Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

Das Board für eure Bauberichte!

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#126

Beitrag von Hightower » 15.08.2020, 14:06

Hi Steffen,

Danke für das Feedback.

Die Anordnung habe ich durch Auslegen der Rosetten in der Halstasche ermittelt.
Gehalten hätten mit Sicherheit auch vier Schrauben, keine Frage.

An dem großen Baby wirkten vier Schrauben nur etwas verloren, fünf haben nach meinem Empfinden komisch ausgesehen.

Da am Übergang Hals-Korpus noch etwas Material weg soll, damit der Bereich etwas handschonender wird, ist diese etwas schräge Anordnung entstanden.

Mit dem Anschleifen der Schraube habe ich jetzt einen Plan A'.... :)

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#127

Beitrag von Hightower » 15.08.2020, 15:26

Plan A...

Zwischenziel erreicht...
Das halbe Dutzend...
Das halbe Dutzend...
Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#128

Beitrag von Hightower » 17.08.2020, 00:11

Mehr Gewicht...!

Heute habe ich nur eine Kleinigkeit erledigt: die Mechaniken sind an ihren Platz gewandert.

Etwas fummeliger Kram, da die Tuner (offenbar Schaller-Imitate: gleiche Optik, solide, aber sauschwer...) keine Schrauben, sondern Pins zur radialen Fixierung haben.
Der Paddel war vorgebohrt, daher war die Position für diie Pinholes etwas kniffelig zu ermitteln. Im einen oder anderen Fall musste der Tuner mehrfach montiert werden, was dazu führte, dass mir eine Unterlegscheibe auf die Werkbank gefallen ist und ich sie tatsächlich eine Viertelstunde gesucht habe... (whistle)

Von den Arbeiten habe ich keine Fotos - nur vom Ergebnis:
img_0564.jpg
img_0565.jpg
Perfekt ausgerichtet ist anders - das mache ich zur Endmontage, der Kleinkram muss später fürs Finish eh wieder runter.
Aber der Hals wird mit dem Schwemetall am Ende eine richtige Keule - bin gespannt, wie sich der Bomber nachher auf dem Oberschenkel balancieren lässt...

Jetzt muss ich mir erstmal noch ein paar notwendige Teile bestellen, damit ich eine provisorische Verdrahtung bauen kann, um die PU-Position(en) zu ermitteln.
Vermute, weit weg vom Standard werde ich nicht landen, aber das ist eine gute Gelegenheit, ein wenig zu experimentieren und ein Gefühl für den Zusammenhang von Klang und PU-Position zu bekommen.

Ach ja, die Brücke muss ja auch noch an ihren Platz... 8)

Ansonsten habe ich noch ein paar Holzarbeiten vor mir: der Hals-Korpus-Übergang ist noch alles andere als ein Handflächenschmeichler...

Einen schönen Abend, von wo auch immer Sie uns zusehen...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#129

Beitrag von Hightower » 30.08.2020, 22:13

Guten Abend zusammen,

in den letzten zwei Wochen habe ich nur wenig Lust zum Schreiben gehabt, also hole ich heute etwas nach.
Neben der Suche und Beschaffung von Elektronikkram habe ich noch etwas Zeit in die Formgebung des Hals-Korpus-Übergangs investiert:
Der hat's auch nötig - Aua...
Der hat's auch nötig - Aua...
Der Body ist immerhin 49mm stark, da muss ich von der 7ender-typischen Form etwas abweichen.
Also Kontur grob vorgenzeichnet und Raspel angesetzt:
img_0567.jpg
Ein paar Raspel- und Schleifminuten später:
img_0568.jpg
img_0569.jpg
Mit Hals und zum Anfassen:
img_0571.jpg
img_0573.jpg
So bleibt das erstmal eine Weile, mal sehen ob mir das so gefällt oder ob ich noch mehr wegnehme. Material wäre noch genug da.

Dann war die Brücke dran - wird Zeit, endlich mal Saiten aufzuziehen...
Die Position hatte ich schon vorher bestimmt - daher war das Malerkrepp auch auf dem Body draufgeblieben, da waren die Markierungen drauf. Zum Bohren habe ich das Krepp draufgelassen - hat zumindest nicht gestört und Ausrisse gab's auch keine, auch nicht bei der schrägen Bohrung für die Erdung.
Allerdings war ich da mal wieder mutig und hab den Akkubohrer nach Augenmaß freihändig angesetzt, wobei mir der Boher prompt etwas verlaufen ist. Dank der Bodyhöhe und dem grozügigen Hohlraum ist aber alles gutgegangen.
img_0581.jpg
img_0582.jpg
Allerdings sollte man das Malerkrepp doch nicht so lange auf dem Holz lassen - die Streifen muss ich wohl wegschleifen...

