Die Dynamik bei Röhrenamps hat mich nie interessiert als ich noch jung war und auf meinen Vox und Super Deluxe eindrosch.
Um genau zu sein: Ich wusste nicht einmal dass es da sowas gab. Ähnlich wars mit dem "Twang" der Telecaster, doch von dem konnte man seinerzeit schon mehr lesen.
Seit 2001 besitze ich den V-Amp2 und habe Dynamik im klassischen musiktheoretischen Sinne missverstanden, wenn davon die Rede war. Deswegen habe ich die Kritik an Modelern auch nie richtig verstanden ("Hä? Selbst der piffige V-Amp lässt sich doch wunderbar leise und laut spielen, was stimmt denn daran nicht?")
Im Grunde habe ich erst seit ein paar Monaten eine theoretische Ahnung davon, worum es geht und dachte im ersten Moment, dass dieses Video Anschauungsmaterial ist. Dass die Verzerrung zu derbe ist und vor allem von der Vorstufe kommt, ist mir nicht aufgefallen. -
Wie verhindert man denn, dass die Vorstufe sich einmischt?
Tja...
Twang!
Edit: Dynamik bei Röhrenverstärkern ist eine Veränderung, die mit passiven Pickups erreicht wird. Wenn der Amp dann weit aufgedreht wird, kann man bei zartem Spiel - und eventuell etwas heruntergedrehten Volume-/Tonepoti an der Gitarre - clean und unkomprimiert spielen. Mit zunehmender Anschlagstärke und Potiaufdrehung fügt der Amp mehr und mehr Obertöne hinzu (Verzerrung) und komprimiert das Signal zunehmend (was genau das Gegenteil von "Dynamik" im klassischen Sinn ist). - Der eigentliche Witz dabei ist, dass dabei die Übersteuerung der Endstufe gemeint ist, die viel feiner reagiert und erst das reizvolle Spiel im Grenzbereich hin zur Verzerrung/Kompression ermöglicht. Wenn dieser Grenzbereich zu schmal oder gar nicht vorhanden ist, dann ist kein dynamisches Spiel möglich weil der cleane, spritzige Ton zu schnell und stark verzerrt und komprimiert. - Ist das so richtig?
(Und wieso kann man sowas nicht programmieren? Klingt nicht unbedingt nach Raketentechnik...
)