Concrete CNC

Moderatoren: jhg, Izou

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#76

Beitrag von Rallinger » 30.09.2020, 08:23

100WChris hat geschrieben:
29.09.2020, 21:37
Haha, weiß nicht, ob Du das wirklich sehen möchtest :shock: Das ist so rudimentär und behelfsmäßig gelöst…
Aber geh, schaut doch super aus! Hat was von Gorch Fock (ähm, ich mein ... wenn die mal fertig restauriert ist, natürlich (whistle) :lol: )

Scherz beiseite. Dank dir, das bringt mich weiter. Jetzt weiß ich zumindest, dass ich das so nicht werde machen können. Bei mir ist die Ausgangslage eine andere, denn ich habe wesentlich weniger Luft in Richtung der Z-Achse. Meine Maschine wird auf 1,40m hoch kommen, aber auf 2m Höhe befindet sich dann schon die Kellerdecke. 60cm Luft (abzüglich der Befestigung) bei einem Verfahrweg von 100cm ... da hab ich meine Befürchtung dass das Kabel bei Y=0 zu weit durchhängt und sich dann beim Vorwärtsfahren irgendwo einhängt. Das muss ich anders lösen. (think)

Ist aber auch egal. Eine schlaue (und auf meine Situation übertragbare) Lösung hätte mir ggf geholfen die benötigten Kabellängen zu kalkulieren und etwas Weg einzusparen. Ich hab halt die Situation dass ich nicht nur 3 Adern brauche um den Motor anzusprechen, sondern zusätzlich auch noch 6 Adern, um den Loop zwischen Encoder und Endstufen wieder zu closen.

Meine Schrittmotor-Kits sind gestern geliefert worden. Schauen prima aus soweit. Aber leider liegen halt völlig ungeschirmte Kabel bei, das ist eher suboptimal (war aber bei dem Preis auch eher zu erwarten). Das Ganze dann durch geschirmte, schleppkettentaugliche Kabel zu ersetzen, das geht ganz schon ins Geld ...

Aber ich werde das Ganze jetzt erstmal vertagen und die Kabel einfach "auf Zuwachs" kaufen. Ich hab inzwischen eine relativ günstige Quelle gefunden. Falls jemand Bedarf haben sollte: IGUS hat eine "Resterampe", und dort werden Reststücke diverser "Chainflex" Kabel (explizit schleppkettentauglich) zu relativ günstigen Konditionen vertickt.
https://www.igus.de/info/leitung-restbestand

Benutzeravatar
100WChris
Ober-Fräser
Beiträge: 710
Registriert: 24.02.2015, 10:44
Hat sich bedankt: 139 Mal
Danksagung erhalten: 277 Mal

Re: Concrete CNC

#77

Beitrag von 100WChris » 30.09.2020, 16:38

Hi Ralf,
schau mal hier in dem Video bei 3:30. Vielleicht ist das eine schlaue Lösung…
https://www.youtube.com/watch?v=p3Urts-h3Lo
beste Grüße
Chris

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#78

Beitrag von Rallinger » 30.09.2020, 17:09

100WChris hat geschrieben:
30.09.2020, 16:38
Vielleicht ist das eine schlaue Lösung…
Schaut gut aus, danke. Aber ich denke das ist weitaus aufwändiger und vor allem teurer als Energieketten. Die werden es dann wohl werden (zumindest wenn MEIN Provisorium nicht funktionieren sollte).

Sowas ähnliches brauch ich dann aber für das Netzkabel des Fräsmotors. Das möchte ich nicht in den Schleppketten verlegen.
(think) Vielleicht ein Drahtseil an der Decke mit mehreren Seilrollen. Ich hab mir auch schon überlegt, eine dieser Spinnen für Duschvorhänge zweckzuentfremden 8) :lol:

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#79

Beitrag von Rallinger » 04.10.2020, 12:10

So, ständig nur Bilder von Epoxy-Matschepampe ist auch langweilig. Drum geht's hier mit ein wenig Elektronik weiter. Baustellen gibt's an dieser Maschine ja schließlich mehr als genug ...

Ich hatte mir in der letzten Zeit diverseste Gedanken zum Thema "Aufbau eines Schaltschranks" gemacht. Unter anderem was das Gehäuse selbst angeht. Normale Schaltschränke waren mir zu teuer und von der Bauform her zu unpraktisch. Meine Überlegung war bald, stattdessen ein PC-Gehäuse zu verwenden (an Computerschrott mangelt es bei mir nicht ...). Tja, und da bin ich mal wieder bei Apple gelandet ...
Apple Powermac G5 Gehäuse ...
Apple Powermac G5 Gehäuse ...
... und Innenleben.
... und Innenleben.
Der Rechner ist 15 Jahre alt und war mal Apples Flaggschiff. 2 CPU's mit je 2,0 Ghz (Dual-CPUs gab's damals noch nicht), dazu 1,5Gb Arbeitsspeicher, 128Mb Video-RAM, 400 MHz Bus-Geschwindigkeit ... heute hat jedes Telefon mehr Rechenleistung, aber damals war das der absolute Killer, und unerschwinglich (Neupreis ca. 5000$ :shock: ).

