Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

die Plauderecke für Instrumente, Verstärker und Zubehör von der Stange
Antworten
Benutzeravatar
Reverend Sykes
Ober-Fräser
Beiträge: 913
Registriert: 24.04.2010, 01:07
Wohnort: Heidelberg
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 95 Mal
Kontaktdaten:

Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#1

Beitrag von Reverend Sykes » 21.12.2021, 19:45

Huhu!

Ich schäme mich als (ehemaliger) Radio- und Fernsehtechniker gerade sehr, das hier zu posten, aber ich bin mit meinem Latein am Ende.

Ich habe folgendes Setup mit fast demselben Equipment bereits vor etwa 10 Jahren betrieben und nix hat gebrummt oder sonstwie Störgeräusche verursacht.
Rig1.png
Zwei Gitarren in den Behringer AB200; aus dem doppelten Switch entweder in meine Effektgerätekette und dahinter Amp1 (damals ein Axl Cheapo mit Röhrenvorstufe und Transistorendstufe, heute ein Peavey Rage 158) oder ohne Effektgeräte in Amp2 (damals wie heute ein Vox DA5).

Nachdem das gesamte Equipment in ein anderes Zimmer umgezogen ist, war aus Platzgründen das meiste davon zunächst verstaut und ich habe die folgenden ungefähr 10 Jahre ausschließlich von der Gitarre direkt in den Vox gespielt. Nun hab ich wieder mehr Platz und ich hab das ganze Geraffel wieder ausgepackt, aufgebaut und angeschlossen. Und es brummt gar fürchterlich, jedenfalls bei eingeschalteten Verzerrern.

Ich hatte, weil ich dasselbe Setup ja bereits ohne Probleme betrieben hatte, zunächst den Behringer Switch im Verdacht und darum zum Vergleich einen anderen Switch (Donner ABY-Box) angeschlossen, wie im nächsten Bild schematisiert.
Rig2.png
Allerdings schafft das keine Abhilfe.

Ich hab mich kurz gefragt, ob ich mir ne Brummschleife gebaut hab, aber selbst die Steckerleisten sind dieselben wie früher. Wirklich das einzige, was anders ist, ist der Peavey- statt dem Axl-Amp. Beide Schalter werden als A/B verwendet, nicht als Y – also entweder die eine oder die andere Gitarre aber nicht beide zusammen, dasselbe gilt, sofern beide am Behringer AB200 angeschlossen sind, für die Amps. Um die als Fehlerquelle auszuschließen, hab ich als allererstes nur den einen der beiden Switches im AB200 benutzt und den Peavey-Amp direkt am letzten Effektgerät angeschlossen.

Es brummt auch, wenn ich die Anzahl der Effekte reduziere und nur ein Steckernetzteil mit Daisychain-Kabeln anschließe. Das isses also auch nicht.

Es ist mir so peinlich, daß ich nicht selber draufkomme, was hier passiert.
Liebe Grüße
Rüdiger


"Blues players don't mess around with the guitar, they hit the bloody thing." (Rory Gallagher)
…m;les to go before I sleep…
Für Eile hab ich keine Zeit.

Benutzeravatar
Krakonos
Planer
Beiträge: 80
Registriert: 28.10.2021, 08:40
Wohnort: Windhagen
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 57 Mal

Re: Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#2

Beitrag von Krakonos » 22.12.2021, 10:37

Ich würde an deiner Stelle wohl versuchen, das Problem einzudämmen. Da du schreibst, dass du in einen anderen Raum gezogen bist, könnte ich mir vorstellen, dass du auch den Stromkreis (also hinter welcher Sicherung das nun liegt) gewechselt hast. Vielleicht kommen die Fehler von dort. Da könntest du mal ggf mit einer Kabeltrommel Strom aus einem anderen Stromkreis holen.
Sollte das nichts bringen, würde ich die Steckerleiste mal weglassen/austauschen und schauen, ob da das Problem herkommt. Dann mit den Kabel und Effekten das gleiche, halt einfach nach dem Ausschlussverfahren. Ich hatte mal ein Effektpedal vor Jahren, bei dem es wichtig war, wo es in der Signalkette hängt. Weiß aber nicht mehr, was das gewesen ist und was da der Trick war, jedenfalls hatte eine Veränderung der Position dazu geführt, dass das am Ende störungsfrei gearbeitet hat. Quasi aus der Kategorie "Sachen gibt's".

