019, 08:35

micha70 hat geschrieben:
27.09.2019, 08:22
Leck mich am Abend sieht das geil aus (clap3) Sagt der Klopftest denn schon was zum Unterschied im Output aktiv/passiv aus bzw. gibt es klanglich schon was? Ich weiß, dazu brächte es die Normknöchel aber ich bin halt doch schon seeeehr gespannt auf das Ergebnis.

LG
Micha
Der Unterschied aktiv/passiv ist enorm, weil der Preamp Gainreserven hat ohne Ende. Ich hab den mal in der Bodentreter-Version vor meinen Übungsamp gehängt - voll aufgedreht bringt das Teil den Cleankanal auch des bravsten Röhrenamps in wilde Crunch-Gefilde. So viel Gain braucht's eigentlich nicht. Zumal der Preamp, wie erwähnt, voll aufgedreht schon ordentlich rauscht. Deshalb hab ich auch linker Hand unter dem Master-Volume-Push-Pull noch den Preamp-Gain-Pot gesetzt. Der dient hauptsächlich dazu, das Dingens zu zügeln.

Für effektive Aussagen zum Sound muss ich dich aufs Wochenende vertrösten. Heute mach ich das Ding spielbar, und für heute Nachmittag hab ich einen Slot im Fotostudio erbettelt. E-Tests krieg ich bis dahin nicht mehr hin. Aber wie gesagt: wenn die Fotos gemacht sind, bleiben mir noch zwei Tage um das Dingens elektrisch zu tunen. Da ist das letzte Wort vermutlich noch nicht gesprochen ...

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#114

Beitrag von Poldi » 27.09.2019, 08:39

Die Gitaristen wundern sich tatsächlich. :shock:
Also mir reicht eine Gitarre mit einem Bridge-HB und ein Volume-Poti, ein Amp und ein Verzerrer :badgrin:
Aber die Arbeit an sich ist schon klasse. (dance a)

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#115

Beitrag von Rallinger » 27.09.2019, 09:14

Poldi hat geschrieben:
27.09.2019, 08:39
Die Gitaristen wundern sich tatsächlich. :shock:
Also mir reicht eine Gitarre mit einem Bridge-HB und ein Volume-Poti, ein Amp und ein Verzerrer :badgrin:
Bassisten lieben Knöpfe. Mit irgendwas muss man sich ja beschäftigen, wenn man während der extended Gitarrensoli nur Grundtöne und Achtel spielen darf ... :lol:

Im Ernst, während der Arbeit gestern hab ich mir manchmal gewünscht, mich für Volume/Tone entschieden zu haben. Andererseits: wenn ich mir die Gitarristen so ansehe, mit denen ich spiele oder schon gespielt habe, da hab ich mich schon oft gefragt warum Gitarren-Amps überhaupt einen Treble-Knopf haben. Bis sich das Signal durch die ganzen Vintage-Kistchen und Patchkabel gequetscht hat und dort ankommt, gibt's da eh kaum noch was zu regeln.

Als schon-immer-aktiv-Bassist erscheint es mir sinnvoller, den Klang im Instrument zu regeln, und ihn dann gebuffert auf die Reise zu schicken. Damit haben jedenfalls Generationen von Bassisten gute Erfahrungen gemacht. Ob das bei einer Gitarre auch so ist? Eine Gitarre hat ein bis zwei Saiten mehr und klingt eine Oktave höher, ansonsten ist sie dasselbe in Grün. Sollte also so sein. Bisher war dieser Gedankengang aber mangels aktiver Gitarren in meinem Bekanntenkreis reine Theorie. Jetzat schaun wir mal was die Praxis sagt.

Den Stress werd ich mir jedenfalls nur dann nochmal antun, wenn mich das Ergebnis von den Socken holt. Bzw wenn es die Gitarristen überzeugt, denen ich das Teil während der nächsten Wochen zum Testen überlassen werde.

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#116

Beitrag von Rallinger » 27.09.2019, 13:50

OK, first Soundcheck am Übungsamp und auf Zimmerlautstärke ... das kann sich hören lassen! Allerdings werde ich den Lötkolben schon nochmal anschmeißen müssen. Den Volume-Poti hab ich verkehrt herum drangelötet. Der Aktiv/Passiv Switch ist aktuell ein Killswitch. Und ich kriege (wohl über den AÜ) Interferenzen rein. Da werde ich wohl nochmal per Veroboard fliegend verdrahten und mir anhören, ob der AÜ-Sound überhaupt was taugt. Sonst fliegt das Teil raus und passiv geht ebenfalls an den Pickup Voicer.

