Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Moderator: jhg
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Klar. Ich muss nur die Saiten nochmal runternehmen. Aber danach werden die überstehenden Enden ordentlich gekappt.
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Den Kontrast zwischen Matt und Hochglanz finde ich genial. Muss ich auch mal so machen!
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Mon Cherry
So, nun nähert sich auch die Kirschgitarre ihrer Vollendung. Da Bilder vom Schellackpolieren sich im Grunde auf dem Niveau von Katzenfotos bewegen, habe ich davon keine gemacht...
Ich hatte ein paar ungewöhnliche Probleme mit dem Schellack, bin aber mit dem Ergbnis soweit zufrieden. Also habe ich heute die Mechaniken draufgemacht. Ach, die goldenen Gotohs passsen so gut zu dem schellackierten Kirschholz! Als nächstes werden die beiden Knochenrohlinge zu Sattel und Stegeinlage verarbeitet und dann kommen die Saiten drauf.
Ich hoffe, dass ich das Morgen schaffe.
Sven
Ich hatte ein paar ungewöhnliche Probleme mit dem Schellack, bin aber mit dem Ergbnis soweit zufrieden. Also habe ich heute die Mechaniken draufgemacht. Ach, die goldenen Gotohs passsen so gut zu dem schellackierten Kirschholz! Als nächstes werden die beiden Knochenrohlinge zu Sattel und Stegeinlage verarbeitet und dann kommen die Saiten drauf.
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Saubere Arbeit Sven!
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Grüße
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Das "Fenster zum Holz" ist richtig gut geworden, Respekt. So klasse habe ich den Schellack nicht hinbekommen, trotz Deiner Tipps.
Hast Du wieder die Methode "Fluten mit dickem Schellack" genutzt oder einfach Geduld?
Bei dem Kopfplattenfoto würde ich sie gerne in die Hand nehmen und im Licht drehen.
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Aber jeder mag Katzenfotos! Und Schellackpoliturfotos!
Vor allem bei dem Ergebnis, das ist echt großes Kino!
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Vielen Dank für den ausführlichen Hinweis. Da ich ebenfalls einige Zargen und Böden auf Maß bringen muss, habe ich mir das Teil heute bestellt. Für einen Trommelschleifer habe ich ebenfalls keinen Platz.Sven2 hat geschrieben: ↑16.02.2017, 00:39Und zum Schluss den Safe-T-Planer von StewMac, und das Ding ist echt der Hammer! Damit habe ich sechs Zargen und drei Böden (Ahorn, Kirsche und Birne) in einer knappen Stunde auf Stärke gehobelt (inklusive Aufbau, Einstellung und Arbeitsbrett bauen). Mit dem Handhobel hätte ich dafür Stunden gebraucht und etliche Nerven verloren. Da man für Boden und Zargen üblicherweise härtere Hölzer verwendet, ergeben sich beim manuellen Hobeln eben Probleme. Bei der Birne habe ich es versucht und bin fast wahnsinnig geworden. Für eine Hobelmaschine oder einen Trommelschleifer habe ich in meiner Mini-Werkstatt einfach keinen Platz und der Safe-T-Planer erfüllt den gleichen Zweck. Absolute Kaufempfehlung von mir!
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Vielen Dank!ugrosche hat geschrieben: ↑23.10.2018, 07:40Das "Fenster zum Holz" ist richtig gut geworden, Respekt. So klasse habe ich den Schellack nicht hinbekommen, trotz Deiner Tipps.
Hast Du wieder die Methode "Fluten mit dickem Schellack" genutzt oder einfach Geduld?
Bei dem Kopfplattenfoto würde ich sie gerne in die Hand nehmen und im Licht drehen.
Ja, es ist wieder die Les-Stansell-Methode.
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Auf YouTube gibt es auch viele Videos als Anleitung.
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Aller guten Dinge sind drei
Nun ist also auch meine Nummer Drei fertig geworden!
Zeitlich zwar nach der Nummer vier, aber die Nummerierung bleibt. Diesmal hatte ich nicht so viel Malheur mit dem Sattel und die Saitenlage ist im ersten Anlauf auch schon ganz gut geworden. Im zwölften Bund bin ich mit der tiefen und der hohen E-Saite knapp ein halben Milimeter zu hoch, aber das werde ich alles in den nächsten Tagen noch anpassen. Sie klingt auch richtig gut! Auf den ersten Eindruck besser als die Birnengitarre. Sehr laut und sehr rund, d.h. vom Klang her über alle Saiten sehr homogen. Sie spricht schnell an und hat mich beim Spielen vom ersten Moment an total angemacht. Ich freu mich schon auf Morgen, wenn ich mehr Zeit zum Spielen habe!
