Der Druckluftthread

Rund um Maschinenwerkzeuge,
Bohrer, Fräser. Schleifbänder, Sägeblätter etc

Moderator: jhg

Antworten
Benutzeravatar
Bastelmann
Ober-Fräser
Beiträge: 957
Registriert: 05.05.2012, 07:41
Wohnort: Lippetal
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 16 Mal

Der Druckluftthread

#1

Beitrag von Bastelmann » 05.09.2013, 18:19

Da es zum Thema Druckluft bisher noch keinen expliziten Fred gibt und ich mich gerade mit diesem Thema erstmals intensiver befasse, mache ich mal einen solchen auf und hoffe, daß diejenigen, die bereits mit Druckluft und Druckluftlackieren Erfahrung haben, das, was ich im folgenden schreibe, bestätigen, korrigieren und/oder ergänzen können. Außerdem wär´s natürlich schön, einen solchen Themenfred zu machen, damit künftige Ratlose, Fragende und Lernende es etwas einfacher haben.

Das Thema interessiert mich aktuell, weil ich von der Extronbrachiallackiererei zum Sprühlackieren wechseln will. Ein bißchen eingekauft habe ich schon, sodaß ich jetzt über eine Anest Iwata AZ 40 HTE Sprühpistole mit 1mm-Düse und über 10 m Druckluftschlauch mit 1/4"-Druckluftkupplung mit Schnellverschluss und Anschlußstück verfüge.

So, was braucht´s noch? Zunächst mal einen Kompressor. Nach viel Leserei ziehe ich das vorläufige Fazit, daß ein Kompressor, der 10 bar liefert und einen 50l-Kessel hat, für meine Lackierzwecke völlig ausreichen müsste, da meine Pistole je nach Düsengröße einen Luftbedarf von 90-170 l/Minute hat und da ein Spritzvorgang bei einer Gitarre wohl kaum mehr als maximal 30-60 sec dauern dürfte. Will man mit dem Ding auch Autos lackieren oder druckluftbetriebene Werkzeuge betreiben, braucht man größere und leistungsstärkere Kaliber. Ist das soweit korrekt?

Dann sollten zwischen Kompressor und Pistole ein Wasser- und sicherheitshalber auch ein Ölabscheider geschaltet werden. Auch korrekt? Ist es bei diesen Dingern egal, was für Anschlüsse die haben (1/4", 3/8" usw.), weil man sowieso alles über entsprechende Adapter passend machen kann?

Dann muss direkt vor die Pistole ein Druckminderer mit Manometer, bzw. nur ein Manometer, falls der Kompressor bereits einen Druckminderer hat, damit man bei durchgezogenem Pistolengriff den Arbeitsdruck von ca. 2,5 bar in der Luftkappe einstellen kann. Korrekt?

Pro 10m Schlauch muß man 1 bar Verlust rechnen. Wie sieht das mit den zwischengeschalteten Komponenten (Abscheider, Manometer) aus. Fressen die auch Kompressorleistung in nennenswertem Umfang?

Sind Drehstromkompressoren besser als Wechselstromgeräte oder ist das für Gitarrenlackierzwecke egal?

Habe ich im wesentlichen an alles gedacht (mal abgesehen von Dingen wie Atemschutz, Lackierkabine etc.) oder fehlt noch was?
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

Benutzeravatar
Poldi
GBB.de-Inventar
Beiträge: 9160
Registriert: 26.04.2010, 06:46
Wohnort: Wanne-Eickel
Hat sich bedankt: 1036 Mal
Danksagung erhalten: 1020 Mal

Re: Der Druckluftthread

#2

Beitrag von Poldi » 05.09.2013, 20:40

Wenn Du dir eine Wartungseinheit von z. b. Festo kaufst dann hast Du einen Wasserabscheider, einen Öler und ein Druckregelventil in einem. Mehr brauchst Du nicht.

Benutzeravatar
irgendwer
Ober-Fräser
Beiträge: 636
Registriert: 25.04.2010, 08:18
Wohnort: LK DAH
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Der Druckluftthread

#3

Beitrag von irgendwer » 05.09.2013, 21:10

Bastelmann hat geschrieben:Dann sollten zwischen Kompressor und Pistole ein Wasser- und sicherheitshalber auch ein Ölabscheider geschaltet werden. Auch korrekt? Ist es bei diesen Dingern egal, was für Anschlüsse die haben (1/4", 3/8" usw.), weil man sowieso alles über entsprechende Adapter passend machen kann?

[...]

Pro 10m Schlauch muß man 1 bar Verlust rechnen. Wie sieht das mit den zwischengeschalteten Komponenten (Abscheider, Manometer) aus. Fressen die auch Kompressorleistung in nennenswertem Umfang?

Sind Drehstromkompressoren besser als Wechselstromgeräte oder ist das für Gitarrenlackierzwecke egal?
Die Anschlüsse richten sich auch nach dem Durchsatz.
In der Regel hat aber ein vernünftiger Kompressor direkt einen Druckminderer mit Wasserabscheider.

Die Sache mit den Druckverlusten von 1bar/10m ist so erstmal Unsinn, weil ohne Aussage zu Schlauchdurchmesser und Durchsatz.

