Flatwounds vs. Roundwounds

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Reverend Sykes
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Flatwounds vs. Roundwounds

#1

Beitrag von Reverend Sykes » 11.11.2011, 10:12

Servus!

Ich hab keine Ahnung, in welchem Board ich die Frage hätte stellen sollen, also kommt sie ins Offtopic. Ich bin über diese zwei Videos gestolpert und dabei ist mir folgendes aufgefallen: Auf dem Jazzbass gefallen mir die Roundwounds besser, auf dem Stingray die Flatwounds.

http://www.youtube.com/watch?v=JfnczjJW-WU

http://www.youtube.com/watch?v=VA_KrCDjbV4

Geht das nur mir so?

Ich weiß nicht, ob man die nächste Frage überhaupt vernünftig beantworten kann, aber ich stell sie trotzdem: Liegt das daran, daß der Jazzbass (wahrscheinlich) passive, der Stingray aktive Elektronik im E-Fach hat? Oder woran liegt's? Nur an meinen Ohren?

Grüße

Rüdiger, der bald seinen Baß zurück bekommt und sich fragt, ob er Flatwounds kaufen oder die Roundwounds drauflassen soll.
Liebe Grüße
Rüdiger


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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#2

Beitrag von 12stringbassman » 11.11.2011, 10:49

Servus Rüdiger!

Roundwounds forever!
Noch nichtmal auf einem Fretless-Bass würde ich Flätwaunds draufmachen wollen. Hundehütten-Sound kann ich nicht ausstehen.

Grüße

Matthias
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#3

Beitrag von bea » 11.11.2011, 14:43

Rüdiger, jetzt müssten wir natürlich was über Deinen Bass wissen...

Mal davon abgesehen, dass mich das immer gleich klingende pseudo-virtuose Slap-Geklingel nervt, finde ich DIESEN Stingray mit den Flatwounds besser. Allerdings habe ich auch schon J-Bässe mit TI-Flats gehört und fand die prima. Hängt m.E. von der Musik ab. Auf meinen Bässen spiele ich zur Zeit unterschiedliche Marken von "Halfrounds" - die MM-ähnliche Flying-V mit ziemlich brillianten SITs (TI-Flats klingen auch toll, aber vor allem wenns jazziger sein soll), auf dem bundlosen PJ-Bass habe und mag ich GHS Pressure Wounds, und auf dem EB-3 sind mir die D'Addario Halfrounds, die momentan drauf sind, einen Tick zu dunkel. Von den (Pyramid Nickel-) Roundwounds bekomme ich leider zu schnell wunde Finger.

@Matthias: gut ausgewählt und passend zum Instrument produzieren zumindest die TI-Flats und wohl auch die D'Addario Chromes keinen Hundehütten-Sound.
LG

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#4

Beitrag von reinhard » 11.11.2011, 22:21

Ich bin der gleichen Meinung wie der Hias. Ich verwende nur Roundwounds ... allenfalls für Fretless kämen für mich (vielleicht) Flatwounds in Frage ....
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#5

Beitrag von 12stringbassman » 11.11.2011, 22:45

Ich muss dazu sagen, dass mein großes Vorbild in Sachen Bass-Sound John Entwistle ist. Und der zog nicht nur zu jedem Gig frische Roundwounds auf, sondern angeblich vorher schon zum Soundcheck (und dann zum Gig nochmal neue :roll: ).

BTW: das "pseudo-virtuose Slap-Geklingel" nervt mich auch ;)

@Rüdiger:
Probier's halt einfach aus. Entscheidend ist, was Dir gefällt. Saiten sind halt nunmal Verschleißteile, die öfters gewechselt werden sollten. Da kann und sollte man öfter mal was neues ausprobieren.

Grüße

Matthias
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#6

Beitrag von bea » 12.11.2011, 00:29

Mhmm, ich bin schon mal für fünf Stücke mit zwei Bässen auf die Bühne, weil ich bei manchen Stücken den EB-3 von Ton her einfach unpassend fand... (daher auch mein Bemühen, dem einen seiner PUs optional ein anderes Voicing zu verpassen).


Über Jahre habe ich parallel den 5-Saiter mit passivem MM-PU und einen ebenfalls bundlosen 4-Saiter mit PJ-Bestückung gespielt.

