Mini CNC 3018, aber welche?

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Mini CNC 3018, aber welche?

#1

Beitrag von Fuchs » 11.03.2021, 15:44

Hallo zusammen,

ich liebäugele mit einer Mini-CNC für diverse Kleinigkeiten ala Inlays etc.
Diese sind ja aktuell recht erschwinglich, aber der Produktdschungel ist schier undurchdringlich. :-)

Bei Amazon finden sich diverse Produkte die alle irgendwo den Namen CNC 3018 beinhalten. Mit so einer würde ich mich gerne anfreunden.
Aber nun gibt es viele viele weitere Bezeichnungen wie Pro, -M usw. und dann noch diverse Anbieter (wahrscheinlich ist es eh immer dasselbe Produkt).
Es sind aber wohl welche mit Kunststoffrahmen, Gußrahmen, Alu-Profilen erhältlich - so ganz klar wird das nicht immer. Dann gibt es welche mit und ohne Lasermodul und letzteres in verschiedenen Laserstärken.
Einige werben mit "sofort einsatzbereit", andere mit "wenigen Teilen", "Zusammenbau in einer Viertelstunde".

Kurzum, habt ihr eine dieser Varianten? Könnt etwas empfehlen oder abraten?
Ich bin für jeden Tipp der mich durch diesen Dschungel geleitet empfänglich und dankbar.

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#2

Beitrag von Yaman » 11.03.2021, 16:21

Ich hatte vor, mir eine CNC 3018 zu kaufen, bin dann aber bei dem Modell CNC 1419 gelandet:

https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=82&t=9513

Willst du nur lasern oder auch fräsen?

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#3

Beitrag von darkforce » 11.03.2021, 16:33

Ich habe das Gefühl, dass die meisten der Anbieter mehr oder weniger alle das Gleiche anbieten. Für genau die gleichen Arbeiten habe ich vor einiger Zeit auch eine 3018 Pro gekauft. Die Seitenteile sind bei dem Kit aus Kunststoff, scheint aber für so kleine Teile aus Holz stabil genug. Wenn ich den Kram nochmal kaufen müsste würde ich aber glaube ich die Variante mit den Aluseitenteilen bevorzugen.
Zusammenbau war ein bisschen fummelig, eine Viertelstunde hat da definitiv nicht ausgereicht ;).

Auf das Lasermodul würde ich persönlich verzichten, es sei denn du steckst noch einiges an Arbeit in eine Box drumherum, vernünftige Absaugung und eine vernünftige (!) Schutzbrille (auf die entsprechende Schutzklasse und den richtigen Wellenlägenbereich achten. Dabei ist dann je nach Wellenlänge auch noch drauf zu achten, dass diverse Chinalaser Frequenzverdoppelt sind ohne dabei die Grundfrequenz auszufiltern, so dass besipielsweise manche grüne Diodenlaser neben dem sichtbaren Licht auch ordentlich Infrarotlicht produzieren. Quellen wären hier z.B. Thorlabs, Edmund Optics oder Laservision). Das was da z.T. beiliegt hat aus meiner Sicht nichts mit Arbeits- bzw. Laserschutz zu tun...

Viele Grüße
Johannes

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#4

Beitrag von Fuchs » 11.03.2021, 17:21

Okay, das hilft schon mal weiter.
Nein, Lasern wäre sekundär, primär geht es mir ums fräsen. Werde aufgrund dann von dem Hinweis von darkforce erstmal die Finger von einer Lasereinheit lassen und dan nur ein Produkt für reines fräsen kaufen.
@Yaman: natürlich hatte ich deinen Thread über die 1419 schon mehrfach gelesen. :-) Hatte da aber den Vorteil gegenüber einer 3018 nicht gesehen (vielleicht auch einfach nicht verstanden aufgrund mangelnder Erfahrung in diesem Bereich).

Ja, Alu würde ich auch immer bevorzugen.

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#5

Beitrag von Yaman » 11.03.2021, 17:58

Die CNC 3018 (wenn es das Modell sein soll) gibt es direkt über aliexpress viel günstiger, z. B. mir Lieferung aus Polen innerhalb von 7 Tagen ohne Einfuhrumsatzsteuer und Zoll:

https://de.aliexpress.com/item/40000440 ... 5608%23197

Verbesserte Gleitlager für die Fräse:

https://de.aliexpress.com/item/10050020 ... hweb201603_

Verbesserte Z-Achse:

https://de.aliexpress.com/item/10050018 ... 16062%2357

Hier findest du einige Informationen zur Fräse:

https://docs.sainsmart.com/article/3jgt ... -resources

Mit welcher Software willst du die Fräse steuern? Im Lieferumfang ist eine GRBL-Software dabei. Estlcam kann die Steuerung meistens umprogrammieren und du kann dann auch Estlcam verwenden.

