[Akustisch] Die Barockartige
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[Akustisch] Die Barockartige
Für ein Projekt im Frühjahr (Lesung aus historischen Werken mit Musik) will ich mit einigermaßen authentischem Sound aufwarten.
Zu diesem Zweck werde ich eine an Barockgitarren angelehnte bauen, d.h. 10 Saiten, 5-chörig, Knüpfsteg ohne Stegeinlage, schmaler Korpus.
Ob ich Stimmwirbel oder Mechaniken verwende, wird sich noch rausstellen, das Griffbrett wird auf der Decke aufliegen und nicht, wie beim Original, auf gleichem Niveau in die Decke übergehen.
Der Hals wird mindestens 3- oder evtl. 5-streifig, damit ich keinen Stab benötige. Bei 10 Saiten dürfte doch etwas mehr Zug darauf lasten.
Die Bünde werde ich nicht mit Darmsaiten binden, sondern mit moderneren Mitteln ausführen.
Hier mein Holzhaufen.
Zu diesem Zweck werde ich eine an Barockgitarren angelehnte bauen, d.h. 10 Saiten, 5-chörig, Knüpfsteg ohne Stegeinlage, schmaler Korpus.
Ob ich Stimmwirbel oder Mechaniken verwende, wird sich noch rausstellen, das Griffbrett wird auf der Decke aufliegen und nicht, wie beim Original, auf gleichem Niveau in die Decke übergehen.
Der Hals wird mindestens 3- oder evtl. 5-streifig, damit ich keinen Stab benötige. Bei 10 Saiten dürfte doch etwas mehr Zug darauf lasten.
Die Bünde werde ich nicht mit Darmsaiten binden, sondern mit moderneren Mitteln ausführen.
Hier mein Holzhaufen.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Und schon gehts los.
Erstmal wird die Decke gefügt. Wenn kein Lichtspalt mehr zwischen den Deckenhälften sichtbar ist, kommt Butterbrotpapier auf mein Verleim-Jig. Eine Kante wird beleimt, die Deckenhälften werden unter leichten Hin-und-Herbewegungen aneinader gedrückt und mit Kordel verzurrt. Die Keile sorgen für Spannung auf der Kordel und drücken die Decke gegen die Unterlage.
Erstmal wird die Decke gefügt. Wenn kein Lichtspalt mehr zwischen den Deckenhälften sichtbar ist, kommt Butterbrotpapier auf mein Verleim-Jig. Eine Kante wird beleimt, die Deckenhälften werden unter leichten Hin-und-Herbewegungen aneinader gedrückt und mit Kordel verzurrt. Die Keile sorgen für Spannung auf der Kordel und drücken die Decke gegen die Unterlage.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Dieselbe Prozedur folgt mit den Bodenteilen.
Um ein möglichst symmetrisches Bild zu kriegen, muss ich die Böden leicht versetzt zusammenleimen und zeichne den Versatz schon mal an.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Da das Verleim-Jig noch in Gebrauch ist, gehts erstmal weiter mit dem Halsrohling.
Dazu schneide ich die Cedrokantel in 3 Streifen, von einer Ahornkantel säge ich zwei Streifen ab. Die Leisten werden zunächst auf gleich Dicke geschliffen und dann werden sie auf die richtige Dicke (edit: Breite) gebracht. Dann wird eine Unterlage wieder mit Butterbrotpapier präpariert, die Leisten werden nacheinander beleimt und auf der Unterlage aneinander gedrückt. Obenauf kommen zwei Leimbeilagen und das Leistenpaket wird zunächst gegen die Unterlage gepresst. Dann werden nach und nach die seitlichen Zwingen angesetzt.
Dazu schneide ich die Cedrokantel in 3 Streifen, von einer Ahornkantel säge ich zwei Streifen ab. Die Leisten werden zunächst auf gleich Dicke geschliffen und dann werden sie auf die richtige Dicke (edit: Breite) gebracht. Dann wird eine Unterlage wieder mit Butterbrotpapier präpariert, die Leisten werden nacheinander beleimt und auf der Unterlage aneinander gedrückt. Obenauf kommen zwei Leimbeilagen und das Leistenpaket wird zunächst gegen die Unterlage gepresst. Dann werden nach und nach die seitlichen Zwingen angesetzt.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Der Leim in der Deckenfuge hat soweit angezhogen, dass die Decke aus dem Jig genommen und beiseite gelegt werden kann.
Es folgt Verleimen des Bodens.
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Edi
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Ich staune immer wieder wie schnell du bist...
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Das sieht sehr interessant aus, bin gespannt wie es weiter geht!
