Trio
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Geht deine Option 6 überhaupt mit den vorhandenen Federn und deren Befestigungen?
Ich fände da Option 1 die Sinnvollste. Du hast doch schon den riesigen Aufwand betrieben, die Biegeschablonen zu bauen, da fallen die kleinen Änderungen am Bender doch auch nicht mehr in´s Gewicht. Da reicht sogar feilen/raspeln, da dein Zargen/Heizmatten/Alublech-Paket ja auch noch etwas aufträgt und garnicht so viel weg muss, wie es jetzt aussieht. Notfalls versetzt du dann eben auch noch die senkrechte Seitenplatte ein wenig nach innen, das sind dann eben noch vier zusätzliche Bohrlöcher. Muss aber eigentlich nicht sein, wenn du die Zargen vorher von der Länge her anpasst, damit sie nicht an der Seitenplatte hängen bleiben.
Und Versetzen der Federaufnahmen nicht vergessen, damit die Spannung passt (musst du wie oben gesagt wohl auch bei deiner Variante 6 machen)
Und damit hast du einen Bender, der einfach mehr kann . "Große" Gitarren kannst du damit ja nach wie vor bauen.
Gruß
Markus
Ich fände da Option 1 die Sinnvollste. Du hast doch schon den riesigen Aufwand betrieben, die Biegeschablonen zu bauen, da fallen die kleinen Änderungen am Bender doch auch nicht mehr in´s Gewicht. Da reicht sogar feilen/raspeln, da dein Zargen/Heizmatten/Alublech-Paket ja auch noch etwas aufträgt und garnicht so viel weg muss, wie es jetzt aussieht. Notfalls versetzt du dann eben auch noch die senkrechte Seitenplatte ein wenig nach innen, das sind dann eben noch vier zusätzliche Bohrlöcher. Muss aber eigentlich nicht sein, wenn du die Zargen vorher von der Länge her anpasst, damit sie nicht an der Seitenplatte hängen bleiben.
Und Versetzen der Federaufnahmen nicht vergessen, damit die Spannung passt (musst du wie oben gesagt wohl auch bei deiner Variante 6 machen)
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Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie
Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie
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Solera-Außenformen
Das Thema Bender umbauen für Quartgitarrengröße habe ich erst mal aufgeschoben.
Inzwischen habe ich statt dessen meine Solera-Außenformen fertig gemacht. Jetzt kann ich meine Solera-Basisplatte mit drei verschiedenen Außenformen bestücken:
Quintbass: Fast zu groß für die Basisplatte. Primgitarre (normale Gitarre) Quartgitarre: Um Platz für die Deckenwölbung zu schaffen, verwende ich zugeschnittene Korkunterlagen. Für die Quartgitarrengröße muss ich die Unterlage noch machen.
Damit habe ich jetzt erst mal alles an Formen fertig und kann endlich mit der Arbeit an den Gitarren beginnen.
Sven
Inzwischen habe ich statt dessen meine Solera-Außenformen fertig gemacht. Jetzt kann ich meine Solera-Basisplatte mit drei verschiedenen Außenformen bestücken:
Quintbass: Fast zu groß für die Basisplatte. Primgitarre (normale Gitarre) Quartgitarre: Um Platz für die Deckenwölbung zu schaffen, verwende ich zugeschnittene Korkunterlagen. Für die Quartgitarrengröße muss ich die Unterlage noch machen.
Damit habe ich jetzt erst mal alles an Formen fertig und kann endlich mit der Arbeit an den Gitarren beginnen.
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Als erstes habe ich heute begonnen die Decken zu fügen.
Drei mal Fichte. Von Links nach rechts: Quartgitarre, Primgitarre, Quintbass. Die ersten beiden Decken konnte ich in einem Rutsch verleimen. Verwendet habe ich Knochenleim. Und das war es schon wieder für Heute.
Sven
Drei mal Fichte. Von Links nach rechts: Quartgitarre, Primgitarre, Quintbass. Die ersten beiden Decken konnte ich in einem Rutsch verleimen. Verwendet habe ich Knochenleim. Und das war es schon wieder für Heute.
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Probleme (?)
Nun hat sich für mich ein Problem ergeben, mit dem ich nicht gerechnet habe.
Zwei der drei Ahorn-Böden, die ich Anfang April beim Espen gekauft habe, haben begonnen sich kräftig zu wellen. Mit etwas Bewegung habe ich gerechnet, nachdem sie in meiner Werkstatt angekommen sind, aber nicht mit so viel.
Den dritten Boden habe ich bereits gefügt und der bewegt sich nur wenig. Ich habe die Böden aufgrund ihrer Optik ausgewählt und nicht genau auf die Beschriftung geachtet. Bis jetzt. Ich interpretiere das Datum so, dass die Böden am 5. und 6. Oktober letzten Jahres zugesägt wurden. Das könnte der Grund für die starke Bewegung des Holzes sein, allerdings weiß ich nicht, wie alt das Holz zum Zeitpunkt des Sägens bereits war.
Nun bin ich mir unsicher, was ich zu erwarten habe. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Holz, welches ich beim Espen kaufe, alt genug ist, um direkt verarbeitet werden zu können.