Info zu GRBL:

http://myhobby-cnc.de/wiki/doku.php?id= ... figuration

Abgesehen vom Aufbau brauchst du auch einige Zeit, um die Fräse in ihren Grenzen so gut wie möglich lauffähig zu machen. Das betrifft z. B. die elektronische Ansteuerung der Motoren. Hier findest du einige Artikel dazu:

https://softsolder.com/2019/09/19/cnc-3 ... f-madness/
https://softsolder.com/2019/08/28/cnc-3 ... step-mode/

Falls du GRBL zur Ansteuerung verwenden willst, sollten die GRBL-Parameter in der mitgelieferten Steuerung auch optimiert werden:

https://docs.sainsmart.com/article/9m0r ... l-settings

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#6

Beitrag von Fuchs » 12.03.2021, 14:07

Super Yaman, so etwas hilft schon mal weiter.

Tja, welche Software möchte ich einsetzen: keine Ahnung - ich habe nur ein Macbook, wahrscheinlich schränkt das schon stark ein.

Als erstes muss ich mich aber für eine 3018-Variante entscheiden.
Forderungen mittlerweile dafür sind:
- Aluprofile
- kein Lasermodul
- ausbaufähig, schön wäre eine Achse verlängern zu können, so das vielleicht ein ganzes Griffbrett drunter passt.

aliexpress kenne ich nur vom Hörensagen - ich bevorzuge sonst amazon, da ich von deren Service mehr als angetan bin.

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#7

Beitrag von Yaman » 12.03.2021, 14:22

Falls du Estlcam zur Steuerung verwenden willst, brauchst du einen PC. Ich habe einen alten iMac mit Bootcamp und Windows 7 an der Fräse. Für GRBL gibt es einige Mac-Programme.

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#8

Beitrag von jhg » 12.03.2021, 14:41

Bei einer CNC ist immer die Frage, wie groß das Fass ist, das man aufmachen möchte. Natürlich ist die Idee verlockend für 200€ sich da so ein "Dingelchen" hinzustellen. Aber dann fängt man an und schaut mal, was dafür so geboten wird:
- Die Mechanik ist eher "dürftig" ausgelegt (Führungen eher dünn und nur Wellen, Muttern sind für Belastungen bei 3D Druckern gedacht)
- Fräsmotor ist auch eher was für die Tonne
- Elektronik ist von der Leistung schlecht und auch von den Bauteilen (macht sich dann schnell in Schrittverlusten bemerkbar)
- Die Größe ist echt nur was für kleine Sachen wie Inlays etc. wobei man da auch schauen muss in wieweit man mit 0,6mm Fräsern genau in harten Materialien arbeiten kann.

Fazit: man gibt 200€ für das Grundgerät aus und muss dann noch einiges investieren, bis daraus eine brauchbare Fräse wird. Und du wirst mit ziemlicher Sicherheit sehr bald auf eine ordentliche Fräse schielen.

Als Alternative werfe ich mal die "Volksfräse" ins Spiel. Wenn ich da die Videos sehe, dann sieht das schon ganz ordentlich aus. Vorteil ist auch, dass man die direkt als Bausatz sich zusammenstellen kann - und die ist dann auch noch groß genug für Griffbretter etc.
https://www.unclephil.de/volksfr%C3%A4se-vf1/

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#9

Beitrag von darkforce » 12.03.2021, 15:09

Ich generiere den G-Code aus Fusion 360 mit dem GRBL Postprocessor und nutze Universal Gcode Sender zur Ansteuerung (läuft auch unter OSX) mit einem ausrangierten Laptop. Wenn der nicht zur Verfügung steht wäre ein Raspberry Pi oder ähnliches eine Option zur Ansteuerung, schließlich entseht in der Werkstatt doch meist so viel Dreck, dass ich meinen normalen Laptop nicht unbedingt zur Ansteuerung nutzen wollen würde.
jhg hat aber sicher recht, wenn du planst viel oder größere Sachen zu fräsen macht es sicherlich Sinn, sich nach etwas Robusterem umzuschauen. Für Kleinkram und wenn es nicht auf 100%ige Reproduzierbarkeit ankommt kann man mit der 3018 den Einstieg für deutlich unter 200 Euro finden. Grade wenn man man noch nicht in die CNC/CAM Welt reingeschnuppert hat kann man auch erstmal ein Gefühl dafür kriegen, ob es einem den Aufwand Wert ist sich in das Thema einzuarbeiten, denn es kostet erstmal doch ein wenig Mühe bis die ersten Stücke so aus der Fräse kommen wie man es sich vorstellt. Liegt einem aber dieser Workflow kann man mit einer vernünftigen, großen Fräse sicher vieles an anderem Werkzeug und Jigs einsparen.