Dann die Brücke das erste Mal mit zwei Schrauben provisorisch montiert und den Saitenverlauf gecheckt - ich hatte doch noch immer Bedenken, dass der Hals nicht gerade drauf sitzt - oder ich die Brücke nochmal versetzen muss.
Noch keine Saiten da - also verschiedene Schnur als Behelf...
Noch keine Saiten da - also verschiedene Schnur als Behelf...
img_0584.jpg
So weit, so gut...
So weit, so gut...
Ok, sieht brauchbar aus, jetzt mussten Saiten her...

Geht gleich weiter...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#130

Beitrag von Hightower » 30.08.2020, 22:49

Good Vibrations...

Da ich zur Bestimmung der PU-Position neben Elektronikkram etwas Schwingendes brauchte habe ich beim großen T ein paar einfache Basssaiten mitbestellt.

Also habe ich gestern erstmal den Hals wieder angeschraubt und das erste Mal provisorisch Saiten aufgezogen.
Meine Tochter hat mein Stimmgerät verbummelt, aber wozu gibt es für alles Mögliche Handy-Apps?

Aber: ich hätte neben Pots und Klinkenbuchse noch einen String Tree bestellen sollen - die D- und besonders die G-Saite wollten mal gar nicht in ihrer Sattelkerbe bleiben.
Wozu bin ich nochmal Ingenieur geworden? Richtig: um zu improvisieren... ;)
Ein Stück altes T-Shirt und ein Kabelbinder...
Ein Stück altes T-Shirt und ein Kabelbinder...
Funktioniert - und sieht doch wie ein Feature aus, oder...?!

Jetzt sieht der Brummer schon wie ein Bass aus:
img_0597.jpg
Sagt, was Ihr wollt, aber ein schöner Hintern hat was...
Sagt, was Ihr wollt, aber ein schöner Hintern hat was...
Elektrisch oder nicht - schnell gestimmt und dann das erste Mal (unbeholfen) ein paar Töne gezupft...
Boooaaahhh, ey! :shock:

Keine Ahnung, ob das immer so ist (das letzte Mal hat ich vorher als 13-Jähriger eine Bassgitarre in der Hand), aber das Ding vibiert, dass es mir im Ernst bei den ersten Tönen (A und E 8) ) eine Gänsehaut gemacht hat.
Und das Sustain... *Seufz*

Ist bestimmt nur Einbildung und/oder Wunschdenken, aber dass der Korpus zum Teil hohl ist, hat der Konstruktion gut getan.
Man spielt nicht laut, aber immerhin hörbar.

Ich mag das Gerät gar nicht wieder zerlegen - aber der Hals muss sich ja ohnehin an den Saitenzug gewöhnen.

Ich schlafe auch heute Abend wieder mit einem unauslöschlichen Grinsen ein...

Viele Grüße
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#131

Beitrag von flyaway » 30.08.2020, 23:06

Ich kann deine Glücksgefühle gut nachvollziehen :D
Schaut gut aus!
Weißt du schon was zum Finish?

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#132

Beitrag von Hightower » 20.09.2020, 12:39

Moin zusammen,

über das Finish denke ich schon länger nach.
Es soll in jedem Fall farbig werden, die Maserung sichtbar, besser noch betont.
Ob die Obfläche dann matt wird oder glänzend habe ich noch nicht entschieden.

Zum Beispiel so: https://www.thomann.de/de/sandberg_cali ... mn_blb.htm
Vielleicht aber auch etwas heller: https://www.thomann.de/de/legator_n6p_cali_cobalt.htm

Seit einigen Tagen geistert mir auch etwas in gelb-orange-burst im Kopf herum. Dazu finde ich aber noch nix, das mir als Beispiel passt.

Wie stellt man eigentlich sowas her...? https://www.thomann.de/de/jackson_pro_d ... _green.htm :shock:

Aber erstmal muss ich mich dieser Tage mit ein paar Lötarbeiten beschäftigen, damit mindestens ein PU mal an seinen Platz wandert...
Die letzten Wochen habe ich nur herumgeklimpert, wird Zeit, dass die Keule auch mal ihr verstärktes Potential entfaltet.

Viele Grüße
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#133

Beitrag von Simon » 20.09.2020, 16:04

Zur Jackson, ich würd es folgendermaßen machen:
-Esche bürsten
-grün lackieren
-Lack bis auf die Poren abschleifen
-schwarz beizen
-Beize vom grünen Lack abwischen
-lackieren

Zu dem Finish solltest du einige Infos auf Youtube finden :)
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#134

Beitrag von Hightower » 22.09.2020, 21:52

Danke für den Tipp - schätze, dafür fehlt mir dann doch der Mut... :lol:
Aber der Kontrast ist schon reizvoll.
Hätte nicht gedacht, dass man Lack und Beize auf diese Art kombinieren kann...

Ich muss mir noch Hartöl o.ä. besorgen und dann mal etwas herumexperimentieren.
Beize allein habe ich schon versucht, aber das gibt nicht so recht Aufschluss über das Ergebnis.
Aber ich brauche noch ein paar mehr Farben...

