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Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 10.05.2015, 15:24
von Haddock
Hallo liz,
wow, richtig schön die Gitarre!
Gruss
Urs
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 17.05.2015, 21:44
von Gerhard
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 18.05.2015, 20:21
von Gerhard
Die ersten Lackschichten sind drauf. Es wird Nitro offenporig, seidenmatt. Das ganze hat Zeitgründe. Ich kann nicht mehr lang auf einfallende Poren warten. Offenporig find ich sowieso toll, also los. Spritzschutz ins Schalloch geklebt und direkt aufs Holz den Lack. Kein Schnellschliffgrund etc. Was ich vergessen habe, was man aber
unbedingt machen sollte: Staubsauger ins Schallloch halten und so viel Staub wie möglich aus der Gitarre rausholen. Wenn man dann nämlich die Schalllochkante lackiert, fliegt der Staub sonst heraus und klebt am Lack... Nunja, es wird eh matt, also alles halb so schlimm, ein paar größere Partikel muss ich aber trotzdem herausholen. Dieser Anfängerfehler passiert mir sicher nicht mehr.
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 18.05.2015, 20:28
von Gerhard
Achjo.. zu Zeiten des Pollenfluges würde ich eine Hochglanzlackierung nie draußen zum trocknen aufhängen. Aber es wird ja matt...
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 18.05.2015, 20:34
von Poldi
Das tröstet mich, das Dir auch mal so Fehler passieren.
Aber sie soll ja matt werden.....
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 18.05.2015, 20:58
von Gerhard
Poldi hat geschrieben:Das tröstet mich, das Dir auch mal so Fehler passieren.
Ach... ich kann gut vertuschen. Und wenns eh matt wird...
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 19.05.2015, 05:32
von Poldi
Ach, sie soll matt werden, na dann...
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 05.06.2015, 23:09
von Gerhard
Heute war der Lackschliff dran. Die Fertigstellung hat sich aufgrund des kalten Wetters um eine Woche verzögert, aber es geht sich alles noch aus.
Ich habe nass geschliffen, mit P1000. Dazu lauwarmes Wasser mit einem Tropfen Geschirrspülmittel anmischen und das Schleifpapier ein paar Minuten einweichen. Wenn es sich zusammengerollt hat, ists durchgeweicht und man kann mit dem Schleifen beginnen. Ich verwende zwei dünne Stücke Kork (je 5mm) aufeinandergelegt als Schleifklotz. Das Paket ist dann flexibel genug, dass man es im Bedarfsfall leicht durchbiegen kann. Ich schleife kreisförmig mit genug Wasser, und wische die Fläche immer wieder trocken, um mit Gegenlicht zu kontrollieren (Lampe, Sonne, etc). Ich schleife außerdem fast ohne Druck. Das vermindert das "Clogging" erheblich.
An der Kopfplatte sollte man trocken, oder so gut wie trocken schleifen. Sonst kann es passieren, dass Wasser durch die Mechanikbohrung ins Hirnholz eindringt und dieses aufquellen lässt. Das merkt man zunächst nicht, und dann ist man ruckzuck an den gequollenen Stellen durch den Lack durch.
Morgen wird das ganze noch mit 000 Stahlwolle abgerieben, dann gibts Bilder.
lg
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 06.06.2015, 23:40
von Gerhard
Nabend. Der Steg ist drauf!
- Stegnut fräsen
- Die Leimfläche muss an die Deckenwölbung angepasst werden. Dazu nehme ich verschiedene Ziehklingen und Schleifklötze. Am besten ist es, wenn die Fläche eine Spur hohler ist als die Decke, denn mit dem Wasser im Leim quillt sie auf und wird ballig. Dann kriegt man die Fuge nicht mehr zu. Der Steg muss sich bei leichtem Fingerdruck noch gut an die Decke schmiegen. Die Fuge muss rundherum zugehen.
- Danach kann man die Flügel ausdünnen. Ich mach das kurz und schmerzlos an der Kantenschleife.
- Dann, fast hätt ichs vergessen, Pinlöcher vorbohren! Ich mache das vor der Ausarbeitung des Steges, damit eventuelle Ausrisse noch verschwinden. Die Löcher sollten aber nicht ganz durchgehen, denn dann würde Leim in die Löcher laufen, und der stört später beim aufbohren.
- Nach der weiteren Ausarbeitung und Feinschliff (bis P400) wurde der Steg positioniert, dazu muss ich glaub ich nicht viel sagen.
- Eine Maske durch anritzen mit einem scharfen Schnitzmesser erstellt. Davor wurde noch die Decke im Stegbereich fertig mit Stahlwolle abgerieben. Die restliche Oberfläche mache ich dann erst nach dem Bündeabrichten fertig.
- Der Lack an der Leimfläche muss weg. Das macht man am besten mit einer kleinen Ziehklinge! Abbrechklingen sind dafür perfekt geeignet. Anschließend wird noch mit einem kleinen Schleifklotz geglättet. Man muss aufpassen, dass man sich nicht ins Holz gräbt, sonst passt die Leimfläche nicht mehr!
- Der fertige Steg. Die Maserung war so freundlich, der Kurve zu folgen :)
- ein Druckklotz für innen
- dann wurde durch 2 Pinlöcher gestiftelt und aufgeleimt, während draußen ein Gewitter tobte...
- nicht vergessen: Schalllochkante schützen, besser mit etwas dickerem als das Tesa Krepp das ich verwendet habe. Kork oder Filz ist ideal. Die Kante versaut man sich sonst garantiert beim Hantieren mit den Zwingen.