Außerdem werden die Böden später von mir noch auf 2,5mm heruntergehobelt und in der Wölbungsschüssel die Bodenbalken aufgeleimt. Dadurch sollte sich die Verformung unter Kontrolle bringen lassen.
Mein Luftentfeuchter sorgt für dauerhaft knapp unter 50% Luftfeuchtikeit in meiner Werkstatt, also habe ich kein Problem mit Feuchtigkeit.
Im Grunde bin jetzt unentschlossen, ob meine Böden nicht vielleicht zu frisch sind, um schon verbaut werden zu können.
@Herr Dalbergia Wie wird das denn bei euch gehandhabt? Welche Lagerzeit muss Ahorn bereits haben, bevor man ihn aufsägt?
Sven
P.S.: Mein 1000. Posting! Wahnsinn! Dabei ist mein erstes Posting doch noch gar nicht so lange her...
Zwei der drei Ahorn-Böden, die ich Anfang April beim Espen gekauft habe, haben begonnen sich kräftig zu wellen. Mit etwas Bewegung habe ich gerechnet, nachdem sie in meiner Werkstatt angekommen sind, aber nicht mit so viel.
Den dritten Boden habe ich bereits gefügt und der bewegt sich nur wenig. Ich habe die Böden aufgrund ihrer Optik ausgewählt und nicht genau auf die Beschriftung geachtet. Bis jetzt. Ich interpretiere das Datum so, dass die Böden am 5. und 6. Oktober letzten Jahres zugesägt wurden. Das könnte der Grund für die starke Bewegung des Holzes sein, allerdings weiß ich nicht, wie alt das Holz zum Zeitpunkt des Sägens bereits war.
Nun bin ich mir unsicher, was ich zu erwarten habe. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Holz, welches ich beim Espen kaufe, alt genug ist, um direkt verarbeitet werden zu können.
Außerdem werden die Böden später von mir noch auf 2,5mm heruntergehobelt und in der Wölbungsschüssel die Bodenbalken aufgeleimt. Dadurch sollte sich die Verformung unter Kontrolle bringen lassen.
Mein Luftentfeuchter sorgt für dauerhaft knapp unter 50% Luftfeuchtikeit in meiner Werkstatt, also habe ich kein Problem mit Feuchtigkeit.
Im Grunde bin jetzt unentschlossen, ob meine Böden nicht vielleicht zu frisch sind, um schon verbaut werden zu können.
@Herr Dalbergia Wie wird das denn bei euch gehandhabt? Welche Lagerzeit muss Ahorn bereits haben, bevor man ihn aufsägt?
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Ich gehe bei Espen auch immer davon aus, dass das Holz bereits trocken ist. Sicherheitshalber kannst du ja nochmal nachfragen, der Herr Jordan ist eigentlich immer auskunftsfreudig!
Aber nun zum Problem: das ist ein Phänomen, das mich bei Espen und auch bei vielen anderen Holzhändlern immens stört. Das Verziehen liegt daran, dass die Oberflächen jedes Stückes eine unterschiedliche Güte aufweisen, sprich eine Seite ist immer gehobelt oder geschliffen, die andere sägerauh. Dadurch passiert auch der Feuchtigkeitsausgleich unterschiedlich schnell, was zur Folge hat, dass sich das Holz verzieht! Da reicht schon der Klimaunterschied vom Holzhändler zu deiner Werkstatt und bumm - einen Tag nach dem Auspacken hast du Wellholz. Ich habe das Herrn Jordan auch auf dem Guitarsummit letztes Jahr mitgeteilt und er meinte, sie werden das in Zukunft berücksichtigen.
Mein erster Schritt nach dem Auspacken ist also immer, beide Seiten anzuhobeln, und dann wird erst eingelagert.
Aber nun zum Problem: das ist ein Phänomen, das mich bei Espen und auch bei vielen anderen Holzhändlern immens stört. Das Verziehen liegt daran, dass die Oberflächen jedes Stückes eine unterschiedliche Güte aufweisen, sprich eine Seite ist immer gehobelt oder geschliffen, die andere sägerauh. Dadurch passiert auch der Feuchtigkeitsausgleich unterschiedlich schnell, was zur Folge hat, dass sich das Holz verzieht! Da reicht schon der Klimaunterschied vom Holzhändler zu deiner Werkstatt und bumm - einen Tag nach dem Auspacken hast du Wellholz. Ich habe das Herrn Jordan auch auf dem Guitarsummit letztes Jahr mitgeteilt und er meinte, sie werden das in Zukunft berücksichtigen.
Mein erster Schritt nach dem Auspacken ist also immer, beide Seiten anzuhobeln, und dann wird erst eingelagert.
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Danke für diesen wertvollen Tipp!
Anmerkung: Die beste Erfahrung habe ich diesbezüglich mit madinter gemacht, bisher hatte ich mit dem Holz aus Madrid noch nie Probleme, mit dem von inländischen Händlern aber schon…
beste Grüße
Chris
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Vielen Dank! Das ist eine plausible Erklärung.Gerhard hat geschrieben: ↑16.06.2020, 21:12[...]
Das Verziehen liegt daran, dass die Oberflächen jedes Stückes eine unterschiedliche Güte aufweisen, sprich eine Seite ist immer gehobelt oder geschliffen, die andere sägerauh. Dadurch passiert auch der Feuchtigkeitsausgleich unterschiedlich schnell, was zur Folge hat, dass sich das Holz verzieht!