Viele Grüße
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#135

Beitrag von Hightower » 19.10.2020, 18:34

Moin zusammen,

in den letzten Wochen ist nicht viel passiert, da ich davor zurückgeschreckt bin, den Bass wieder auseinander zu nehmen, statdessen habe ich lieber darauf herum geklimpert...

Da das aber ein E-Bass werden soll habe ich neben dem ersten Pickup noch Potis, Kondensator, Draht, bis dahin fehlendes Lötzubehör und ein günstiges Multimeter besorgt.
Um meine ersten Gehversuche mit dem Lötkolben zu machen, habe ich mir erstmal eine einfache Schaltung herausgesucht und los ging's.
img_0607.jpg
Erkenntnis: wird noch etwas dauern, bis der Lötkolben und ich gute Freunde werden...

Da ich die Postion der PUs durch Experimentieren festlegen wollte, habe ich den Drahtverhau zunächst soweit zusammengebraten (kalte Lötstelle inklusive ;)), dass ich ihn in eine primitive Vorrichtung einbauen konnte:
img_0616.jpg
Mit dem Überkopf-PU über den Saiten kann ich das Ganze so lange hin- und herschieben, bis der Ton gefällt, so die Idee...
Zugeben muss ich aber, dass ich mehr als nur einen Anlauf gebraucht habe, bis die Anordnung meinem alten Marshall Master Lead einen Ton entlocken konnte.
Den einen oder anderen Anschluss habe ich mehrfach ent- und verlötet, bis außer dem statischen Brummen etwas zu hören war... (whistle)

Schließlich war es soweit - schönes Gefühl, wenn das Ganze zum Leben erwacht. (dance a)
Der kroatische Riegel macht nach meinem Dafürhalten ordentlich Druck - der Abstand zu den Saiten ist beim Versuchsaufbau ziemlich groß...

Nach einer Weile Geschiebe bin ich (Überraschung!) nahe der klassischen Neck-/Mid-Position gelandet:
img_0617.jpg
Da ich noch immer zwei weitere Tele-PUs als Humbucker auf der Bridge-Position zusammenschalten will, habe ich auch diese Position erkundet:
img_0619.jpg
Das sieht eher wie eine MM-Position aus - macht nix, da werde ich mir für die Schaltung ohnehin Anleihen nehmen.
Hier passt auch das Pole Spacing noch, so dass ich für die weiteren Tonabnehmer auf dem Markt hoffentlich etwas finden werde.

Der optische Eindruck sieht für mich auch stimmig aus:
img_0621.jpg
Meinungen dazu?

Morgen werde ich eine Frässchablone anfertigen, wenn ich mich überwinden kann den Brummbomber zu zerlegen, dann wird mindestens mal eine PU-Tasche folgen.

Bisdahinerstmalsoviel....

Viele Grüße
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#136

Beitrag von flyaway » 19.10.2020, 18:42

Hehe, das kenn ich. Irgendwo steckt immer noch ein Fehler....

Schaut gut aus.
Bleibt der Korpus so, oder fast (?) du die Konturen noch an?

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#137

Beitrag von Hightower » 19.10.2020, 18:50

Da macht sich das Probespielen bezahlt:
Ich weiß nun einigermaßen, wo es (im Sitzen) drückt. 8)

Auf der Rückseite wird es wohl noch eine Verrundung der Korpuskanten geben, an der Front bin ich noch nicht sicher.
Die Kanten drücken schon etwas, aber das Top suggeriert mir ständig ein Fake-Binding, so dass ich noch davor zurückschrecke, hier wieder Fräser oder Feile anzusetzen...

Mal sehen... (think)

Gruß
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#138

Beitrag von flyaway » 19.10.2020, 19:06

Hmh stimmt, da ist das Probespielen sehr praktisch.

Bzgl. Binding:
Ich muss zugeben dass ich kein Fan von Binding am solchen Korpusformen bin (da sind mir die Kanten am Horn zu hart) aber das ist natürlich persönlicher Geschmack.
Eine Armschräge tät auch gut passen :)

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#139

Beitrag von triple-U » 19.10.2020, 23:12

Hallo, Ralf!

Die Krux bei zwei Pickups ist, dass sie im Idealfall jeder für sich alleine und zusammen mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen klingen sollen. Manche (auch große namhafte) Hersteller von fertigen Instrumenten mogeln sich da mit einem Dreifach-Schalter (Toggle-Switch) raus: Hals-PU alleine, Hals- und Bridge-PU zusammen (fast immer in Parallelschaltung), Bridge-PU alleine.

Du bist ja im Moment nicht in der Lage, den Klang einer Kombination auszuprobieren, weil du ja nur den einen Pickup hast.

Suche dir erst einen Platz für die Neck-Position (wo ja der Pickup aufgrund seines Polepiece-Abstandes auch hingehört), an dem dieser Pickup für dich den besten Sound bringt - oder orientiere dich am alten Original (die einfachste Lösung, wenn man den Sound des Originals mag). Punkt. Ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht noch ein zweiter Pickup dazu kommt. Vielleicht reicht dir der eine Pickup ja für eine Weile - oder auch für immer.