Benutzeravatar
cabriolet
Zargenbieger
Beiträge: 1156
Registriert: 12.09.2018, 09:50
Wohnort: Wetzlar
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

Re: Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#3

Beitrag von cabriolet » 22.12.2021, 10:54

Ja, da würde ich auch nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. Wobei ich aus eigener Erfahrung den Peavey-Amp im Verdacht habe, den habe ich nämlich auch. Der brummt von sich aus schon ordentlich und streut auch gewaltig in andere Gerätschaften ein, da macht es schon einen Unterschied, wie ich Effektgeräte räumlich positioniere (z.B sie um 90° drehe) und auch wie ich mit meiner Gitarre trotz Humbuckern im Raum stehe.
Außerdem nervt mein Peavey durch einen nur selten funktionierenden Hall und einen manchmal stark wegsackende Lautstärke. Der braucht wohl mal eine komplette Durchsicht/Wartung/Reparatur, denn klanglich ist der für so ein kleines Ding nicht schlecht.

Gruß
Markus
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie

Benutzeravatar
darkforce
Ober-Fräser
Beiträge: 542
Registriert: 05.10.2017, 12:24
Wohnort: Bonn
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 219 Mal

Re: Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#4

Beitrag von darkforce » 22.12.2021, 10:58

Der einfachste Weg wird wohl sein wirklich alles einzeln zu testen. Ich konnte aus dem Text nicht erkennen, ob du den Amp mal alleine getestet hast? Der Peavey hat ja vermutlich schon ein paar Tage auf dem Buckel, gerade Anfang der 2000er gab es viele Elkos mit kurzer Lebensdauer (Kondensatorpest) und auch die Umstellung auf bleifreies Lot um die Zeit rum hatten viele Hersteller noch nicht richtig im Griff. Kann also durchaus sein, dass auch da was im Argen liegt.

Brummt es denn auch bei runtergedrehtem Lautstärkepoti an der Gitarre? Ich wohne direkt neben einer Bahnstrecke (Genua - Rotterdam, bin froh wenn wir irgendwann mal umziehen :D) und gefühlt gibt es in jedem Raum grob eine Ausrichtung der Gitarren in der es nicht furchtbar brummt...

/* edit: Markus war schneller und hat schon alles gesagt was ich sagen wollte :lol: */

Benutzeravatar
jonneck
Zargenbieger
Beiträge: 1124
Registriert: 23.03.2020, 09:35
Hat sich bedankt: 163 Mal
Danksagung erhalten: 200 Mal

Re: Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#5

Beitrag von jonneck » 22.12.2021, 13:40

Du hast nicht zufällig mit dem Raum auch ins Dachgeschoß gewechselt und bekommst Deinen Strom über Dachständerung?

Dreimal dürft Ihr raten, warum ich das frage......

Ansonsten schließe ich mich den Kollegen an. Ausschlussverfahren. Am besten die Signalkette Schritt für Schritt aufbauen - inkl. der Stromversorgung. Dann muss es irgendwann den Punkt geben, an dem das Brummen anfängt.
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Brummschleife, Gerät defekt oder Dementia praecox?

#6

Beitrag von Janis » 22.12.2021, 13:50

Ich hatte ein ähnliches Problem als ich umgezogen bin.
Das war Brummen mit Interferenzen gemischt und lag letztendlich an der antiquierten Stromverteilung im Haus
und Einstreuung der Straßenbahn, die 100m entfernt fährt. Zum Grundbrummen kam bei Vorbeifahren
der Bahn alle 5 Minuten ein ziemlicher unschöner Gurgelsound.

Der Kollege hat geholfen:
https://www.thomann.de/de/furman_m10x_e.htm
Ist eine Investition hat sich aber bei mir gelohnt!

Ich würde aber auch vorher einmal alles Stück für Stück zusammen stecken, sobald der Brumm auftaucht, weißt du
entweder welches Gerät ein Problem hat oder zumindest welches von den Einstreuung eines vorherigen betroffen ist.
Viele Grüße,
Jan

Antworten

Zurück zu „Guitartalk, Basstalk, Amp- und Effektetalk“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 34 Gäste