Schluss, Feierabend.
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 07.06.2015, 20:39
von Gerhard
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 07.06.2015, 20:43
von sunrisebrasil
Des hosch schee gmacht!
Sagt der Schwabe
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 08.06.2015, 05:33
von Poldi
Sehr schön.
Welche Stahlwolle hast Du genommen um den Lack zu mattieren?
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 08.06.2015, 16:07
von Gerhard
Poldi hat geschrieben:
Welche Stahlwolle hast Du genommen um den Lack zu mattieren?
Rakso 000
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 08.06.2015, 17:32
von Haddock
Hallo,
ich kann da echt nicht mehr viel dazu zu Sagen: Das wird eine richtige Perle
Gruss
Urs
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 08.06.2015, 22:54
von Gerhard
Haddock hat geschrieben:
ich kann da echt nicht mehr viel dazu zu Sagen: Das wird eine richtige Perle
Nana.. sie hat auch ihre Kritikpunkte.
Heute konnte ich ein erstes Setup machen. Die Gitarre spielt sich sehr leicht und macht Spass. Zum Klang kann ich noch nichts sagen. Da ändert sich erstens noch zu viel, zweitens sind die Saiten noch zu neu, und drittens ist die Saitenlage noch zu hoch. Ändert man die Saitenlage, ändert sich die Steghöhe und damit der Klang. Das provisorische Setup bleibt jetzt mal zwei Wochen so, damit die Saitenspannung auf das System wirken kann - der Hals "kommt", dreht sich am Korpuseintritt nach vor, die Decke kippt Richtung Hals. Nach zwei Wochen kann man dann das finale Setup machen.
- Der Sattelrohling wird gekürzt - erst Japansäge, dann Feile, dann Schleifpapier 180 bis 400.
- habs versaut, ist schon zu schmal. Ich muss aber sowieso einen neuen machen, weil:
- ...ich ihn zu tief runtergearbeitet habe, und folglich zu tief kerben musste. Ich Depp. Nächstes Mal besser konzentrieren.
- In den Pinlöchern kann man mit einer Nadelfeile noch Platz für die Saiten machen
- Dann hab ich eine provisorische Stegeinlage aus Korian eingepasst. Ich hatte leider keinen Knochen, der breit genug ist. Die Stegeinlage ist noch viel zu hoch, die Hinterkante gerundet. Dann zieht man erstmals Saiten auf, zieht diese nur ein bisschen straff, und checkt die Saitenlage am 12. Bund. Die Differenz zur angestrebten Saitenlage mal 2 muss man an der Stegeinlage entfernen.
- diese Differenz mal 2 zeichne ich mir an jeder Saitenposition auf, und mache eine schöne Kurve mit der Feile.
- hier reicht zunächst eine etwaige Kompensation. Die Höhe der Einlage darf nun nicht mehr verändert werden!
- Saiten drauf und gestimmt.
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 09.06.2015, 05:47
von Poldi
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 09.06.2015, 19:44
von Gerhard
heute noch flugs ein Trussrodplättchen gefeilt. Es ist aus dem gleichen Holz wie Steg und Griffbrett und wird natürlich noch geölt, wenn ich wieder in meiner Werkstatt bin.
lg
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 15.06.2015, 16:20
von Gerhard
Der neue Sattel ist drin..
Die Saitenlage ist auch schon fast da, wo ich sie haben will - E 2,8 A 2,7 D 2,6 G 2,4 H 2,3 e 2,1. Die Gitarre spielt sich richtig gut, die Akkorde kommen mit schön viel Druck und verschmelzen zu einem Ganzen. Für Einzelnoten ist sie eher nicht so geeignet, einzeln gespielte Töne klingen etwas "belegt", nicht so ganz offen. Für Fingerstyle ist auch die Saitenweite am Steg etwas zu gering.
Muss mal schauen ob ich mit meiner SLR ein Soundsample aufnehmen kann..
Edit - ne das taugt nicht, ohne extra Mikro wird das nichts mit dem Soundsample..
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 03.07.2015, 11:37
von Gerhard
Die Gregorgitarre verabschieden wir nun feierlich in die Galerie:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=9&t=5311
Ab hier geht es nun wieder mit der Nadine weiter!
lg Gerhard
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 28.05.2016, 21:24
von Gerhard
Guten Abend, knapp ein Jahr später kann ich endlich hier weitermachen.
Logo ausgesägt und eingelegt:
Die Mechanikbohrungen wieder verdübelt und auf Schaller Grand Tune neu gebohrt:
und ein Filet eingepasst: (ja, man sieht nicht so viel...)
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 28.05.2016, 21:43
von Simon
Toll das wa weiter geht!!
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 28.05.2016, 22:36
von Haddock
Guten Abend,
Gerhard, diese Kopfplatte ist ein Traum, wenn ich keine eigene hätte, würde ich die ohne zu Fragen klauen! Auch das Logo ist natürlich super.
Gruss
Urs
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 29.05.2016, 18:46
von Gerhard
Filet runtergeputzt. mehr ging heut nicht!
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 29.05.2016, 20:19
von gitarrenmacher
Toll Toll Toll.
Macht sehr viel Spaß zuzuschauen.
LG Christian
Re: Akustikgitarre Nadine & ihr großer Bruder Gregor
Verfasst: 29.05.2016, 20:43
von Gerhard
Danke für die Zusprüche! Macht auch Spass, hier wieder weiter zu machen.