Und wenn dann mal ein weiterer Pickup dazu kommt, dann kannst du ihn anhand der bereits bestehenden Position des ersten ausrichten. Wenn dabei dann (was wir nicht hoffen) kein brauchbarer Sound rauskommt, hast du immer noch den guten Klang der ersten Lösung = Hals-Pickup alleine.

LG, Uli
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#140

Beitrag von Hightower » 20.10.2020, 00:42

flyaway hat geschrieben:
19.10.2020, 19:06
[...]
Ich muss zugeben dass ich kein Fan von Binding am solchen Korpusformen bin (da sind mir die Kanten am Horn zu hart) aber das ist natürlich persönlicher Geschmack.
Hi flyaway,
ich hatte auch nicht vor, ein Binding zu setzen, aber der Body hat ein Top, auch wenn es das gleiche Holz wie der Body ist - Farbe und Maserung sind doch etwas anders. Daher wirkt es etwas wie ein Fake-Binding und ich muss zugeben, dass mir die Optik gefällt. Keine Ahnung, wie das wird, wenn ich daran noch Fase oder Verrundung anbringe.
Eine Armschräge tät auch gut passen :)
Das habe ich mir auch gedacht: ;)
Das Top ist gut zu erkennen, die Armschräge (-12mm) so ungefähr
Das Top ist gut zu erkennen, die Armschräge (-12mm) so ungefähr
War auch ein wenig Arbeit... :D

triple-U hat geschrieben:
19.10.2020, 23:12
[...]
Die Krux bei zwei Pickups ist, dass sie im Idealfall jeder für sich alleine und zusammen mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen klingen sollen. Manche (auch große namhafte) Hersteller von fertigen Instrumenten mogeln sich da mit einem Dreifach-Schalter (Toggle-Switch) raus: Hals-PU alleine, Hals- und Bridge-PU zusammen (fast immer in Parallelschaltung), Bridge-PU alleine.
Hi Uli,
richtig, ich schwanke daher auch etwas zwischen dem, was einfach ist - und dem, was mir vorschwebt - muss keineswegs perfekt sein, aber etwas jenseits des Mainstreams auszuprobieren reizt mich eben doch...

Du bist ja im Moment nicht in der Lage, den Klang einer Kombination auszuprobieren, weil du ja nur den einen Pickup hast.
Auch richtig.
Suche dir erst einen Platz für die Neck-Position (wo ja der Pickup aufgrund seines Polepiece-Abstandes auch hingehört), an dem dieser Pickup für dich den besten Sound bringt [...]
Nochmal richtig, daher mein kleiner Versuchsaufbau :)
[...]- oder orientiere dich am alten Original (die einfachste Lösung, wenn man den Sound des Originals mag).
Nö, das war mir zu einfach - wenn ganz am Ende etwas herauskommt, dass mir nicht gefällt, will ich wenigstens selber schuld sein... :lol:
Immerhin weiß ich schon, dass der Tonepoti mit dem Kondensator an diesem PU so ziemlich keinen Unterschied macht, da muss ich also nochmal ran, wenn ich hier noch ein paar Höhen rausdrehen will.
Versuch macht kluch...
Punkt. Ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht noch ein zweiter Pickup dazu kommt. Vielleicht reicht dir der eine Pickup ja für eine Weile - oder auch für immer.

Und wenn dann mal ein weiterer Pickup dazu kommt, dann kannst du ihn anhand der bereits bestehenden Position des ersten ausrichten. Wenn dabei dann (was wir nicht hoffen) kein brauchbarer Sound rauskommt, hast du immer noch den guten Klang der ersten Lösung = Hals-Pickup alleine.
[...]
Wieder richtig, das sehe ich ähnlich - mit dem Klang des Neck-PU werde ich sehr gut leben können, die Position ist gesetzt.
Bei meiner Hohner-Strat mag ich auch am liebsten den Klang, wenn der Toggle auf "Clapton" steht, aber manchmal brauche ich doch etwas Abwechslung und gebe mir mit etwas mehr Preamp den schneidenden Sound des Bridge-PU. 8)

Ich weiß halt nicht, ob ich Spaß daran habe, die Klampfe nach dem Finish nochmal unter den Fräser zu legen und auch die Elektrik nochmal neu zu machen...

Auf jeden Fall schon mal Danke fürs Feedback - ich nehme gern noch mehr entgegen...