Ich hoffe ich habe dich mit meinem Rant bezüglich der Lasermodule nicht komplett von Lasergravur und -schneiden abgebracht falls du vorher in die Richung was geplant hast. Es fühlt sich nur teilweise so an, als würde Lasersicherheit im Vergleich zu Strom und schnell drehenden Werkzeugen im Netz oft etwas stiefmütterlich behandelt. Wenn man dann sieht, dass wie bei der 3018 ein Klasse 4 Lasermodul ohne jeglichen Sichtschutz und Interlocks an jedermann ohne größere Warnung verkauft wird macht mir das ein wenig Bauchschmerzen. Das ist etwa so, als würde eine Handkreissäge mit einem Bausatz verkauft um sie schnell unter einem Stück Multiplex zu verschrauben um sie als Tischkreissäge zu benutzen. Funktioniert es prinzipiell? Irgendwie schon. Ist es sicher? Eher nicht. Und genau wie bei Tischkreissäge oder Fräse sind es eben nicht nur die offensichtlichen Gefahren der schnell drehenden, scharfen Teile die Lauern... So hab ich z.B. wenig Hemmungen den ganzen Tag neben einem offenen 100W CO2 Laser Aufbau zu arbeiten, während ich neben einem 1W Nd:YAG ohne Schutzbrille nicht gern rumstehen mag.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein vernünftig gesicherter Laserschneider ist ne tolle Sache, aber diese Bastellösungen sind in ungeschulter Hand ein "accident waiting to happen".

Viele Grüße
Johannes
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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#10

Beitrag von MusikMaxx » 12.03.2021, 19:25

Guten Abend,

heut zufällig gesehen, vielleicht interessant....

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 80-84-6443
Viele Grüsse

Martin

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#11

Beitrag von Fuchs » 15.03.2021, 09:21

@MusikMaxx: Danke, das hatte ich tatsächlich noch nicht gesehen. Hatte Ebay-Kleinanzeigen gar nicht auf dem Schirm. Ich denke, ich werde mir erstmal eine neue aussuchen und dann schauen, ob ich genau die evtl. dort bekomme. Die Idee ist schon mal prima.

@Jörg: Na super, da hast du mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt. Diese Volksfräse macht einen super Eindruck. Die werde ich tatsächlich mal durchkalkulieren. Andererseits sollte die geplante neue auch eher im Bereich 350€ liegen. Ich wollte da schon etwas bessere Komponenten nehmen. die ganz billige scheidet schon wegen dem "Plastikrahmen" aus.
Ich muss mal kalkulieren, vielleicht auch erst die "Kleine" und später dann die Volksfräse. Die "Kleine" könnte ich dann meinem Sohn vermachen der da auch recht interessiert drauf schielt.

@darkforce: so ein zusätzliches Lasermodul wäre erstmal nur ein nettes Gimmick. Dafür kenne ich mich auch viel zu wenig damit aus, so das ein Kauf von Anfang an eh nicht so schlau wäre.
Erstmal will ich mich rein auf die Fräserei konzentrieren.

Bisher ausgeschaut habe ich mir diese beiden:
https://www.amazon.de/Fräsmaschine-machine,TOPQSC-Steuerrouter-Holzschnitzerei-300x180x45mm/dp/B08H1S583F/ref=sr_1_6?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=Y9739HBFYL13&dchild=1&keywords=mini%2Bcnc%2Bfräse&qid=1615466857&refinements=p_76%3A419122031&rnid=419121031&rps=1&sprefix=Mini%2BCNC%2Caps%2C282&sr=8-6&th=1

https://www.amazon.de/Graviermaschine-A ... 82&sr=8-16

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#12

Beitrag von Yaman » 15.03.2021, 09:46

Hast du dir inzwischen überlegt, wie dein Workflow sein wird? Mit was willst du zeichnen, mit was den G-Code für die Fräse erstellen und mit was die Fräse steuern?