Auf dem 5-Saiter waren lange Zeit TI-Flats meine absoluten Favoriten. Sie klingen vergleichsweise hell und "holzig warm" - wenns wieder jazziger werden sollte, kommen sie auch wieder drauf (oder wenn ich mir Hipshot Ultralight-Mechaniken leisten kann).

Auf dem PJ-Bass fand ich *immer* die ja deutlich helleren Pressure Wounds besser. Flats waren auf diesem Bass *immer* ein Kompromiss zum Schonen des Griffbretts, der mich nur teilweise zufrieden stellte.

Das geht aber doch genau in die Richtung, die auch Rüdiger bemerkt hat: MM-ähnlichen Bässen bekommen offentbar weniger brilliant klingende Saiten besser als J-Bässen.
LG

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#7

Beitrag von reinhard » 12.11.2011, 01:12

bea hat geschrieben:Mhmm, ich bin schon mal für fünf Stücke mit zwei Bässen auf die Bühne, weil ich bei manchen Stücken den EB-3 von Ton her einfach unpassend fand... (daher auch mein Bemühen, dem einen seiner PUs optional ein anderes Voicing zu verpassen).


Über Jahre habe ich parallel den 5-Saiter mit passivem MM-PU und einen ebenfalls bundlosen 4-Saiter mit PJ-Bestückung gespielt.

Auf dem 5-Saiter waren lange Zeit TI-Flats meine absoluten Favoriten. Sie klingen vergleichsweise hell und "holzig warm" - wenns wieder jazziger werden sollte, kommen sie auch wieder drauf (oder wenn ich mir Hipshot Ultralight-Mechaniken leisten kann).

Auf dem PJ-Bass fand ich *immer* die ja deutlich helleren Pressure Wounds besser. Flats waren auf diesem Bass *immer* ein Kompromiss zum Schonen des Griffbretts, der mich nur teilweise zufrieden stellte.

Das geht aber doch genau in die Richtung, die auch Rüdiger bemerkt hat: MM-ähnlichen Bässen bekommen offentbar weniger brilliant klingende Saiten besser als J-Bässen.
jetzt komm ich mir vor wie ein Idiot. Ich sags mal ganz ehrlich. Ich kenne kaum einen Unterschied zwischen verschiedenen Roundwound-Saiten (sofern sie die gleiche Stärke haben) ... den gibt es meiner Meinung nach in Bezug auf die Haltbarkeit. Frisch aufgezogen ... gibt es da nicht wirklich einen klanglichen Unterschied ..... Auch bei verschieden Bässen habe ich bisher nie die Notwendigkeit gesehen die Saitenmarke zu wechseln. Wie gesagt, ausser bei Fretless, da könnten Flatwounds (egal welche) sicherlich eine Alternative sein

.... aber vielleicht bin ich ja nur ein Dilettant ......
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#8

Beitrag von bea » 12.11.2011, 02:13

Nee, da brauchste Dir nicht blöde vorzukommen. Unterschiede zwischen Roundwounds höre ich nur grob: Umspinnung aus Stahl oder aus Nickel macht schon einen Unterschied - scheppert nicht so.

Bei den Flatwounds sind die Unterschiede recht groß (auch die technischen). Da gehts zum einen um die Frage, ob und wieviele Höhen sie noch bringen, und zum anderen darum, nach wie vielen Tagen, Woche, oder Monaten sie mausetot sind und wirklich nur Hundehütten-Sound produzieren. Irgendwann tun sie das alle mal - aber die von mir bevorzugten sind zwar teuer, halten aber gerne mal ein Quartal oder länger durch.