Nun werden ja Macs auch gebraucht nicht gerade für einen schlanken Taler gehandelt. Der G5 macht aber eine relative Ausnahme. Wir reden hier von dem letzten Pro Rechner, bevor Apple auf Intel Prozessoren umgestiegen ist. Da die aktuellen Versionen aber einen Intel-Prozessor voraussetzen, läuft auf dieser Kiste maximal Mac OS X 10.5 (aktuell = 10.15) – und damit ist er, obwohl voll funktionsfähig, für vernünftiges Arbeiten nicht zu gebrauchen. Ergo: der Rechner wird kernsaniert.

Auf die Gefahr hin, dass ihr mich für einen Steve-Jobs-Jünger haltet ... beim Auseinanderbauen dieser Mühle habe ich mal wieder verstanden, warum diese Apple-Rechner dermaßen teuer sind. Dem gegenüber steht einfach eine Qualität und Detailverliebtheit, die ihresgleichen sucht. Hier mal ein paar Impressionen:
CPU-Platine mit Kühlkörper (1 von 2) ...
CPU-Platine mit Kühlkörper (1 von 2) ...
... und das Ganze auseinander gebaut (der kleine Kühlkörper bekommt ein zweites Leben) ...
... und das Ganze auseinander gebaut (der kleine Kühlkörper bekommt ein zweites Leben) ...
Das Schaltnetzteil war wohl eins der Schwachstellen am G5. Aber immerhin ...
... ein EMI-Filter am Eingang, der wird auch weiterverwendet.
... ein EMI-Filter am Eingang, der wird auch weiterverwendet.
Insgesamt habe ich gute zwei Stunden gebraucht, um alle Komponenten, die penibelst aufgeräumt und verschraubt waren, aus dem Gehäuse zu entfernen. Ich habe schon diverse Computer zusammengebaut. Aber das Ding ist wirklich unglaublich gut gemacht!

Und so schaut das entkernte Gehäuse nun aus (das Lochblech vorne und hinten habe ich mit Alu-Klebeband verschlossen):
20201004_112121.jpg
20201004_112141.jpg
2 (von insgesamt 8) Lüftern im Gehäuse - diese werden weiterverwendet.
2 (von insgesamt 8) Lüftern im Gehäuse - diese werden weiterverwendet.
Ach ja, eins noch ... im Vorfeld (aber erst nachdem ich bei Ebay mein Gebot abgegeben habe) hatte ich mir einige Sorgen bezüglich der Erdung des Alu-Gehäuses gemacht. Dieses besteht ja aus 3mm dicken Aluminium (perfekt für Schirmung), aber eben aus eloxiertem Alu (eher nicht so gut für die Schirmung, da die Eloxalschicht nicht leitet). Nun, ich hätte es mir denken können - da hat Apple mitgedacht.

Das komplette Gehäuse ist rundum elektrisch leitend aufgebaut (sämtliche Schrauben greifen in den leitenden Kern der Aluplatten). Ich habe das komplette Gehäuse durchgemessen, und bekomme überall zwischen 0,2 bis maximal 2,4 Ohm Widerstand. Selbst die herausnehmbare Seitenwand ist so angebracht, dass sie mit lediglich 10,4 Ohm Widerstand zum Hauptgehäuse leitet.

Noch ein nettes Detail zum Abschluss:
Motherboard Befestigung
Motherboard Befestigung
Die kleinen Abstandhalter zur Befestigung stellen ebenfalls einen elektrischen Kontakt zum Gehäuse her. Die Montageplatte für meine Komponenten wird also automatisch, ohne weitere Kabelverbindung, gleich mit geerdet sein. Sagte ich schon, dass dieses Gehäuse wirklich gut gemacht ist?

Fazit: für das Teil habe ich insgesamt 45 Euro gezahlt. Und die waren wirklich gut angelegt. Hier können diverse Bauteile für eine CNC-Steuerung weiterverwendet werden (z.B. EMI-Filter = 13 Euro aufwärts, Kühlkörper, Lüfter ...), was den Kostenvorteil gegenüber einem gleich großen Schaltschrank (ca. 60 Euro) noch weiter vergrößert. Und dann ist da der Stylefaktor ... (dance a) aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten ... :D
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rallinger für den Beitrag:
Titan-Jan

Benutzeravatar
Titan-Jan
Luthier
Beiträge: 2989
Registriert: 24.06.2011, 14:01
Wohnort: Bodensee, Kreis Konstanz
Hat sich bedankt: 811 Mal
Danksagung erhalten: 363 Mal
Kontaktdaten:

Re: Concrete CNC

#80

Beitrag von Titan-Jan » 05.10.2020, 12:27

Mir geht's mit Apple ähnlich wie mit Ikea und Lego: Das Produkt ist super aber die Firma, das Image und die Fanboys dahinter sind mir schrecklich unsympathisch.
Kaufe ich bei Ikea und Lego? Ja... weil ich eben das Produkt gut finde. Aus dieser Perspektive begeistert mich dein obiger Post fast schon. Klingt wirklich richtig gut, super Idee von dir!!!

