Leimer und Schrauber

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vrooom
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Leimer und Schrauber

#1

Beitrag von vrooom » 19.08.2014, 15:25

:idea: Beim Hals-Korpus-Übergang ist die Schraubverbindung seit Leo Fender akzeptiert und verkaufbar geworden. - Jetzt meine tolldreiste Frage: Wieso eigentlich nicht auch beim Griffbrett-Hals-Übergang (oder auch Skunkstripe-Hals-Übergang)? Oder hat das schonmal jemand versucht?
Wir leben doch im Zeitalter der CNC-Fräsen, wo man Holzoberflächen so plan gestalten kann, daß der Unterschied zwischen geleimt und geschraubt zumindest für unsere Belange verschwindend gering sein müsste, oder?!

Warum man sowas machen sollte? Ganz leolike: Einfachere Herstellung und defekte Griffbretter, Hälse, Trussrods leicht auswechseln.

Also kann mal jemand von Euch bitte testweise ein Schraubgriffbrett ausprobieren (ich kann es momentan leider nicht). Auf jeden oder jeden zweiten Bund - mittig zwischen den Bundstäben - links und rechts ein Schräubchen sollte wohl reichen, oder?!
Und solltest Du mit der Idee Millionen machen, denke an den guten alten vrooom, der für ein paar Tausender unendlich dankbar ist :)

mit ketzerischem Gruß,
looom'n'schrooom

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Re: Leimer und Schrauber

#2

Beitrag von capricky » 19.08.2014, 15:50

vrooom hat geschrieben::idea: Beim Hals-Korpus-Übergang ist die Schraubverbindung seit Leo Fender akzeptiert und verkaufbar geworden. - Jetzt meine tolldreiste Frage: Wieso eigentlich nicht auch beim Griffbrett-Hals-Übergang (oder auch Skunkstripe-Hals-Übergang)? Oder hat das schonmal jemand versucht?
Also das hat ja auch schon der heilige Leo vorweggenommen, bzw. noch besser gemacht: Hals und Griffbrett aus einem Stück! (aka "wan piss mappel näck")
Selbst die Bunddrähte hat er seitlich eingeschoben, da gab es dann auch keine Irritationen wie: "Ist Bunddrähte einkleben dilletantisch oder nicht?" :lol:
Auch angeschraubte Kopfplatten gibt es schon, das hat aber nun nicht der Leo erfinden, brauchte er auch nicht. ;)
Aber warum nicht auch Wechselgriffbretter: "Ach heute spiele ich mal frätläss!" (whistle)

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Re: Leimer und Schrauber

#3

Beitrag von vrooom » 19.08.2014, 19:51

Aber warum nicht auch Wechselgriffbretter: "Ach heute spiele ich mal frätläss!"
Oder: "Heute spiele ich mal 628 mm Mensur!"
Leos Vollahornhälse brauchen ja man den eingeleimten Skunkstripe, um den Halsstab einsetzen zu können. Aber auch da kann man ja mal fragen, "Warum muß der Stinktierstreifen denn unbedingt verleimt werden?" - Gut verschraubt hält auch und wenn mir der Trussrod mal wegrottet, kann ich schrauben.

Naja, da ist das vielleicht keine Idee... Aber mit Griffbrettern? Kann man ja vielleicht mal probieren...
Vielleicht macht eine Verschraubung die Halsbiegung nicht mit, so daß schwache Kontaktflächen oder sogar Lücken entstehen (think)
Ist das nun Unsinn, oder nicht?! Ich selber finde den Gedanken eigentlich nicht abwegig (was nicht viel heißen mag, wenn man sich vor verschrobenen Eingebungen nicht fürchtet, großer Monty Python - Verehrer ist und mangels Smartphone die Muße hat, auch an solchem Zeugs ein wenig herumzudenken (whistle) ).

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Re: Leimer und Schrauber

#4

Beitrag von bea » 19.08.2014, 20:02

Weil ein steifer Hals durch nichts zu ersetzen ist als durch einen steifen Hals, ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Abdeckung des Trussrods und dem übrigen Holz mE sehr wichtig. Im Prinzip gilt das auch für das Griffbrett - aber da sollte man auch mit hinreichend vielen Schrauben zurecht kommen.

Unabhängig davon lasse ich den Daumen meiner Greifhand lieber über eine glatte Holz- oder Lack-Oberfläche gleiten als über irgendwelche Schraubenköpfe oder sonstige Dings und Dongs. Wenn Du mal eine Gitarre gespielt hast, deren Hals nach einer imperfekten Neubundierung eine entfernte Ähnlichkeit mit der Mondoberfläche hat, wirst Du mich verstehen.
LG

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Re: Leimer und Schrauber

#5

Beitrag von jhg » 19.08.2014, 21:01

Man könnte die Griffbretter ja auch mit Klett befestigen. Ruck zuck ist dann ein Wechsel möglich :)

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Re: Leimer und Schrauber

#6

Beitrag von helferlain » 19.08.2014, 21:03

Wie wär's mit einer Art Schwalbenschwanzverbindung über die gesamte Griffrettlänge? Das Griffbrett könnte von der Kopfplatte aus auf den Hals gesteckt werden und würde über die gesamte Länge die Kraft des Halsstabes verteilen.