Und in der "Dazwischen-Klasse" tummelt sich alles mögliche von Roundwounds, die mit ovalem Draht umsponnen sind (Pressuere-Wounds) bis hin zu Saiten mit rundem oder hexagonalem Draht, die nach dem Umpinnen glatgeschliffen worden sind. Unterschidleiche Metalllegierungen in der Umspinnung inclusive. Und leider auch Unterschieden in der Fertigungsqualität - die schlägt hier natürlich besonders durch. Sie klingen allesamt dunkler als Roundwounds, aber heller als Flats, fühlen sich aber beinahe genauso gut an wie diese. Vor allem sind sie Finger- und Griffbrettschonend. Je heller der Klang, desto weniger - einem bundlosen Palisander-Griffbrett sollte man schon eine PU-Lackierung spendieren. Was dann wozu passt, muss man ausprobieren. Am hellsten sollen die Rotosounds ('55) sein, so mit am dunkelsten sind m.E. die D'Addario Halfrounds.
LG

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#9

Beitrag von Reverend Sykes » 13.11.2011, 10:20

Huh! Wespennest? :D

Das mit meinem Baß ist eigentlich garnicht sooo wichtig, ich hab mich halt nur gefragt, ob ich mir das nur eingebildet hatte. Also, daß der JB mit RW, der Stingray mit FW besser klingt. Wobei mir schon klar war, daß das zu 100 % Geschmackssache ist. Daher ja auch Offtopic.

Mein Baß ist ein alter Höfner oder Framus Shortscale (weiß es wirklich nicht mehr, weil ich ihn seit ein paar Jahren verliehen habe und erst im Dezember wieder zurück bekomme) aus den Sechzigern. Als ich ihn bekommen habe, waren uralte RW drauf und die Elektrik marode. Trocken klang er ganz ok. Vorletztes Jahr hab ich ihn dann beim derzeitigen Besitzer über'n Amp ausprobieren können, und da haben die Saiten regelrecht geklingelt (Elektrik beim Gitarrenbauer renoviert und neue RW aufgezogen).

Hiasl, hör mal kurz weg: Jetzt klingt er nach Entwistle, dem "Erfinder" der RW, und das geht mal garnicht. Ich hab nix gegen The Who, aber ich mag eben den Bass-Sound nicht. Eine meiner Lieblingsbands ist Iron Maiden, und auch den Bassklang von Steve Harris finde ich unerträglich. Statt brumm brumm brumm hört man da nur klack klack klack. Mann, nur weil der Bass zur Rhythmus-Sektion gehört heißt das doch nicht, daß man wie das Orff-Orchester einer Waldorf-Schule klingen muß. :badgrin:

Aber Ihr habt recht: Ich muß es wohl ausprobieren. Da ich aber kein Basser bin (schade eigentlich), freue ich mich, auf Euere Erfahrung zurückgreifen zu dürfen.

Danke und Grüße

Rüdiger
Liebe Grüße
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#10

Beitrag von bea » 13.11.2011, 14:56

bussela hat geschrieben:Huh! Wespennest?
Nö, nur engagiert Meinungsaustausch. Ich bin da ganz entspannt, und bei den anderen habe ich das als ähnlich empfunden.
... Shortscale ... aus den Sechzigern.... haben die Saiten regelrecht geklingelt (Elektrik beim Gitarrenbauer renoviert und neue RW aufgezogen).
Bei Bässen macht die Saitentechnologie IMO deutlich mehr aus als bei Gitarren. Wenn ein Bass "klingelt", können das z.B. reine Stahlsaiten sein, die nicht zum Instrument passen. So wie Du das beschreibst, würde ich mich mal im Bereich "Nickel Roundwound" beginnen oder je nach Geschmack gleich irgendwo in der Mitte beginnen (Halfrounds).
kein Basser bin (schade eigentlich),
das liesse sich ändern ;)
LG

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#11

Beitrag von 12stringbassman » 13.11.2011, 17:01

bussela hat geschrieben:Hiasl, hör mal kurz weg: Jetzt klingt er nach Entwistle, (...) aber ich mag eben den Bass-Sound nicht.
[Wepsennest-Mode=ON]Der Sound von The Ox ist schon was recht spezielles, allein schon die für einen Basser echt heftige, eher gitarren-typische Distortion. Ich mag sowas, voar allem als er noch Alembics spielte.

Aber ich stehe ja auch auf Lemmy Kilmister (obwohl der ja eigentlich keinen Bass spielt, sondern eher tiefgestimmte Rythmusgitarre ;) )
[/Wepsennest-Mode=OFF]

Hier ein Schmankerl: The Ox mit der isolierten Bass-Spur von "Won't get fooled again":
http://www.youtube.com/watch?v=YhmImkKvEDo

Aber die meiste Zeit, und vor allem seit ich stolzer Eigentümer eines (natürlich selbstgebauten) Vollröhren-Amps bin, spiele ich mit einem eher "normalen" Rockbass-Sound, vielleicht vergleichbar mit Mike Anthonys Sound auf dem ersten Van-Halen-Album
http://www.youtube.com/watch?v=HB8WHA3WWz0
Also Halspickup in Preci-Position, Roundwounds und Plektrum, und die Röhrenendstufe bis an die Grenze des Clippings ausgefahren.