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#81

Beitrag von Rallinger » 12.10.2020, 18:57

Eigentlich liebe ich Herausforderungen. Uneigentlich ist D-Sub-Buchsen löten eine echte Sträflingsarbeit. Aber jetzt hab ich ja genügend Gelegenheit zum Üben ...
20201012_184633.jpg

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#82

Beitrag von Rallinger » 25.10.2020, 09:28

Guten Morgen,
ich habe ein Problem mit dem Anschluss der Schrittmotor-Treiber an meine Steuerung. (think)
Mir geht es nur um PUL bzw STEP, DIR und ENA - Alarm möchte ich nicht anschließen.
BOB-Ausgang / Treiber Eingang
BOB-Ausgang / Treiber Eingang
Am BOB habe ich pro Achse nur einen GND-Port. Ist es korrekt, wenn ich vom BOB nur eine GND-Ader zum Schrittmotortreiber führe, und die Negativ-Anschlüsse am Schalter überbrücke?

Zum anderen ist die Anleitung für den Anschluss der Treiber leider ein wenig kryptisch. Den Schrittmotortreibern lagen jeweils zwei Widerstände bei (1,5k). Laut Anleitung habe ich zwei verschiedene Möglichkeiten, den Treiber anzuschließen:
Anleitung zum Anschluss
Anleitung zum Anschluss
Ich hab ein Verständnisproblem, ob ich beide Anschlussmöglichkeiten verwenden kann - oder ob ich unter bestimmten Voraussetzungen entweder/oder anschließen muss. Letztlich muss ich aber auch nicht alles verstehen. Für mich ist nur ausschlaggebend zu wissen, welche Möglichkeit von beiden für mich die richtige ist. 8)

Meine Vermutung wäre, dass es folgendermaßen geht (so wärs mir am liebsten):
So korrekt?
So korrekt?
Sollte jedoch das "Common anode wiring" das für mich Richtige sein ... da kapier ich leider wenig bis nix. Könnte mir bitte in diesem Fall jemand einen Tipp geben, was ich da konkret wo anschließen soll? Vielen Dank!

raumneun
Holzkäufer
Beiträge: 161
Registriert: 22.10.2012, 09:50
Hat sich bedankt: 28 Mal
Danksagung erhalten: 37 Mal

Re: Concrete CNC

#83

Beitrag von raumneun » 25.10.2020, 18:43

Hallo Ralf,
hast du einen Schaltplan von deinem BOB, zumindest von den Ausgängen?
Mit welcher Spannung arbeitet dein Board?
Der Unterschied zwischen "common anode" und "common cathode", wie JMC das nennt, ist einfach nur, ob +VCC oder GND geschaltet wird. Was du brauchst, hängt von dem Treiber/Ausgang auf dem BOB ab. Da du nur einen GND hast, würde ich davon ausgehen, dass du auch mut dem von dir gezeichneten Schema arbeiten kannst. Testen kannst du das, indem du dir Spannung von einem DIR Kanal zu GND misst. Wenn du die Richtung des Kanals in der Steuerung wechselst, sollte die Spannung zwischen +VCC und 0V wechseln. Dann kannst du einfach so anschließen, wie gezeichnet.
Da die JMC Treiber offensichtlich Optokoppler am Eingang haben, musst du aber dafür sorgen, dass im aktiven Zustand etwa 6-10 mA fließen, das sollte reichen. Ob du also einen zusätzlichen Vorwiderstand brauchst, hängt vom Wert des eingebauten Widerstandes und deiner Spannung ab. Bei meinen JMCs ist das so, dass der interne Vorwiderstand für 5V Logik ausgelegt ist und man zusätzliche Widerstände nur braucht, wenn man 12 oder 24V verwendet. Wie gesagt, was zählt ist der Strom, damit die LED im Optokoppler leuchtet, aber nicht gegrillt wird ;)
Viele Grüße
Max

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#84

Beitrag von Rallinger » 26.10.2020, 09:14

Hallo Max, vielen Dank für deinen Input. Dann weiß ich jetzt schon mal dass ich nicht viel weiß 8)
raumneun hat geschrieben:
25.10.2020, 18:43
hast du einen Schaltplan von deinem BOB, zumindest von den Ausgängen?
Mit welcher Spannung arbeitet dein Board?
Einen Schaltplan gibt's leider nicht. Es handelt sich dabei um das "Open CNC Shield". Eine relativ neue Opensource Geschichte auf der Basis des etwas bekannteren "Tillboard" (kursiert im Zusammenhang mit der MPCNC). Es gibt Gerber-Files zum Download, die ich mir habe produzieren lassen. Aber leider keinen detaillierten Schaltplan. Ich wollte das Ganze eigentlich erst vorstellen, wenn ich es am Laufen habe, aber ...
https://blog.altholtmann.com/open-cnc-shield/

Das Board füttere ich mit 24V. Es sind zwei Stepdown-Konverter enthalten, die auf 12V bzw 5V herunterregeln. Über Jumper lässt sich einstellen, welche Spannung auf welchen Ausgängen (8 Ausgänge zusammengefasst auf 2 Blöcke) ausgegeben wird. Für die Schrittmotoren habe ich keine Regelung gefunden. Vermutlich liegen also hier die 24V an, die ich in das Board reingebe.

