Ich komm' dann mit einiger Verzögerung auch mal hinterhergeschlichen
Zuerst mal schön, wieder eine sympatische Figur aus dem Forum persönlich getroffen zu haben - was ein Glück, dass es gemusterte Hemden gibt
Es war mir eine Freude!
Zum tollen Messereport von Zappl kann ich nur wenig hinzufügen - ich habe die Dinge genau so gesehen wie er - von buchstäblich handwerklich beeindruckenden Arbeit von Adriano Sérgio (war aufgrund der seltsamen Ausleuchtung blöd zu fotofoieren - Zappl hat das viel besser hinbekommen als ich, deswegen schenke ich mir die Bilder) über die Absperrung bei Ritter bis zur allgegenwärtigen (und auch für mich langweiligen) Omnipräsenz der Paula-Clones.
Dennoch fand ich bei Ritter beeindruckend, dass er es schafft, wirklich eigenständige Formen zu kreeieren, die für mich nicht so sehr nach "Hauptsache, ich muss irgend etwas anders machen" aussehen sondern für mich schlüssig und geschmackvoll sind.
So was hier:
könnte für mich eine Richtung sein, in die (vielleicht etwas weniger extrem) meine Wettbewerbs-Treppenstufen-one piece-Gitarre gehen soll.
Aufgrund der beschwerlichen Anreise (Staus, Sperungen, Verkehrschaos und volle Parkhäuser in Mannheim...) habe ich leider mein persönliches Highlight verpasst - den Vortrag von Udo Pipper "die
andere Physik der Elektrogitarre". Schade, ich hätte die Messe gerne mit einem Lacher begpnnen
Toll fand ich die Anwesenheit von GiTec. Für Amp-Bauer und Tretminen-Freaks wäre das ein Eldorado gewesen, hier war der Röhren-Versuchsaufbau zum selbst ausprobieren am Start, mit diversen schaltbaren Vorstufen, Klangregel-Stufen, Ausgangstrafos.......... Auch verschiedne Schaltungsvarianten eines TubeScreamers waren am Start, ebenso wie Kabelsimulationen für Gitarrenkabel. Grandios
Der Stand war auch personell mit mindestens 4 Personen inclusive Prof. Manfred Zollner besetzt und stand permanent Rede und Antwort für diejenigen, die die
wirkliche Physik der Elektrogitarre ergründen wollen. Da hier sicher kein Geld verdient wird, größten Respekt für die uneigennützige missionarische Tätigkeit
An Workshops hatte ich zum Einen Nik Huber auf dem Programm. Fand' ich etwas fad, aber zumindest konnte ich mich da mit Zappl treffen, der zufällig auch da saß
Danach stand Thomas Blug im reichlich überfüllten Raum auf dem Programm - es ging um die Findung des persönlichen Sounds. Da war schon Gändehaut angesagt wenn man hörte wie man (wenn man's kann) völlig unterschiedliche Klänge aus einer einzigen Einstellung herausholen kann, nur über die Variation des Anschlags.
Da Blug aus meiner Ecke kommt und ich ihn auch schon mehrmals live erlebt habe, war das quasi ein Heimspiel für mich. Sein Ansatz der Tonfindung war eher puristisch, interessant war seine These, dass einer der wichtigsten Bausteine die Box ist - also nicht nur der Speaker himself, sondern vor Allem auch ob geschlossen oder offen.
Das kann man schon erahnen, wenn man im digitalen Bereich mit Boxen-Sims und Impulse-Responses arbeitet, aber das live von einem Spitzen-Gitarristen zu erleben ist nochmal eine andere Hausnummer. Äußerst empfehlenswert, informativ und voodoo-frei
Zuletzt habe ich noch kurz bei Phil X vorbeigeschaut - mehr war aufgrund des völlig überfüllten Saals nicht machbar. Was ich gesehen und gehört habe, stand da ein Typ alleine auf der Bühne rum, klampfte sich die Seele aus dem Leib und hat dazu noch gesungen, das es eine wahre Freude war und einem die Gänsehaut (oder Hühnerhaut?
) nur so die Arme hoch- und runtergelaufen ist. Unglaubliche one-Man-show, Bass und Drums hat man nicht vermisst und es rockte wie Hölle
Genial!!
Füre mich eher skurille Anblicke waren der Gitarrenworkshop auf Ebene 1 gleich neben Gitec. Der Typ auf der Bühne rockte sich die Seele aus dem Leib, das Publikum stand staunend davor, und man hörte: GAR NIX
Sah strange aus, machte aber natürlich Sinn - noiseless mal anders.
Noch so'n seltsames Elebnis hatte ich auf Ebene 3, wo Peter Bursch gerade Grossgruppen-Unterricht in Lagerfeuer-Wandergitarre gab.
Wenn man gerade von unten aus der Amp-Hölle kam (mit diversen möchtegern Van Halen-Clones hart an der Schmerzgrenze), war das schon Kontrastprogramm
Auf jeden Fall war es ein äußerst interessanter Tag mit unglaublich vielen Eindrücken. Das nächste Mal werd' ich vorher definitiv ein Konditionstraining für die Füße ansetzen, um noch mehr mitnehmen zu können