Viele Grüße
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#141

Beitrag von triple-U » 20.10.2020, 10:03

Hightower hat geschrieben:
20.10.2020, 00:42
... Immerhin weiß ich schon, dass der Tonepoti mit dem Kondensator an diesem PU so ziemlich keinen Unterschied macht, da muss ich also nochmal ran, wenn ich hier noch ein paar Höhen rausdrehen will ...
Was für ein Poti und welchen Kondensatorwert hast du denn wie verschaltet?
Hightower hat geschrieben:
20.10.2020, 00:42
aber etwas jenseits des Mainstreams auszuprobieren reizt mich eben doch...
... Dann kannst du ja auch gleich auf das Tonepoti verzichten - 1 Pickup, 1 Poti - Minimalismus ... und abseits vom Mainstream :D

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#142

Beitrag von Simon » 20.10.2020, 17:50

Für mehr Feedback: ich würde die Bodykanten nicht zu sehr verrunden! vielleicht eine kleine Fase.....
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#143

Beitrag von Hightower » 23.10.2020, 19:54

Hallo zusammen,
triple-U hat geschrieben:
20.10.2020, 10:03
[...]
Was für ein Poti und welchen Kondensatorwert hast du denn wie verschaltet?
Da ich ja zwei SC zusammen auf der Bridge-Position haben wollte habe ich einen 500 kOhm-Poti verwendet (sind auch die häufigere Variante mit langem Schaft), zusammen mit einem 22nF-Kondensator.
Ich werde mir noch größere Kapazitäten besorgen und das nochmals testen...
... Dann kannst du ja auch gleich auf das Tonepoti verzichten - 1 Pickup, 1 Poti - Minimalismus ... und abseits vom Mainstream :D
Würde in meinem Fall wahrscheinlich nur wie eine Ausrede wirken - um mir möglichst viel Lötarbeiten zu ersparen... :D
Außerdem will ich auch 'n bisschen "Mumpf", wenn mir danach ist...
Simon hat geschrieben:
20.10.2020, 17:50
Für mehr Feedback: ich würde die Bodykanten nicht zu sehr verrunden! vielleicht eine kleine Fase.....
Ja, ich glaube, in die Richtung gehe ich auch.
Je länger ich den Korpus nun so "liegen" habe, desto weniger kann ich mich mit einer "rundgelutschten" Form anfreunden.
Evtl. werde ich an der Rückseite an den Kanten noch mal die Feile ansetzen, da drückt's beim Auflegen auf den Oberschenkel doch etwas...

Inzwischen bin ich Ulis Vorschlag aber insofern gefolgt, als dass ich die Klampfe gestern wieder zerlegt und die erste PU-Tasche gefräst habe:
Erstmal eine Schablone (ein Rest MDF findet sich immer)
img_0622.jpg
img_0623.jpg
Zwischenergebnis nach dem Forstnern und Fräsen
img_0625.jpg
Die Bohrung fürs Kabel hab ich im ersten Anlauf verkackt - vielmehr habe ich mich nicht getraut, sie zu vollenden - ich war nicht sicher, wo ich rauskomme... :roll:

Zweiter Anlauf war dann OK:
img_0626.jpg
Etwas Schleifarbeit war auch wieder mal fällig - die Schablone war etwas eng geraten.

Morgen geht's dann mit den Potibohrungen weiter, vielleicht schaffe ich die Verdrahtung ja auch noch, dann könnte ich den Brummer dieses Wochenende wieder zusammenstecken - muss noch die Bohrungen für die Gurtpins machen, dann kann ich mir den Prügel das erste Mal umhängen. (dance a)

Bisdennerstmal

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#144

Beitrag von triple-U » 23.10.2020, 21:50

Hightower hat geschrieben:
23.10.2020, 19:54
... Da ich ja zwei SC zusammen auf der Bridge-Position haben wollte habe ich einen 500 kOhm-Poti verwendet (sind auch die häufigere Variante mit langem Schaft), zusammen mit einem 22nF-Kondensator.
Ich werde mir noch größere Kapazitäten besorgen und das nochmals testen ...
Probiere mal einen Kondensator mit 47 nF aus.
Schaltungstipp:
In "Cadfaels kleine Schaltplan-Sammlung für passive E-Bässe" findest du auf Seite 314 eine einfache, aber feine Schaltung für einen Bass mit einem Pickup.

LG, Uli
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#145

Beitrag von Hightower » 25.10.2020, 18:10

Moin alle,

gestern waren noch ein paar Bohrungen dran - die Potis und die Klinkenbuchse hatten noch keinen Platz.
Poti-Positionen:
img_0627.jpg
Von innen mit 4mm vorgebohrt, von außen mit 10mm fertigbohren, mit dem Senker die Kanten brechen, so weit, so gut.