[...]
Beim Espen liegen die Bodenhälften auch immer im Stapel aufeinander. Bei mir in der Werkstatt staple ich die Teile aber immer mit Holzleisten dazwischen, damit sie von oben und unten gut belüftet sind. Damit habe ich den Effekt sicher noch beschleunigt...
Ahorn scheint aber auch empfindlicher zu reagieren. Bei Walnuss, Zypresse, Kirsche, Apfel, Elsbeere und bei den Fichten- und Rotzeder-Decken habe ich das bisher noch nicht erlebt.
Ich werde versuchen, ob ich das Holz im aktuellen Zustand hobeln kann und dann Deinen Rat befolgen.
Sven
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- Gerhard
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Ja, Ahorn ist da schon sehr empfindlich. Dein Holz ist aber nicht verloren! Ich hab schon 3cm durchgewölbte Bodenhälften gehobelt, indem ich die konkave Seite nass gemacht habe. Dadurch biegt es sich wieder ein bisschen aus und du kannst bequem hobeln. Ab einer gewissen "Dünne" lässt sich das Holz dann gut niederspannen, fügen und verleimen. Den Rest macht die Beleistung in der Wölbungsschüssel.Sven hat geschrieben: ↑17.06.2020, 23:22Ahorn scheint aber auch empfindlicher zu reagieren. Bei Walnuss, Zypresse, Kirsche, Apfel, Elsbeere und bei den Fichten- und Rotzeder-Decken habe ich das bisher noch nicht erlebt.
Ich werde versuchen, ob ich das Holz im aktuellen Zustand hobeln kann und dann Deinen Rat befolgen.
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Durchstarten! Durchstarten!!
Hallo in die Runde!
Nachdem ich hier länger Pause gemacht habe, weil meine Werkbank besetzt war, geht es nun endlich weiter.
Die problematischen Ahornböden habe ich zwischenzeitlich gefügt und gehobelt. Wie man sehen kann, fällt die Verformung durch die geringere Dicke nicht mehr so stark aus. Tatsächlich gehen die Verformungen inzwischen nur noch in eine Richtung, was mir für die Bodenwölbung später noch in die Hände spielen wird. Außerdem habe ich die noch fehlenden Korkringe für die Deckenwölbung der Primgitarre und der Quartgitarre gemacht. Auch mit den drei Hälsen habe ich begonnen. Wie immer, trenne ich meine Haslsrohlinge der Länge nach auf und Leime die eine Hälfte dann um 180° gedreht (Kopf an Fuß) wieder an, um den Hals in sich selbst gegen torsionsartiges Verziehen zu sperren. Verleimt habe ich mit Knochenleim. (Notiz an mich selbst: Mehr Zwingen kaufen!) Danach habe ich die Außenseiten sorgfältig plan gehobelt. Die Kopfplatten schäfte ich immer mit 12° an. Die Länge der Kopfplatte soll nach dem Anschäften 20cm betragen. Da ich für alle drei Gitarren Standard-Gitarrenmechaniken verwenden will, wird es bei den Kopfplatten keine Größenunterschiede geben.
Auch hier habe ich mit Knochenleim verleimt. Diese großen Halsstücke wärme ich übrigens immer mit dem Heißluftgebläse an. Nachdem ich die Kopfplattenoberseiten plan gehobelt hatte, habe ich auf die Halsoberseite das "Koordinatensystem" gezeichnet. Mittelachse, Sattelposition und -breite und 12. Bund.
Alle drei Hälse werden im 12. Bund eingesetzt werden. Zum Schluss habe ich die Halsklötze aufgeleimt. Auf diesem Bild kann man die unterschiedlichen Mensuren schon gut erkennen. Außerdem habe ich mit dem Thema Deckeinlagen, Randeinlagen und Rosetten begonnen.
Dafür habe ich mir ein Sortiment an unterschiedlichen Hölzern und teilweise gefärbten Furnieren vorbereitet. (Das rote Furnier hatte ich ursprünglich für meine letzte Wettbewerbsgitarre gemacht, aber dann nicht verwendet.) Nach sehr langem Herumprobieren, habe ich mich für eine einfache Hell-Dunkel-Sequenz mit rotem Furniertrenner entschieden.
Das helle Holz ist übrigens Paulownia, das dunkle Holz ist Wenge. Ich habe deswegen Paulownia genommen, weil ich hoffe, dass durch diese Weichholzteile das Biegen der Leisten später etwas stressfreier wird. Verleimt habe ich den Stapel dann mit Titebond. Ich habe mich für Titebond entschieden, weil der beim Biegen auf dem heißen Biegeeisen nicht so schnell aufgeht wie Knochen- oder Fischleim. Das rote Furnier hat, wie erwartet, durch den Leim kräftig Farbe ausgeblutet, aber ich denke, das die Verfärbung sich nicht in das Paulownia ausbreiten wird.
Der Stapel, den ich hier gemacht habe, ist recht hoch, aber das Material soll ja auch für drei Gitarren reichen.
Das war es für Heute.
Sven
Nachdem ich hier länger Pause gemacht habe, weil meine Werkbank besetzt war, geht es nun endlich weiter.