Die gute Nachricht: Die einzelnen Stellungen des Pickup Voicers machen zwar sehr subtile Änderungen. Wenn man aber die Extremstellungen vergleicht, wird's deutlich. Dann lassen sich aus dem Teil sehr unterschiedliche Grundsounds zaubern. Ein richtig schlechter war bei der halben Stunde Klimpern bisher noch nicht dabei. Die Range geht von ultra-crisp bis Mississippi Bluesguitar. Aber immer mit ordentlich "Twäng". So hab ich mir das vorgestellt.

Die Megaswitch-Schaltung hat mich überrascht. Ich dachte der 1/2 out of phase Sound wäre eine nette Spielerei für hin&wieder, aber nix Ernstes. Von wegen, der klingt richtig geil!

Beim Preamp werde ich wohl mein Kisterl durchsuchen und schauen ob ich vielleicht einen IC finde der sich etwas unauffälliger verhält. Aber auch so kann man mit dem Rauschen ganz gut leben. Als Bassist bin ich es ja gewöhnt. Je nachdem wie der Test mit dem AÜ ausgeht, werde ich ggf. den Preamp-Volume Poti rausschmeißen und durch einen Festwiderstand ersetzen. Mal sehen.

Auf jeden Fall bin ich ziemlich zufrieden für den ersten Versuch. Heute nachmittag geht das Ding ins Fotostudio, und dann darf es heute Abend im Proberaum an einen richtigen Amp. Bin gespannt wie Flitzekuchen (oder so)!

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#117

Beitrag von thoto » 27.09.2019, 14:02

Was macht denn ein Pickup Voicer?

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#118

Beitrag von Rallinger » 27.09.2019, 14:40

thoto hat geschrieben:
27.09.2019, 14:02
Was macht denn ein Pickup Voicer?
Kann man auch "C/R Switch" nennen, oder wie man will. Er schaltet dem Signal eines Tonabnehmer einen (von zehn möglichen) frei wählbaren Widerstands- und Kapazitätswerten parallel. Damit lässt sich die Resonanzspitze im Frequenzspektrum nach unten verschieben und bedämpfen, wodurch sich theoretisch der Sound anderer Pickups simulieren lässt. Das natürlich nur unter der Voraussetzung, dass beim verbauten Pickup die Resonanzspitze sehr hoch im Frequenzspektrum liegt und sehr ausgeprägt ist. Das ist bei den Humbuckern hier durch das "Unterwickeln" und die Parallelschaltung der Spulen der Fall.

Hier hatte ich es ausführlicher erklärt:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 75#p154576
Und hier ein paar Beispiel-Frequenzgänge, die sich damit hinbiegen lassen:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 14#p154684
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#119

Beitrag von Rallinger » 28.09.2019, 12:09

Wow! Gestern hatte die Gitarre ihre Feuertaufe in der Bandprobe. Ich bin extrem zufrieden. Unser Gitarrist wollte das Ding gar nicht mehr weglegen. So hatte ich ausgiebigst Gelegenheit Settings auszuprobieren. Damit hab ich jetzt einen konkreten Plan für die Version Alpha #1. Aber auch ein paar Fragen und die Bitte um Mithilfe von euch.

1. Mods für später:
Der Pickup-Voicer macht sehr viel Sinn. Da gehen wirklich Sounds von Stratocaster bis Gibson. Aber die Abstufung ist mir noch zu subtil. Und da die Gitarre sehr präsent klingt, wäre ein mehr an Bedämpfung sinnvoll. Hier werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch die Bauteilwerte "nach unten" erweitern und damit eine etwas stärkere Abstufung einbauen.

2. gesetzte Mods für heute:
  • Der Preamp-Sound klingt dermaßen fett, dass mich der Passiv-Sound nicht die Bohne interessiert. Die A/P Schaltoption fliegt raus, genauso wie der Ausgangsübertrager. Damit hab ich ein paar Probleme weniger, und es wird aufgeräumter. Damit braucht man für diese Gitarre eine geladene Batterie. So what?
  • Die Verstärkung des Preamps ist immens. Zu viel des Guten ist auch zu viel. Das A500k Trimpoti habe ich so weit runtergedreht wie es möglich war. Bei 175k hat das logarithmische Poti den Preamp abgewürgt. Der Plan ist hier mit Festwiderständen zu arbeiten. Da am Volume-Poti der Gitarre nun eine Schaltoption frei wird, werde ich mir zwei Widerlinge ausmessen. Dann hat man eine Normallautstärke, und einen slight Boost.
3. Bitte um Tipps:
Mit dem Rauschen des Preamps kann man leben. Aber "Boutique" ist was anderes. Das Rauschen nimmt nicht linear mit der Lautstärke zu, sondern es ist ein Grundrauschen. Mein Eindruck ist dass der interne Verstärkungsfaktor des Preamps sehr hoch angesetzt ist. Würde man den IC durch interne Bauteiländerungen von Anfang an weniger arbeiten lassen, wäre sicher auch das Rauschen weniger ausgeprägt.
Bildschirmfoto 2019-09-28 um 11.59.13.png
Ich hab hier R2 und/oder R4 im Verdacht. Ggf. könnte eine Drosselung, z.B. auf 500k, eine geringere Verstärkung bringen. Aber wie die Wissenden wissen, hab ich nicht wirklich eine Ahnung. Könntet ihr mir bitte einen Tipp geben, welches Bauteil ich wohin verändern muss, um eine interne Drosselung der Vorverstärkung zu erreichen?

