[Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Hallo Sven,
wow, das schaut richtig gut aus wie Du baust!
Gruss
Urs
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Da ich solche Schadensbilder auch schon gesehen habe, hatte ich bei der einzigen von mir bisher gebauten Akustik-Gitarre etwa 1mm Luft zwischen Endklotz und Decke bzw. Boden gelassen. Leisten auf den Zargen gab´s garkeine.
Und deshalb habe ich auch die Entscheidung getroffen, bei meiner zweiten Wettbewerbsgitarre gar keinen "richtigen" Endklotz zu verwenden, sondern ein Stück Zargenrest, verleimt in der gleichen Faserrichtung wie die Zargen.
Gruß
Markus
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie
Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie
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- Sven
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Nachdem ich das halbe Forum mit meinem Halbzeit-Posting aufgeschreckt habe, wird es nun langsam mal Zeit, dass auch ich wieder was an meiner Wettbewerbsgitarre baue.
Nachdem ich die Innenlackierung abgeschlossen hatte, musste ich nun die Bodenwölbung in den Zargenkranz schleifen.
Das habe ich, wie immer, mit einem großen Blatt 80er Schleifleinen in meiner Wölbungsschüssel gemacht. Dabei habe ich die Gitarre kreisförmig, vor und zurück in der Wölbungsschüssel bewegt und somit allmählich die Rundung in den Zargenkranz gebracht. Als grobe Vorarbeit habe ich aber zuerst den Endklotz mit der Säge um etwa 2mm gekürzt und anschließend mit dem Einhandhobel vom Halsfuß Material weggenommen. Insbesondere am Halsfuß ist es notwendig vorher schon Material wegzunehmen, denn sonst schleift man sich tot. Nach getaner Arbeit. kann man die Wölbung im Zargenkranz sehen. Als nächstes muss der Boden, mit seinen vier Querbalken in die Reifchen der Zargen eingepasst werden.
Sven
Nachdem ich die Innenlackierung abgeschlossen hatte, musste ich nun die Bodenwölbung in den Zargenkranz schleifen.
Das habe ich, wie immer, mit einem großen Blatt 80er Schleifleinen in meiner Wölbungsschüssel gemacht. Dabei habe ich die Gitarre kreisförmig, vor und zurück in der Wölbungsschüssel bewegt und somit allmählich die Rundung in den Zargenkranz gebracht. Als grobe Vorarbeit habe ich aber zuerst den Endklotz mit der Säge um etwa 2mm gekürzt und anschließend mit dem Einhandhobel vom Halsfuß Material weggenommen. Insbesondere am Halsfuß ist es notwendig vorher schon Material wegzunehmen, denn sonst schleift man sich tot. Nach getaner Arbeit. kann man die Wölbung im Zargenkranz sehen. Als nächstes muss der Boden, mit seinen vier Querbalken in die Reifchen der Zargen eingepasst werden.
Sven
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Grund und Boden
Die Balken sind gekürzt, die Lücken in die Reifchen geschnitzt und der Boden passt sauber auf die Wölbung der Zarge.
Da der Boden aber noch eine Innenlackierung bekommt, musste ich mir die Leimflächen markieren, auf die ja kein Lack kommen darf. Dafür habe ich Kohlepapier unter den Rand gelegt und dann mit dem Kunststoffhammer vorsichtig am Rand entlang geklopft.
Das Ergebnis war eine deutliche Markierung der Leimflächen.
Nun konnte ich mit dem Auftragen des Schellacks beginnen. Das Walnussholz bekommt durch den Schellack eine schön kräftige Farbe. Ich bin schon gespannt, wie das poliert aussieht.
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Kasten zu
Inzwischen habe ich die Innenlackierung des Bodens fertiggestellt. Mit den zusätzlichen Streifen und Balken war das echt eine Fummelei.
Da die Halbzeit des Wettbewerbs aber schon vorbei ist, muss ich nun etwas Zeit aufholen!