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#13

Beitrag von jhg » 15.03.2021, 10:54

Vielleicht ein ganz brauchbares Video zum Thema:
https://youtu.be/EsrabYq3ZVU

Der flasht die Fräse mit Estlcam, was ich für ein sehr einfach zu handhabendes CAM Programm halte. Die 50€ sind auf jeden Fall gut investiert.

Und als Tipp für ein sehr einfaches CAD Programm hier noch mal deltacad.com - für 40$ ein simples Programm mit allem was man so braucht (außer 3D - aber das macht alles auch kompliziert)

Was du bei den Kosten für die Fräse noch mit einrechnen solltest, wären auf jeden Fall noch ein paar Fräser! Vor allem die Dünnen :D :D

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#14

Beitrag von Fuchs » 15.03.2021, 16:46

@Yaman: leider noch nicht wirklich. Irgendwie war ich der Meinung, dass bei der Maschine mehr oder weniger alles dabei ist.
@Jörg: schönes Video, das macht mir schon Mut doch erstmal zu einer kleinen günstigen Variante zu greifen.
Und dieses deltacad gibt es auch für den Mac, bestens. :-)

Okay, mein Wissen sieht aktuell so aus.
- Ich erstelle eine 2D-Zeichnung mit z.B. deltacad
- Exportiere das Ergebnis in ein Format welches die CAM-Software lesen kann. Frage: welches Format ist das, wie heisst es?
Und jetzt beginnt mein Halbwissen:
- als CAM-Software gibt es z.B. candle für den MAC und Estlcam für Windows.
- diese Programme selbst steuern dann den eigentlichen Fräsvorgang indem sie irgendwie mit der Elektronikbox des 3018 verbunden werden. Wahrscheinlich per USB-Kabel.
- was genau ist dann GRBL? Das Interface-Protokoll mit der candle/Estlcam mit der Fräse kommunizieren?

Yaman hatte gefragt: "Mit was willst du zeichnen, mit was den G-Code für die Fräse erstellen und mit was die Fräse steuern?"

Da gibt es drei Punkte:
1. zeichnen: deltacad
2. G-Code erstellen: ???
3. Fräse steuern: ???

Punkt 2 oder 3 wird dann wohl z.B. estlcam erledigen. Was aber ist der andere Punkt?

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#15

Beitrag von Yaman » 15.03.2021, 21:54

Fuchs hat geschrieben:
15.03.2021, 16:46
- Ich erstelle eine 2D-Zeichnung mit z.B. deltacad
- Exportiere das Ergebnis in ein Format welches die CAM-Software lesen kann. Frage: welches Format ist das, wie heisst es?
Anstatt Deltacad verwende ich QCAD Pro, da es das auch für Mac OSX gibt. Es gibt es auch in einer kostenlosen Version:

https://qcad.org/de/

Estlcam kann z. B. diese Formate importieren: DXF, SVG, STL, PNG, GIF, JPG, wobei DXF, SVG, STL die Formate für die Vectorzeichnungen sind.
Fuchs hat geschrieben:
15.03.2021, 16:46
- als CAM-Software gibt es z.B. candle für den MAC und Estlcam für Windows.
- diese Programme selbst steuern dann den eigentlichen Fräsvorgang indem sie irgendwie mit der Elektronikbox des 3018 verbunden werden. Wahrscheinlich per USB-Kabel.
- was genau ist dann GRBL? Das Interface-Protokoll mit der candle/Estlcam mit der Fräse kommunizieren?
Im Unterschied zu Candle erzeugt Estlcam aus den Zeichnungen auch die Fräsparameter in Form des G-Codes. Die Fräsparameter sind z. B.: welche Linie deiner Zeichnung wird mit welchem Fräser (Art, Durchmesser, etc.), wie schnell (Vorschub), mit welcher Tiefe (Zustellung), in wieviel Durchgängen, mit welcher Drehzahl und in welcher Art gefräst. Diese Werte musst du aber definieren.

Candle kann nur G-Code importieren und editieren. Du brauchst also zusätzlich ein Programm, dass aus deinen Zeichnungen G-Code generiert (G-Code Postprozessor).

GRBL ist eine Open Source Software auf Arduino-Basis, welche G-Code Befehle in Steuerbefehle für die Schrittmotoren der Fräse umwandelt.