Dann die Bohrung für die Klinkenbuchse - leider konnte ich meine Tischbohrmaschine dafür nicht benutzen.
Trotzdem sollte das mit einer 3mm-Vorbohrung und dem 20mm-Forstner kein Problem sein - dachte ich jedenfalls...
Leider ist das Ding mittlerweile stumpf wie'n Kieselstein - keine gute Voraussetzung zum Freihandbohren, außer für Rauchzeichen.
Als mir die Bohrung dann auch noch verlaufen ist, hatte ich die Faxen dicke: den größten Holzbohrer gesucht, den ich hatte (14mm), gebohrt und den Rest mit der runden Holzraspel erledigt:
Zwischenstand: gut, dass es Jackplates gibt...
Zwischenstand: gut, dass es Jackplates gibt...
Da ich dem Bass unbedingt wieder Töne entlocken wollte, war dann wieder Löten angesagt:
Dem Vorschlag von Uli folgend habe ich die Schaltung leicht verändert, ich wollte den Kondensator ohnehin tauschen: 22nF raus, 47 nF rein.
Fazit: Lötkolben und ich sind noch nicht das beste Team, wird aber schon noch werden - erstens muss ich die Elektrik teilweise noch wieder demontieren (das Finish will ja noch gemacht werden) außerdem: die Erweiterung um weitere PUs ist noch nicht vom Tisch. ;)
Schön, wenn man Platz hat:
img_0633.jpg
Dann schnell zusammenstecken - und eine kleine Enttäuschung: die Saiten laufen versetzt über den Pickup.
Allerdings hatte ich schon damit gerechnet, da sich das vorher schon am Griffbrett zeigte - die Saiten waren leicht zur Diskantseite versetzt.
Bis jetzt hätte ich damit leben können, nu werde ich die Brücke wohl nochmal leicht versetzen.
Knapp daneben...
Knapp daneben...
Kein Drama, nur noch ein wenig Arbeit ;)

Dann endlich an den (Gitarren!-)Verstärker angestöpselt Preamp auf Mitte und Master ganz sachte aufgedreht - uuunnnd: nix... :(
OK, das hatten wir schon - leicht an den Potikontakten herumgedrückt, siehe da, es brummt schon mal - ist ja auch noch nix geschirmt. :)
Sagte ich schon, dass Lötkolben und ich noch besser zusammenfinden müssen...? Üüüüben...

Aber nu: Wie soll ich den Klang beschreiben? Mir fehlt dummerweise jeder Vergleich - aber selbst mit leise eingestelltem Amp entwickelt der Bass einfach nur Bums - kein Verzerren (ok, ich traue mich auch nicht, die Regler hochzudrehen), einfach satt und klar.
Offen angeschlagene Saiten haben etwas glockenartiges, auf dem Fret gegriffene Töne kommen dafür knochentrocken.
Sustain: vorhandennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn....
Ich bin zufrieden.

An den Tonepoti muss man aber schon glauben, wenn mann einen Unterschied zwischen "auf" und "zu" hören will - da wollen einfach keine Höhen verschwinden...
Ich habe noch einen 100nF-Kondensator liegen, mal sehen...

Ab morgen muss ich wieder arbeiten - die nächsten Wochen mache ich mir Gedanken über das Finish und ein E-Fach-Deckel muss auch noch gebastelt werden.
Inzwischen kann das Therapiegerät aber schon mal eine Weile seinen Zweck erfüllen. :D

Einenschönenabendwünscheicheucheallen...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#146

Beitrag von Hightower » 29.11.2020, 00:28

Einen schönen guten Abend,

nachdem jetzt eine Weile nix passiert ist, außer dass Keule ich uns langsam kennenlernen und ich noch immer darüber nachdenke, PU-technisch nachzurüsten habe ich dieser Tage aus einem Rest des Deckenholzes den E-Fach-Deckel begonnen.

Da die Reste der Decke kein Stück hergaben, das allein groß genug gewesen wäre, musste ich das ganze aus zwei Teilen fügen.

Eigentlich wollte ich das Dinge letzte Wochenende fertigstellen, Samstags fügen und verleimen, alles ok.
Sonntags noch schnell voher mit Hund und Scooter eine Runde drehen - leider pack ich mich dabei anständig auf die Schnauze... :x
Außer meinem Stolz (die Szene spielte sich vor zwei Familien auf Sonntagsspaziergang ab) hat mein linker Zeigefinger was abbekommen.
Daraufhin hatte ich keine Lust auf Sägen und Schleifen, stattdessen war kühlen und ärgern angesagt, seit meinem Unfall (Anlass für diese Baustory) ist meine Linke ohenhin etwas empfindlich... :evil:

Die Woche war dann nix mit Bassspielen.
Na gut, heute habe ich dann mal ein Stündchen investiert und die Platte in Form gebracht.

Eigentlich war ich der Meinung, dass ich damals die Fräsung (unfällig) 8mm tief gemacht hätte, umso größer die Überraschung, als die Platte zwar schließlich an ihrem Platz, aber doch stolze 3mm zu stark war:
IMG_0643.jpg
Das Deckenholz ist wirklich 8mm stark, die Tasche aber nicht so tief...
Das Deckenholz ist wirklich 8mm stark, die Tasche aber nicht so tief...
IMG_0645.jpeg
*Seufz* Ok, besser als umgekehrt, dann gibts eben noch was zu schleifen...
Aber nicht mehr heute. ;)

Viele Grüße und passt auf Euch auf
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#147

Beitrag von penfield » 04.12.2020, 10:29

Na hoffentlich kannst du bald wieder spielen.
Diese Fingerverletzungen sind echt unangenehm und u.U. langwierig. Schonung ist da jedenfalls eine gute Idee.