Sven
Aber dann war endlich der feierliche Moment gekommen die Schachtel zu schließen!
Wie immer, heißt das bei mir: Halbzeit.Da die Halbzeit des Wettbewerbs aber schon vorbei ist, muss ich nun etwas Zeit aufholen!
Sven
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Halbzeit
Der Kasten ist zu und die Gitarre aus der Solera raus.
Sven
Als Holzschutz habe ich erst mal eine Lage Schellack aufgetragen, vor allem als Schutz für das Ausfräsen der Ränder. Das Walnussholz hat die Gelegenheit direkt genutzt, um mal richtig anzugeben...
Als nächstes kommen die Randeinlagen an die Reihe. Da ich diese ab erst noch bauen muss, kommt ab jetzt ein Bauabschnitt mit sehr kleinen Holzstücken.Sven
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- Poldi
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Randthema
Für die Randeinlagen verwende ich ebenfalls Holzreste:
Birnenholzreste von meiner Birnengitarre, Walnussreste (natürlich) und Ahornfurnier-Reststücke. Da die Birnenholzstücke bereits als 2cm breite Streifen vorlagen, habe ich die anderen Hölzern entsprechend zugeschnitten. Zum Zuschneiden des Ahornfurniers konnte ich jetzt auch endlich mal meinen neuen Furnierstreifenschneider einsetzen! Als Farbabfolge wollte ich Walnus-Ahorn-Birne-Ahorn, usw.
Von solchen Paketen werde ich mehrere machen, aufstapeln und in lange Streifen schneiden, welche ich als Randeinlagen verwenden werde. Da die Einlagen später im Foxbender vorgebogen werden sollen, verwende ich ausnahmsweise mal Titebond. Also: Leim drauf, verpinseln, stapeln, Leim drauf, verpinseln, etc. Anschließend mit einem Klotz und Leimzwingen verpressen.
(Gerade merke ich, dass ich tatsächlich vergessen habe ein Zwingenbild zu machen, aber ihr könnt euch das sicher alle vorstellen...)
Sven
Birnenholzreste von meiner Birnengitarre, Walnussreste (natürlich) und Ahornfurnier-Reststücke. Da die Birnenholzstücke bereits als 2cm breite Streifen vorlagen, habe ich die anderen Hölzern entsprechend zugeschnitten. Zum Zuschneiden des Ahornfurniers konnte ich jetzt auch endlich mal meinen neuen Furnierstreifenschneider einsetzen! Als Farbabfolge wollte ich Walnus-Ahorn-Birne-Ahorn, usw.
Von solchen Paketen werde ich mehrere machen, aufstapeln und in lange Streifen schneiden, welche ich als Randeinlagen verwenden werde. Da die Einlagen später im Foxbender vorgebogen werden sollen, verwende ich ausnahmsweise mal Titebond. Also: Leim drauf, verpinseln, stapeln, Leim drauf, verpinseln, etc. Anschließend mit einem Klotz und Leimzwingen verpressen.
(Gerade merke ich, dass ich tatsächlich vergessen habe ein Zwingenbild zu machen, aber ihr könnt euch das sicher alle vorstellen...)
Sven
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- Sven
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Randnotiz
Nachdem ich den Streifen verleimt hatte, sah er noch etwas wüst aus. (Ich habe bei der Gelegenheit noch einen weiteren Streifen mit anderer Farbabfolge gemacht)
Nach dem Behobeln sah es aber schon etwas besser aus und die Farben kamen besser zur Wirkung.
Anschließend habe ich die Streifen in gleich breite Blöcke gesägt.
Diese werden nun immer weiter gesägt und aufgedoppelt. Mal sehen wie weit ich komme. Aber ich denke, es ist klar, was ich vorhabe.
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Randwertig
Nach dem nächsten Aufdoppeln habe ich gemerkt, dass es schwieriger wird die Seite gerade zu bekommen.