Die Steuerplatine an der Fräse enthält einen Arduino-Prozessor mit der GRBL-Software und wird per USB verbunden. Candle würde z. B. dann den G-Code an den Arduino senden, der dann die Schrittmotoren ansteuert.
Mit Estlcam geht das auch, allerdings programmiert Estlcam den Arduino mit einer eigenen Steuersoftware um. Falls du mal einen Laser verwenden willst, musst du dann wieder GRBL auf den Arduino speichern.
Leider gibt es Estlcam nur für PC.

Es gibt eine freie browserbasierte CAD/CAM Software (auch für Mac), die auch mit GRBL funktioniert:
https://www.inventables.com/technologies/easel
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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#16

Beitrag von Fuchs » 16.03.2021, 17:55

@Yaman: herzlichen Dank!
Langsam wird es etwas klarer.
Also mit deltacad oder qcad wird die 2D-Zeichnung erstellt.
Will ich estlcam verwenden brauche ich noch einen Windows-Rechner und die Firmware im 3018-Controller (Arduino mit GRBL als OS) wird neu geflasht. estlcam kann quasi G-Code erzeugen und funktioniert prima mit dem geflashten Controller.

Variante 2 setzt auf MacOS, da wird dann zwischen dem CAD-Programm und candle noch ein Programm benötigt welches G-Code erzeugt mit dem dann candle gefüttert wird. Hier muss der Controller nicht geflasht werden, er erhält seine Daten von candle.

Variante 3 wäre easel - da ist noch nicht so richtig klar was genau das ist. Laut Homepage ein tolles Programm. :-)
Sieht aber so aus, als ob easel CAD-Funktionaliät hat und damit direkt der 3018-Controller gefüttert werden kann. Man spart sich deltacad/qcad und auch candle, sowie das noch unbekannte Programm zum G-Code erzeugen.

Wenn dem so ist wäre natürlich Variante 3 die einfachste, zumal das Programm auch kostenlos ist.
Da wird es aber einen Haken geben denn estlcam wird ja wohl sehr sehr oft benutzt. Und das wird ja seinen Grund haben.

Gruß,
Axel

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#17

Beitrag von Yaman » 16.03.2021, 21:26

Fuchs hat geschrieben:
16.03.2021, 17:55
Also mit deltacad oder qcad wird die 2D-Zeichnung erstellt.
Will ich estlcam verwenden brauche ich noch einen Windows-Rechner und die Firmware im 3018-Controller (Arduino mit GRBL als OS) wird neu geflasht. estlcam kann quasi G-Code erzeugen und funktioniert prima mit dem geflashten Controller.
Genau, oder du installierst auf dem Mac mit Bootcamp Windows oder als Virtual Machine mit VMware. Ich habe auf einem alten iMac mit Bootcamp Windows 7 installiert und darauf läuft dann Estlcam. Da QCAD auch auf Windows läuft, kann ich dann auch noch Korrekturen an der Zeichnung vornehmen, wenn ich will.
Fuchs hat geschrieben:
16.03.2021, 17:55
Variante 2 setzt auf MacOS, da wird dann zwischen dem CAD-Programm und candle noch ein Programm benötigt welches G-Code erzeugt mit dem dann candle gefüttert wird. Hier muss der Controller nicht geflasht werden, er erhält seine Daten von candle.
Exakt.
Fuchs hat geschrieben:
16.03.2021, 17:55
Variante 3 wäre easel - da ist noch nicht so richtig klar was genau das ist. Laut Homepage ein tolles Programm. :-)
Sieht aber so aus, als ob easel CAD-Funktionaliät hat und damit direkt der 3018-Controller gefüttert werden kann. Man spart sich deltacad/qcad und auch candle, sowie das noch unbekannte Programm zum G-Code erzeugen.
Easel ist ein CAD/CAM Programm, also kannst du damit sowohl die Zeichnung erstellen, als auch die Fräsparameter erzeugen. Das Programm ist eigentlich für die hauseigenen Fräsen gedacht, aber es gibt auch eine Exportfunktion für GRBL.
Fuchs hat geschrieben:
16.03.2021, 17:55
Wenn dem so ist wäre natürlich Variante 3 die einfachste, zumal das Programm auch kostenlos ist.
Da wird es aber einen Haken geben denn estlcam wird ja wohl sehr sehr oft benutzt. Und das wird ja seinen Grund haben.
Der Haken ist, es läuft im Browser und die Daten sind ähnlich wie bei Fusion 360 auf dem Server des Herstellers.
Für Estlcam spricht die einfache Bedienung, der Funktionsumfang und der Preis.