Manometer können keine Verluste machen, da fliesst ja nix durch.
Auch so ein Abscheider macht, wenn er zum Druckregler passt (oft ists ja eine Einheit) nicht zuviel Druckverlust.

Kompressoren mit Wechselstrom kriegst Du nur bis ungefähr 300l/min Lieferleistung, mehr ist mit den max. 16A mit denen Steckdosen üblicherweise abgesichert sind, nicht drin.

Ich würde nach einem ölgeschmierten Kompressor mit etwa 150l/min Lieferleistung (sind etwa 225l/min Ansaugleistung) schauen.
Von ner Markenfirma, mit regelmässigem Ölwechsel, hält so ein Kompressor dann ewig.

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

Benutzeravatar
headstock
Ober-Fräser
Beiträge: 737
Registriert: 19.09.2012, 13:46
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: Der Druckluftthread

#4

Beitrag von headstock » 05.09.2013, 22:14

Moin,
Poldi hat geschrieben:Wenn Du dir eine Wartungseinheit von z. b. Festo kaufst dann hast Du einen Wasserabscheider, einen Öler und ein Druckregelventil in einem. Mehr brauchst Du nicht.
das sehe ich soweit richtig, aber wenn die Wartungseinheit zwischen Kompressor und Pistole sitzt, was soll dann der Öler? Den mußt Du dann doch zudrehen (was natürlich geht), oder?

Gruß Martin

Benutzeravatar
Poldi
GBB.de-Inventar
Beiträge: 9160
Registriert: 26.04.2010, 06:46
Wohnort: Wanne-Eickel
Hat sich bedankt: 1036 Mal
Danksagung erhalten: 1020 Mal

Re: Der Druckluftthread

#5

Beitrag von Poldi » 06.09.2013, 05:26

Klar, den Öler braucht er nicht.

Benutzeravatar
Bastelmann
Ober-Fräser
Beiträge: 957
Registriert: 05.05.2012, 07:41
Wohnort: Lippetal
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 16 Mal

Re: Der Druckluftthread

#6

Beitrag von Bastelmann » 06.09.2013, 06:01

Langsam wird mein getrübter Geist klarer. :lol: Vielen Dank auch.
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Der Druckluftthread

#7

Beitrag von capricky » 15.09.2013, 09:16

Eigentlich hatte ich meine Spritzpistolenlackiererei vor längerer Zeit schon für beendet erklärt und meinen Kompressor verschenkt. Nachdem ich mich nun aber über eine Woche mit zwei Spraydosen rumquäle, um eine farbgenaue Transparentlackierung zu erreichen, habe ich mich spontan entschlossen, wieder einen Kompressor zu kaufen.
http://www.rakuten.de/produkt/abac-mont ... 3godehMA8Q
Der erfüllt von seinen "angepriesenen" Eigenschaften meine Ansprüche. Das waren Preis, Tragbarkeit, also geringe Größe und Gewicht, Lieferleistung (Luftmenge), kein Universalmotor (Funkenbildung an Schleifkohlen). Einen Kompromiss bin ich bei der Geräuschentwicklung eingegangen, "leise" gibt es nun mal nicht für "lau".
Schauen wir mal, ob er hält was er mir verspricht, ich werde berichten.

capricky

Benutzeravatar
zisoft
Bodyshaper
Beiträge: 222
Registriert: 25.04.2010, 16:06
Wohnort: Bergkamen
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 15 Mal
Kontaktdaten:

Re: Der Druckluftthread

#8

Beitrag von zisoft » 15.09.2013, 09:31

Das Ding hat ja winzige Abmessungen :shock:

Kesselgröße 6 Liter. Erreicht man damit überhaupt einen konstanten Luftstrom?
Sieht sehr interessant aus.

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Der Druckluftthread

#9

Beitrag von capricky » 15.09.2013, 09:58

zisoft hat geschrieben: Das Ding hat ja winzige Abmessungen :shock:

...Kesselgröße 6 Liter. Erreicht man damit überhaupt einen konstanten Luftstrom?
...
Ich habe einschlägige "kessellose" Erfahrungen, der letzte (den ich dann verschenkt habe) hatte nur ein Kondensatsammelrohr, an dem dann Überdruckventil und Druckminderer montiert waren und 1,5kW Antriebsleistung, mit dem konnte man mit 1,5mm Düse problemlos Autos lackieren. Ich bin eh ein "low pressure - low volume" Lackierer, man hat bessere Kontrolle, weniger Overspray und weniger Staubaufwirbelung an den sowieso immer ungeeigneten Orten, an denen man gezwungen ist zu lackieren. Es geht ja nicht um Flächenleistung bei der Heimlackiererei.

capricky

Benutzeravatar
gitabou
Ober-Fräser
Beiträge: 520
Registriert: 01.03.2013, 22:38
Wohnort: Bad Waldsee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 21 Mal

Re: Der Druckluftthread

#10

Beitrag von gitabou » 15.10.2013, 20:41

Das mit "low pressure low volume" halte ich genauso. In der Regel nutze ich einen 24l Kessel, was mir gut langt.
http://www.gitabou.de | Zeichnungen und Schablonen für den E-Gitarrenbau

...

Antworten

Zurück zu „Maschinenwerkzeuge“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste