ein Bass muss her

[Manolito]

Hallo,

nach ausgiebigem Einlesen (an dieser Stelle ein Dank an alle Bauberichtschreiber ), will ich euch heute mein zweites Projekt vorstellen.

Hier mal vorab 2 Entwürfe.

Welcher Entwurf der F-Löcher bevorzugt ihr??

Wie an beiden Entwürfen zu sehen, soll es ein halbakustischer Archtopbass werden.

Folgendes ist geplant:
- Deckenholz: Ahorn geriegelt, handgeschnitzt
- Korpus: Mahagonie ausgefräst
- Hals: Mahagonie durchgehend mit Ahorn Mittelstreifen, Halsbreite am Sattel 44mm, am 12. Bund 53 mm
- Griffbrett: Ebenholz, 12” Radius, 22 Bünde
- Brücke: noch offen
- Mensur:34”
- Mechaniken: noch offen
- Pickups: DELANO The Xtender HE/S 4
- Potis: Volume/Tone

Ist das Konzept stimmig?
Was denkt ihr?

Grüße Ralf

[Poldi]

Liest sich doch schon mal gut.
Ich würde den ersten Entwurf nehmen.

[Rallinger]

+1 für den ersten Entwurf. Wirkt für mich weitaus stimmiger.

Ich würd mir nur die Kopfplatte nochmal ansehen, um dort einen geraderen Saitenverlauf hinzukriegen. Die Form der Kopfplatte gefällt mir an sich sehr gut. Aber die Knicke sind schon sehr - zu - ausgeprägt. Die Optik ist eins, aber ich denk damit wirst du Probleme kriegen.

[jonneck]

Eher der erste Entwurf.

Kennst Du das spacing Deiner unbekannten Brücke schon? Wäre mir wichtig für die Halsbreite am 12. Bund.

[Simon]

unbedingt der erste Entwurf!

[thoto]

auch für den ersten Entwurf

[flyaway]

+ 1 für den Ersten.
Bzgl. Tuner: durch den Durchmesser der Tuner ist der Knickwinkel doch minimal, müsste doch also gehen, oder? Aber ich bin nur Amateur

Bekommt der noch eine Beize?

[Manolito]

Bzgl. Tuner: durch den Durchmesser der Tuner ist der Knickwinkel doch minimal, müsste doch also gehen, oder? Aber ich bin nur Amateur

Ups. Stimmt, die Saiten sind ja zum Mittelpunkt der Tuner hin eingezeichnet.

Ok, dann nehm ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Außer zur Kopfplatte selbst, da bleib ich dabei: schöne Form!

[flyaway]

(...)
Außer zur Kopfplatte selbst, da bleib ich dabei: schöne Form!

Find ich auch, passt gut zum Korpus

[triple-U]

Hi, Ralf,

Entwurf 1 ist schöner!

Zu deinem Gesamtkonzept:
Die Les Paul-Form in Verbindung mit den ovalen Delano Xtender-Pickups sieht toll aus - das gefällt mir richtig gut!
Aber der Hals wird mit 44 mm am Sattel und Ebenholz-GB ganz schön gewichtig. Dazu ein (durch Hohlräume) erleichterter Body und eine Gurtaufhängung in Höhe des 14. Bundes. Ich fürchte, das wird halslastig, der Bass wird vermutlich nicht bequem zu händeln sein.
Den Saitenverlauf auf der Kopfplatte haben andere schon angesprochen. Ich mag schrägen Saitenverlauf auf der Kopfplatte garnicht, auch nicht, wenn es minimal ist. Das sieht für mich immer aus wie nach einem Fehler beim bohren.

LG, Uli

[Manolito]

Hallo,

danke für euer Feedback. Auch ich habe Entwurf 1 favorisiert. Die F-Löcher des 2. Entwurfs gefallen mir auch sehr gut
(Die Form ist geklaut von AP Guitars, einem indonesischen Luthier; gibts allerdings nur auf Facebook oder Instagram).

Ups. Stimmt, die Saiten sind ja zum Mittelpunkt der Tuner hin eingezeichnet.

Ich habe schon die ganze Zeit gedacht hier stimmt etwas nicht, ist dann wohl Betriebsblindheit

Hier mal die Änderung auf geraden Saitenverlauf.

Kennst Du das spacing Deiner unbekannten Brücke schon? Wäre mir wichtig für die Halsbreite am 12. Bund.

Es ergibt sich ein Spacing von 18 mm, da kommen einige Brücken in Betracht.

Ich fürchte, das wird halslastig, der Bass wird vermutlich nicht bequem zu händeln sein.

Die Bedenken habe ich auch, ich hatte daran gedacht per "Try and Error" ran zu gehen und den Body schrittweise "zu erleichtern".

Grüße Ralf

[Rallinger]

Jetzt, wo ich es nochmal genauer lese ... ich würde die Stringspacings nochmal überdenken. Vor allem die 44mm am Sattel.

Zum Vergleich: meine Fünfsaiter haben 44mm. Standard beim Viersaiter sind 40mm. Macht auch Sinn, denk ich. Beim Spiel in den unteren Lagen musst du eh schon die Finger ganz schön weit spreizen. Wenn du dann auch noch beim Saitenwechsel einen weiteren Weg gehen musst ... ich hab da meine Bedenken hinsichtlich der Bespielbarkeit. Gut, ein paar Millimeter hin oder her - da kann man sich schon dran gewöhnen. Aber wenn du dann mal das Instrument wechselst ...

Der "Standard" beim Viersaiter geht mehr in Richtung 40mm Steg, 56mm 12. Bund, 18/19mm Stringspacing Brücke. Zu weit würde ich mich da nicht entfernen, sonst kriegst du in Sachen Bespielbarkeit schon ein sehr "spezielles" Instrument.