Den Sound von Steve Harris fand ich mal toll, heute nicht mehr.

Dass der Stingray mit den glatten Saiten anders klingt als der Jazz Bass mag an der Anordnung der Spulen seines doch recht speziellem Pickups liegen. Durch den vergleichsweise großen Abstand der beiden Humbucker-Spulen ergibt sich ein anderer Kammfilter als bei anderen Bässen.

Grüße

Matthias
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#12

Beitrag von Reverend Sykes » 13.11.2011, 22:02

Hihi, Hiasl, das sind prima Beispiele — für den Basssound, den ich am wenigsten mag. :lol:

Ich hab auch noch ein paar Beispiele wie es klingen soll:

Bei den Strophen und besonders ab 5m25s.
http://www.youtube.com/watch?v=WBRclk_WEV4

Und auch gleich den Grund, warum (huch, wieder ein Stingray... ob ich doch noch ein Fan von Aktivelektronik werde?):
http://www.youtube.com/watch?v=ZJNMwm6hDeQ

Je länger ich drüber nachdenke, desto eher sehe ich mich als ehemaligen Gitarristen und zukünftigen Bassisten. (think)

Grüße

Rüdiger
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#13

Beitrag von aljosha » 13.11.2011, 22:26

Je länger ich drüber nachdenke, desto eher sehe ich mich als ehemaligen Gitarristen und zukünftigen Bassisten. (think)
haha, das kenn ich :lol:
aber meine immerwährende Finanzkriese ist ein ganz effektives Mittel dagegen...

lg

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#14

Beitrag von bea » 14.11.2011, 12:32

Der Bassist von Chris Rea spielt Roundwounds - deutlich hörbar und an einer Stelle im Video m.E. sogar sichtbar (Flatwounds blitzen im Licht anders auf).

Allerdings gibt es viele Parameter, die den Sound beinflussen. Man kann die fehlende Brillianz glatterer Saiten nämlich zu einem guten Teil mit den Klangreglern kompensieren, und der Einfluss der Beschaltung ist nicht zu vernachlässigen (Dämpfung durch Potis und Eingangswiderstand des Verstärkers, Lage der PU-Resonanz).

Ein Klang ähnlich dem von Entwistles Alembic liegt beispielsweise durchaus im Bereich dessen, was mein EB-3 mit seinen Halfrounds kann; ich muss den (Steg-) Pickup dazu sogar ein wenig dämpfen.

Es gibt also viele Stellschrauben, und wenn man die gezielt nutzt, erhält man auch mit glatteren, fingerfreundlichen Saiten einen höhenreichen Klang, wenn man ihn denn haben möchte.
LG

Beate

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#15

Beitrag von potomac » 14.11.2011, 13:44

Letztendlich ist es doch immer eine Frage der Verwendung, also des Stils den ich spielen möchte und des eigenen Geschmacks. Ich habe Flatwounds auf dem Höfner Violin und Roundwounds auf dem Preci und würde niemals auf die Idee kommen die zu tauschen. Der Violin soll so "vintage" klingen wie er klingt, ich benutze ihn für dezente Bassbegleitung, also um dem Gesamtsound unten rum zu bedienen. Ein wunderbarer Bass für sowas, wenn man sich nicht als erste Geige sieht. Akustische Instrumente harmonieren toll und werden durch den Flatwoundsound eben nur abgerundet. Einen treibenden, pumpenden Rockbass würde ich damit allerdings nicht versuchen.
Gruß
Wolfgang

