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Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 17:50
von Haddock
Guten Abend,

nun ist es bald soweit und ich darf bei einem Meister meine erste Archtop bauen! :D Den Hals werde ich aber noch im Saitenkraft Labor bauen. Es soll eine richtige Archtop werden, gross und schön und dick und am liebsten mit beiden Eigenschaften, Akustisch wie auch Elektrisch wohlklingend. Die Pickups, sollen deshalb auf der Decke platziert werden und nicht in den Korpus gefräst, da überlege ich mir noch was. Gerhrad, wenn ich hier Quatsch hinschreibe, sofort Dein Veto einbringen bitte ;)

Nun, der Plan!:
IMG_0740.JPG
Die schauen halt alle so aus bei mir, Bleistift und Kurvenlineal, Notizen und sonstiges gekritzel :D den Titel, JK MK III simmt natürlich nicht.

Die Decke soll aus Fichte werden, Zargen und Boden aus Kirsche, ebenso der Hals. Bindings sind Räuchereich / Ahorn / Räuchereiche. Bei den Anbauteile wie Saitenhalter, Schlagbrett evt Pickups werde ich mich erst im Verlauf des Bau's entscheiden.

Los geht es in den nächsten Tagen oder Wochen. Viel Spass beim Mitlesen :D

Gruss
Urs

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 18:35
von Jackhammer
Geil!!! So sieht eine richtige ArschTop aus :D

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 18:39
von MiLe
Diese Form hätte ich erst mal gar nicht mit 'ner Archtop in Verbindung gebracht, stelle mir das aber echt cool vor!
Was die Pups angeht: Da habe ich einige Ideen - von fertig bis selberwickeln.... :)

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 18:45
von Jackhammer
MiLe hat geschrieben:
21.05.2018, 18:39
Diese Form hätte ich erst mal gar nicht mit 'ner Archtop in Verbindung gebracht, stelle mir das aber echt cool vor!
Was die Pups angeht: Da habe ich einige Ideen - von fertig bis selberwickeln.... :)
Ein LS Antrieb mit Decke statt Membran? ;)

Edit: je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir die Idee einen Neodym auf die Decke zu kleben und eine Spule dadrunter (oder rum um den Magnet)... Wenn Urs es nicht macht, werde ich es selber machen, irgendwann...

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 19:34
von DoppelM
Jedesmal wenn du n Thread Anfängst wirds mega spannend ;)

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 21.05.2018, 21:28
von ugrosche
Super, ich freu mich drauf. (dance a)
Obwohl: Deine oder Gerhard's Bauberichte sind Gift für das Selbstbewusstsein. Und wenn ihr dann noch zusammen arbeitet ... :roll:
Hättest Du nicht ein Jahr eher anfangen können? Ich bin mit meiner Archtop im Finale und bei Euch kann man immer ne Menge lernen.

Bei deinem Entwurf gefallen mit schon mal besonders die F-Löcher und das Pickguard, das die Löcher freilässt.
Auf die Halsverbindung bin ich sehr gespannt, das dürfte bei dem Entwurf eine Herausforderung werden.
Fächerbundierung ist bei Dir ja schon Standard, das hätte ich im Nachhinein auch gerne mal probiert.
Müssen die Pickups auf die Decke? Ich finde es immer schade, wenn die "auf Ton" gehobelte Decke durch die PU-Masse gedämpft wird. Ich würde versuchen, sie irgendwie schwebend an das Pickguard oder Griffbrett zu hängen.
Die Saitenkraft-Kopfplatte wirkt etwas klein, könnte nach meinem Geschmack bei einer Archtop proportional etwas vergrößert werden.
Insgesamt sofort als Saitenkraft erkennbar, das gefällt mir.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 01:22
von bea
Hi, das wird aber ein spanendes Projekt. Und ein spannendes sicherlich auch.
Die Form gefällt mir sehr gut.

Zu den Tonabnehmern: in meiner Archtop werkelt ein Johnny Smith Minihumbucker von Gibson, mit Befestigung am Schlagbrett. Der ist zwar recht leise; er kann aber ziemlich aggressive Höhen, wenn er soll bzw darf, vor allem in Verbindung mit einem Buffer unter dem Schlagbrett. Eine Stegtonabnehmer vermisse ich da wirklich nicht (und sie kann bei Bedarf tatsächlich richtig losrocken...)


Mal als Anregung: wenn Du die Elektrik komplett unter das Schlagbrett packst, kannst Du ggf mit unterschiedlichen Tonabnehmern/Positionen experimentieren, ohne an der Gitarre selbst was ändern zu müssen. Einfach Schlagbrett tauschen und fertig. Ich finde z.B. eine Position wie beim Musicman Stingray Bass (90% Mensur) auch bei einer Gitarre ziemlich gut und universeller als eine stegnähere Position (untenrum mehr Dampf, trotzdem noch die aggressiven Höhen der Stegposition).

