ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

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ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#1

Beitrag von clonewood » 29.04.2017, 23:57

Wer hat eine Idee wozu der exzentrische Vorbau am Schaft dient?
b (1).JPG
b (2).JPG
c.JPG

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#2

Beitrag von Docwaggon » 30.04.2017, 07:19

scheint noch verdrehbar zu sein, zumindest deute ich die zähnung so.

ein wuchtgewicht für schwere schneiden ?

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#3

Beitrag von clonewood » 30.04.2017, 08:59

an Wuchtung dachte ich zunächst auch...da der Fräser aber ansonsten völlig symmetrisch aufgebaut ist dachte ich dann, dass das Verhältniss von Wuchtgewicht zu Fräsermasse irgendwie nicht stimmen kann

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#4

Beitrag von Docwaggon » 30.04.2017, 09:15

ja, ist ein bisschen viel für das bisschen schneide ..

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#5

Beitrag von MiLe » 30.04.2017, 09:22

Sind es 2 Scheiden, symetrisch aufgebaut?
Könnte es sein, dass das Teil mit nur einer Schneide eingesetzt werden kann und das Gegengewicht dann dafür sorgen soll, a) zu Wuchten und b) Vibrationen durch den 1Punkt-Kontakt zu reduzieren?
Oder ist die eigentliche Frästrommel austauschbar und hat intern eine Unwucht? Die Markierung auf der Excenter-Welle könnte darauf hindeuten (think)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#6

Beitrag von clonewood » 30.04.2017, 09:31

ja....2 Scheiden, symmetrisch aufgebaut ........ ich bekomme da nichts verstellt oder abgezogen......

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#7

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 30.04.2017, 10:24

Hallo,

die Verzahnung dient vermutlich nur den austauschbaren Fräserklingen um ein blockieren der Klingen am Holz bzw. durchrutschen am Fräserschaft zu verhindern...
Vielleicht hat die vermeintliche Unwucht gar nichts mit der Klingeneinheit zu tun, sondern ist Teil der Einheit für die Fräseraufnahme an der Fräse selbst um ein durchdrehen des Fräserschaftes innerhalb des Spannfutters zu verhindern!? (think)

Gruß, Frank

Edit: in eine Bohrmaschine einspannen, ordentlich Gas geben und wenn es stark vibriert spricht es eher gegen ein Gegengewicht für eine der Klingen!?

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#8

Beitrag von jhg » 30.04.2017, 13:02

Hast du mal die Mutter unten abgemacht und geschaut was sich da verdrehen lässt? Eventuell lässt sich ja über den Exzenter ein Überstand einstellen. Ideal um Bindingkanäle zu Fräsen ;)

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#9

Beitrag von capricky » 30.04.2017, 13:20

Entweder ist das ein Suizidfräser, oder ein Hinrichtungsfräser für Schreiner, die die Zunft verraten haben. :badgrin:

Mir fehlt die Vorstellungskraft, welche Messerunwucht denn mit diesem großen Ausgleichsgewicht beseitigt werden soll. Ich denke auch, dass der Weg um das Teil zu zerlegen, über die Sechskantmutter führt.

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#10

Beitrag von clonewood » 30.04.2017, 22:21

ja, nach dem Lösen der Mutter zeigt sich folgendes
aa (1).JPG
aa (2).JPG
richtig schlau werde ich aber dennoch nicht

das untere Anlauflager fluchtet stets mit den Schneiden

darüber erfolgt über die Zahnscheibe die exzentrische Verstellung

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#11

Beitrag von MiLe » 30.04.2017, 22:28

Da es offenbar keine Stellung des Excenters geben kann, in der die Sache mit dem unteren Anlaufring fluchtet vote ich für Franks 2. Theorie: Bestandteil einer ganz speziellen Werkzeugaufnahme einer sehr speziellen Maschine ;)
Oder das Teil ist zum Wellblech-Fräsen :lol:
Liebe Grüße,
Michael

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#12

Beitrag von capricky » 30.04.2017, 22:32

Na dann ist ja alles klar, ein einstellbarer Falzfräser, oder auch zum Binding fräsen, wie Jörg schon richtig vermutete. Man braucht nicht die vielen Kugellager mit unterschiedlichen Durchmessern. Das Teil ist so gesehen genial!

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#13

Beitrag von jhg » 01.05.2017, 00:54

clonewood hat geschrieben:
30.04.2017, 22:21


das untere Anlauflager fluchtet stets mit den Schneiden

darüber erfolgt über die Zahnscheibe die exzentrische Verstellung
Da wäre ich mir nicht ganz sicher. Auf dem Teil ist eine Durchmesserangabe von 18,8mm. Evtl. geht es hier nicht um eine Verstellung im mm Bereich sondern eher 1/10mm oder 1/100mm Bereich.

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#14

Beitrag von capricky » 01.05.2017, 09:49

jhg hat geschrieben:
01.05.2017, 00:54
clonewood hat geschrieben:
30.04.2017, 22:21


das untere Anlauflager fluchtet stets mit den Schneiden
Da wäre ich mir nicht ganz sicher.
Ja genau. Man sieht deutlich den Versatz des Zapfens, wo der Messerkopf aufgesteckt wird, zum Zapfen für das Anlauflager. Der Trägerzapfen des Messerkopfes ist also auch exentrisch. Der obere "Auswuchtexcenter" macht auch nur so Sinn.

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#15

Beitrag von MiLe » 01.05.2017, 10:04

Mensch Meister, jetzt hab' ich's :idea: :

Das ist primär gar kein Fräser!

Das ist ähnlich wie eine rotierende Saite oder Dein Wellenrad ein Anregungsmechanismus für magnetische Pickups. Mit der Zusatzfunktion, dass störende Resonanzspitzen derselben gleich in einem Zug abgeschnitten werden, ähnlich den Locking-Mechaniken, die beim Festklemmen der Saite auch gleich den Überstand abkipsen :lol:
Dabei sorgt der untere, zentrische Anlaufring für eine gleichbleibende Abstützung an einem Fixpunkt, damit beim Messen keine Pegelschwankungen durch sich ändernden Abstand entstehen (schacka)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: ungewöhnlicher Fräser mit Anlaufring

#16

Beitrag von jhg » 01.05.2017, 14:06

Meine abschließende Idee zu der Geschichte:
Das Ding ist in der Industrie gelaufen - vielleicht um bei Plattenwerkstoffen die Beschichtungen bündig zu fräsen. Eine Schneide ist im Eingriff da sie sich genau auf der Kante des Kugellagers befindet. Dreht man den Messerkopf um 180° hat man noch mal eine frische Schneide. Dann wird das Ding nachgeschliffen und dadurch ergibt sich ja eine Verringerung des Schneidenflugkreises. Damit man wieder eine exakt bündige Fläche bekommt, stellt man den Fräser um einen Zahn nach (dürfte sich also im 1/10mm Bereich bewegen) und hat dann wieder einen passenden, scharfen Fräser.
Ich vermute mal, dass diese Systeme heute durch Wendeplattenfräser ersetzt wurden. Keine Probleme mit Unwuchten und einfachere Konstruktion. In der Anwendung simpel und passt durch neue Schneidplatten immer scharf. Vor 30 Jahren sah das noch ganz anders aus - da wurden Werkzeuge noch wesentlich häufiger nachgeschliffen.

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