Idee für Telecasterumbau

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Idee für Telecasterumbau

#1

Beitrag von vrooom » 02.01.2018, 15:59

Ich spiele ja nun schon ein Weilchen Gitarre, aber erst durch dieses Video...
viewtopic.php?p=125368#p125368
...bin ich auf die Idee gekommen, während des Spiels verstärkt am Vol- und Tone-Poti zu drehen 8)

Bei Campilongo sieht das natürlich aufgrund seiner Übung sehr einfach aus.
Ist es aber nicht.

Da liegt allerdings größtenteils daran, dass der Tone-Pot sehr weit vom aktiv genutzten Spielbereich entfernt ist und man seine Finger ungewöhnlich weit spreizen muß, um während des Saitenpickens am Knoppe zu drehen.
Die zweite Ungünstigkeit betrifft die Knopf-Drehrichtung aufgrund der Poti-Polung:
Campilongo reisst die Saiten beim "Effektspiel" vorwiegend im Abschlag an, während die Potis eine Aufwärtsbewegung der Hand benötigen, wenn man sie von zu nach auf drehen will. - Das passt nicht gut zusammen und führt zu einer akrobatischen Drehbewegung: Während der vordere Teil der Spielhand mit dem Plektrum nach unten abschlägt, bewegt sich der hintere Teil der Spielhand nach oben, weil sie zeitgleich das Poti aufdreht :roll:

Viel entspannter wäre es also, wenn man A) den Toneregler dichter an der Spielhand hätte und B) die Potis genau umgekehrt gepolt wären, so dass man zusammen mit der Abwärtsbewegung des Abschlags auch das Poti von oben nach unten - also gegen den Uhrzeugersinn - dreht, um es zu öffen (von Mumpf nach hell, von leise nach laut).

[edit] Daher eine alte und schlichte Idee:
Einfach die Armaturen umdrehen... (whistle)
18-01-02_drehlecaster.jpg


...und bei den Potis Anfang und Ende vertauschen.

Ich bin mir aber unsicher, ob das bei linearen und logarithmischen Pots gleich einfach ist.
Ich hatte in meinem Bastelamp mal ein log-Poti falsch herum eingesetzt und es funktionierte nicht nur andersherum, sondern auch insgesamt schlechter. capricky wies mich darauf hin, dass log-Potis logarithmusmässig dann anders arbeiten und man hier deswegen auf die korrekte Polung zu achten hat.
Ich weiss aber aber weder wie das bei linearen Potis ist, noch ob so eine Anfang-Ende-Verdrehung in Gitarren nicht vielleicht doch geht (vielleicht, weil da noch nicht soviel Strom fliesst, oder so?) (think)

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Re: Idee für Telecasterumbau

#2

Beitrag von Poseidon » 02.01.2018, 16:14

Das drehen der Kontrollplatte ist ja prinzipiell nichts neues:

https://youtu.be/w5Rfv0dQttM

Wenn du die Drehrichtung ändern und die logarithmische Charakteristik beibehalten willst würden mir spontan "reverse log" Potis einfallen, das müsste doch theoretisch funktionieren?
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Re: Idee für Telecasterumbau

#3

Beitrag von vrooom » 02.01.2018, 17:00

Ach, das hätte ich mir ja auch denken können, dass die Idee ein alter Hut ist :roll:
Interessant ist aber, dass auch er diese Drehakrobatik - Abschlag nach unten, gleichzeitig Aufdrehen nach oben - macht.
Mit umgepolten Potis muß das m. E. viel einfacher und fliessender und deshalb auch besser kontrollierbar sein.
Ich wusste gar nicht, dass es reversed Log-Potis gibt :!: Thanx

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Re: Idee für Telecasterumbau

#4

Beitrag von capricky » 02.01.2018, 17:10

Nee, du musst da nichts an den Potis ändern, die Drehrichtung hat sich nicht geändert.
Erst wenn Du die Platte mit den Knöppen nach unten in das Elektrikfach einbauen und an den Potigehäusen drehen willst, musst Du dir logarithmische Linkshänderpotis einbauen! 8)

Diese Geschichte mit dem Volume und Tone swellen funktioniert auch erst bei einer bestimmten Lautstärke des Princetones, da komprimiert er schon stark. Es ist ein Spiel mit dann nicht mehr vorhanden Dynamik. Auch sollte man wenig Bass und Treble am Tonestack eingestellt haben

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Re: Idee für Telecasterumbau

#5

Beitrag von vrooom » 02.01.2018, 17:43

Nee, du musst da nichts an den Potis ändern, die Drehrichtung hat sich nicht geändert.
Kleines Missverständnis.
Genau. An der Drehrichtung der Potis ändert sich durch einfaches Umdrehen der Kontrollplatte nichts.
Aber genau das will ich ja. Die Tele soll dumpfer / leiser werden, wenn ich die Potis im Uhrzeigersinn drehe und heller / lauter, wenn ich sie gegen den Uhrzeiger drehe.

Schön wäre es, wenn ich einfach Anfang und Ende des Potis vertauschen könnte (also Kabel andersherum anlöten).
Ich fürchte aber, bei logarithmischen Potis geht das nicht, oder?

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Re: Idee für Telecasterumbau

#6

Beitrag von DoppelM » 02.01.2018, 18:25

Ich weiss nicht ob dir mit ner Drehtichtungsänderung wirklich geholfen ist. Es hat sehr viel mit der Technik zu tun. Ich bin damals durch Steve Morse auf das s.g.„Violining“ gekommen. Er legt den kleinen Finger um den Poti, und spielt den Abschlag aus ner Drehbewegung des Handgelenkes. Die Hand liegt dabei oft am Ballen auf der Bridge, und hat da ihren „Angelpunkt“. Dadurch wird der Kleine Finger automatisch nach hinten-oben gezogen, der Poti rollt „auf“. Wenn man nur Abschläge spielt kann man so jeden Ton wunderbar einblenden. Fühlt sich für mich sehr intuitiv an - Wobei es auf Strats wesentlich einfacher ist.
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Re: Idee für Telecasterumbau

#7

Beitrag von vrooom » 03.01.2018, 15:51

Violining :idea:
Du beschreibst das sehr schön, was man da auf dem Video sieht.
Möglicherweise bin ich der Einzige, dem diese eigenartige Drehbewegung, die zwei gegenläufige Bewegungen mit einer Hand ausführen will, umständlich erscheint (think)
Mir erscheint es viel einfacher und kontrollierbarer die Potis im Abschlag mit einer Drehbewegung nach unten (gegen Uhrzeigersinn) zu öffnen, und mit der Aufwärtsbewegung der Hand die Potis wieder zu schließen. Ein solcher Bewegungsablauf kommt mir "körpergemäßer" vor (think)

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Re: Idee für Telecasterumbau

#8

Beitrag von capricky » 03.01.2018, 16:28

vrooom hat geschrieben:
02.01.2018, 17:43
Nee, du musst da nichts an den Potis ändern, die Drehrichtung hat sich nicht geändert.
Kleines Missverständnis.
Genau. An der Drehrichtung der Potis ändert sich durch einfaches Umdrehen der Kontrollplatte nichts.
Aber genau das will ich ja. Die Tele soll dumpfer / leiser werden, wenn ich die Potis im Uhrzeigersinn drehe und heller / lauter, wenn ich sie gegen den Uhrzeiger drehe.

Schön wäre es, wenn ich einfach Anfang und Ende des Potis vertauschen könnte (also Kabel andersherum anlöten).
Ich fürchte aber, bei logarithmischen Potis geht das nicht, oder?
Ok, du brauchst also "Linkshänderpotis"!

https://www.rockinger.com/index.php/de/ ... 22/a-07029

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Re: Idee für Telecasterumbau

#9

Beitrag von vrooom » 03.01.2018, 16:39

Das ist es :!:
Das betrifft aber nur logarithmische Potis, oder?!
Bei den linearen kann ich einfach die Kabel von Anfang und Ende vertauschen, nicht?!

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Re: Idee für Telecasterumbau

#10

Beitrag von capricky » 03.01.2018, 18:54

vrooom hat geschrieben:
03.01.2018, 16:39
Das ist es :!:
Das betrifft aber nur logarithmische Potis, oder?!
Bei den linearen kann ich einfach die Kabel von Anfang und Ende vertauschen, nicht?!
Ja genau, nur bei den log. Potis gibt es "rechts" und "links".

Gute Gelegenheit ein "Geheimnis auszuplaudern... logarithmische Potis haben eine "Kurve", die aus zwei linearen Kennlinien mit unterschiedlicher "Steigung" zusammengesetzt ist. Alles nur Fakepotis, diese logarithmischen! :badgrin:

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Re: Idee für Telecasterumbau

#11

Beitrag von vrooom » 03.01.2018, 19:27

Überall Fake und Voodoo... In was für einer Welt leben wir bloß?! (whistle)

Da könnte ich ja eigentlich auch einen linearen Poti beim Tone verwenden... (think)
Vielleicht kommt die veränderte Reaktion ja sogar meiner Vorstellung eines entspannteren Herumknöpfelns entgegen (think)


vrooom, der jetzt jegliche Hemmungen verlierende Brecher des Ohmschen Gesetzes :badgrin:

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Re: Idee für Telecasterumbau

#12

Beitrag von DoubleC » 03.01.2018, 22:44

Es hängt nicht nur an den Potentiometern.........

Was Jeff Beck veranstaltet, ist der blanke Wahnsinn! Kombiniertes Picking, Wübbeln UND Violinisieren, also ein 3D-4D Anschlag ist echt schwierig.
Wenn man sich 'cause we've ended as lovers oder a day in the life von Jeff Beck anschaut und versucht mitzumachen, kann man schon Gleichgewichtsprobleme bekommen.
Verbriefterweise soll Master Beck des öfteren Tobsuchtsanfälle gehabt haben, wenn das Ganze nicht so kam, wie er es sich vorgestellt hat.
Ich habe kleine Hände und empfinde viele dieser Bewegungen als wiedernatürlich.......vor allem auf der Tele mit diesen WhaWha-Effekten (Roy Buchanan oder Danny Gatton). Und trotz allem versuche ich es immer wieder...........

Es gibt auch Volume-Pedale............die John bei George im Knien bedienen musste (Help), weil George selbst DAS wiedernatürlich schien...........

Aber bau Dir doch eine Alternativ-Control-Plate, wo Du nur die Anschlüsse an- und abklemmen (loeten) musst..............

Gruss


2C Der Elephantenphreund

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Re: Idee für Telecasterumbau

#13

Beitrag von vrooom » 04.01.2018, 00:11

Lieber Elephantenphreund, wie auch ich einer bin :-)
Jeff Beck und Roy Buchanan haben natürlich im Caster-Olymp noch gefehlt. Grandiose Typen.
Alternative-Control-Plate? Pedale? - Ich glaube soviel Aufwand will ich nicht treiben.
Ich dachte an etwas wie "ZackDäng, zwei Handgriffe und plötzlich kann man die Tele mit neuen Möglichkeiten spielen.
Das simple Umdrehen der Kontrollen ist dabei das "Zack" ;-)

PS: Wenn Du da Filmaufnahmen von Beck kennst, dann poste die doch bitte mal im Offtopic-MuVi-Thread.

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Re: Idee für Telecasterumbau

#14

Beitrag von DoppelM » 04.01.2018, 09:58

Es gibt auch noch ditte hier: https://www.rockinger.com/index.php/de/ ... 22/a-07048
Auf einigen Duesenbergs ist das mit nem speziellen Knopf mit kleinem Haken für den Finger und ner Feder kombiniert, so dass er einfach gezogen werden kann und wieder in die Ausgangslage schnellt.
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Re: Idee für Telecasterumbau

#15

Beitrag von capricky » 04.01.2018, 16:19

DoppelM hat geschrieben:
04.01.2018, 09:58
Es gibt auch noch ditte hier: https://www.rockinger.com/index.php/de/ ... 22/a-07048
Auf einigen Duesenbergs ist das mit nem speziellen Knopf mit kleinem Haken für den Finger und ner Feder kombiniert, so dass er einfach gezogen werden kann und wieder in die Ausgangslage schnellt.
Ich stehe auch auf kurzen Regelwegen von Potis und Swelleffekten und hatte dieses Poti bei einer meiner Strats verbaut.
Die Idee ist gut, die Umsetzung ist eher mäßig. Es macht zu schnell "auf" und war nach meinem Geschmack nicht für den von mir geplanten Einsatz geeignet.
Als Tonepoti habe ich es nicht versucht.

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Re: Idee für Telecasterumbau

#16

Beitrag von DoppelM » 04.01.2018, 21:03

Ich hatte ihn nur eingebaut mit Hakenknopp in so ner Doublecut probiert - durch den Haken hat man ein ganz gutes gefühl, die absolute Wegstrecke wird dann ja aber durch den Radius auch größer.
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