Die 4. Variante wäre die, welche darkforce oben erwähnt hat: Fusion 360 mit GRBL-Postprozessor (läuft auch unter Mac OSX). Allerdings ist die Lernkurve für Fusion 360 sehr steil, zumal du für deine Anforderungen nur einen Bruchteil davon benötigst. Das Programm ist für 3D-Konstruktion und du brauchst für deine Anforderungen nur 2D.

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#18

Beitrag von jhg » 16.03.2021, 22:40

Die Nummer mit Fusion solltest du dir gut überlegen. Ich behaupte mal, dass mir technische Zeichnungen einigermaßen vertraut sind. Ich hab mal Werkzeugmacher gelernt und finde mich in allem was 2D angeht gut zurecht. Ich habe mich zwangsweise ein wenig in Fusion eingearbeitet um ein paar 3d Sachen zu machen. Der Aufwand dabei ist erheblich höher und wird dich viele Stunden Einarbeitungszeit kosten. Dazu kommt noch der Postprozess, mit dem man sich auch noch mal eingehend befassen müsste um da ordentliche Ergebnisse herauszubekommen. Ich weiß, dass das alles geht - ist mir aber zu aufwändig.

Fusion ist in der freien Version auch nur für 10 aktive Zeichnungen geeignet.

Insofern bleibe ich dann für meine Zwecke lieber bei den einfachen Tools um schnell ein Ergebnis zu bekommen.

Bei Easel habe ich mich interessehalber mal angemeldet. Bei meinem Account steht, dass ich 30 Tage frei habe, danach muss ich bezahlen. Das was an Zeichentools so zu finden ist, sieht für mich aber sehr überschaubar aus - kompliziertere Sachen gehen damit nicht.
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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#19

Beitrag von Yaman » 17.03.2021, 09:20

Ich hatte Variante 5 völlig vergessen: Carbide Create. CAD/CAM-Programm, gibt es für Mac und Windows, kostenlos, nicht Cloud-basiert, generiert passenden G-Code, da es für die hauseigenen Fräsen verwendet wird, die auch mit GRBL laufen.
Du kannst mit dem Programm selbst zeichnen (2.5 D), aber auch Zeichnungen in den Vektorformaten DXF und SVG importieren.

https://carbide3d.com/carbidecreate/

Es richtet sich an Einsteiger im Bereich CNC, deshalb auch eine gute Anleitung mit Videos: https://docs.carbide3d.com/assembly/car ... tutorials/
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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#20

Beitrag von Prof.Sack » 10.07.2022, 10:52

weitere Möglichkeiten+Hinweise:


Workflow
- freecad:partdesign/part
- freecad:path (gen. cnc)
- grblControl -> cnc-Maschine


Software
- 3018pro FW:grbl-0.9
  • - grblControl 0.8x ...
  • - freecad
- 3018pro FW:grbl-1.1
  • - grblControl 1.1.7x 2.1 (candle)
  • - freecad



Hardware
- wenn 3018, dann 3018pro (stabiler)
- Hartholz nicht geeignet
- Bestellung über Shop in Eu, oder banggood(cz)
  • - Amazon nur für erfahrene/mutige Nutzer
  • - Eu plugin
- stabile, ebene Unterlage verwenden (Werkbank)
- vor Beginn Schraubensitz prüfen
- vor Beginn Leichtgängigkeit der Achsen prüfen
(Kabel vom Servo abziehen, Achse von Hand bewegen, Kabel stecken)
- Zubehör
  • - Endschalter: kann sein, muss nicht
  • - vor ausschalten eingeben: x0y0
  • - Satz ER11
  • - Satz Fräser
  • - Steuermodul LCD Bildschirm: nötig wenn man kein Laptop anschliessen möchte
  • - Mist-Coolant-Lubrication-Spray-System

weitere Hinweise in den einschlägigen Foren.

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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#21

Beitrag von Yaman » 10.07.2022, 11:13

Prof.Sack hat geschrieben:
10.07.2022, 10:52
- Hartholz nicht geeignet
  • - Mist-Coolant-Lubrication-Spray-System
Interessant: nicht für Hartholz geeignet, aber für Metall (oder wofür die Kühlung?).

Prof.Sack
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Re: Mini CNC 3018, aber welche?

#22

Beitrag von Prof.Sack » 10.07.2022, 18:42

Mist-Coolant-Lubrication-Spray-System gibt es auch mit Luft.
Spanabtransport.

Es geht auch mit Hartholz und Alu, aber es ist nicht geeignet.

Prof.Sack

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