PS:
Das ist aber doch schon Deine zweite - Du hattest doch schon mal eine Archtop umgebaut, oder hab ich da was falsch in Erinnerung?

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 04:46
von Drifter
Popcorn: check!
Cola: check!
Brille: check!

Und ab die Post!

lG

Norbert

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 05:33
von Poldi
Zwei Meister des Gitarrenbaus, eine Gitarre...das kann nur bombastisch werden.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 07:35
von hatta
(dance a) auf den Thread freu ich mich

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 09:32
von Titan-Jan
Das wird cool! Darauf freue ich mich auch schon!

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 09:58
von 12stringbassman
Das wird ja mal ein schräges Teil :lol: ;) Da freu' ich mich schon drauf!

Die Tonabnehmer würde ich weder in noch auf die Decke montieren, wenn sie akustisch einigermaßen klingen soll. Bei meinem schwarzen Straßenköter war der Ton weg als ich die Pickups und die Potis (mit den schweren Metallknöpfen) auf die Decke montierte. Vorher war sie richtig laut.

Grüße

vom Hiasl

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 10:50
von Drifter
12stringbassman hat geschrieben:
22.05.2018, 09:58
Das wird ja mal ein schräges Teil :lol: ;) Da freu' ich mich schon drauf!

Die Tonabnehmer würde ich weder in noch auf die Decke montieren, wenn sie akustisch einigermaßen klingen soll. Bei meinem schwarzen Straßenköter war der Ton weg als ich die Pickups und die Potis (mit den schweren Metallknöpfen) auf die Decke montierte. Vorher war sie richtig laut.

Grüße

vom Hiasl
Ergo: PU an das Griffbrett montieren (wer war das noch gleich mit dem steckbaren Teil?) und den Rest in der Zarge unterbringen, wie bei einer Akustischen!

lG

Norbert

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 11:15
von bea
12stringbassman hat geschrieben:
22.05.2018, 09:58
Die Tonabnehmer würde ich weder in noch auf die Decke montieren, wenn sie akustisch einigermaßen klingen soll. Bei meinem schwarzen Straßenköter war der Ton weg als ich die Pickups und die Potis (mit den schweren Metallknöpfen) auf die Decke montierte. Vorher war sie richtig laut.
Spricht für das Schlagbrett.
M.E. sind die Teile in dieser Hinsicht ziemlich sensibel; bei meiner wird der Ton freier, wenn ich das Schlagbrett abnehme. Das verdeckt allerdings eines der Schallöcher zum Teil, und es benötigt leider auch einen Stützpunkt auf der Decke (was bei geschickterer Konstruktion vermeidbar gewesen wäre...)

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 11:17
von DoubleC
Oh, großartig.........

ich verbringe meine Zeit damit, rote Tinte zu verspritzen........ :cry:
Zwei Patriarchen bringen ihren Geist in Einklang.......
Zwei Patriarchen bringen ihren Geist in Einklang.......



Es wird bestimmt irre.........bin gespannt!


Gruß


DoppelZeh
Donald_Feet.png

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 12:29
von thoto
Wegen der PU-Frage: Wäre es möglich, den PU auf einem kleinen Balken zu befestigen, der auf dem Boden angeleimt wird und der den PU auf knapp unter Deckenhöhe bringt? Die Höhen-Feineinstellung müsste dann natürlich im Korpus erfolgen, vielleicht mühsam.

Ist bestimmt eine blöde Idee, aber sowie ich das verstanden habe, schwingt die Decke und der Boden reflektiert lediglich den Schall ohne jedoch selbst allzusehr zu schwingen.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 12:31
von bea
Der Boden einer Archtop trägt in größerem Ausmaß zum Ton bei als der Ton anderer akustischer Gitarren.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 12:35
von MiLe
Was mir zum Thema PU ohne Belastung der Decke als erstes einfällt:
https://www.sixtus-pickups.com/product- ... oise-green

1x Montage am Griffbrett-Ende, 1x an der Bridge. Mit 5 mm Stärke und Urs' Detaillösungen zur Befestigung könnte das ein Kracher werden.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 12:53
von thoto
Oder im Korpus zwei glänzende Metallstangen vom Hals- zum Endblock laufen lassen und dazwischen den PU setzen. Der wäre dann sogar verschiebbar!

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 12:57
von MiLe
Yup - einer verschiebbar wäre auch klasse, nur schwierig hinzubekommen, ohne die Decke anzufassen. Kabel muss halt auch irgendwo hin, frei baumelnd ist irgendwie weniger sexy (think)

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 13:09
von bea
Die Brücke ist ganz unmittelbar an der Tonbildung beteiligt. Da würde ich nichts dranbauen. Auch für stegnahe (-nähere) Tonabnehmer gibt es sicherlich Möglichkeiten der Schlagbrettmontage.

Verschiebbar sollte auch gehen, wenn man zwei Stangen aus der Halsverlängerung herausragen lässt.