Ach ja! Eine Galerieseite mit Tonaufnahmen mache ich erst, wenn alle vier Gitarren fertig sind.
Damit das nicht so lange dauert, habe ich die Palisandergitarre schon auf die Werkbank gelegt. Hier müssen noch ein paar Ecken und Kanten verrundet werden und der Lack fertig gemacht werden. Dann Sattel, Stegeinlage, Mechaniken und Saiten. Alles nicht mehr viel.
Aber ich will parallel auch noch bei meiner Wettberwerbsgitarre richtig loslegen. Die hatte ich für die Dritte zurückgestellt.
Sven
Zeitlich zwar nach der Nummer vier, aber die Nummerierung bleibt. Diesmal hatte ich nicht so viel Malheur mit dem Sattel und die Saitenlage ist im ersten Anlauf auch schon ganz gut geworden. Im zwölften Bund bin ich mit der tiefen und der hohen E-Saite knapp ein halben Milimeter zu hoch, aber das werde ich alles in den nächsten Tagen noch anpassen. Sie klingt auch richtig gut! Auf den ersten Eindruck besser als die Birnengitarre. Sehr laut und sehr rund, d.h. vom Klang her über alle Saiten sehr homogen. Sie spricht schnell an und hat mich beim Spielen vom ersten Moment an total angemacht. Ich freu mich schon auf Morgen, wenn ich mehr Zeit zum Spielen habe!
Ach ja! Eine Galerieseite mit Tonaufnahmen mache ich erst, wenn alle vier Gitarren fertig sind.
Damit das nicht so lange dauert, habe ich die Palisandergitarre schon auf die Werkbank gelegt. Hier müssen noch ein paar Ecken und Kanten verrundet werden und der Lack fertig gemacht werden. Dann Sattel, Stegeinlage, Mechaniken und Saiten. Alles nicht mehr viel.
Aber ich will parallel auch noch bei meiner Wettberwerbsgitarre richtig loslegen. Die hatte ich für die Dritte zurückgestellt.
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Super Arbeit!
Ist das im Hintergrund eine Einhelle Bandsäge?
Ist das im Hintergrund eine Einhelle Bandsäge?
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Vielen Dank!
Ja, das ist eine Einhell. Die hat mir schon gute Dienste geleistet.
Sven
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Ich habe auch so eine. Ist ganz brav, abgesehen vom leichten flattern des Sägebandes und dem Verlauf.
Hast du damit schon etwas der Höhe nach aufgetrennt, wie zB ein Top in zwei Teile geteilt oder Furnier gesägt?
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Das sieht ja super aus.Sven2 hat geschrieben: ↑19.11.2018, 00:32Ich habe für meine Wettbewerbsgitarre Zargen und Boden aus einem Walnuskantel gesägt.
Sven
Ich hatte damit (bislang nicht überwindbare) Probleme,
weil das Sägeband immer verläuft und der Schnitt schräg wird.
Wie hast du das so schön hinbekommen? Handling, Sägeeinstellung?
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
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Stegprobleme bei der Nummer vier
Da ich aktuell beim Lackieren der fünften und der sechsten Gitarre etwas herumtrödle und außerdem auch mit meiner Wettbewerbsgitarre angefangen hatte, gab es hier nicht viel zu berichten.
Jetzt hat sich allerdings ein Problem mit der Birnengitarre ergeben. Der Steg hat begonnen sich zu lösen.
Als ich es bemerkte, war ich etwas perplex. An der Hinterkante hatte sich der Steg im Bereich des Knüpfblocks um fast einen Millimeter gehoben. Als ich die Saiten komplett heruntergedreht hatte, sah ich, dass sich der Steg auch an der Vorderkante gehoben hatte. Nanu?
Nachdem ich den Steg von der Decke gelöst hatte, konnte ich ich schon mit bloßem Auge sehen, dass sich der Steg gerollt hat. Deswegen war sowohl an der Vorderkante als auch an der Hinterkante ein Spalt sichtbar, nachdem die Saiten runter waren. Nachdem ich die Unterseite des Stegs von Holzfasern der Decke befreit und erneut begradigt hatte, habe ich ihn mit in die Wohnung genommen und mal ein paar Tage beobachtet. Ich habe den Steg auch ins Bad gelegt, wenn ich geduscht habe, um zu sehen, wie er auf hohe Feuchtigkeit reagiert, die durch den Lack ja nur von einer Seite her in das Holz eindringen kann. Dabei hat sich erneut ein Rollen des Stegs gezeigt. Die Mitte schien anzuschwellen und ein aufgelegter rechter Winkel hat die Vorder- und Hinterkante gar nicht mehr berührt! Wenn ich den Steg ins Wohnzimer gelegt habe, in dem es zur Zeit recht trocken ist, hat sich der Steg in die andere Richtung gerollt. Dabei hat der aufgelegte rechte Winkel nur die Vorder- und Hinterkante berührt und hing in der Mitte frei.