Viele Grüße
Christian
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Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Irgendwas iss ja immer - vor lauter Konzentrieren auf die Symmetrie direkt an der Fuge, habe ich die fetten Äste, die ja viel mehr herausstechen, übersehen. Ich beiss mich wohin!
Der Halsrohling ist fast fertig.
Ein paar mal durch die Schleifmaschine - und passt.
Ach ja - mein Plan:
Grüße
Edi
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Welche hast du?glambfmbasdler hat geschrieben: ↑18.10.2018, 17:49Ein paar mal durch die Schleifmaschine - und passt.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
In der Decke entdecke ich einen Spalt. Er wird vrmutlich nicht so tief reichen, dass die endgültige Deckenform berührt wird, aber ich verklebe ihn mal vorsichtshalber mit flüssigem Sekundenkleber.
Zunächst gibts nur Brösel, bis die sägerauhe Oberfläche weg ist, .. ... dann schöne Späne. Die letzten Zehntel schleife ich mit der Maschine.
Dann folgt ein schöner Arbeitsgang - Decke hobeln. Bei Fichte sehr angenehm, ist nicht zu anstrengend, riecht gut und macht ein schönes pfffffffffffffffft-Geräusch. Zunächst gibts nur Brösel, bis die sägerauhe Oberfläche weg ist, .. ... dann schöne Späne. Die letzten Zehntel schleife ich mit der Maschine.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Jet 10-20 PlusYaman hat geschrieben: ↑18.10.2018, 17:57Welche hast du?glambfmbasdler hat geschrieben: ↑18.10.2018, 17:49Ein paar mal durch die Schleifmaschine - und passt.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Weiter mit der Kopfplatte.
Den Halsrohling säge ich ca 17 cm vom Ende im 15°-Winkel ab. Das mache ich freihand mit der Bandsäge. Die ersten Hälse hab ich mit dem Fuchsschwanz gesägt, dann hab ich mir ein Jig für die Kreissäge gebaut, aber bis ich das auf der Kreissäge platziert und fixiert hab, bin ich mit der Bandsäge fertig. Und nachbearbeiten, sprich hobeln, musste ich auch den glatten Schnitt der Kreissäge - spart also nix. Halskantel auf Brett kleben - am abgeschrägten Ende ist zu erkennen, dass es schon öfter verwendet wurde, ... ... Kopfplattenteil auf Hals kleben ... ... und hobeln.
Den Halsrohling säge ich ca 17 cm vom Ende im 15°-Winkel ab. Das mache ich freihand mit der Bandsäge. Die ersten Hälse hab ich mit dem Fuchsschwanz gesägt, dann hab ich mir ein Jig für die Kreissäge gebaut, aber bis ich das auf der Kreissäge platziert und fixiert hab, bin ich mit der Bandsäge fertig. Und nachbearbeiten, sprich hobeln, musste ich auch den glatten Schnitt der Kreissäge - spart also nix. Halskantel auf Brett kleben - am abgeschrägten Ende ist zu erkennen, dass es schon öfter verwendet wurde, ... ... Kopfplattenteil auf Hals kleben ... ... und hobeln.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Damit ich einen optischen Anhalt habe, ob die Schräge nach links oder rechts hängt, ziehe ich eine Bleistiftlinie im rechten Winkel am Anfang der Schräge.
Zwischendurch prüfen, damit Buckel oder Dellen rechtzeitig erkannt werden, sonst kann irgendwann die Kopfplatte zu kurz werden.
Fertig.
Die Kopfplatte wird gleich auf die richtige Dicke gehobelt.
Bevor die Kantel auf ca 19 mm gehobelt wird, länge ich sie noch ab, damit die Abschnitte für den Halsfuß dicker bleiben.
Zum Schluss schleife ich wieder.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Dann wird die Kopfplatte verleimt - zum Einsatz kommt wieder mein Jig mit dem obligatorischen Streifen Butterbrotpapier als Leimschutz.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Aufsägen und neu verleimen. Du wirst dich sonst immer ärgern.glambfmbasdler hat geschrieben: ↑18.10.2018, 17:49Irgendwas iss ja immer - vor lauter Konzentrieren auf die Symmetrie direkt an der Fuge, habe ich die fetten Äste, die ja viel mehr herausstechen, übersehen. Ich beiss mich wohin!
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vom Pfusch nie.
(Goethe)
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Al nächstes fertige ich eine Deckenschablone an.
Innerhalb der geplanten Maße grob aufzeichnen, aussägen .. ... schleifen ... ... fertig. Decke anzeichnen mit 5mm Sägezugabe.
