Archtop Gitarre, L5 Verschnitt

[Gerhard]

kleines Update: Der Zargenkranz ist fertig. Reifchen und Konsolen wurden eingeleimt. Die Konsolen sollen laut Benedetto die Zargen wesentlich versteifen, was sie auch tun. Besonders sinnvol ist das bei Zargen im Fladerschnitt, da diese zum werfen neigen. Ich habe sie trotzdem eingebaut, da sie ja auch eine Risstoppende Funktion haben, falls mit der Gitarre mal etwas passieren sollte. Zusätzlich habe ich die unterbrochenen Reifchen überbrückt.
Morgen gehts mit den Wölbungen los.

das Halskantel wurde glattgehobelt

Hals angezeichnet. Aus dem Rest kann ich noch einen ganzen E-Gitarrenhals machen!

DSC03690.JPG[/attachment [attachment=1]DSC03691.JPG

Winkel am Klotz anpassen

Ausschnitt für Konsole

sauber geputzt

Konsole eingeleimt

Füllstück für das Reifchen einpassen

..und verschnitten und ausgeschliffen.

darüber kommen noch Verbindungsstücke. Diese sollen die Unterbrechung im Reifchen überbrücken und so ein "Gelenk" in der Zarge verhindern.

DSC03708.JPG[/attachment [attachment=0]DSC03710.JPG

dann konnte ich zum ersten mal den fertigen Zargenkranz aus der Form nehmen

Urlaub außerhalb der Form. Bis zum verleimen von Boden und Decke wird der Zargenkranz aber wieder in die Form eingespannt, damit sich nichts verzieht.

[Gerhard]

sorry, dass die letzten Bilder nicht eingebunden werden, ich weiß nicht, woran das liegt!

[Poldi]

Super Tipp mit den Konsolen.

[headstock]

Moin,
das mit den Konsolen hatte ich auch gemacht

- wenn auch etwas anders und in anderer Reihenfolge. Allerdings hab ich das Anfasen der "Side Braces" bei Benedetto nicht verstanden. Ich denke, das ist nur für`s Auge - oder?

Ansonsten schön bei Dir zuzuschauen - ich sauge die Bilder und Kommentare immer in mir auf...

Gruß Martin

[Gerhard]

Allerdings hab ich das Anfasen der "Side Braces" bei Benedetto nicht verstanden. Ich denke, das ist nur für`s Auge - oder?

so habe ich es auch verstanden.

[iporka]

Moin moin,

super Arbeit, gefällt mir richtig gut.

Gibts einen Trick wie man bei dieser Bauweise sicherstellt dass die Rückseiten
der Konsolen vollflächig Kontakt zur Zarge haben? Fürs rückseitige schleifen mit
auf die Zarge aufgeklebtem Schleifpapier dürfte wegen der Reifchen kein Platz
sein. Oder hab' ich da grad 'nen Knoten im Kleinhirn?

Mat

[Gerhard]

Moin moin,

super Arbeit, gefällt mir richtig gut.

Gibts einen Trick wie man bei dieser Bauweise sicherstellt dass die Rückseiten
der Konsolen vollflächig Kontakt zur Zarge haben? Fürs rückseitige schleifen mit
auf die Zarge aufgeklebtem Schleifpapier dürfte wegen der Reifchen kein Platz
sein. Oder hab' ich da grad 'nen Knoten im Kleinhirn?

Mat

natürlich! entweder mit der Schleifpapiermethode VOR dem Einleimen der Reifchen, oder manuell anpassen.

[sunrisebrasil]

Hey Gerhard,
viel Erfolg mit dem Instrument und der Prüfung !!!

Viele Grüße
Markus

[Haddock]

Guten Morgen Gerhard!

sehr schöne Arbeit, sensationell!

Gruss
Urs

[Gerhard]

danke Urs, freut mich von dir zu lesen!

Heute habe ich mich an die Platten gemacht.

zunächst werden die Ränder auf Endstärke +0,5mm Übermass gebracht.

dazu nutze ich den Safe-T-Planer.

dann kommen Halteklötze an die Innenseite

diese in die Vorderzange eingespannt, kann man grob Material wegholzen. Einmal quer und einmal längs zur Faser.

danach kann man das Längsprofil genauer anpassen. Kontrolle mit Schablone

wenn die Querschablonen auch passen, und die Übergänge gehobelt sind, wird mit der Ziehklinge verputzt.

Beim Boden bin ich nicht ganz so weit gekommen, ist halt auch anstrengend alles mit der Hand zu machen.

[Simon]

super!!! wirklich tolle Arbeit!

[clonewood]

ah....die Halteklötze....einfach und effektiv.......das gefällt mir

[pinacoco]

Super Arbeit bisher. Sehr sauber, Bravo!
Mich juckt ne Arch auch so dermaßen in den Fingern...

[Gerhard]

heute habe ich mich an die Wölbung am Boden gemacht. Hier habe ich eine andere Technik ausprobiert: Die Querprofile wurden zunächst mit einem Hohleisen vorgestochen, bis die Schablonen passten. Dann wurden die Querprofile untereinander verbunden. Man könnte dies auch mit der Längswölbung tun, nur hatte ich diese schon freigehobelt.
Das Verbinden der Querprofile machte ich zunächst sehr grob mit einem großen Hohleisen. Danach wurde feiner mit Wölbungshobeln gearbeitet.Wenn die zweite Seite geschafft ist, wird das ganze mit Ziehklingen verputzt.

[bea]

Da hast Du Dir aber ein sehr schönes Stück Holz ausgesucht!