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#16

Beitrag von 12stringbassman » 14.11.2011, 14:45

Ich hab ja ganz übersehen, darauf etwas zu antworten:
reinhard hat geschrieben:Ich kenne kaum einen Unterschied zwischen verschiedenen Roundwound-Saiten (sofern sie die gleiche Stärke haben) ... den gibt es meiner Meinung nach in Bezug auf die Haltbarkeit. Frisch aufgezogen ... gibt es da nicht wirklich einen klanglichen Unterschied .....
Ich bilde mir ein, einen Unterschied zu hören.
Im Laufe der Jahre hatte ich schon Saiten aller möglichen Fabrikate, Stärken und Materialien auf meinen Bässen.
Bei Dean Markleys z.B. ging die Sonne auf, aber nur solang sie wirklich frisch waren. Und um sie so oft zu wechseln, dass dieser Zustand bleibt, sind sie mir einfach zu teuer. Bei Ernie Ball ist es ähnlich.
Rotosound, Fender, GHS et al. sind irgendwie mittelmäßig, Warwick grottenmäßig (egal ob rot, gelb oder schwarz)
Den besten Kompromis zwischen Klang, Haltbarkeit und Preis glaube ich inzwischen mit D'Addario gefunden zu haben (und weil's da auch einen bezahlbaren (!) Satz für den 12ver gibt ;) )

@Beate:
So ganz will ich Deinen Ausführungen nicht zustimmen. Der Klang von frischen (!) Roundwounds unterscheidet sich nicht nur durch den Obertongehalt deutlich von Flätwaunds, sondern auch durch die Dynamik, also Ansprechverhalten aus Ausklingen. Das wirst Du mit keiner Klangregelung dieser Welt aus glatt umwickelten Saiten rausquetschen.

BTW: Ich hatte mal testweise Quarterrounds bzw. Pressurewounds (ich glaube von Rotosound) auf einem (bebundeten) Bass. Ich erhoffte mir davon weniger Verschleiß an Fingerkuppen, Griffbrett und Bundkronen bei gleichzeitig knurrigem Ton. Aber das Ergebnis hat mit sehr enttäuscht. Es klang wie total ausgelaatschte und grindige Roundwounds, und Blasen hatte ich trotzdem an den Fingern.
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#17

Beitrag von multistring systems » 17.11.2011, 12:04

moin,
Je länger ich drüber nachdenke, desto eher sehe ich mich als ehemaligen Gitarristen und zukünftigen Bassisten.
Das Eine schließt das Andere doch nicht aus. Es bringt Dir als Musiker viel mehr, Vielsaitigkeit zu celebrieren 8) oder anders: Auch der Bass kann Deine gitarristischen Fähigkeiten voranbringen. Und umgekehrt.

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#18

Beitrag von 12stringbassman » 17.11.2011, 12:09

Genau, deswegen spiele ich hin und manchmal Gitarre, gelegentlich sogar Schlitter-Gitarre ;)
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#19

Beitrag von Reverend Sykes » 17.11.2011, 19:47

multistring systems hat geschrieben:moin,
Je länger ich drüber nachdenke, desto eher sehe ich mich als ehemaligen Gitarristen und zukünftigen Bassisten.
Das Eine schließt das Andere doch nicht aus.
Ich weiß! Ich bin bereits ein ehemaliger Gitarrist, ob ich nun Bass lerne oder nicht. :oops: Ich hab seit 1998 nicht mehr geübt und kann nur noch ein paar wenige, auf Powerchords basierende Riffs. Ich muß mir momentan jedes Stück mühsam (wieder) erarbeiten und die Arthritis in den Fingern macht's nicht einfacher.

Wenn ich also eh quasi von vorne anfangen muß, warum nicht mit dem Baß. Die Idee gefällt mir gerade sehr gut. (dance a)

Grüße

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#20

Beitrag von multistring systems » 28.11.2011, 05:36

ich kann das sehr gut nachvollziehen. Seit ich mir einen Bass borgen mußte, weil sämtliche Instrumente Baustellen waren...spiele ich Bass. Inzwischen hauptsächlich.

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#21

Beitrag von 12stringbassman » 28.11.2011, 08:56

Is eh bässer ;)
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#22

Beitrag von Reverend Sykes » 28.11.2011, 09:00

12stringbassman hat geschrieben:Is eh bässer ;)
Und so praktisch: Die Tochter will unbedingt Gitarre spielen, der Sohn Schlagzeug lernen. Da fehlt ja nur noch der Baß.