EDIT: Oder gleich Carbon. 2 dünne Lagen, die sich ähnlich ergänzen wie eine Schwalbenschwanzverbindung, aber mehr Kontaktfläche bieten und stabiler sind.
Grüße, helferlain
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Re: Leimer und Schrauber

#7

Beitrag von capricky » 19.08.2014, 21:13

vrooom hat geschrieben:
Aber warum nicht auch Wechselgriffbretter: "Ach heute spiele ich mal frätläss!"
Oder: "Heute spiele ich mal 628 mm Mensur!"

Ja, genau... dann nehme ich einen Kapodaster! :D Na gut, das ist dann erstmal ungefähr eine 61er Mensur ;)
vrooom hat geschrieben:Leos Vollahornhälse brauchen ja man den eingeleimten Skunkstripe, um den Halsstab einsetzen zu können. Aber auch da kann man ja mal fragen, "Warum muß der Stinktierstreifen denn unbedingt verleimt werden?" - Gut verschraubt hält auch und wenn mir der Trussrod mal wegrottet, kann ich schrauben.
Auf den Skunkstripe kann man verzichten, wenn man ein Langloch durch den Hals bohrt, das ist aber handwerklich schon eine Herausforderung. Ein runder, gerader Doppeltrussrod ist kein Problem.
vrooom hat geschrieben: Aber mit Griffbrettern? Kann man ja vielleicht mal probieren...
Vielleicht macht eine Verschraubung die Halsbiegung nicht mit, so daß schwache Kontaktflächen oder sogar Lücken entstehen (think)
Ich erinnere mich an einen link im alten Forum, da gab es einen Gitarrenhals zu sehen, der umschaltbar von fretless auf bundiert war. Die komplizierte Mechanik erforderte ein abnehmares Griffbrett, also geschraubt. Meine Versuche das wiederzufinden sind bisher leider erfolglos.
vrooom hat geschrieben:Ist das nun Unsinn, oder nicht?! Ich selber finde den Gedanken eigentlich nicht abwegig (was nicht viel heißen mag, wenn man sich vor verschrobenen Eingebungen nicht fürchtet, großer Monty Python - Verehrer ist und mangels Smartphone die Muße hat, auch an solchem Zeugs ein wenig herumzudenken (whistle) ).

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Nein das alles ist nicht Unsinn, ich bin dankbar für solche "Querdenkerei"! (clap3) Hier ist vieles in starrem, unflexiblem Denken verhaftet, das muss ab und zu mal "aufgemischt" werden. 8)

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Re: Leimer und Schrauber

#8

Beitrag von Titan-Jan » 03.09.2014, 14:59

Ein Gegenargument: Die Schraubenköpfe - haptisch (meinte Bea ja auch schon) aber vor allem auch optisch. Grundsätzlich versucht man ja an professionellen Produkten (zumindest heutzutage) Schrauben im Sichtbereich möglichst zu vermeiden (bei E-Gitarren wird das offensichtlich aber - wie so vieles andere auch - einfach akzeptiert, obwohl "man" das normalerweise heute bestimmt nicht mehr so machen würde).
Besonders im Griffbrett stelle ich mir die vielen Schraubenköpfe sehr unhübsch vor...

Ansonsten: grandiose Idee!

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Re: Leimer und Schrauber

#9

Beitrag von vrooom » 04.09.2014, 15:00

Naja, man kann Schrauben ja versenken und kleine Abdeckungen aus dem Griffbrettholz eindrücken (man kommt ja nicht oft in die Verelgenheit so etwas aufprökeln zu müssen). - Interessant wäre auch der Gedanke mit einem etwas raffinierterem Schraubsystem auch Twists und Bows ausgleichen zu können (think)
Wie das aussehen soll? Tja, da müsste man sich mal was ausdenken... (think) :idea:

Wie war das mit der Schwalbenschwanzverbindung? Wenn damit so eine Art Steck-Einrastverbindung gemeint ist, kann man das gut andenken, nicht wahr?! Ist aber in der Herstellung extrem aufwändig und damit unleonesk ;) Auch gäbe es da wohl keine Verstellmöglichkeiten (Twists, Bows) (think) Aber der Gedanke nur Holz-in-Holz zu arbeiten und auf Schrauben verzichten zu können hat natürlich was Schönes.

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Re: Leimer und Schrauber

#10

Beitrag von capricky » 04.09.2014, 17:09

ja genau, es wird Zeit für ein Legogriffbrett!

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