Ich hab das gerade in der betreffenden Facebook-Gruppe angefragt und werde ggf auch den Entwickler direkt anschreiben. Dann soll mir der Hersteller der Treiber sagen, welche Vorwiderstände ich brauche.
raumneun hat geschrieben:
25.10.2020, 18:43
Der Unterschied zwischen "common anode" und "common cathode", wie JMC das nennt, ist einfach nur, ob +VCC oder GND geschaltet wird. Was du brauchst, hängt von dem Treiber/Ausgang auf dem BOB ab. Da du nur einen GND hast, würde ich davon ausgehen, dass du auch mut dem von dir gezeichneten Schema arbeiten kannst. Testen kannst du das, indem du dir Spannung von einem DIR Kanal zu GND misst. Wenn du die Richtung des Kanals in der Steuerung wechselst, sollte die Spannung zwischen +VCC und 0V wechseln. Dann kannst du einfach so anschließen, wie gezeichnet.
Super Tipp, vielen Dank! Ich kann das leider im Moment nicht messen, da ich noch auf Bauteile warte, um das Board fertigstellen zu können (Dioden falsch bestellt ...). Mach ich dann aber in jedem Falle so wie du es beschrieben hast.
raumneun hat geschrieben:
25.10.2020, 18:43
Da die JMC Treiber offensichtlich Optokoppler am Eingang haben, musst du aber dafür sorgen, dass im aktiven Zustand etwa 6-10 mA fließen, das sollte reichen. Ob du also einen zusätzlichen Vorwiderstand brauchst, hängt vom Wert des eingebauten Widerstandes und deiner Spannung ab. Bei meinen JMCs ist das so, dass der interne Vorwiderstand für 5V Logik ausgelegt ist und man zusätzliche Widerstände nur braucht, wenn man 12 oder 24V verwendet. Wie gesagt, was zählt ist der Strom, damit die LED im Optokoppler leuchtet, aber nicht gegrillt wird ;)
Die Treiber sind von Lichuan, nicht von JMC. Aber das ist ja egal. Klingt alles sehr logisch. Ich hab mich schon gefragt, warum es diese Widerstände überhaupt braucht ... wenigstens da bin ich jetzt ein wenig schlauer. Danke!

Nachdem vom Hersteller Widerstände mit 1,5k beigelegt wurden, werden das wohl die richtigen sein. Aber ich frage zur Sicherheit nochmal direkt bei Lichuan nach, sobald ich weiß mit welcher Spannung ich es aufseiten des BOB zu tun habe.

Bissl ärgerlich, denn solange ich auf die restlichen Bauteile für das BOB warte, wollte ich eigentlich schon mal die letzten Kabel konfektionieren. Um dann gleich loslegen zu können. Aber egal. Eine CNC zu bauen ist eh Langstrecke ... :lol:

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#85

Beitrag von Rallinger » 01.11.2020, 15:39

Ich komme mir zwar gerade ein wenig lahmarschig vor, da @jhg eine komplette CNC-Maschine in weniger Zeit baut, als ich für einen Schaltschrank brauche ... aber gut, so hab ich mehr vom Bau :lol: Und immerhin ist der Schaltschrank jetzt fertig. Also, hoffe ich zumindest. Bevor ich da zum ersten Mal Strom drauf gebe, werde ich zur Sicherheit nochmal sämtliche Verbindungen prüfen. Nicht, dass ich da irgendwo einen Dreher reingebracht habe. Einstweilen schaut das Dingens jetzt so aus:
Ein Mac mit komischem Einschalter ...
Ein Mac mit komischem Einschalter ...
... und ungewöhnlichen Anschlüssen?
... und ungewöhnlichen Anschlüssen?
Das Innenleben ...
Das Innenleben ...
Die 230V Verteilerecke
Die 230V Verteilerecke
Ground-Control für die Schirmung der Kabel
Ground-Control für die Schirmung der Kabel
Alles schön beschriftet, man will sich ja auskennen
Alles schön beschriftet, man will sich ja auskennen
Und das BOB
Und das BOB
In Sachen Breakoutboard habe ich mich für das "Open CNC Shield" entschieden. Ein relativ neues Opensource Projekt aus der MPCNC-Ecke. Das Teil hat gegenüber dem Estlcam-Klemmenadapter ein paar Vorteile, die mich interessiert haben. Insbesondere:
  • Kompatibel mit Estlcam, LinuxCNC und (Laser-)GBRL
  • Autosquare-Funktion (praktisch bei zwei Motoren auf der Y-Achse)
  • Möglichkeit, auf sehr einfache und kostengünstige Weise eine umfangreiche Handsteuerung aufzubauen (die Teile dafür sind schon unterwegs)
  • Direkter Anschluss von PWM-Gehäuselüftern ans Board
Hier eine kurze Vorstellung:
https://youtu.be/Iko8FsaWN8k
Oder ausführlicher hier: https://blog.altholtmann.com/open-cnc-shield/

So, und jetzt ran ans Multimeter. Ich bin ein wenig nervös. Das sind gefühlt drei Millionen Verbindungen ...

Benutzeravatar
Yaman
Luthier
Beiträge: 3226
Registriert: 17.06.2016, 12:43
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 375 Mal
Danksagung erhalten: 1005 Mal

Re: Concrete CNC

#86

Beitrag von Yaman » 01.11.2020, 16:52

Rallinger hat geschrieben:
01.11.2020, 15:39
Ich komme mir zwar gerade ein wenig lahmarschig vor, da @jhg eine komplette CNC-Maschine in weniger Zeit baut, als ich für einen Schaltschrank brauche.
Dafür hast du den schönsten Schaltschrank :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Yaman für den Beitrag:
atomicxmario

Benutzeravatar
jhg
Moderator
Beiträge: 2470
Registriert: 25.04.2010, 14:43
Wohnort: Hohenlimburg
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 789 Mal
Kontaktdaten:

Re: Concrete CNC

#87

Beitrag von jhg » 01.11.2020, 18:15

Rallinger hat geschrieben:
01.11.2020, 15:39
Ich komme mir zwar gerade ein wenig lahmarschig vor, da @jhg eine komplette CNC-Maschine in weniger Zeit baut, als ich für einen Schaltschrank brauche ...
Nur keine Hektik! Normalerweise wäre ich in der vergangenen Woche auf einer Tagung gewesen. Die fiel Dank Corona aus. Dann hatte ich eine Woche Urlaub mit meiner Holden in Schleswig Holstein gebucht - den habe ich storniert als Hagen die 50er Marke gerissen hatte und SH einen Einreisestopp verhängt hatte. Also war ich jetzt die vergangenen Tage ziemlich lange im Keller und hab das Biest aufgebaut.

Das mit der ganzen Verdrahtung kann ich nachfühlen. Gefühlt 100.000 Kabel müssen irgendwie richtig zusammengesteckt werden. Meine Frau fragte zwischendurch, ob ich denn wüsste was ich tue - (think) - meistens! :D :D

Aber nur mal so eine Frage zu den Handsteuerung: Wenn du die mit allen Teilen als Funkfernbedienung aufbaust, dann ist die doch auch nicht viel billiger als die von Estlcam - oder?

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#88

Beitrag von Rallinger » 01.11.2020, 18:24

jhg hat geschrieben:
01.11.2020, 18:15
Aber nur mal so eine Frage zu den Handsteuerung: Wenn du die mit allen Teilen als Funkfernbedienung aufbaust, dann ist die doch auch nicht viel billiger als die von Estlcam - oder?
Ich werd sie als Kabelversion aufbauen. Funk ist mir da ein wenig zu unsicher. Ich hab jetzt für alle Bauteile, Platinen und Gedöns (für BOB & Fernbedienung) ca. 120 € auf den Tisch gelegt. Also knapp die Hälfte wie bei Estlcam. Wenn's funktioniert ...

Hier eine Vorstellung der Steuerung (ich werd's ohne Minimalmengenschmierung aufbauen):
https://youtu.be/2G6Wo-OEwiM
Hier eine einfachere und nochmals günstigere Variante:
https://youtu.be/xhlzCxVod8w
Und wer will als kabellos:
https://youtu.be/sxZW3JkeWwc

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#89

Beitrag von Rallinger » 02.12.2020, 09:06

Ich hab mich jetzt doch gegen einen Mafell Fräsmotor und für eine China-Spindel entschieden. Hauptsächlich aus Kostengründen. Das Paket wurde mir aus Polen geliefert, d.h. kein Zoll und keine Umsatzsteuer. Unterm Strich 286 Euro für Spindel, Frequenzumrichter und einen Satz ER20 Spannzangen. Mit einem Fräsmotor wäre ich bei deutlich über 500 Euro gelandet.

So schaut das gute Dingens aus:
2.2kW Chinaspindel
2.2kW Chinaspindel
Das Teil macht einen sehr robusten Eindruck - mit 4,8kg ein echter Oschi. Positiv: entgegen vieler Räubergeschichten ist die Spindel bestens geerdet. Widerstand zwischen Spannzange und Erdungspin liegt bei 0,3Ohm. Damit lässt es sich auch ohne zusätzliche Maßnahmen mit einem Kantentaster arbeiten. Schön!

Ein wenig Verwirrung gibt's aber doch:
Eene, Meene, Miste - welches Kabel kommt wo hin?
Eene, Meene, Miste - welches Kabel kommt wo hin?
Nach allem was ich von HF-Spindeln verstanden habe laufen die auf drei Phasen U/V/W plus Erdung. Aber wo liegen die? Und was machen die anderen Pins?

Die Luft, beim Verkäufer nachzufragen, hätte ich mir sparen können. Die haben offenbar noch nicht mal die Frage verstanden (so schlecht ist mein Englisch nicht). Nach einigem Gesuche und Dank Google Translate habe ich mich aber bis zu der Firma durchgehangelt, die diese Spindel tatsächlich produziert - und mir von dort ein Schaltbild heruntergeladen.

Was die beiden "übrigen" Pins machen weiß ich jetzt zwar noch immer nicht. Vermutlich gar nichts - es gehen nur drei Kabel zum Stecker. Wenigstens weiß ich dank des PDF mit hoher Sicherheit, wo U/V/W hinmüssen. Hier im Anhang, falls jemand mit derselben Spindel liebäugeln sollte.

Frage: kann ich da was kaputt machen, falls die U/V/W Belegung je falsch sein sollte? Lässt sich das irgendwie überprüfen, ohne das komplette Gerät zu zerlegen?
Dateianhänge
GDZ80X73-2.2_2.pdf
Datasheet Chinaspindel
(416.35 KiB) 93-mal heruntergeladen

Benutzeravatar
KNGuitars
Ober-Fräser
Beiträge: 716
Registriert: 28.02.2017, 10:30
Wohnort: Österreich/Steiermark
Hat sich bedankt: 337 Mal
Danksagung erhalten: 130 Mal

Re: Concrete CNC

#90

Beitrag von KNGuitars » 02.12.2020, 10:04

netter motor (hab den selben) (dance a)

kaputtmachen kannst du eigentlich nix, kann nur passieren dass der motor in die falsche richtung dreht
bei den pins kannst du einfach mit einem ohmmeter rausmessen wo die wicklungen angeschlossen sind

die seite von estlcam hat mir sehr bei der inbetriebnahme von meiner china-spindel geholfen:
https://www.estlcam.de/chinaspindel.php

:!: achja, bei den arbeiten herrscht lebensgefahr, man sollte schon wissen was man tut :!:
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KNGuitars für den Beitrag:
Rallinger
lg klaus

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#91

Beitrag von Rallinger » 02.12.2020, 10:16

Danke für den Link. Kannte ich schon, hatte ich aber nicht mehr auf dem Schirm. Ich hab einen anderen FU, aber die Anschlüsse sind +/- dieselben.
KNGuitars hat geschrieben:
02.12.2020, 10:04
:!: achja, bei den arbeiten herrscht lebensgefahr, man sollte schon wissen was man tut :!:
Ich würde gerne behaupten können zu wissen, was ich tue. Aber wer meine Fragen kennt weiß ohnehin, dass das nicht der Fall ist. :lol:
Immerhin bin ich guter Dinge verstanden zu haben was ich tun muss um das Dingens zum Laufen zu kriegen. 8)

Keine Sorge. Dass mich das Ding killen kann ist mir bewusst. Immerhin ist ein Kumpel von mir Elektriker, den werde ich zur Sicherheit drüberschauen lassen.

Benutzeravatar
KNGuitars
Ober-Fräser
Beiträge: 716
Registriert: 28.02.2017, 10:30
Wohnort: Österreich/Steiermark
Hat sich bedankt: 337 Mal
Danksagung erhalten: 130 Mal

Re: Concrete CNC

#92

Beitrag von KNGuitars » 02.12.2020, 10:31

bei dir geh ich davon aus dass du das hinkriegst (sonst hätt ich den link garnicht gepostet sonder gleich davon abgeraten), hab den hinweis eher als öffentlichen hinweis hinzugefügt, gibt ja leute die wirklich 0 Ahnung von elektrik haben und dann glauben sowas mit einer anleitung aus dem internet anschließen zu können

die parametrierung hab ich mir anfangs extrem kompliziert vorgestellt, aber mit der anleitung von estlcam hats ganz gut hingehaun

machst du spindel start/stop und drehzahlregelung über den PC?
lg klaus

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#93

Beitrag von Rallinger » 02.12.2020, 10:42

KNGuitars hat geschrieben:
02.12.2020, 10:31
bei dir geh ich davon aus dass du das hinkriegst (sonst hätt ich den link garnicht gepostet sonder gleich davon abgeraten)
Danke, das ehrt mich. :D Viel Ahnung hab ich nicht, aber ich bin hartnäckig und trau mich zu fragen ...
KNGuitars hat geschrieben:
02.12.2020, 10:31
die parametrierung hab ich mir anfangs extrem kompliziert vorgestellt, aber mit der anleitung von estlcam hats ganz gut hingehaun
Gut zu wissen dass du dieselbe Spindel hast, da werd ich bei Gelegenheit nochmal Infos schnorren gehen :lol:
KNGuitars hat geschrieben:
02.12.2020, 10:31
machst du spindel start/stop und drehzahlregelung über den PC?
Der FU wird ans Breakoutboard angeschlossen, daher: ja. Fusion360 gibt den Start/Stopp Befehl im CAM mit aus, daher macht das Sinn. Wenn ich dazu komme, meine Handsteuerung zusammenzulöten werde ich dort auch nochmal einen Startknopf extra haben.