Abgesehen davon wirst du kaum einen vorgefertigten Viersaiter-Steg mit 44mm finden. Den Steg müsstest du also komplett selber schnitzen. Dagegen spricht nix, kann man machen. Muss man aber können. Der Steg ist schon ein verdammt wichtiges Bauteil ...

[micha70]

Besser spät als nie. Ebenso der erste Entwurf...auch vielleicht einen Mittelsteg wie aus Entwurf 2?

LG
Micha

[triple-U]

Hallo, Ralf,

... so sieht die Kopfplatte doch schon "richtig gebohrt" aus

LG, Uli

[Manolito]

Hallo,

danke für euer Feedback.

Der "Standard" beim Viersaiter geht mehr in Richtung 40mm Steg, 56mm 12. Bund, 18/19mm Stringspacing Brücke. Zu weit würde ich mich da nicht entfernen, sonst kriegst du in Sachen Bespielbarkeit schon ein sehr "spezielles" Instrument.

Ich habe mir in der letzten Woche einen Akustikbass mit den von mir angegebenen Maßen ausgeliehen und ausgiebig Probe gespielt.
Wie prophezeit ist das schon etwas sehr speziell. Also werde ich weiter schlankere Hälse testen und mich so ans für mich optimale rantasten.

Der Bau hat begonnen, heute habe ich die geriegelten Ahorntops abgerichtet und verleimt. Bilder folgen am Montag.

Probleme habe ich bei der Beschaffung des Mahagonikantels für den durchgehenden Hals. Kantel in dieser Länge (115 cm) hat bisher keiner der angefragten Lieferanten da. Hier wäre ich für einen Tipp dankbar.

Grüße Ralf

[cabriolet]

Du kannst den Hals auch aus zwei Kanteln als "Quasi-durchgehend" bauen, indem du ihn zweilagig machst. Dann reicht dir ein Kantel bis zum Hals-Pickup. Für den Rest und die zweite Lage dann einen zweiten Kantel oder sonstige Mahagoni-Reststücke. Bei sorgfältiger Planung geht das sogar mit Wölbung.
Hier mal schnell hingekritzelt:

So habe ich das bei meiner letztjährigen Wettbewerbsgitarre gemacht, wobei ich da bei der Wölbung noch mehr gestückelt habe.

Gruß
Markus

Edit sagt mir gerade, dass du ja einen Ahorn-Mittelstreifen im Hals planst. Dann musst du garkeine Halskanteln nehmen, die du ja dann noch längs auftrennen müsstest. Zwei Bretter in entsprechender Länge tun´s dann ja auch. Z.B. ehemalige Fensterrahmen, Treppengeländer oder Ähnliches.
Wenn dir dann zweimal 27mm plus Ahornstreifen in der Breite reichen würden, hätte ich sogar genug von dem Ex-Geländer hier, aus dem gerade auch der Hals meiner Simplex entsteht.

[Manolito]

Hallo,

weiter geht's mit der Baudoku.
Habe mittlerweile das 22 mm starke Ahorntop gefügt.

Anchließend alles auf 20 mm Stärke gehobelt. Morgen geht's ans Frässchablonen für das Shaping lasern.

Mittlerweile habe ich auch eine Bezugsquelle für Halskantel mit Übermaßen gefunden. Hier der Link:
https://www.designholz.com/advanced_sea ... olz&page=1

Grüße Ralf

[Manolito]

Hallo,

Hier ein Update.
Hals ist gesägt, gehobelt aber noch nicht verleimt.
Leider hat der Zeigefinger meiner rechten Hand Bekanntschaft mit der Hobelmaschine gemacht, so dass der Bau gerade gestoppt ist.

Bekommt der noch eine Beize?

Zum Finish:
Variante 1
Weiss gebeizt und Schellackfinish
in der Hoffnung das der Riegel des Ahorntops gut rauskommt.

Variante 2
Weiss lackiert

Variante 3
Andersfarbiger Lack

Was denkt ihr?
Grüße Ralf

[flyaway]

Hallo Ralf,

Weiß gebeizt könnte interessant aussehen, hab ich an nem Instrument noch nicht gesehen.
Ansonsten gern ‚Natur‘, würde glaub ich auch zur Form passen.

Gute Besserung deinem Finger!

[Simon]

weiße Beize ist meist ein wenig problematisch, da einiges an Pigment drinnen ist, und daher leicht deckend wirkt. Meiner Erfahrung nach ist die beste Methode Ahorn weiß zu bekommen, das Holz zu bleichen.
Nur würde ich dann auf keinen Fall mit Schellack finishen, da Schellack ja wieder eine leicht gelbe Färbung hat; ich denke ein UV stabiler Lack wäre hierfür besser geeignet. Denke du kommst leider um eine Probe nicht rum, um zu sehen ob es deinen Erwartungen entspricht

[Manolito]

Hallo,
das Projekt schreitet langsam voran. Gestern wurde der Halskantel verleimt. Heute habe ich ihn gehobelt und die Aufdoppelung gemacht.

Und wieder zeigt sich, Zwingen kann man nie genug haben.
Ich schwanke noch wegen der Gestaltung des Kopfes. Gekröpft? Gerade? Was denkt ihr?
Gruß Ralf

[Manolito]

Weiter geht's.
Gestern habe ich die Nur für den Halsstab gefräst. Bei der Kopfplatte habe ich mich für die gekröpfte Variante entschieden.

Außerdem habe ich die Ahorndecke auf Maß gehobelt und die Kontur ausgesägt.
Ralf