Aber werft doch einfach noch mal einen Blick auf Urs' Entwurf: zwei Tonabnehmer am Schlagbrett. Warum um Himmels Willen sollte er davon abgehen?

Und klar: flache und leichte Sidewinder wie der Sixtus und vor allem mit der Möglichkeit, das Voicing auf Phosphorbronce-Saiten einstellen zu können, wären schon pfiffig. Was mir auch noch einfällt: eine pfiffige Lösung zur Montage der Buchse, vielleicht am Ende des Griffbretts nach unten zeigend und daran dann den Tonabnehmer, einen Minischalter für C-Switch oder geschaltete Tonblende und vielleicht auch noch ein Lautstärkepoti. Sowas ähnliches gab es bereits in den 50er Jahren vor allem im einheimischen Archtop-Bau, scheint vor allem der Amerikanisierung zum Opfer gefallen zu sein. Dann wäre die Strippe sicher befestigt und beim Spielen nicht im Weg.

Was aber wirklich obercool wäre: ein Niederimpedanztonabnehmer in einer sorgfältig gewählten Position über einen Vorverstärker, das ganz mit Phantomspeisung. Weil diese Tonabnehmer sehr breitbandig sind, könnte man mit ihnen den akustischen Ton der Gitarre einfangen, und zwar grundsätzlich besser klingend als jeder Piezo das vermag. Dazu dann ein eher fetter Tonabnehmer am Hals, um das "Archtop-Klang-Klischee" bedienen zu können.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 14:12
von MiLe
OK - ich konnte dem Entwurf nicht direkt entnehmen, dass die PUs am Schlagbrett montiert sein sollen, aber ja - das wäre wohl die praxistauglichste Lösung. Wobei - wenn das Schlagbrett in irgend einer Form mit der Decke verbunden ist, hängt die Masse dann doch wieder da drauf. (think)
Lassen wir uns überraschen: Urs hat bestimmt schon wieder einen ganz konkreten Plan und wir zerbrechen uns hier völlig umsonst den Kopf 8)

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 15:43
von Haddock
Hallo,
ugrosche hat geschrieben:
21.05.2018, 21:28
Die Saitenkraft-Kopfplatte wirkt etwas klein, könnte nach meinem Geschmack bei einer Archtop proportional etwas vergrößert werden.
Insgesamt sofort als Saitenkraft erkennbar, das gefällt mir.
Danke für den Input, super! :D
bea hat geschrieben:
22.05.2018, 01:22
PS:
Das ist aber doch schon Deine zweite - Du hattest doch schon mal eine Archtop umgebaut, oder hab ich da was falsch in Erinnerung?
Richtig Bea, das wird sogar die dritte, aber die erste bei der ich alles selber baue.

Die Rocknrolla hatte ja einen gekauften GFS Body
Bauthread
Galerie

und die Höfner war ja nur ein Umbau
Bauthread
Galerie

Deshalb braucht es jetzt eine richtig selbst gebaute. Denn die beiden oben genannten sind schwer wie Blei, für Archtop Gitarren.

Zu den Tonabnehmern, da habt Ihr ja schon sehr gute Ideen hier gepostet!
thoto hat geschrieben:
22.05.2018, 12:53
Oder im Korpus zwei glänzende Metallstangen vom Hals- zum Endblock laufen lassen und dazwischen den PU setzen. Der wäre dann sogar verschiebbar!
Das hier, kommt meinen gedanke zu dem Thema schon sehr nahe...mal schauen, wenn es dann soweit ist :D Wichtig ist mir, dass die Pickup's die Decke nicht berühren, wie auch keine Löcher in die Decke zu fräsen und es werden Alumitones....leicht umgebaut :D

Elektronick unter dem Pickguard finde ich eine ganz tolle Idee Bea, super!

Gruss
Urs

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 16:49
von bea
Wenn Du genau hinschaust, kannst Du hier erkennen, warum ich mit welchen Vorschlägen kam:
https://gitarrebassbau.de/download/file ... =16454&t=1

Liegt zwar arg im Schatten, aber Du erkennst zwei Mikroschalter, die den C-Switch abbilden, und Du erkennst die 3.5-mm-Klinkenbuchse. Stereo - damals habe ich eine separate Ader für die Speisespannung spendiert. Funktioniert erstaunlich zuverlässig - aber bei einem Instrument, das verkauft werden soll, braucht es zuverlässigere Lösungen. Stereo-Klinke vielleicht. Nur wohin?

(Du erkennst auch die zwei Schrauben, die leider doch nötig waren, weil das Epoxi nicht gut genug an dem Palisander gehalten hatte....)

Die 48V einer genormten Phantomspeisung vertragen sich übrigens besser mit einer diskreten Schaltung als mit einem Opamp.

Re: Haddock's ArchTop

Verfasst: 22.05.2018, 21:25
von Simon
yeah! darauf freu ich mich schon seit einiger Zeit!! :)

und noch mehr bin ich später gespannt, wie eine Archtop mit Drop A Tuning klingt ;)

hau rein!