Die problematischen Ahornböden habe ich zwischenzeitlich gefügt und gehobelt. Wie man sehen kann, fällt die Verformung durch die geringere Dicke nicht mehr so stark aus. Tatsächlich gehen die Verformungen inzwischen nur noch in eine Richtung, was mir für die Bodenwölbung später noch in die Hände spielen wird. Außerdem habe ich die noch fehlenden Korkringe für die Deckenwölbung der Primgitarre und der Quartgitarre gemacht. Auch mit den drei Hälsen habe ich begonnen. Wie immer, trenne ich meine Haslsrohlinge der Länge nach auf und Leime die eine Hälfte dann um 180° gedreht (Kopf an Fuß) wieder an, um den Hals in sich selbst gegen torsionsartiges Verziehen zu sperren. Verleimt habe ich mit Knochenleim. (Notiz an mich selbst: Mehr Zwingen kaufen!) Danach habe ich die Außenseiten sorgfältig plan gehobelt. Die Kopfplatten schäfte ich immer mit 12° an. Die Länge der Kopfplatte soll nach dem Anschäften 20cm betragen. Da ich für alle drei Gitarren Standard-Gitarrenmechaniken verwenden will, wird es bei den Kopfplatten keine Größenunterschiede geben.
Auch hier habe ich mit Knochenleim verleimt. Diese großen Halsstücke wärme ich übrigens immer mit dem Heißluftgebläse an. Nachdem ich die Kopfplattenoberseiten plan gehobelt hatte, habe ich auf die Halsoberseite das "Koordinatensystem" gezeichnet. Mittelachse, Sattelposition und -breite und 12. Bund.
Alle drei Hälse werden im 12. Bund eingesetzt werden. Zum Schluss habe ich die Halsklötze aufgeleimt. Auf diesem Bild kann man die unterschiedlichen Mensuren schon gut erkennen. Außerdem habe ich mit dem Thema Deckeinlagen, Randeinlagen und Rosetten begonnen.
Dafür habe ich mir ein Sortiment an unterschiedlichen Hölzern und teilweise gefärbten Furnieren vorbereitet. (Das rote Furnier hatte ich ursprünglich für meine letzte Wettbewerbsgitarre gemacht, aber dann nicht verwendet.) Nach sehr langem Herumprobieren, habe ich mich für eine einfache Hell-Dunkel-Sequenz mit rotem Furniertrenner entschieden.
Das helle Holz ist übrigens Paulownia, das dunkle Holz ist Wenge. Ich habe deswegen Paulownia genommen, weil ich hoffe, dass durch diese Weichholzteile das Biegen der Leisten später etwas stressfreier wird. Verleimt habe ich den Stapel dann mit Titebond. Ich habe mich für Titebond entschieden, weil der beim Biegen auf dem heißen Biegeeisen nicht so schnell aufgeht wie Knochen- oder Fischleim. Das rote Furnier hat, wie erwartet, durch den Leim kräftig Farbe ausgeblutet, aber ich denke, das die Verfärbung sich nicht in das Paulownia ausbreiten wird.
Der Stapel, den ich hier gemacht habe, ist recht hoch, aber das Material soll ja auch für drei Gitarren reichen.
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Cool, hier gehts weiter ich bin mal auf die Rosette gespannt.
Build what you Play...
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Weiter im Text
Da das verleimte Päckchen etwas länger brauchte, um zu trocknen, ging es zwischenzeitlich mit den Hälsen weiter.
Die Kopfplatten waren noch viel zu dick und mussten noch auf Maß gebracht werden. Das ging ganz flott mit dem SafeT-Planer. Da ich gerade dabei war, habe ich auch gleich noch die Zargen auf Stärke gehobelt.
Die Zargen waren danach zwischen 2 und 2,5mm dick. Zwischenzeitlich war der Leim trocken genug, um das Päckchen sauber zu hobeln. Ich war etwas erstaunt, dass die Wenge-Streifen so eine lebhafte Maserung hatten. Mir wäre lieber gewsen, wenn sie gleichmäßig dunkel gewesen wären, aber so ist es auch schön. Und jetzt kommen die übliche Arbeitsschritte:
Halbieren Und aufdoppeln Und während der Leim trocknet, habe ich begonnen mit dem Ziehklingenhobel die Spuren vom SafeT-Planer zu glätten und die Zargen auf ihre endgültige Stärke zu bringen. To be continued...
Sven
Die Kopfplatten waren noch viel zu dick und mussten noch auf Maß gebracht werden. Das ging ganz flott mit dem SafeT-Planer. Da ich gerade dabei war, habe ich auch gleich noch die Zargen auf Stärke gehobelt.
Die Zargen waren danach zwischen 2 und 2,5mm dick. Zwischenzeitlich war der Leim trocken genug, um das Päckchen sauber zu hobeln. Ich war etwas erstaunt, dass die Wenge-Streifen so eine lebhafte Maserung hatten. Mir wäre lieber gewsen, wenn sie gleichmäßig dunkel gewesen wären, aber so ist es auch schön. Und jetzt kommen die übliche Arbeitsschritte:
Halbieren Und aufdoppeln Und während der Leim trocknet, habe ich begonnen mit dem Ziehklingenhobel die Spuren vom SafeT-Planer zu glätten und die Zargen auf ihre endgültige Stärke zu bringen. To be continued...