Bisher war ich ja davon ausgegangen einen Fräsmotor zu verwenden. Daher hab ich im Schaltschrank ein Solidstate-Relais eingebaut. Laut Estlcam kann man die Spindel zusätzlich über Relais schalten. Mal sehen ob das Sinn macht, oder was ich mit dem Relais ansonsten noch anstellen kann. Darüber hab ich mir noch nicht wirklich einen Kopf gemacht.

Jetzt geht's erstmal in den Keller, die nächsten Betonteile gießen. Bis Ende des Jahres möcht ich die Maschine fertig haben. Da sollte ich mal langsam aus dem Quark kommen ...

Benutzeravatar
jhg
Moderator
Beiträge: 2470
Registriert: 25.04.2010, 14:43
Wohnort: Hohenlimburg
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 789 Mal
Kontaktdaten:

Re: Concrete CNC

#94

Beitrag von jhg » 02.12.2020, 10:46

Ich würde den FU zusätzlich auch über ein Relais schalten. Ich finde das etwas beruhigender, wenn beim Werkzeugwechsel die Spindel tatsächlich stromlos ist.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor jhg für den Beitrag (Insgesamt 2):
Rallinger100WChris

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#95

Beitrag von Rallinger » 02.12.2020, 10:52

jhg hat geschrieben:
02.12.2020, 10:46
Ich würde den FU zusätzlich auch über ein Relais schalten. Ich finde das etwas beruhigender, wenn beim Werkzeugwechsel die Spindel tatsächlich stromlos ist.
Macht Sinn. Problem gelöst. Wenn ich an den Finger meines Gitarrenkollegen denke, der letztes Jahr in die Hobelmaschine gefasst hat ...

Benutzeravatar
100WChris
Ober-Fräser
Beiträge: 710
Registriert: 24.02.2015, 10:44
Hat sich bedankt: 139 Mal
Danksagung erhalten: 277 Mal

Re: Concrete CNC

#96

Beitrag von 100WChris » 02.12.2020, 17:55

jhg hat geschrieben:
02.12.2020, 10:46
Ich würde den FU zusätzlich auch über ein Relais schalten. Ich finde das etwas beruhigender, wenn beim Werkzeugwechsel die Spindel tatsächlich stromlos ist.
Ich mach das auch so und bediene den FU sogar komplett manuell.
Trotzdem nicht vergessen: FU in den Notauskreis integrieren!
beste Grüße
Chris

Benutzeravatar
KNGuitars
Ober-Fräser
Beiträge: 716
Registriert: 28.02.2017, 10:30
Wohnort: Österreich/Steiermark
Hat sich bedankt: 337 Mal
Danksagung erhalten: 130 Mal

Re: Concrete CNC

#97

Beitrag von KNGuitars » 03.12.2020, 08:39

das mit dem stromlos schalten des FU ist eine gute idee, werd ich eventuell auch mal umsetzen

bild mir aber ein irgendwo mal gelesen zu haben die leitung zur spindel keinesfalls zu schalten, finds jetzt aber nicht mehr? eventuell EMV gründe?
ich hab bei mir die spindel trotzdem nochmal separat geerdet.

ich hab bei mir Spindel start-stop über einen separaten schalter und die drehzahlregelung über ein poti.
klar wenn die eingestellten parameter im CAM passen gibts eh kein problem, ich stell die passende drehzahl aber nach gefühl ein. oft erwischt man grad eine drehzahl wos üble resonazen gibt, da hilfts dann die drehzahl etwas hoch oder runter zu stellen, weiß nicht ob man das über deine steuerung (glaub du verwendest estlcam als steruerung ? ) auch kann?
lg klaus

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#98

Beitrag von Rallinger » 03.12.2020, 08:50

KNGuitars hat geschrieben:
03.12.2020, 08:39
ich hab bei mir Spindel start-stop über einen separaten schalter und die drehzahlregelung über ein poti.
klar wenn die eingestellten parameter im CAM passen gibts eh kein problem, ich stell die passende drehzahl aber nach gefühl ein. oft erwischt man grad eine drehzahl wos üble resonazen gibt, da hilfts dann die drehzahl etwas hoch oder runter zu stellen, weiß nicht ob man das über deine steuerung (glaub du verwendest estlcam als steruerung ? ) auch kann?
In Estlcam lassen sich Spindeldrehzahl wie Vorschub sowohl in der Benutzeroberfläche wie auch über externe Schalter/Potis manuell steuern. Die im CAM vorgegebenen Werte kann man so überschreiben und jederzeit eingreifen. Die Bauteile für eine solche Handsteuerung hab ich inzwischen alle rumliegen. Sie warten darauf bis ich geistig bereit bin, die nächste Portion Blei* zu inhalieren. Das hat aber keine hohe Priorität im Moment.