Nachdem der Steg wieder zwei Tage in der Werkstatt lag, war die Unterseite fast wieder plan. Der aufgelegte Winkel lag überall auf.
Es scheint, als ob der Steg bei Feuchtigkeitsschwankungen so starke Bewegungen ausgeführt hat, dass dadurch die Leimfuge aufgegangen ist, bzw. Holzfasern aus der Decke gerissen wurden.
Das Holz ist Mopane, dass mir ein Freund vor nunmehr zwei Jahren aus Afrika mitgebracht hat. Vielleicht hätte ich noch länger warten sollen, bevor ich es verarbeite. Vielleicht war es ja gerade erst frisch geschlagen worden? Zum Gück habe ich noch nicht den ganzen Block aufgesägt. Als ich mir den Verschnittrest des Rohlings angesehen habe, fiel mir direkt auf, dass die Jahresringe liegen und nicht stehen. Dies könnte die starken Bewegungen des Stegs unter Feuchtigkeitsänderungen erklären. Ich habe also offensichtlich den Stegrohling falsch aus dem Klotz herausgesägt. Alle anderen Stege, dich ich bisher gemacht habe, hatten stehende Jahresringe, waren allerdings auch alle aus Ovangkol.
Jetzt werde ich erst mal einen neuen Steg aus Ovangkol machen, damit ich die Birnengitarre wieder spielen kann. Den Mopanesteg werde ich für die nächsten zwei Jahre ins Regal legen, in der Hoffnung, dass sich das Holz nochmal etwas entspannt und dann eventuell bei einer anderen Gitarre verwenden.
Sven
Jetzt hat sich allerdings ein Problem mit der Birnengitarre ergeben. Der Steg hat begonnen sich zu lösen.
Als ich es bemerkte, war ich etwas perplex. An der Hinterkante hatte sich der Steg im Bereich des Knüpfblocks um fast einen Millimeter gehoben. Als ich die Saiten komplett heruntergedreht hatte, sah ich, dass sich der Steg auch an der Vorderkante gehoben hatte. Nanu?
Nachdem ich den Steg von der Decke gelöst hatte, konnte ich ich schon mit bloßem Auge sehen, dass sich der Steg gerollt hat. Deswegen war sowohl an der Vorderkante als auch an der Hinterkante ein Spalt sichtbar, nachdem die Saiten runter waren. Nachdem ich die Unterseite des Stegs von Holzfasern der Decke befreit und erneut begradigt hatte, habe ich ihn mit in die Wohnung genommen und mal ein paar Tage beobachtet. Ich habe den Steg auch ins Bad gelegt, wenn ich geduscht habe, um zu sehen, wie er auf hohe Feuchtigkeit reagiert, die durch den Lack ja nur von einer Seite her in das Holz eindringen kann. Dabei hat sich erneut ein Rollen des Stegs gezeigt. Die Mitte schien anzuschwellen und ein aufgelegter rechter Winkel hat die Vorder- und Hinterkante gar nicht mehr berührt! Wenn ich den Steg ins Wohnzimer gelegt habe, in dem es zur Zeit recht trocken ist, hat sich der Steg in die andere Richtung gerollt. Dabei hat der aufgelegte rechte Winkel nur die Vorder- und Hinterkante berührt und hing in der Mitte frei.
Nachdem der Steg wieder zwei Tage in der Werkstatt lag, war die Unterseite fast wieder plan. Der aufgelegte Winkel lag überall auf.
Es scheint, als ob der Steg bei Feuchtigkeitsschwankungen so starke Bewegungen ausgeführt hat, dass dadurch die Leimfuge aufgegangen ist, bzw. Holzfasern aus der Decke gerissen wurden.
Das Holz ist Mopane, dass mir ein Freund vor nunmehr zwei Jahren aus Afrika mitgebracht hat. Vielleicht hätte ich noch länger warten sollen, bevor ich es verarbeite. Vielleicht war es ja gerade erst frisch geschlagen worden? Zum Gück habe ich noch nicht den ganzen Block aufgesägt. Als ich mir den Verschnittrest des Rohlings angesehen habe, fiel mir direkt auf, dass die Jahresringe liegen und nicht stehen. Dies könnte die starken Bewegungen des Stegs unter Feuchtigkeitsänderungen erklären. Ich habe also offensichtlich den Stegrohling falsch aus dem Klotz herausgesägt. Alle anderen Stege, dich ich bisher gemacht habe, hatten stehende Jahresringe, waren allerdings auch alle aus Ovangkol.
