Neues Langzeitprojekt: CNC-Fräse
Verfasst: 10.01.2016, 22:27
Nach langer Abwesenheit möchte ich mich mal wieder zu Wort melden.
Obwohl der Gitarrenbau bei mir seit mehr als zwei Jahren ruht schaue ich in letzter Zeit doch immer wieder mal im Forum vorbei. Dabei bin ich Mitte 2015 auf den Thread von ArnoMunich zur c´t-Hacks-Multiplex-CNC gestossen. Ich war wegen des extrem simplen Aufbaus sofort fasziniert von dem Ding. Den Wunsch nach einer CNC-Fräse trage ich ja quasi schon seit Beginn meiner Gitarrenbau-Ambitionen mit mir herum (immerhin auch schon seit 2006), da ich ja alle Planungen beruflich vorbelastet sowieso am 3D-CAD mache. Die Ableitung zu den nötigen Fertigungsdaten wäre für mich also ein "überschaubarer" Schritt.
Ich hab also Arnos Thread verschlungen, mir dann das c´t-Hacks Heft als PDF geordert, den Artikel inhaliert und dann mal angefangen eine grobe Planung am CAD aufzureissen. Aber wie das so ist, erschienen mir einige Details dann doch nicht ausreichend; mehr Aluminium statt Multiplex, mehr Z-Hub, etc.. Dazu kam, dass ich aus Restbeständen meines Arbeitgebers bereits Führungsschienen hatte, die eine Umkonstruktion nötig machen würden. Irgendwann war ich dann bei etwas angekommen, dass mehr Ähnlichkeit mit einer (verstärkten) ShapeOko, Openbuilds OX, oder auch den Konstruktionen von CNCRouterparts hatte.
Im Spätsommer 2015 hab ich dann per Zufall eine unbenutzte Linearachse von IEF für lau bekommen. Das Teil ist natürlich massiver und präziser als alles, was ich jemals selbst zusammenfrickeln könnte. Zusätzlich konnte ich noch ein paar gebrauchte Isel Linearführungen und einen Igus Lineartisch mit Trapezspindel abstauben.
Alles ziemlich cool, zog aber einen kompletten Konstruktionsneustart nach sich.
Die neue Planung heisst jetzt festes X-Portal (die IEF-Achse) und bewegter Tisch (Isel Führungen). Der Arbeitsbereich soll ~1200x600x200mm betragen.
Eine Besonderheit ist der Antrieb von Portal und Tisch, den ich momentan als Riementrieb plane. Das Besondere daran ist, dass ein Zahnriemen mit dem Rücken auf einem festen Träger verklebt wird. Ein zweiter Riemen, der "Arbeitsriemen", greift mit seiner Zahnung in die Zahnung des festen Riemens. Die Idee dahinter ist, dass Streckung, Umkehrspiel und Resonanzen der Riemen nicht mehr auf der gesamten Länge des Arbeitsriemens wirken, sondern nur noch in dem kurzen Bereich, in dem der Riemen um das Riemenrad geführt wird.
Das Prinzip wird oft als "Belt-on-Belt" oder "Servobelt" bezeichnet. Mir ist natürlich bewusst, dass die Auflösung und damit die Präzision eines Riementriebs nicht an eine Lösung mit Trapez- oder Kugelgewindespindel heranreicht. Mir schien eine Riemenlösung anfangs aber einfacher zu fertigen (wobei ich das mittlerweile nicht mehr ganz so sehe), zudem ist der Invest in ein paar Meter Riemen und ein paar Riemenräder überschaubar, weswegen ich das jetzt erst mal so weiter verfolge und schaue, wohin mich das führt.
Als Riemen verwende ich momentan HTD 5M mit 10mm Breite, GT3 hab ich im Zulauf.
Eine Umkonstruktion auf Kugelspindeln ist aber immer noch möglich.
So, nach viel Text bringt mich das jetzt endlich zu dem, was ich momentan habe. Nämlich eine Konzeptstudie.
Die große Lienarachse aufgebockt auf der Werkbank. Antrieb über besagtes Riemensystem mit mitfahrenden Motor.
Darunter eine Linearführung, bei der der Antrieb steht und den Tisch "vorbeizieht". Die Z-Achse besteht aus dem selben Führungstyp, wie der Tisch, der Antrieb ist eine Trapezspindel aus dem ausgeschlachteten Igus Lineartisch. Das Ganze ist momentan nur provisorisch mit Zwingen fixiert und noch nicht ausgerichtet, aber die Achsen fahren immerhin schon mal.
In nächster Zeit würde ich den Tisch gerne verbreitern und mit einer zweiten (geschleppten) Führung versehen um fürs erste einen Arbeitsbereich von 600x600mm zu erreichen.
Dann möchte ich Genauigkeits- und Stabilitätstests machen um zu sehen, wo die Schwachstellen sind, die ich konstruktiv angehen muss.
Mittelfristig soll das Ding natürlich einen eigenen Unterbau bekommen, die Multiplexteile durch aluminium ersetzt und ggf. die Riementriebe durch Kugelspindeln ersetzt werden.