* "heißer" Lötzinn-Tipp: Felder ISO-Core EL S-Sn60Pb40. Bissl schwer zu besorgen, da nur für gewerbliche Anwender erhältlich. Aber genial zu verarbeiten! Ich hatte vorher einen SN60Pb38Cu2 - dieser hier ist ein echtes Upgrade!

Benutzeravatar
jhg
Moderator
Beiträge: 2470
Registriert: 25.04.2010, 14:43
Wohnort: Hohenlimburg
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 789 Mal
Kontaktdaten:

Re: Concrete CNC

#99

Beitrag von jhg » 03.12.2020, 09:48

100WChris hat geschrieben:
02.12.2020, 17:55
jhg hat geschrieben:
02.12.2020, 10:46
Ich würde den FU zusätzlich auch über ein Relais schalten. Ich finde das etwas beruhigender, wenn beim Werkzeugwechsel die Spindel tatsächlich stromlos ist.
Ich mach das auch so und bediene den FU sogar komplett manuell.
Trotzdem nicht vergessen: FU in den Notauskreis integrieren!
Ich habe einen Notaus, der den ganzen Schaltschrank stromlos macht - also direkt in der Zuleitung. Ist bei dem Estlcamboard auch kein Problem, das wird weiter über USB mit Strom versorgt. Zum weiterarbeiten einfach den Notaus wieder lösen.

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: Concrete CNC

#100

Beitrag von Rallinger » 03.12.2020, 11:42

Ich hab's lang vor mir hergeschoben aber jetzt wird's Zeit, am Grundgerüst der Maschine weiter zu matschen. Und jetzt kommen auch die Teile dran, bei denen ich halbwegs maßhaltig arbeiten sollte. Heute: die erste der beiden Seitenwangen, welche die Linearführungen der Y-Achse tragen werden.
Gussform Seitenwange mit Armierung
Gussform Seitenwange mit Armierung
Armierung Detail
Armierung Detail
Die Gewindestangen sind mit einer leichten Vorspannung eingebaut (ich hab sie auf 20Hz gestimmt :lol: ). Die Muttern auf der Innenseite der Form dienen als Gegenlager in beide Richtungen. Wenn der Epoxi-Beton drin ist, stützen sich die Muttern dort ab und verhindern so, dass die Vorspannung der Gewindestangen verloren geht. Gleichzeitig kann ich so an den Tragsäulen die Verschraubung ordentlich festknallen ohne zu riskieren, dass sich die Spannung der Stangen im Inneren des Bauteils erhöht (Nicht, dass sich die Gewindestangen durch den Guss etwas durchbiegen und ich mir so einen Trussrod baue. Das wäre kontraproduktiv ...).

Das Lochband dient der Erdung aller Metallteile (und somit auch der Linearführung) und läuft zu einem zentralen Erdungspunkt auf der Unterseite des Bauteils.
zusätzliche Glasfaser Armierung
zusätzliche Glasfaser Armierung
Bei normalem Beton erhöht eine solche Estrichmatte aus Glasfaser massiv die Zugfestigkeit. Ob es das bei Epoxi-Beton auch braucht? Keine Ahnung. Ich hab's drin nach dem Motto "kostet nicht viel und schadet sicher nicht".

Die Mischung für diesen Guss (in Volumen-Prozent): 100% Marmorsand 0-4mm, 25% Epoxidharz, 150g Glasfaserschnipsel 20mm

Bei den Glasfaserschnipseln dachte ich mir über längere Zeit, dass ich mir damit ordentlich ins Knie geschossen habe. Damit ist die Mischung wesentlich unempfindlicher gegen die Verdichtung durch Rütteln. Das Material in die Form zu kriegen war ein rechter Krampf. Aber nach insgesamt 30 Minuten Verdichtung auf dem Rüttler (meine Nachbarn dürften mich jetzt hassen, das Ding macht Lärm) hab ich es trotzdem halbwegs glatt bekommen. So schaut's jetzt aus:
Bauteil aufgefüllt
Bauteil aufgefüllt
Glasfaser-Epoxi-Marmorsand-Beton
Glasfaser-Epoxi-Marmorsand-Beton
Ich bin sehr gespannt, wie das morgen beim Ausschalen aussehen wird. Ich bin aber ganz guter Dinge, dass es halbwegs ordentlich geworden ist. Halten wird's! Und die Optik ... Nun ja, glatt müssen eigentlich nur die Stöße zu Tragsäulen wie Arbeitstisch und zur Linearführung sein. Die jetzt sichtbare, etwas krude Oberfläche tut der Funktion keinen Abbruch. Das ist dann halt der Style der Maschine ... 8)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rallinger für den Beitrag (Insgesamt 2):
KNGuitarsatomicxmario

Antworten

Zurück zu „CNC Maschinen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 26 Gäste