Sieht soweit jedenfalls sehr gut aus.
Besser noch etwas Schleifen zu müssen, als herauszufinden, dass man zuviel geschliffen hat...
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#148

Beitrag von Hightower » 08.05.2022, 14:44

Moin zusammen,

nach seeehr langer Zeit bewegt sich bei diesem Thema mal wieder etwas.

Ich hatte in den letzten anderthalb Jahren beruflich viel um die Ohren (nicht, dass sich das inzwischen geändert hätte) und ich konnte mich einfach nicht durchringen, die Klampfe wieder zu zerlegen, um sie irgendwann auch mal fertigzustellen.

So ist es einfach eine Weile dabei geblieben:
IMG_20211229_181539199.jpg
In der Zwischenzeit habe ich mir etwas Equipment gegönnt, da der Spaß mit altem Kopfhörer und dem Gitarrenverstärker nur ein halber war:
hinzu kamen also ein kleines Topteil (tc electronic BH 250) und ein anständiger Kopfhörer (beyerdynamic DT 770), so dass das Üben sozialverträglich und trotzdem nicht zu langweilig ist...
Nicht, dass ich in der Zwischenzeit wirklich spielen gelernt hätte, aber das ist ein anderes Thema... ;)
Im Hinterkopf bewege ich derweil die Frage, ob ich mir die noch fehlende Box selbst baue oder irgendwann doch dazu kaufe.

Drängender wurde aber der Wunsch, mein eigentliches Projekt voranzutreiben:
  • Ausbau der PU-Konfiguration auf "H-S", hier hatte ich eine bestimmte Idee im Kopf, dazu später mehr
  • Finish entscheiden und auführen, ich spiele seit fast achtzehn Monaten auf "rohem" Holz.
  • Brücke versetzen
  • Diverse Kleinarbeiten, wie z.B. Bünde abrichten, etc...
Wenn man eine Weile mit dem Instrument unterwegs ist, stößt man ja auf das eine oder andere Verbesserungspotential...
Insofern ist so eine lange Testphase ja auch für etwas gut... :)

Mein innerer Konflikt hat mich vor dem Zerlegen aber erstmal einige andere Dinge tun lassen...

Also habe ich mir die Tonabnehmer vorgenommen:
Bezüglich der PU-Konfig ließ mich die Idee einer speziellen "H-S"-Anordnung nicht los, deshalb habe ich mir noch zwei weitere Single Coils bei Q-Pickups bestellt - in der Bucht wird ein P51-Quarter Pounder-Derivat angeboten, das ich bereits in der Neckposition verwende.
Auf Anfrage bauen die Kroaten diesen PU auch RWRP, also brauchte ich noch einen Standard- und einen RWRP-PU.

Ich hatte mir damals, zur Ermittlung der PU-Position(en), eine primitive Vorrichtung gebastelt, mit deren Hilfe ich "nach Gehör" die für mich passende Position finden wollte.
img_0617.jpg
Daher sitzt bei meinem "Fat Bottomed Girl" (sorry für die sexistische Bezeichnung ;) ) der erste PU auch etwas näher zum Hals als bei den klassischen Precis.
Seinerzeit hatte ich mir auch schon die Positonen für die Brige-PUs markiert - und bin in etwa bei den MM-Positionen gelandet.
img_0618.jpg
Hier sollten nun die zwei zusätzlichen SC direkt nebeneinander und wie ein Humbucker verdrahtet ihren Platz finden.
Außerdem solltei dieser "P51 Half Pounder" mittels Push/Pull-Poti splitbar sein.
img_0621.jpg
Nachdem ich die Teile beisammen hatte, habe ich das Ganze auf meiner "Testvorrichtung" zusammengelötet und eine Klangprobe gemacht, insbesondere wollte ich wissen, ob das Splitting den gewünschten Effekt hat.
Ergebnis: vielversprechend... :D

Nebenher musste noch eine Frässchablone für die PU-Tasche her, dafür findet sich immer ein MDF-Rest:
IMG_20220410_181440581.jpg
Jetzt hatte ich keine Ausreden mehr: wenn es weitergehen sollte, musste ich den Bass wieder zerlegen, letztes Wochenende war es dann so weit - und als ich alles auseinder hatte und andie Holzarbeiten wollte, war meine Werkstatt besetzt...
Meine Tochter, ihres Zeichens Studentin der Architektur hatte noch ein dringendes Modellbauprojekt fertigzustellen.
Klar, dann macht Papa eben Pause... (zzz)