[headstock]

Moin,
sag mal Liz - wie muß ich mir das eigentlich vorstellen - ist da jemand mit "Archtoperfahrung" der einem Ratschläge gibt, oder mußt du deinen "Eigenen Weg" finden - kannst du zu Hause arbeiten, oder mußt du da zu der Hochschule hin?
Das mit den Rillen stelle ich mir schwierig vor - aber man hat dann sicher eine bessere Kontrolle...
Zum Holz hatte ich dir ja schon am Anfang gratuliert.

Gespannt bin ich auf die F-Löcher, weil meine gerade fertig geworden sind. Da gehen die Meinungen immer weit auseinander - was die Form und den Geschmack betrifft. Ich hatte zwischendurch schon mal an die zweiteiligen von Arthur Lang gedacht, mich aber für eine Form aus alten markneuenkirchener Zeiten entchieden.

Weiter so, ich bin gespannt

Gruß Martin

[Gerhard]

wie muß ich mir das eigentlich vorstellen - ist da jemand mit "Archtoperfahrung" der einem Ratschläge gibt, oder mußt du deinen "Eigenen Weg" finden - kannst du zu Hause arbeiten, oder mußt du da zu der Hochschule hin?

Hallo Martin! Es ist eine Mischung aus beidem. Einen Tag in der Woche müssen wir in der Schule an dem Projekt arbeiten, es muss aber auch zu Hause daran gearbeitet werden, wenn man fertig werden will.
Die Idee mit den vorgestochenen Profilen hab ich aus dem Geigenbauunterricht mitgenommen und wollte sie ausprobieren. Gefällt mir bisher sehr gut!
Die F-Löcher hmmm ja, das ist immer ein Thema mit Konfliktpotential. Ich orientiere mich da an den alten Epiphone Löchern, die mit der abgeteilten Beere. Die gefallen mir gut.
lg Gerhard

[bea]

Die Fläche der F-Löcher hat aber doch einen Einfluss auf den Klang, nicht wahr? (Helmholtzresonanz...)

Optisch würde ich immer versuchen, ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen. Bei meiner Archtop habe ich mich letzten Endes ja auch für eher traditionelle F-Löcher entschieden - mit Katzenaugen oder anderen modernen Formen ist mich nichts eingefallen was zu den von mir gewählten Proportionen passt.

[Gerhard]

Die Fläche der F-Löcher hat aber doch einen Einfluss auf den Klang, nicht wahr? (Helmholtzresonanz...)

Optisch würde ich immer versuchen, ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen. Bei meiner Archtop habe ich mich letzten Endes ja auch für eher traditionelle F-Löcher entschieden - mit Katzenaugen oder anderen modernen Formen ist mich nichts eingefallen was zu den von mir gewählten Proportionen passt.

Ja, definitiv! Wie sich die FFs auswirken, kann ich aber noch nicht sagen.

[Gerhard]

zweite Seite grob weghacken

und verputzen

und verputzen

und verputzen

ist aber noch nicht fertig, morgen brauche ich sicher noch ein paar Stunden, um das ganze stimmig und symmetrisch hinzubekommen.

[headstock]

Moin,

ich arbeite hier gleich neben dem "Helmholtz - Center" und habe noch nie was über diesen Resonator gehört...
Eben beim googlen hab ich dann das hier gefunden
http://www.schleske.de/forschung/handbu ... echer.html
All diese Theorie über die ff-Löcher - und ich hauhe dann auch noch `ne Blume in die Decke - ... jetzt bin ich verwirrt
Was deine ff- löcher angeht - meine erste Schlaggitarre hatte solche 3 geteilten Dinger

Aber was ich eigentlich schreiben wollte - ich staune immer über deine gute Planung und Methodik - am meisten hat mich aber beeindruckt, wie du die Decke quer zur Faser gehobelt hast - so ein gutes Werkzeug habe ich gar nicht...
Bin schon gespannt auf die Innenseiten

Gruß Martin

[Gerhard]

Aber was ich eigentlich schreiben wollte - ich staune immer über deine gute Planung und Methodik - am meisten hat mich aber beeindruckt, wie du die Decke quer zur Faser gehobelt hast - so ein gutes Werkzeug habe ich gar nicht...

Hallo Martin! Dazu braucht man kein sonderlich gutes Werkzeug, nur einen scharfen Hobel.
11 Stunden Wölbungsarbeit am Boden sind nun vorbei und ich bin einigermaßen zufrieden. Sollte ich aber jemals wieder eine Archtop bauen, werde ich die Wölbung am Oberklotz nicht so flach auslaufen lassen, wie bei dieser. Ansonsten gefällt mir die Wölbung gut!

der Boden wurde mit Hilfe von Höhenschichtlinien verfeinert.

dazu kann man einen Höhenschichtenzirkel benutzen...

...oder einen Konturenkamm. Die Schichtenmethode funktioniert besser, man sieht damit kleinste Abweichungen!

kommt schon ganz gut!

[Gerhard]

Heute habe ich mich um den Hals gekümmert:

Die Kopfplattenschräge wurde gehobelt

dann, aktuelles aus der Pannenküche: Beim Sägen der Halsstabnut auf der Kreissäge habe ich mich vertan. Ich habe das Übermaß, die Sicherheit, in der falschen Richtung dazugegeben. Resultat war eine viel zu große, außermittige Nut, die ich mit einem Furnier wieder aufdoppeln musste. Danach korrekt gesägt.

Dann gings an die Halsverlängerung, die über der Decke schwebt. Für den ersten Schnitt ein Opferholz angezwingt, damit nichts ausreißt.

zweiter Schnitt..

Verlängerungsstück..

[Gerhard]

dem nächtlichen Arbeitsdrang folgend leimte ich gerade noch die Öhrchen an den Kopf:

[Haddock]

Guten Morgen Gerhard,

es macht richtig Spass den Thread zu verfolgen. Super und weiter so!

Gruss
Urs