Hals "ohne" den ersten Bund

[vrooom]

Mal kurz

Ich klemme bei einer Gitarre einen Kapodaster an den ersten Bund. Sie liegt jetzt einen halben Ton höher und die Mensur verkürzt sich um die Länge des Weges Sattel - Bund 1.
Wenn ich also für einen bereits fertig vorhandenen fenderartigen Gitarrenkorpus einen Hals mit einer kürzeren Mensur testen möchte, so kann ich beim Halsbau schlicht den Sattel dort platzieren, wo eigentlich der erste Bund hingehört.

Effekt: Obwohl beim Korpus die Entfernung Halstasche - Brücke für eine 648 mm Mensur ausgelegt ist, kann ich dort auch einen Hals mit 648 - 36,37 = 611,63 mm Mensur einbauen. Natürlich wird die Gitarre anders klingen, weil die Saitenzugkräfte geringer werden und auch die Relation Saitenstärke - Saitengesamtlänge geändert ist (vielleicht geht der Twang verloren?). Rein rechnerisch und intonationsmäßig aber kann man das machen.

Richtiger Gedanke?

[Robin]

Obwohl beim Korpus die Entfernung Halstasche - Brücke für eine 648 mm Mensur ausgelegt ist, kann ich dort auch einen Hals mit 648 - 36,37 = 611,63 mm Mensur einbauen.

Richtig.

Natürlich wird die Gitarre anders klingen, weil die Saitenzugkräfte geringer werden und auch die Relation Saitenstärke - Saitengesamtlänge geändert ist (vielleicht geht der Twang verloren?).

Wenn du die Gitarre auf E stimmst, wird das so sein. Darüberhinaus verändert sich auch die relative Position der Tonabnehmer zur Mensur. Auch das spielt eine Rolle.
Stimmst du die Gitarre auf F wird es im Prinzip so klingen als hättest du ein Kapo im ersten Bund - fast, denn du hast ja einen kürzeren Hals, was sich tonal auswirkt, wenn auch in diesem Fall wahrscheinlich marginal.

Ich habe mal eine Gitarre gebaut, bei der ich nach dem gleichen Prinzip vorgegangen bin, allerdings "fängt sie erst beim 2. Bund an" und ist auf F# gestimmt. War ein kleines Experiment, weil ich eine ganze Zeit lang immer mit Kapo im 2. Bund gespielt hab und mir den sparen wollte...

[capricky]

Alles richtig und Du wirst vielleicht erstaunt sein, wie wenig sich klanglich eigentlich ändert (marginal), den geringeren Saitenzug könntest Du ja mit dickeren Saiten kompensieren.

capricky

[vrooom]

Dufte! Danke euch beiden. Ich hatte gehofft, daß da nicht noch irgendetwas Unvorhergesehenes zu bedenken gewesen wäre. - Der Hintergrund ist, daß eine meiner Halsbaustellen ein sehr kurzes Griffbrett hat, alle meiner Korpusbaustellen jedoch 648 mm-fenderesk sind. Ich werde das also mal ausprobieren. Gestimmt wird auf E und die Saitenstärke steigt um eine Stufe (11er statt 10er).
Die Veränderung PU-Position - Saitenlänge müsste - da die PUs jetzt mittiger platziert sind - zu minimal weicherem Sound führen. Aber den Unterschied höre ich wahrscheinlich nicht. Wenn ich die Saiten auf den Bünden spiele, ist sowieso alles wie immer.

thx,
vrooom

[Bastelmann]

Dufte!

Dieser Ausdruck ist mir ja seit Eeeeewigkeiten nicht mehr begegnet.

[vrooom]

Hab' sogar mal "schnafte!" gesagt...

[DoubleC]

Hab' sogar mal "schnafte!" gesagt...

Knorke!