Innerhalb der geplanten Maße grob aufzeichnen, aussägen .. ... schleifen ... ... fertig. Decke anzeichnen mit 5mm Sägezugabe.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Weiter mit dem Halsrohling.
Über die Leimfuge der Kopfplatte ziehe ich ein paarmal die Ziehklinge - und fertig. Dann wird der Halsfußklotz verleimt. Dazu verwende ich Abschnitte der Halskantel und als Abschluß einen Mahagoniklotz.
Der Klotz sieht etwas kurz aus, soll aber so sein - bei den Barockgitarren geht der Hals nicht in einem Radius sondern winklig in den Halsfuß über.
Über die Leimfuge der Kopfplatte ziehe ich ein paarmal die Ziehklinge - und fertig. Dann wird der Halsfußklotz verleimt. Dazu verwende ich Abschnitte der Halskantel und als Abschluß einen Mahagoniklotz.
Der Klotz sieht etwas kurz aus, soll aber so sein - bei den Barockgitarren geht der Hals nicht in einem Radius sondern winklig in den Halsfuß über.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Nächste Baustelle - Vorbereiten der Leisten und Balken. In Ermangelung konkreten Wissens, werde ich die Beleistung wieder mal nach Gefühl, ähnlich Klassikgitarre, ausführen.
Bevor es mit der Decke weitergeht, muss ich noch die Schalllochrosette anfertigen. Damits doch etwas barock aussieht, wende ich hier etwas mehr Zeit auf. Ausschneiden mit dem Knauf-Lochschneider, dabei nicht die Mitte durchtrennen. Bevor mir noch mehr abbricht, leime ich das Teil auf ein Stück Riegelahornfurnier, mit dem Nebeneffekt, dass die Oberfläche noch etwas veredelt wird.
Bevor es mit der Decke weitergeht, muss ich noch die Schalllochrosette anfertigen. Damits doch etwas barock aussieht, wende ich hier etwas mehr Zeit auf. Ausschneiden mit dem Knauf-Lochschneider, dabei nicht die Mitte durchtrennen. Bevor mir noch mehr abbricht, leime ich das Teil auf ein Stück Riegelahornfurnier, mit dem Nebeneffekt, dass die Oberfläche noch etwas veredelt wird.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Nachdem der Leim angezogen hat, wird das Teil mit dem Skalpell ausgeschnitten.
Nächste Bastelarbeit: Schleifen der Keile zum Fixieren der Zargen in der Halsfußnut. Dafür klebe ich HOlzleisten auf ein Brett. Damit Keile entstehen, klebe ich an einem Ende der Leisten mit Kreppband eine dünne Leiste unter das Brett und lasse das ein paarmal durch die Schleifmaschine.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Echt krass
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Super Arbeit und auch sehr gut dokumentiert
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SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Heute wurde weiter gebastelt - die Rosette zieht sich hin.
Die Konturen des Ornaments sollen wieder sichtbar werden. Dazu ritze ich mit einem Skalpell eine ca 0,5 mm breite Nut in das Furnier. Als Anschlag verwende ich eine Holzscheibe mit entsprechendem Durchmesser. Zum Ausstemmen der feinen Nut schleife ich ein weiteres Skalpell zurecht. In die Nut klebe ich Mahagonifurnier mit sekundenkleber. Der Überstand wird abgehobelt und geschliffen. Dann folgt die Nächste Nut. ... und die nächste ... fertig.
Die Konturen des Ornaments sollen wieder sichtbar werden. Dazu ritze ich mit einem Skalpell eine ca 0,5 mm breite Nut in das Furnier. Als Anschlag verwende ich eine Holzscheibe mit entsprechendem Durchmesser. Zum Ausstemmen der feinen Nut schleife ich ein weiteres Skalpell zurecht. In die Nut klebe ich Mahagonifurnier mit sekundenkleber. Der Überstand wird abgehobelt und geschliffen. Dann folgt die Nächste Nut. ... und die nächste ... fertig.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Weiter gehts mit der Einfassung für das Ornament. Dazu schneide ich aus einem Mahagonirest einen Ring.
Die Spitzen des Ornaments werden angezeichnet und ausgeschnitten.
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Re: [Akustisch] Die Barockartige
Dann schneide ich innere und äußere Begrenzung der Rosettennut in die Decke. Das Messer muss zur Hälfte zurückgestellt werden, sonst ist die Decke durch.
Ich schneide weitere Ringe in die Decke, um die Tiefe zu markieren, da ich die Nut mit dem Stechbeitel ausstemmen werde. Fräsen wäre schneller, aber ab und zu will ich auch mal wissen, obs händisch auch noch funktioniert.
Das Ornament wird angezeichnet.
Grüße
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