Eine weitere Möglichkeit wären noch Tests mit anderen IC's. Vielleicht ist ja einer dabei, der sich unauffälliger verhält. Ich habe TL072er da, aber die dürften kaum weniger rauschen. Ein vorrätiger Kandidat wäre noch ein LT1352. Ich hab aber keine Ahnung, ob der PIN-kompatibel ist. Frage: riskiere ich etwas kaputt zu machen, wenn er nicht dieselbe Belegung haben sollte? Oder kann ich es einfach ausprobieren?

Danke euch für jeden Input!

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#120

Beitrag von cabriolet » 28.09.2019, 13:41

Rallinger hat geschrieben:
28.09.2019, 12:09
Ich hab hier R2 und/oder R4 im Verdacht. Ggf. könnte eine Drosselung, z.B. auf 500k, eine geringere Verstärkung bringen.
Nö, die haben mit dem Vertärkungsfaktor rein garnix zu tun. Sie bringen nur die Verstärker-Eingänge auf eine definierte Spannung (hier die halbe Betriebsspannung, um gleich weite Aussschläge nach beiden Seiten zu ermöglichen). Den Verstärkungsfaktor stellst du einzig und allein über das Poti und R6 ein. Maximal hast du zur Zeit eine etwa 113-fache Spannungsverstärkung :shock: . Minimal liegt sie bei 1. Da dein Vol-Poti in der Schaltung keinen Namen hat, nenne ich es jetzt einfach mal R8, die Formel zum Verstärkungsfaktor ist dann R8:R6+1. Damit kannst du dir selbst ausrechnen, welche Widerstandswerte du als Ersatz für das Poti ungefähr brauchst. Trotzdem würde ich das an deiner Stelle austesten und messen, z.B mit einem 100kOhm- (oder sogar nur 47kOhm-)Poti, das lässt sich genauer einstellen und messen.

Zu den ICs: Hast du da jetzt den NE5534 drin, wie im Schaltplan angegeben? Ohne jetzt Datenblätter gewälzt zu haben, sollte der doch sehr rauscharm sein, wurde (und wird) ja auch im HiFi-Bereich gerne genau deshalb eingesetzt. Und ja, der LT1352 ist Pin-kompatibel, genau wie der TL072, kannst du beide ausprobieren.

Wo dein Rauschen jetzt wirklich herkommt, ist mir nicht wirklich klar, weil du ja von "Grundrauschen" sprichst, das auch bei zugedrehtem Vol. (und somit geringer Verstärkung) vorhanden ist. Ich tippe am ehesten noch auf den ganzen Poti-Kram, vor allem das Treble- und das Vol-Poti, da die im Signalweg bzw. in der Gegenkopplung liegen. Aber da kennen sich vermutlich capricky und bea besser aus.

Gruß
Markus
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#121

Beitrag von Rallinger » 28.09.2019, 15:23

cabriolet hat geschrieben:
28.09.2019, 13:41
Maximal hast du zur Zeit eine etwa 113-fache Spannungsverstärkung :shock: . Minimal liegt sie bei 1. Da dein Vol-Poti in der Schaltung keinen Namen hat, nenne ich es jetzt einfach mal R8, die Formel zum Verstärkungsfaktor ist dann R8:R6+1.
Vielen Dank Markus, damit hilfst du mir ein gutes Stück weiter. Ich kann also R8 verkleinern (was ich über den Einsatz von Festwiderständen vorhabe), oder/und R6 vergrößern. Bei einem größeren R6 würde der Verstärkungsfaktor beim Aufdrehen des Potis nicht so schnell zunehmen. Mal sehen ob ich das auf dieser PCB hinkriege, ohne mir Kabel zu zerstören. Eher riskant. Daher werde ich bei dieser Version erstmal den Weg über R8 als kleinere Festwiderstände gehen.
cabriolet hat geschrieben:
28.09.2019, 13:41
Zu den ICs: Hast du da jetzt den NE5534 drin, wie im Schaltplan angegeben?
Den NE5532er. Ja.
cabriolet hat geschrieben:
28.09.2019, 13:41
Wo dein Rauschen jetzt wirklich herkommt, ist mir nicht wirklich klar, weil du ja von "Grundrauschen" sprichst, das auch bei zugedrehtem Vol. (und somit geringer Verstärkung) vorhanden ist.
Der Begriff "Grundrauschen" war in diesem Zusammenhang offenbar missverständlich. Nein, wenn man das Preamp-Volume-Poti zudreht, ist auch das Rauschen weg. Das Rauschen ist anfangs leise und wird lauter je weiter man das Poti aufdreht. Aber nach Gehör ist das Verhältnis zwischen Signal und Nebengeräuschen immer dasselbe. Daher meine Vermutung dass das Rauschen nicht mit dem Poti R8 zu tun hat, sondern früher im Signalweg entsteht. Und ergo auch dort bekämpft werden muss ...