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Holla, die Wenge sieht ja verdächtig nach Werbung für die Bundeswehr aus
Ich liebe deine Bauberichte, so inspirierend und herrlich dokumentiert. Danke dafür! (Wäre ich nur nicht so ungeduldig.)
Ich liebe deine Bauberichte, so inspirierend und herrlich dokumentiert. Danke dafür! (Wäre ich nur nicht so ungeduldig.)
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Düsentrieb für den Beitrag:
- Sven
Aktuell:
Meine bisherigen Projekte:
Eigenwillig und elektrisch
Parlor Nr.1 (Nylon)
Parlor Nr.2 (Steelstring)
Superstrat im Naturlook
Wieder klein und nussig: Parlor Nr.3
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Teile und herrsche
Heute war nochmal halbieren und aufdoppeln angesagt.
Der linke Streifen ist 1,7mm dick. Wenn auf beiden Seiten noch jeweils ein 0.5mm Furnierstreifen dazukommt, bin ich bei 2,7mm. Das wird gut passen. Nebenbei hab ich noch weiter meine Zargen geputzt.
Und das war es schon wieder für Heute.
Sven
Diesmal musste es bereits die lange Leimzwinge sein, aber weiter wollte ich das Spiel sowieso nicht treiben.
Dann habe ich begonnen mit meiner Bandsäge Streifen abzusägen.
Nun kann man bereits erkennen, wo die Reise hingehen soll.Der linke Streifen ist 1,7mm dick. Wenn auf beiden Seiten noch jeweils ein 0.5mm Furnierstreifen dazukommt, bin ich bei 2,7mm. Das wird gut passen. Nebenbei hab ich noch weiter meine Zargen geputzt.
Und das war es schon wieder für Heute.
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Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Wenn zwischen dem Erwerb eines Werkzeugs und der ersten Benutzung zuviel Zeit liegt, dann passiert es mir schonmal, dass ich es völlig vergessen im Regal liegen lasse.
Beim Putzen der Zargen mit Ziehklingenhobel und Schleifpaper fiel mir irgendwann wieder ein, dass ich mir vor ein paar Monaten, passend zu meinem SafeT-Planer, eine Klettschleifscheibe mit einer Auswahl an Schleifpapierscheiben gekauft hatte. Gewissermaßen als Ersatz für eine Dickenschleifmaschine, für die ich keinen Platz hätte. Damit habe ich Heute begonnen die SafeT-Planer-Spuren aus den Zargen zu schleifen. Und Potzblitz! Das ging echt sauschnell und hat ein schönes Ergebnis produziert. Ich habe 120er genommen. Damit hatte ich einen guten Kompromiss zwischen Abtrag und sauberer Oberfläche.
Für den SafeT-Planer hatte ich ja bereits eine absolute Kaufempfehlung ausgesprochen. Das kann ich jetzt für billige Plastischleifscheiben mit Klettfläche wiederholen. Kleiner Preis, großer Erfolg! Die Zargen für den Quintbass sind sehr schön geworden. Die anderen Zarge werde ich Morgen machen. Außerdem muss ich noch meinen zweiten Staubsauger dazumontieren, denn die Staubentwicklung ist nicht ohne und mein Festool-Sauger hat das mangels Staubhaube nicht geschafft.
Sven
Beim Putzen der Zargen mit Ziehklingenhobel und Schleifpaper fiel mir irgendwann wieder ein, dass ich mir vor ein paar Monaten, passend zu meinem SafeT-Planer, eine Klettschleifscheibe mit einer Auswahl an Schleifpapierscheiben gekauft hatte. Gewissermaßen als Ersatz für eine Dickenschleifmaschine, für die ich keinen Platz hätte. Damit habe ich Heute begonnen die SafeT-Planer-Spuren aus den Zargen zu schleifen. Und Potzblitz! Das ging echt sauschnell und hat ein schönes Ergebnis produziert. Ich habe 120er genommen. Damit hatte ich einen guten Kompromiss zwischen Abtrag und sauberer Oberfläche.
Für den SafeT-Planer hatte ich ja bereits eine absolute Kaufempfehlung ausgesprochen. Das kann ich jetzt für billige Plastischleifscheiben mit Klettfläche wiederholen. Kleiner Preis, großer Erfolg! Die Zargen für den Quintbass sind sehr schön geworden. Die anderen Zarge werde ich Morgen machen. Außerdem muss ich noch meinen zweiten Staubsauger dazumontieren, denn die Staubentwicklung ist nicht ohne und mein Festool-Sauger hat das mangels Staubhaube nicht geschafft.
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Re: {007} [Akustisch] Trio
In kleinen Schritten geht es weiter.
Meine Zargen habe ich inzwischen alle fertig geschliffen. Sie haben nun knapp über 2mm.
Daher ging es nun auch mit den Zierstreifen weiter.
Ich habe mir vier jeweils 1,7mm dicke Scheiben von meinem Block abgesägt. Wei man sieht, haben sie sich beim Trocknen etwas seitlich verzogen. Genauer gesagt der ganze Block hat sich so verzogen.