Grüße

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#23

Beitrag von khal » 28.11.2011, 12:00

Alles letztendlich nur Geschmackssache. Was den Einen nervt ist des Anderen Glück.
Mal ein ganz krasses Beispiel ist Klaus Voorman. Anlässlich der Veröffentlichung seines Solo-Albums letztes Jahr, sagte er in einem Interview (ich weiss nicht mehr wo, hab’s mir aber gemerkt weil es mich so beeindruckt hat), daß er ausschliesslich einen Precision spielt bei dem er seit den Sechziger Jahren die Saiten nicht mehr gewechselt hat (Plopp,Plopp... :o ). Wenn ich das Interview finde poste ich es hier.
Ich persönlich mag Hundehütten-Bass-Sound für einige Sachen ganz gerne... Ich ziehe sogar manchmal auf meine Solidbody Flatwound-Jazz-Saiten auf um bestimmte Sounds zu erzielen.

Edith: hab ein anderes Interview gefunden wo das auch erwähnt wird: "Throughout the years, Voorman has been loyal to his old ’60s Fender Precision Bass, allowing the beast to remain comfortable with a set of strings that he’s never changed for decades."
Der Link ist Folgender: http://guitarinternational.com/2009/09/ ... interview/
So what...?....

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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#24

Beitrag von multistring systems » 28.11.2011, 14:40

Was mir aufgefallen ist, in den letzten Jahren: Ich kann immer weniger mit normaler Mukke anfangen. Ich liebe Rocknroll
in vielen Variationen...aber machen wollte ich sowas heute nicht mehr. Stattdessen treib ich mich mit Leuten rum, die gerne Improvisieren, übe mich in abgefahrenen Sounds (was ich bei "Songs" im klassischen Sinne verpöne) und genieße den erhöhten Dopaminspiegel...der sich durchs Spielen einstellt 8) ...

naja, mit vielleicht einer Ausnahme: Ich bin kürzlich durch den Ort gehumpelt...und an einem leicht abgelegenen Platz an einer Horde Jugendlicher vorbeigekommen. Die Typen haben sich gegenseitig an ge rapt. Hiphop ist ja nu ganich meins...aber das Knie wollte ne Pause und ich setzt mich einfach neben die Typen. Wow. Was die gemacht haben war teilweise richtig gut und schnell. Nachdem sie sich versichert hatten, dass ich keine Beamtin bin, sind wir sogar in ein recht lockeres Gespräch reingestolpert. Nein, die 18jährigen wissen heute nichtmehr, was Metallica ist oder gar Rage against the Machine (was ja zumindest verwandt mit Hiphop ist). Das war irgendwie beängstigent. Aber ein Projekt mit ein paar richtig guten hoppern würde ich gerne mal mit fetten, harten Gitarrensaunds aufpäppeln. Roberto Blanko sinkt ja auch mit HardcoreBänds :badgrin:

Und dafür dann roundwounds, um aufs Thema zu kommen.

@bussela: Da könnt ihr ja das klassische RnR Trio bilden. Dann ist die Frage: Wer singt? :lol:
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Re: Flatwounds vs. Roundwounds

#25

Beitrag von Reverend Sykes » 28.11.2011, 22:52

multistring systems hat geschrieben:@bussela: Da könnt ihr ja das klassische RnR Trio bilden. Dann ist die Frage: Wer singt? :lol:
Wenn sich die beiden Lütten da nur mal nicht in die Wolle kriegen deswegen... Ich scheide jedenfalls aus, singen kann ich NOCH schlechter als Gitarre spielen. :oops:

Grüße

Rüdiger

die Edit erinnert mich gerade daran, daß ich noch was zu Khaleds Hinweis sagen wollte: Ich hatte ja auch die Empfindung, daß die uralten Saiten besser klangen als die neuen. Die Frage ist nur, wenn mir neue Roundwounds und auch die Flatwounds nicht gefallen, gibt's eigentlich auch künstliches "ageing" für Basssaiten? Oder muß ich mich da an Fender wenden? Die agen ja sonst auch alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Liebe Grüße
Rüdiger


"Blues players don't mess around with the guitar, they hit the bloody thing." (Rory Gallagher)
…m;les to go before I sleep…
Für Eile hab ich keine Zeit.

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