Schlussendlich hat dann aber alles geklappt. Dann war es an der Zeit, mich weiter um das Griffbrett zu kümmern, und endlich meine neue Miterbox einzuweihen!
Eine Schablone für 65er Mensur hatte ich mir zwischenzeitlich bei G&W bestellt. Nachdem ich das Griffbrett mit doppelseitigem Klebeband auf der Schablone fixiert hatte, habe ich die Miterbox noch auf einen Holzklotz geschraubt, um sie in der Schraubzwinge fixieren zu können. Beim Sägen des ersten Schlitzes fiel mir auf, dass ich Messingabrieb vom Sägenrücken produzierte. Das schien nur von einem der Führungs-Kugellager zu kommen. Ich konnte aber nirgends eine scharfe Kanter ertasten. Merkwürdig, aber nach ein paar Bundschlitzen wurde es weniger. Die Box ist von G&W, die Säge ist von Rall. VIelleicht passt da irgendwas nicht zusammen? Ich habe die Schlitze zunächst 2,5mm tief gesägt. Da ich das Griffbrett aber später noch hobeln und schleifen werde, muss ich die höheren schlitze dann nochmal nachsägen. Und dann war ich auch schon fertig. Mein erstes selbst gesägtes Griffbrett! Hurra! Morgen werde ich mir dann ansehen, was aus meiner Randeinlage geworden ist.
Sven
Daher habe ich an diesem Punkt aufgehört und begonnen Streifen abzusägen. Die dünnen Streifen sind etwa 2,5mm dick. Drei dieser Streifen hintereinander gelegt sind lang genug für die Einlagen.
Die Streifen wollte ich hintereinander, Stoß an Stoß, auf einen langen Streifen Ahornfurnier aufleimen. Oben und unten sollte ein Streifen Folie drauf, und unter die Zwingenklötze sollte noch eine Lage Kork, um den Druck gleichmäßiger zu verteilen.
Das ganze wurde dann aber etwas hektisch, da sich die Streifen ganz erbärmlich gerollt haben, als sie auf der einen Seite mit dem Leim in Kontakt kamen. Ich musste sie auf der Gegenseite nass machen, damit sie flach auf den Ahornstreifen liegen blieben.Schlussendlich hat dann aber alles geklappt. Dann war es an der Zeit, mich weiter um das Griffbrett zu kümmern, und endlich meine neue Miterbox einzuweihen!
Eine Schablone für 65er Mensur hatte ich mir zwischenzeitlich bei G&W bestellt. Nachdem ich das Griffbrett mit doppelseitigem Klebeband auf der Schablone fixiert hatte, habe ich die Miterbox noch auf einen Holzklotz geschraubt, um sie in der Schraubzwinge fixieren zu können. Beim Sägen des ersten Schlitzes fiel mir auf, dass ich Messingabrieb vom Sägenrücken produzierte. Das schien nur von einem der Führungs-Kugellager zu kommen. Ich konnte aber nirgends eine scharfe Kanter ertasten. Merkwürdig, aber nach ein paar Bundschlitzen wurde es weniger. Die Box ist von G&W, die Säge ist von Rall. VIelleicht passt da irgendwas nicht zusammen? Ich habe die Schlitze zunächst 2,5mm tief gesägt. Da ich das Griffbrett aber später noch hobeln und schleifen werde, muss ich die höheren schlitze dann nochmal nachsägen. Und dann war ich auch schon fertig. Mein erstes selbst gesägtes Griffbrett! Hurra! Morgen werde ich mir dann ansehen, was aus meiner Randeinlage geworden ist.
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Die Randeinlagen sehen klasse aus!
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Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
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Auspacken
Ich finde, die Leimzwingen aufzumachen hat immer was von Geschenk auspacken. Und was ich Heute gefunden habe, hat mir gefallen!