Diese Abschnitte mussten nun hintereinander und in der richtigen Orientierung (damit sich das Muster sauber fortsetzt) zwischen zwei Furnierstreifen geleimt werden. Den ersten Streifen habe ich an den Enden auf der Werkbank fixiert. Danach habe ich die Abschnitte zügig mit Titebond aufgeleimt und im gleich Schritt einen zweiten Furnierstreifen oben drauf geleimt. Das ganze musste schnell gehen, da die dünnen Hölzer sofort angefangen haben sich wellen, nachdem ich den Leim aufgetragen habe. Daher gibt es jetzt nur noch ein Foto von der Zwingenstraße. Sven
Meine Zargen habe ich inzwischen alle fertig geschliffen. Sie haben nun knapp über 2mm.
Daher ging es nun auch mit den Zierstreifen weiter.
Ich habe mir vier jeweils 1,7mm dicke Scheiben von meinem Block abgesägt. Wei man sieht, haben sie sich beim Trocknen etwas seitlich verzogen. Genauer gesagt der ganze Block hat sich so verzogen.
Diese Abschnitte mussten nun hintereinander und in der richtigen Orientierung (damit sich das Muster sauber fortsetzt) zwischen zwei Furnierstreifen geleimt werden. Den ersten Streifen habe ich an den Enden auf der Werkbank fixiert. Danach habe ich die Abschnitte zügig mit Titebond aufgeleimt und im gleich Schritt einen zweiten Furnierstreifen oben drauf geleimt. Das ganze musste schnell gehen, da die dünnen Hölzer sofort angefangen haben sich wellen, nachdem ich den Leim aufgetragen habe. Daher gibt es jetzt nur noch ein Foto von der Zwingenstraße. Sven
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Nachdem der Leim getrocknet war, habe ich einen Rand des Streifens behobelt und begonnen einzelne Streifen abzusägen.
Diese Streifen sind zwar als Deckeneinlage gedacht, sollen aber auch bei den Rosetten zum Einsatz kommen. Und das war dann auch schon die Überleitung zum nächsten Schritt, den Rosetten. Diese wollte ich aus hellen und dunklen Segmente zusammensetzen. Um mir das Zuschneiden dieser Segmente zu vereinfachen, habe ich einen Mini-Bankhaken gemacht. Die Segmente habe ich einzeln aus 1cm breiten Streifen Ahorn und Walnuss (von meiner letzten Wettbewerbsgitarre) gefertigt. Mit dem Bankhaken konnte ich schnell sägen, hatte das Werkstück aber immer gut fixiert. Die Stücke mussten übrigens nicht genau in den Rosettengraben passen. Nur breit genug mussten sie sein. Nachdem ich ein Segment genau an sein (bereits verleimtes) Nachbarsegment gelegt hatte, musste ich den Winkel einzeichnen. Dies ging mit meinem Radialzirkel ganz leicht. Den Winkel habe ich dann mit dem Taschenhobel in das Segment gearbeitet. Zum Schluss habe ich das Segment dann mit einem roten Trennfurnier eingeleimt. Verwendet habe ich Fischleim. Angepresst habe ich etwa 30 Sekunden lang mit den Fingern und die haben mir kurzer Zeit auch echt wehgetan... Nachdem alle Segmente verleimt waren, habe ich die Oberfläche plan geschliffen. Noch nicht bis auf Deckenniveau, aber plan genug für den Fräser. Dann habe ich die Segmente innen und außen befräst für die innere und äußere Rosettenspur. Die auf dem Biegeeisen vorgebogene äußere Spur habe ich ebenfalls mit Fischleim verleimt. Durch die Feuchtigkeit im Leim hat sich der Zierstreifen aber wie ein Korkenzieher gedreht, um fast 90°. Das war ein bißchen Gefummel, den in den Graben zu pressen. Die innere Spur werde ich mit Superkleber und Beschleunigerspray machen. Das wird stressfreier.
Bis demnächst in diesem Theater...
Sven
Diese Streifen sind zwar als Deckeneinlage gedacht, sollen aber auch bei den Rosetten zum Einsatz kommen. Und das war dann auch schon die Überleitung zum nächsten Schritt, den Rosetten. Diese wollte ich aus hellen und dunklen Segmente zusammensetzen. Um mir das Zuschneiden dieser Segmente zu vereinfachen, habe ich einen Mini-Bankhaken gemacht. Die Segmente habe ich einzeln aus 1cm breiten Streifen Ahorn und Walnuss (von meiner letzten Wettbewerbsgitarre) gefertigt. Mit dem Bankhaken konnte ich schnell sägen, hatte das Werkstück aber immer gut fixiert. Die Stücke mussten übrigens nicht genau in den Rosettengraben passen. Nur breit genug mussten sie sein. Nachdem ich ein Segment genau an sein (bereits verleimtes) Nachbarsegment gelegt hatte, musste ich den Winkel einzeichnen. Dies ging mit meinem Radialzirkel ganz leicht. Den Winkel habe ich dann mit dem Taschenhobel in das Segment gearbeitet. Zum Schluss habe ich das Segment dann mit einem roten Trennfurnier eingeleimt. Verwendet habe ich Fischleim. Angepresst habe ich etwa 30 Sekunden lang mit den Fingern und die haben mir kurzer Zeit auch echt wehgetan... Nachdem alle Segmente verleimt waren, habe ich die Oberfläche plan geschliffen. Noch nicht bis auf Deckenniveau, aber plan genug für den Fräser. Dann habe ich die Segmente innen und außen befräst für die innere und äußere Rosettenspur. Die auf dem Biegeeisen vorgebogene äußere Spur habe ich ebenfalls mit Fischleim verleimt. Durch die Feuchtigkeit im Leim hat sich der Zierstreifen aber wie ein Korkenzieher gedreht, um fast 90°. Das war ein bißchen Gefummel, den in den Graben zu pressen. Die innere Spur werde ich mit Superkleber und Beschleunigerspray machen. Das wird stressfreier.