Jetzt werde ich erst mal einen neuen Steg aus Ovangkol machen, damit ich die Birnengitarre wieder spielen kann. Den Mopanesteg werde ich für die nächsten zwei Jahre ins Regal legen, in der Hoffnung, dass sich das Holz nochmal etwas entspannt und dann eventuell bei einer anderen Gitarre verwenden.
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Re: Die Dritte, Die Vierte, Die Fünfte und Die Sechste
Oha, wie ärgerlich .
Gruß
Markus
Ja, das sehe ich auch so. Und das wird sich wohl auch bei längerer Lagerung nicht viel ändern. An deiner Stelle würde ich den Steg, so schade es auch ist, auch auf keiner anderen Gitarre verwenden. Auch noch aus einem anderen Grund: Habe schon mal einen Steg mit nahezu liegenden Ringen gesehen, bei dem es einfach durch den Saitenzug den kompletten Knüpfblock vom Steg gerissen hatte (war zwar nur eine Billigst-Gitarre, aber genau deshalb wurde da wohl zu sehr gespart und jeder Holzrest verarbeitet, der noch groß genug war).
Gruß
Markus
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Lackprobleme bei Nummer vier
Nachdem ich mir einen neuen Steg aus Ovangkol geschnitzt und diesen vorlackiert hatte, fiel mir auf, dass die Klebstreifen, mit denen ich Decke abgeklebt hatte, um den alten Steg zu entfernen, den Schellack angegriffen haben.
Schüsselchen Spritus, Schwammtuch, eine Viertel Stunde wischen und rubbeln bis ich wieder auf dem Holz war, fertig.
Einen Vorteil hatte dieses Missgeschick aber: Ich musste beim Aufleimen des neuen Steges nicht auf die existierende Leimkante achten. Nun heißt es also: Lack auftragen, Lackabgleich mit dem Rest der Decke, polieren. Bei der Gelegenheit werde ich auch die gewachsten Zargen und den Boden nochmal auffrischen. Da gibt es ein paar Stellen, die mir nicht so gefallen.
Sven
Also musste ich um den Steg herum den alten Schellack entfernen. Schüsselchen Spritus, Schwammtuch, eine Viertel Stunde wischen und rubbeln bis ich wieder auf dem Holz war, fertig.
Einen Vorteil hatte dieses Missgeschick aber: Ich musste beim Aufleimen des neuen Steges nicht auf die existierende Leimkante achten. Nun heißt es also: Lack auftragen, Lackabgleich mit dem Rest der Decke, polieren. Bei der Gelegenheit werde ich auch die gewachsten Zargen und den Boden nochmal auffrischen. Da gibt es ein paar Stellen, die mir nicht so gefallen.
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Bundstäbchen
Hier ein kleines Update zur Zirikote-Gitarre:
Ich habe nun endlich auch bei der Zirikote-Gitarre die Bundstäbchen eingeschlagen. Die Enden sind sauber gefeilt und angefast, inklusive einer kleinen Fase in der Griffbrettkante. Nachdem ich alles abgeklebt hatte, habe ich begonnen die Enden zu verrunden. Das werde ich dann im Laufe der Woche zu Ende führen.
Diesmal habe ich der Decke schon vorher ein paar Lagen Schellack verpasst, und damit das Problem der Verschmutzung der hellen Fichtendecke rechts und links neben dem Griffbrett durch Ebenholzschleifstaub zu vermeiden.
Wie man auf dem Foto sieht, wage ich hier auch mal den Versuch, die Decke erst zu lackieren und dann den Steg aufzuleimen.
Sven
Ich habe nun endlich auch bei der Zirikote-Gitarre die Bundstäbchen eingeschlagen. Die Enden sind sauber gefeilt und angefast, inklusive einer kleinen Fase in der Griffbrettkante. Nachdem ich alles abgeklebt hatte, habe ich begonnen die Enden zu verrunden. Das werde ich dann im Laufe der Woche zu Ende führen.
Diesmal habe ich der Decke schon vorher ein paar Lagen Schellack verpasst, und damit das Problem der Verschmutzung der hellen Fichtendecke rechts und links neben dem Griffbrett durch Ebenholzschleifstaub zu vermeiden.
Wie man auf dem Foto sieht, wage ich hier auch mal den Versuch, die Decke erst zu lackieren und dann den Steg aufzuleimen.
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Bundstäbchen und Decke
So. Die Bundstäbchen sind verrundet und mit MicroMesh bis 12000er Körnung poliert.
Nun wird die Decke fertig schellackiert und anschließend der Steg aufgeleimt. Sven
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