Nachdem ich die Ränder behobelt hatte, hat sich mir dieses Bild geboten. Ich denke also, ich bin auf einem guten Weg. Von dem breiten Streifen habe ich dann zwei schmale Streifen abgesägt, die dann die Decke umranden sollen. Damit das Einleimen später glatt geht, habe ich die beiden Streifen in den Foxbender gesteckt. So werden sie die passende Kurve haben. Sven
Nachdem ich die Ränder behobelt hatte, hat sich mir dieses Bild geboten. Ich denke also, ich bin auf einem guten Weg. Von dem breiten Streifen habe ich dann zwei schmale Streifen abgesägt, die dann die Decke umranden sollen. Damit das Einleimen später glatt geht, habe ich die beiden Streifen in den Foxbender gesteckt. So werden sie die passende Kurve haben. Sven
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Schaut super aus. Gratuliere!
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Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Neben den Einlagen für die Decke, brauche ich auch noch die Randeinlagen für die Gitarre (Ich denke, ich haben in den vorherigen Beiträgen die Begriffe etwas verwürfelt).
Dafür hatte ich mir bereits einen langen Klotz gebrannten Ahorn mit zwei Schichten Ahornfurnier zurechtgemacht. Da der Klotz zu dick war, habe ich ihn zunächst mal auf der Bandsäge gekappt. Nun konnte ich auf der Feinkreisäge meine Randeinlagen abschneiden. Das ging dann auch ohne Probleme. Die Steifen sind etwa 2,5mm dick. Anschließend kamen sie direkt in den Fox-Bender. Da ich diesmal kein gefärbtes Furnier dabei hatte, habe ich mich getraut das Holz gut anzufeuchten. Dieses gebrannte Ahorn riecht übrigens total nach Ahornsirup, wenn es heiß wird!
Ich stand in der Werkstatt neben dem Bender und hatte plötzlich tierisch Lust auf Pfannkuchen...
Sven
Dafür hatte ich mir bereits einen langen Klotz gebrannten Ahorn mit zwei Schichten Ahornfurnier zurechtgemacht. Da der Klotz zu dick war, habe ich ihn zunächst mal auf der Bandsäge gekappt. Nun konnte ich auf der Feinkreisäge meine Randeinlagen abschneiden. Das ging dann auch ohne Probleme. Die Steifen sind etwa 2,5mm dick. Anschließend kamen sie direkt in den Fox-Bender. Da ich diesmal kein gefärbtes Furnier dabei hatte, habe ich mich getraut das Holz gut anzufeuchten. Dieses gebrannte Ahorn riecht übrigens total nach Ahornsirup, wenn es heiß wird!
Ich stand in der Werkstatt neben dem Bender und hatte plötzlich tierisch Lust auf Pfannkuchen...
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Ende Bender
Die Ränder sind unversehrt aus dem Bender gekommen. Auf die Gitarre gelegt, geben sie schon mal einen Eindruck, wie es später aussehen wird. Die Doppellage Ahornfurnier ergibt einen schönen Kontrast.
Die beiden Zargen waren am Endklotz nicht gleich dick, so dass dort eine Stufe war, die mir beim Fräsen mit dem Anlaufkugellager Probleme gemacht hätte. Es war also notwendig mit dem Hobel etwas Material abzutragen. Nach ein paar Minuten Arbeit, war die Stufe weg, ohne das es die Kurvatur gestört hätte. Nachdem ich noch etwas geschliffen habe, war ich fertig. Beim Fräsen wird nun auch meine Strategie mit den zu schmalen Zargen aufgehen. Die Lücke misst an der breitesten Stelle etwa 5,5mm. Mit dem Fräser werde ich so fräsen, dass die Randeinlagen 7mm hoch sind. Also werde ich hier effektiv nur etwas mehr als 1mm Zarge wegfräsen. Da es aber zu spät ist, um noch zu fräsen, werde ich das auf Morgen verschieben.
Sven
Die Ränder für den Boden werden zum Boden hin ebenfalls zwei Lagen Ahornfurnier bekommen.