Steuerung erfolgt über einen alten PC mittels LinuxCNC.
Obwohl der Gitarrenbau bei mir seit mehr als zwei Jahren ruht schaue ich in letzter Zeit doch immer wieder mal im Forum vorbei. Dabei bin ich Mitte 2015 auf den Thread von ArnoMunich zur c´t-Hacks-Multiplex-CNC gestossen. Ich war wegen des extrem simplen Aufbaus sofort fasziniert von dem Ding. Den Wunsch nach einer CNC-Fräse trage ich ja quasi schon seit Beginn meiner Gitarrenbau-Ambitionen mit mir herum (immerhin auch schon seit 2006), da ich ja alle Planungen beruflich vorbelastet sowieso am 3D-CAD mache. Die Ableitung zu den nötigen Fertigungsdaten wäre für mich also ein "überschaubarer" Schritt.
Ich hab also Arnos Thread verschlungen, mir dann das c´t-Hacks Heft als PDF geordert, den Artikel inhaliert und dann mal angefangen eine grobe Planung am CAD aufzureissen. Aber wie das so ist, erschienen mir einige Details dann doch nicht ausreichend; mehr Aluminium statt Multiplex, mehr Z-Hub, etc.. Dazu kam, dass ich aus Restbeständen meines Arbeitgebers bereits Führungsschienen hatte, die eine Umkonstruktion nötig machen würden. Irgendwann war ich dann bei etwas angekommen, dass mehr Ähnlichkeit mit einer (verstärkten) ShapeOko, Openbuilds OX, oder auch den Konstruktionen von CNCRouterparts hatte.
Im Spätsommer 2015 hab ich dann per Zufall eine unbenutzte Linearachse von IEF für lau bekommen. Das Teil ist natürlich massiver und präziser als alles, was ich jemals selbst zusammenfrickeln könnte. Zusätzlich konnte ich noch ein paar gebrauchte Isel Linearführungen und einen Igus Lineartisch mit Trapezspindel abstauben.
Alles ziemlich cool, zog aber einen kompletten Konstruktionsneustart nach sich.
Die neue Planung heisst jetzt festes X-Portal (die IEF-Achse) und bewegter Tisch (Isel Führungen). Der Arbeitsbereich soll ~1200x600x200mm betragen.
Eine Besonderheit ist der Antrieb von Portal und Tisch, den ich momentan als Riementrieb plane. Das Besondere daran ist, dass ein Zahnriemen mit dem Rücken auf einem festen Träger verklebt wird. Ein zweiter Riemen, der "Arbeitsriemen", greift mit seiner Zahnung in die Zahnung des festen Riemens. Die Idee dahinter ist, dass Streckung, Umkehrspiel und Resonanzen der Riemen nicht mehr auf der gesamten Länge des Arbeitsriemens wirken, sondern nur noch in dem kurzen Bereich, in dem der Riemen um das Riemenrad geführt wird.
Das Prinzip wird oft als "Belt-on-Belt" oder "Servobelt" bezeichnet. Mir ist natürlich bewusst, dass die Auflösung und damit die Präzision eines Riementriebs nicht an eine Lösung mit Trapez- oder Kugelgewindespindel heranreicht. Mir schien eine Riemenlösung anfangs aber einfacher zu fertigen (wobei ich das mittlerweile nicht mehr ganz so sehe), zudem ist der Invest in ein paar Meter Riemen und ein paar Riemenräder überschaubar, weswegen ich das jetzt erst mal so weiter verfolge und schaue, wohin mich das führt.
Als Riemen verwende ich momentan HTD 5M mit 10mm Breite, GT3 hab ich im Zulauf.
Eine Umkonstruktion auf Kugelspindeln ist aber immer noch möglich.
So, nach viel Text bringt mich das jetzt endlich zu dem, was ich momentan habe. Nämlich eine Konzeptstudie.
Die große Lienarachse aufgebockt auf der Werkbank. Antrieb über besagtes Riemensystem mit mitfahrenden Motor.
Darunter eine Linearführung, bei der der Antrieb steht und den Tisch "vorbeizieht". Die Z-Achse besteht aus dem selben Führungstyp, wie der Tisch, der Antrieb ist eine Trapezspindel aus dem ausgeschlachteten Igus Lineartisch. Das Ganze ist momentan nur provisorisch mit Zwingen fixiert und noch nicht ausgerichtet, aber die Achsen fahren immerhin schon mal.
In nächster Zeit würde ich den Tisch gerne verbreitern und mit einer zweiten (geschleppten) Führung versehen um fürs erste einen Arbeitsbereich von 600x600mm zu erreichen.
Dann möchte ich Genauigkeits- und Stabilitätstests machen um zu sehen, wo die Schwachstellen sind, die ich konstruktiv angehen muss.
Mittelfristig soll das Ding natürlich einen eigenen Unterbau bekommen, die Multiplexteile durch aluminium ersetzt und ggf. die Riementriebe durch Kugelspindeln ersetzt werden.
Steuerung erfolgt über einen alten PC mittels LinuxCNC.