Bis demnächst in diesem Theater...
Sven
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Heute habe ich die innere Spur gemacht und diesmal Superkleber und Beschleunigerspray verwendet. Daher konnte ich auch direkt Beischleifen, um mir das Ergebnis anzusehen.
Ein anderes Problem war, dass ich die Zierstreifen auf dem Biegeeisen nicht gut vorbiegen konnte. Ich muss jetzt erstmal über das weitere Vorgehen nachdenken...
Sven
Leider bin ich mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden. Es gibt zuviele Lücken.
Die Ursache scheint zu sein, dass der Fräsgraben zu breit für die innere und äußere Spur war. Allerdings hatte ich vorher an einem Teststück geprobt und da hat es genau gepasst. Das Dumme, bzw. das Riskante war dabei aber, dass der Fräser genauso breit ist, wie der Zierstreifen. Ich hätte lieber einen kleineren Fräser gehabt, mit dem ich mich dann schrittweise an die endgültige Breite hätte heranarbeiten können.Ein anderes Problem war, dass ich die Zierstreifen auf dem Biegeeisen nicht gut vorbiegen konnte. Ich muss jetzt erstmal über das weitere Vorgehen nachdenken...
Sven
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Ein breiterer Randspan wäre eine Möglichkeit. Leichter zu biegen sind zwei schmalere Streifen, die dann gleichzeitig eingelegt werden.
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Re: {007} [Akustisch] Trio
Um etwas Abstand vom Rosettenthema zu bekommen, habe ich an den Hälsen weitergearbeitet.
Zunächst musste ich auf den verleimten Rohlingen noch ein paar Dinge einzeichen. Zuerst die Position des zwölften Bundes. Anschließend die Spitze (oder den Schiffsbug, wie ich immer sage) und den im Korpus liegenden Halsfuß. Dann ging es ans Sägen der Zargenschlitze. Die beiden Klötze dienen mir als Führung für das Sägeblatt. Außerdem stellen sie das Sägeblatt in einen WInkel von etwas über 1°. Damit stecken die Zargen später nicht genau senkrecht im Hals. Ich säge dabei bis zu meinen Tiefenmarkierungen. Auf der Griffbrettseite 10mm tief. Auf der Seite des Bodens 5mm tief. Für die Zargenkeile möchte ich einen Schlitz, der von 5mm auf der Griffbrettseite bis auf 8mm auf der Seite des Bodens geht. Gesägt habe ich wieder mit den Führungsklötzen. Den Schlitz habe ich dann mit meinem 5mm Stechbeitel ausgestemmt. Danach habe ich mit meiner Halsschablone die Innen- und die Außenkurve eingezeichnet. Wie man sehen kann, ist der Halsrohling hinten zu lang. Diesen Teil habe ich mit der Bandsäge entfernt. Die konkave Kurve des Schiffsbugs habe ich mir mit rotem Buntstift auf eine Schablone gezeichnet. Diese Schablone passt genau in die konisch zulaufenden Zargenschlitze. Im nächsten Schritt habe ich dann mit der Bandsäge die Kurven grob ausgesägt. Da bei meinem letzten Versuch die Kurven direkt mit der Bandsäge zu sägen das Sägeband gebrochen ist, habe ich diesmal nur mit geraden Schnitten gearbeitet. Erst danach habe ich mich mit der Raspel an die Bleistiftlinien herangearbeitet.
Nun war die spitz zulaufende Kurve des Schiffsbugs an der Reihe. Mit meinem breitesten Stechbeitel habe ich schrittweise das Material weggenommen, bis ich an der spitz zulaufenden Kurve angekommen bin. Auch an die Form des innen liegenden Halsfußes habe ich mich herangearbeitet. Anschließend habe ich die Schablone in den Zargenschlitz gesteckt und in kleinen Schritten Material bis zur roten Kurve abgetragen. Das Ganze habe ich dann nochmal für die andere Seite gemacht. Ich achte dabei darauf, die Arbeitsschritte, die ich auf der einen Seite mit der rechten Hand gemacht habe, auf der anderen Seite mit der linken Hand zu machen. Und das war es für Heute.