Bevor ich den Rand ausfräsen konnte, musste ich mich aber noch um ein kleines Problem kümmern. Die beiden Zargen waren am Endklotz nicht gleich dick, so dass dort eine Stufe war, die mir beim Fräsen mit dem Anlaufkugellager Probleme gemacht hätte. Es war also notwendig mit dem Hobel etwas Material abzutragen. Nach ein paar Minuten Arbeit, war die Stufe weg, ohne das es die Kurvatur gestört hätte. Nachdem ich noch etwas geschliffen habe, war ich fertig. Beim Fräsen wird nun auch meine Strategie mit den zu schmalen Zargen aufgehen. Die Lücke misst an der breitesten Stelle etwa 5,5mm. Mit dem Fräser werde ich so fräsen, dass die Randeinlagen 7mm hoch sind. Also werde ich hier effektiv nur etwas mehr als 1mm Zarge wegfräsen. Da es aber zu spät ist, um noch zu fräsen, werde ich das auf Morgen verschieben.
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Fräsen
Nun war also das Fräsen an der Reihe.
Der Boden war im Grunde schon Routine. Bei der Decke war es komplizierter. Da die Decke noch eine Deckeneinlage bekommt, musste ich natürlich zwei Kanäle fräsen.
Der übliche Weg ist, zuerst die Fräsung für die Deckeinlage zu machen. Diese Fräsung läuft tief zur Decke hin und flach zur Zarge hin. Dann fräst man den Kanal für die Randeinlage, der tief zur Zarge hin verläuft und flach zur Decke hin.
Der Grund ist einfach der, dass das Anlaufkugellager ja ein Stück Zarge braucht, an dem es laufen kann. Das heißt, man muss erst den Graben für die Deckeneinlage fräsen, bevor man die Zarge tief ausfräst.
Soweit die Theorie...
Bei mir konnte das aber nicht funktionieren, da die Zargen ja nicht breit genug waren und von vorneherein bereits ein Lücke zur Decke hatten. Das Anlaufkugellager hätte beim Fräsen des Kanals für die Deckeneinlage über weite Strecken gar kein Zargenholz zum Laufen gehabt.
Also musste ich zuerst den Graben für die Randleiste fräsen und danach, beim Fräsen des Kanals für die Deckeneinlage, das Anlaufkugellager im Kanal der Randleiste laufen lassen, statt auf der Zarge.
Da das Kugellager aber selbst eine gewisse Höhe hat und außerdem noch mit einer Schraube am Fräser befestigt ist, würde das verdammt eng werden. Ich habe einen Probelauf an einem Stück Opferholz gemacht, und es hat gerade so gepasst! Es hat sich ausgezahlt die Randeinlagen mit 7mm recht hoch zu machen. Nach ein paar stressigen Fräsläufen hatte ich beide Kanäle geschafft. Wieder eine Premiere! Danach habe ich am Boden den Teil mit dem Stecheisen nachgearbeitet, den ich mit dem Fräser nicht erreichen konnte. Die Ecken zum Halsfuß. Hier gibt es Morgen noch etwas Detailarbeit, um die Randeinlagen spitz enden zu lassen.
Sven
Der Boden war im Grunde schon Routine. Bei der Decke war es komplizierter. Da die Decke noch eine Deckeneinlage bekommt, musste ich natürlich zwei Kanäle fräsen.
Der übliche Weg ist, zuerst die Fräsung für die Deckeinlage zu machen. Diese Fräsung läuft tief zur Decke hin und flach zur Zarge hin. Dann fräst man den Kanal für die Randeinlage, der tief zur Zarge hin verläuft und flach zur Decke hin.
Der Grund ist einfach der, dass das Anlaufkugellager ja ein Stück Zarge braucht, an dem es laufen kann. Das heißt, man muss erst den Graben für die Deckeneinlage fräsen, bevor man die Zarge tief ausfräst.
Soweit die Theorie...
Bei mir konnte das aber nicht funktionieren, da die Zargen ja nicht breit genug waren und von vorneherein bereits ein Lücke zur Decke hatten. Das Anlaufkugellager hätte beim Fräsen des Kanals für die Deckeneinlage über weite Strecken gar kein Zargenholz zum Laufen gehabt.
Also musste ich zuerst den Graben für die Randleiste fräsen und danach, beim Fräsen des Kanals für die Deckeneinlage, das Anlaufkugellager im Kanal der Randleiste laufen lassen, statt auf der Zarge.
Da das Kugellager aber selbst eine gewisse Höhe hat und außerdem noch mit einer Schraube am Fräser befestigt ist, würde das verdammt eng werden. Ich habe einen Probelauf an einem Stück Opferholz gemacht, und es hat gerade so gepasst! Es hat sich ausgezahlt die Randeinlagen mit 7mm recht hoch zu machen. Nach ein paar stressigen Fräsläufen hatte ich beide Kanäle geschafft. Wieder eine Premiere! Danach habe ich am Boden den Teil mit dem Stecheisen nachgearbeitet, den ich mit dem Fräser nicht erreichen konnte. Die Ecken zum Halsfuß. Hier gibt es Morgen noch etwas Detailarbeit, um die Randeinlagen spitz enden zu lassen.
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Fräsnacharbeiten
Die Randeinlagen für den Boden sollten am Halsfuß spitz enden. Anders als bei meinen vorherigen Gitarren, habe ich mich diesmal aber für einen deutlich stumpferen Winkel von 45° entschieden. Dadurch komme ich mit meinen Stechbeiteln, die eine 25° Fase haben, bis in den Winkel.
Sven
Am Endklotz will ich die Randeinlagen wieder um die Ecke führen. Dafür habe ich einen Kanal ausgestochen
Auch an der Decke musste ich die Fräskanäle dort, wo der Fräser nicht hinkam, von Hand weiterführen.
Mit ein paar Verschnittstücken als Maßstab konnte ich mich an die Breite genau herantasten.
Jetzt ist alles vorbereitet und Morgen kann ich mit dem Verleimen beginnen.Sven
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Randeinlagen am Boden einleimen
Vor dem Einleimen der Randeinlagen, musste ich erst mal einen Trockenlauf machen und alle Teile genau einpassen.
Durch den Winkel des Bandes auf der Kante ist die Kraftrichtung zwar nicht ideal, aber besser als nichts. Heute habe ich dann alles wieder ausgepackt. Auffällige Lücken habe ich keine gefunden, was mich sehr beruhigt hat. Beim Abtragen der Überstände muss mir an einer Stelle aber ein Astlöchlein aus der Leiste gekullert sein. Gefunden habe ich das Stück nicht, also muss ich die Stelle auf anderem Weg reparieren. Nach dem ersten groben Putzen, konnte ich die Kontrastwirkung des hellen Streifens schonmal bewundern. Genau so hatte ich es mir erhofft. Eines ist mir dann aber aufgefallen. Die Naht in den Doppelstreifen aus Ahorn ist aus der Nähe gut erkennbar. Ich habe die Streifen nicht vorher verleimt, sondern erst beim Einleimen. Vielleicht habe ich in der Hektik nicht überall genug Leim dazwischen gemacht.
Um sicher zu gehen, habe ich mich dann entschlossen, die hellen Streifen nochmal mit heißer Gelatine zu fluten.
Ich habe mich für Gelatine entschieden, weil sie wie Knochenleim klebt, aber farblos ist und daher die hellen Streifen nicht verfärbt. Sven
Insbesondere am Halsfuß mussten Länge und Winkel genau stimmen. Der doppelte helle Ahornstreifen geht übrigens einmal ganz rundherum (siehe vorheriges Bild), das heißt, ich muss hier oben die Länge genau treffen.
Nach der Anprobe ging es dann zur Sache. Verleimt habe ich mit Fischleim. Zum Glück hatten die Ränder nur wenig Rückfedern, so dass ich mit Klebestreifen alles gut fixieren konnte. Nur an der Taille musste ich etwas mehr Kraft aufwenden.
Ich habe mich dann aber entschieden noch zusätzlich mit dem Gummiband zu wickeln (Paranoia-Level: 10). Durch den Winkel des Bandes auf der Kante ist die Kraftrichtung zwar nicht ideal, aber besser als nichts. Heute habe ich dann alles wieder ausgepackt. Auffällige Lücken habe ich keine gefunden, was mich sehr beruhigt hat. Beim Abtragen der Überstände muss mir an einer Stelle aber ein Astlöchlein aus der Leiste gekullert sein. Gefunden habe ich das Stück nicht, also muss ich die Stelle auf anderem Weg reparieren. Nach dem ersten groben Putzen, konnte ich die Kontrastwirkung des hellen Streifens schonmal bewundern. Genau so hatte ich es mir erhofft. Eines ist mir dann aber aufgefallen. Die Naht in den Doppelstreifen aus Ahorn ist aus der Nähe gut erkennbar. Ich habe die Streifen nicht vorher verleimt, sondern erst beim Einleimen. Vielleicht habe ich in der Hektik nicht überall genug Leim dazwischen gemacht.
Um sicher zu gehen, habe ich mich dann entschlossen, die hellen Streifen nochmal mit heißer Gelatine zu fluten.
Ich habe mich für Gelatine entschieden, weil sie wie Knochenleim klebt, aber farblos ist und daher die hellen Streifen nicht verfärbt. Sven
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Re: [Akustisch] Konzertgitarre aus Recyclingholz
Äh, so habe ich das nicht gemeint. Die Leimfugen wird man ganz sicher später noch sehen. Ich wollte nur sicherstellen, dass auch wirklich was klebriges in jeder Leimfuge ist.
Ob das tatsächlich was bringt, weiß ich nicht. Aber es beruhigt...
Sven
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Deckeneinlagen
Nun war die Decke an der Reihe, genauer gesagt die Deckeneinlagen. Diese habe ich zwar im Fox-Bender vorgebogen, aber nachdem sie komplett durchgetrocknet sind, haben sie sich doch etwas merkwürdig verzogen.
Sven
Auch der breite Streifen, von dem ich sie abgesägt hatte, hat inzwischen eine komplett neue Form angenommen.
Wenn ich die Streifen aber wieder angefeuchtet habe, hat sich die Form wieder entspannt. Außerdem war der Streifen dann auch viel elastischer und ließ sich leichter um Kurven biegen.
Also habe ich losgelegt. Verleimt habe ich auch diesmal wieder mit Fischleim. Der hat mir ein so großzügiges Zeitfenster verschafft, dass ich sogar Fotos vom Verleimen machen konnte.
Da die feuchte Deckeinlage so elastisch war, haben die Klebestreifen zum Anpressen und Fixieren genügt.
Einmal halb herum ging dann auch recht schnell.
Das Ende habe ich mit einem hellen Furnierstreifen enden lassen, an dem ich Morgen nahtlos die zweite Einlage beginnen lassen werde. So wird die Naht hoffentlich nicht sichtbar sein.
Die zweite Hälfte wollte ich noch nicht machen, obwohl die Zeit gereicht hätte. Ich will mir Morgen erstmal das Ergebnis ansehen.Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
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- Sven
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negalnienekceD
Heute war die andere Seite der Deckeneinlagen an der Reihe.
Das war es schon für Heute.
Sven
Die Außenkante auf der bereits trockenen Seite habe ich vorsichtig mit der Feile abgefahren, um Leimreste und kleine Überstände zu entfernen. Die Deckeneinlage schließt aber schön bündig mit dem Fräskanal für die Randeinlage ab, so dass ich hier gar nicht viel tun musste.Das war es schon für Heute.
Sven
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