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#122

Beitrag von cabriolet » 28.09.2019, 19:04

Auch wenn Vol-Poti (R8) und R6 im Gegenkopplungszweig liegen, ist das eine typische (Widerstands-)Rauschquelle, die mitverstärkt wird. Und bei hohen Widerständen deutlich mehr rauscht, als der Op-Amp selber. Deshalb sollte man beide Widerstände so gering wie möglich wählen (und R6 nicht erhöhen!). "Wie möglich" heißt hier einerseits, dass der NE5532 deutlich mehr Ausgangsleistung als der TL072 liefern kann. Du könntest beim NE5532 also auch mit noch geringeren Werten für R6 arbeiten, z.B. 500 Ohm, und das Poti dann auch um den gleichen Faktor kleiner wählen. Geht dann aber nicht mehr mit dem TL072, der wird dann schon zerren.
"Wie möglich" heisst aber auch andererseits, dass du ja mit einer Batterie befeuerst, die natürlich entsprechend schneller leer ist.

Müsste ich das für mich selber entscheiden, würde ich für R6 wohl bei 4,7kOhm also nicht nur aus löttechnischen Gründen bleiben ;) . Ist ein bewährter Kompromiss, was Rauschen, Batterie-Lebensdauer und auch Austauschbarkeit verschiedener Op-Amps angeht. Aber wichtig: Nimm überall Metallfilm-Widerstände und keine Presskohle. Die Kohle-Dinger rauschen deutlich mehr.

Gruß
Markus

p.s.: Natürlich geht auch das Rauschen von R2 und R4 ins Gesamtrauschen mit ein (und wird auch mitverstärkt), die Auswirkungen sind aber vernachlässigbar gering, da beide mit den jeweiligen Spannungsquellen (Pickup bzw. erste Verstärkerstufe) parallel liegen, die ja deutlich niederohmiger sind.

p.p.s.: So vorteilhaft eine Aktivelektronik auch ist, was Klangregelung/-formung und verlustarme Übertragung angeht, hat passiv eben auch seine Vorteile: Was nicht vorhanden ist, rauscht nicht.
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#123

Beitrag von capricky » 28.09.2019, 21:45

cabriolet hat geschrieben:
28.09.2019, 19:04


p.p.s.: So vorteilhaft eine Aktivelektronik auch ist, was Klangregelung/-formung und verlustarme Übertragung angeht, hat passiv eben auch seine Vorteile: Was nicht vorhanden ist, rauscht nicht.
Das ist keine "Aktivelektronik", der/das tonestack ist weiterhin eine konventionelle Passivelektronik, lediglich von Opamps bestückten Verstärkerstufen eingerahmt, die röhrenähnliches Verhalten in Bezug auf Impedanzen simulieren.

Sind die Pickups eigentlich klassisch hochohmig, oder eher mittel-, bzw. niederohmig?

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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#124

Beitrag von cabriolet » 28.09.2019, 22:30

Ja, da hast du natürlich Recht, aktive Klangregelung ist anders, das Tonestack hier ist an sich ist passiv. Aber es funktioniert so eben nur in einer aktiven Umgebung.

Worauf ich aber hinauswollte: Jedes Mehr an Bauteilen bringt eben auch ein Mehr an Rauschen (Oder ein "Meer" an Rauschen, Meeresrauschen ;) ).

Gruß
Markus
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Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#125

Beitrag von capricky » 28.09.2019, 22:56

cabriolet hat geschrieben:
28.09.2019, 22:30


Worauf ich aber hinauswollte: Jedes Mehr an Bauteilen bringt eben auch ein Mehr an Rauschen (Oder ein "Meer" an Rauschen, Meeresrauschen ;) ).

Gruß
Markus
Das ist natürlich korrekt... weniger ist hier immer mehr, an Bauteilen, Widerstandswerten und Verstärkungsfaktoren

capricky

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