Sven
Zunächst musste ich auf den verleimten Rohlingen noch ein paar Dinge einzeichen. Zuerst die Position des zwölften Bundes. Anschließend die Spitze (oder den Schiffsbug, wie ich immer sage) und den im Korpus liegenden Halsfuß. Dann ging es ans Sägen der Zargenschlitze. Die beiden Klötze dienen mir als Führung für das Sägeblatt. Außerdem stellen sie das Sägeblatt in einen WInkel von etwas über 1°. Damit stecken die Zargen später nicht genau senkrecht im Hals. Ich säge dabei bis zu meinen Tiefenmarkierungen. Auf der Griffbrettseite 10mm tief. Auf der Seite des Bodens 5mm tief. Für die Zargenkeile möchte ich einen Schlitz, der von 5mm auf der Griffbrettseite bis auf 8mm auf der Seite des Bodens geht. Gesägt habe ich wieder mit den Führungsklötzen. Den Schlitz habe ich dann mit meinem 5mm Stechbeitel ausgestemmt. Danach habe ich mit meiner Halsschablone die Innen- und die Außenkurve eingezeichnet. Wie man sehen kann, ist der Halsrohling hinten zu lang. Diesen Teil habe ich mit der Bandsäge entfernt. Die konkave Kurve des Schiffsbugs habe ich mir mit rotem Buntstift auf eine Schablone gezeichnet. Diese Schablone passt genau in die konisch zulaufenden Zargenschlitze. Im nächsten Schritt habe ich dann mit der Bandsäge die Kurven grob ausgesägt. Da bei meinem letzten Versuch die Kurven direkt mit der Bandsäge zu sägen das Sägeband gebrochen ist, habe ich diesmal nur mit geraden Schnitten gearbeitet. Erst danach habe ich mich mit der Raspel an die Bleistiftlinien herangearbeitet.
Nun war die spitz zulaufende Kurve des Schiffsbugs an der Reihe. Mit meinem breitesten Stechbeitel habe ich schrittweise das Material weggenommen, bis ich an der spitz zulaufenden Kurve angekommen bin. Auch an die Form des innen liegenden Halsfußes habe ich mich herangearbeitet. Anschließend habe ich die Schablone in den Zargenschlitz gesteckt und in kleinen Schritten Material bis zur roten Kurve abgetragen. Das Ganze habe ich dann nochmal für die andere Seite gemacht. Ich achte dabei darauf, die Arbeitsschritte, die ich auf der einen Seite mit der rechten Hand gemacht habe, auf der anderen Seite mit der linken Hand zu machen. Und das war es für Heute.
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Rosetten
Nach Wettbewerbsabbruch und längerer Pause, habe ich nun wieder Hand an das Projekt gelegt.
Alle drei Decken haben nun ihre Rosetten bekommen. Da die Schalllöcher der drei Gitarren natürlich alle unterschiedlich groß werden, habe ich die Rosetten in ihrem Durchmesser so angepasst, dass sie später alle 2mm Abstand zum Schallloch haben werden. Die Rosetten sind aber gleich breit (2cm).
Als nächstes werde ich die Decken von der Innenseite her auf ihre endgültige Stärke bringen.
Sven
Alle drei Decken haben nun ihre Rosetten bekommen. Da die Schalllöcher der drei Gitarren natürlich alle unterschiedlich groß werden, habe ich die Rosetten in ihrem Durchmesser so angepasst, dass sie später alle 2mm Abstand zum Schallloch haben werden. Die Rosetten sind aber gleich breit (2cm).
Als nächstes werde ich die Decken von der Innenseite her auf ihre endgültige Stärke bringen.
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Hälse
Nachdem ich die Decken nun auf Dicke gehobelt habe, kommt wieder das Thema Hälse an die Reihe.
Hier gibt es ein Problem. Als ich an den Hälsen gearbeitet habe, habe ich alle Kopfplatten in einem Rutsch mit dem SafeT-Planer auf Dicke gebracht. Dabei habe ich alle Kopfplatten zu dünn gemacht. (Ja ja: Messen, messen, schneiden...) Statt der benötigten 19-20mm habe ich nur etwa 14mm. Ich dachte zunächst, ich könnte einen Weg finden, um das zu reparieren, aber mir ist nichts eingefallen, was nicht sichtbar gewesen wäre und womit ich hätte zufrieden sein können. (Tatsächlich war das dann auch der Punkt, an dem bei mir irgendwie die Luft aus meinem Wettbewerbsbeitrag raus war.)
Inzwischen habe ich mich entschlossen einfach neue Halsrohlinge zu kaufen und mit den Hälsen von vorne zu beginnen. Diesmal aus Ahorn. Und wenn ich es mir recht überlege, dann passen Ahornhälse auch viel besser zu Boden/Zargen aus Ahorn und Decken aus Fichte.
Sven
Hier gibt es ein Problem. Als ich an den Hälsen gearbeitet habe, habe ich alle Kopfplatten in einem Rutsch mit dem SafeT-Planer auf Dicke gebracht. Dabei habe ich alle Kopfplatten zu dünn gemacht. (Ja ja: Messen, messen, schneiden...) Statt der benötigten 19-20mm habe ich nur etwa 14mm. Ich dachte zunächst, ich könnte einen Weg finden, um das zu reparieren, aber mir ist nichts eingefallen, was nicht sichtbar gewesen wäre und womit ich hätte zufrieden sein können. (Tatsächlich war das dann auch der Punkt, an dem bei mir irgendwie die Luft aus meinem Wettbewerbsbeitrag raus war.)
Inzwischen habe ich mich entschlossen einfach neue Halsrohlinge zu kaufen und mit den Hälsen von vorne zu beginnen. Diesmal aus Ahorn. Und wenn ich es mir recht überlege, dann passen Ahornhälse auch viel besser zu Boden/Zargen aus Ahorn und Decken aus Fichte.
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