Gestern ging's dann aber weiter:
Den PU ablöten, den elektrischen Krempel rauswerfen (die nächste Axt kriegt den Kram inklusive Kabelbuchse auf ein Schlagbrett montiert!)
Den gestrippten Korpus anzeichnen, mit Krepp vorbereiten
IMG_20220507_145719043.jpg
Mit dem Forstner vorbohren (ich bin ja so dankbar für dieTischbohrmaschine mit Tiefenanschlag)
IMG_20220507_151546433.jpg
Die Inseln mit dem Stechbeitel entfernen (die Dinger fliegen unter der Fräse ganz ordentlich)
IMG_20220507_151926167.jpg
Schablone aufkleben und Fräse vorbereiten
Ich habe für die nichtstationären Arbeiten nur eine Einhandfäse ohne Fräskorb, welcher mir ein Einsenken auf eine voreingestellte Tiefe ermöglicht. Die feste Tiefeneinstellung ist normalerweise nicht dafür gedacht, also muss ich etwas anders vorgehen:
Die montierte Gleitplatte ersetze ich durch eine deutlich größere mit rechteckiger Form, diese kippelt auch wesentlich weniger als das Original.
Zuerst wird die Kontur auf Bohrungstiefe ausgeräumt. Dann stelle ich die Tiefe um maximal 2mm zu, setze die Fräse schräg auf, starte und tauche dann langsam ins Werkstück ein. So springt die Maschine nicht und die Schweinerei hät sich in Grenzen, da die Gleitplatte die Tasche fast den ganzen Vorgang über vollständig verdeckt. Eine transparente Plexiglasplatte wäre noch eleganter aber nach Gefühl geht's auch. So arbeite ich mich in mehreren Schritten auf die endgültige Tiefe vor.
IMG_20220507_160349566.jpg
IMG_20220507_160407733.jpg
IMG_20220507_160916204.jpg
Da die PUs später VVT-verdrahtet werden sollen, kam außerdem noch eine Bohrung für das dritte Poti hinzu.

Die Bohrung für die PU-Kabel habe ich mit einem 8mm-Bohrer freihand gesetzt - das Chambering hat hier eindeutige Vorteile - den leeren Raum zu treffen klappt fast immer...

Um die beiden PUs sauber nebeneinander zu platzieren habe ich mir aus einem alten Kabelkanal-Rest eine Platte geschnitzt - nicht schön, verschwindet aber später vollständig unter den Pickups. Außerdem ist die Platte als Bohrschablone für die Befestigungsschrauben verwendbar:
IMG_20220507_190254315.jpg
Allerdings stellte sich das Anschrauben als ziemliche Frickelei heraus - gar nicht einfach, die Schraubenlöcher blind zu treffen, schon gar nicht, wenn die mitgelieferten Schlauchabschnitte (als Abstandshalter gedacht) immer wieder von den Schrauben herunterfallen...

Irgendwann hatte ich die Faxen dicke und zog die Tonabnehmer wieder heraus.
Während ich sie grübelnd in den Händen drehte und nachdachte, wie ich die Chose an ihren Platz bekommen sollte, fiel mir an einem der PUs ein winziges Detail auf:
Dieser haarfeine Draht sollte doch nicht (keinesfalls!) unterbrochen sein...?!
Falsch
Falsch
Richtig
Richtig
Da war er wieder, einer dieser Momente, in denen man aufpassen muss, aus Wut nicht noch mehr zu zerstören... (wall)
Wer glaubt, dass Golfspielen den Charakter bildet, hat noch kein Instrument gebaut...

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich hier noch was retten kann oder der PU verloren ist.
Hat schon mal jemand so einen Schaden repariert?
Eine Idee hätte ich schon, ist aber mehr aus der Kategorie "Verzweiflungstat".

Auf Vorschläge hoffend und mit dem Lötkolben winkend
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#149

Beitrag von micha70 » 08.05.2022, 15:07

Hi Ralf!

Ich hab so was schon geflickt und jetzt weiß ich es für diesen PU nicht aber wenn‘s der Spulenanfang ist, dann kannst das Gewebeband vorsichtig abziehen und eine Windung runterwickeln, Lack abkratzen und wieder an der Öse festbrutzeln.

Ist‘s das Spulenende eigentlich das Gleiche nur eben mit diesem kleinen Fitzel. Vorsichtig mit Schleifpapier den Lack vom Draht kratzen und ein anderes Stück Draht anlöten und den wieder an die Öse. Das geht. War bei mir der Fall. Der Drahtqueschnitt spielt dabei kaum eine Rolle weil dann ohnehin der PU Anschluss kommt und da wird‘s eh dicker. Versuchen kann man auch den Lack mit einem Skalpell abzuschaben oder sogar mit dem Lötkolben diesen abzufackeln. Aber wie gesagt würde ich erstmal schauen ob es nicht der Anfang ist und die eine Windung die dann fehlt wirst Du nicht bemerken. Da müssen dann schon sehr viele flöten gehen. Viel Erfolg!

LG
Micha
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#150

Beitrag von Hightower » 08.05.2022, 16:15

Hi Micha,

erstmal Danke für die schnelle Antwort.
Macht immerhin Hoffnung, dass andere das schon hinbekommen haben.

Etwas "Manschetten" habe ich davor, das Gewebeband abzuziehen - keine Ahnung, ob ich dann noch mehr in Unordnung bringe...

Aber nützt nix, ich werde mir die Sache nochmal vornehmen - nochmal 'n Fuffi und 1-2 Wochen Lieferzeit investieren kann ich immer noch.

Nochmals Danke und viele Grüße
Ralf
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