Bautread "Mischmasch".

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bassbauer
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Bautread "Mischmasch".

#1

Beitrag von bassbauer » 14.02.2017, 07:19

Hallo @ all,
nachdem ich inzwischen meinen ersten Bass fertig habe, mit etlichen Höhen und Tiefen, möchte ich nun versuchen zu meinem zweiten Projekt einen Bautread zu verfassen. Ich möchte mich erst mal beim Forum bedanken, für all das Know How, welches ich hier schon abschöpfen durfte.

Nun geht es los. Ich habe mir überlegt, das ich möglichst den Sound eines MM Stingray haben möchte. Habe hierzu als Bezugsquellen für PU und Elektronik Bauteile von Seymour-Duncan ins Auge gefasst. Erste Frage hierzu, kann man damit den Typischen Ray Sound raus bekommen?

http://www.ebay.de/itm/Seymour-Duncan-S ... Swal5YNGOK

Oder kann mir jemand Bezugsquellen in Deutschland geben?

Als Bauplan habe ich eine PDF Stingray hier im Forum gefunden, die ich etwas abändern möchte. Ich habe vor, die Decke und auch den Boden in einem großen Radius zu wölben, ähnlich eines Fender Aerodyne Jazzbass. Decke und Boden und Kopfplatte sollen Ahorn werden, blau gebeizt mit weißem Binding. Den Body und den Hals werde ich aus Paulownia fertigen, mit einem Ahorn Griffbrett, alles hell Natur nur Klarlack als Finish. Wie bekommt man wohl Kontackt zu den immer wider erwähnten "Holzdealern" hier im Forum bezüglich der zwei Ahorn Decken und des Ahorn Griffbretts?

Gestern habe ich begonnen die ersten Jigs für dieses Projekt zu fertigen, Bilder folgen.

MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#2

Beitrag von bea » 14.02.2017, 13:25

Wenn Du bereit bist, so viel Geld für einen Basstonabnehmer auszugeben, kannst Du Dich auch gleich an z.B. Harry Häussel oder Christof Dolf (Bassculture) oder David Barfuss wenden. Sie fertigen MM-Pickups in allen Varianten, also mit langen oder mit kurzen Magneten, und sie sind richtig gut. Ich besitze einen von Harry Häussel. Dazu dann noch die aktive Klangregelung nachbauen... von der sollte doch in den Untiefen unseres Forums ein Plan existieren?

Übrigens: der gezeigte SD-Tonabnehmer entspricht eben gerade nicht dem Vorbild, sondern fördert eines der klanglichen Klischees, die gerne mit dem Ray verbunden werden.

Hier noch ein paar Links:

http://www.haeussel.com/index.php?id=22 ... 4cff94c0e6
http://www.barfuss-pickups.de/bass-tonabnehmer/
http://www.bassculture.de/bilder.html
LG

Beate

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Re: Bautread "Mischmasch".

#3

Beitrag von 12stringbassman » 14.02.2017, 20:00

Hallo Jens,

der typische Klang des Stingray wird in erster Linie von der Position des Pickups und dessen Spulengeometrie (also fette Magnete und der entsprechende Abstand der Spulen zueinander) bestimmt.
Wer den Draht wie auf welche Spulenkörper gewickelt hat und welchen Namen er draufschreibt und welchen Preis er dafür nimmt, ist fast belanglos.

Ich habe hier eine Version mit niederohmigen Spulen und der dazu passenden Elektronik vorgestellt.
Diese Konstruktion hat sich wirklich bewährt, es ist seit Fertigstellung mein Lieblingsbass.

Grüße

Matthias
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Re: Bautread "Mischmasch".

#4

Beitrag von bassbauer » 14.02.2017, 20:36

Danke erstmal für Eure Antworten.
@ 12stringbassman, super genial wie du den Sound deines Ray beschreibst, so möchte ich das auch. Kann mir sehr gut vorstellen, wenn ich die nötigen Infos habe, auch die Elektronik selber zu bauen. Habe vor vielen Jahren mal Elektroniker gelernt....

Jetzt aber erstmal wie Versprochen, erste Fotos. Ein paar von meinem Ersten Versuch, und von dem heute gefertigten Jig für den Korpusradius von 2,1 meter, und umbau bar zum Griffbrett fräsen.
20170131_050054.jpg
20170201_205215.jpg
20170214_200922.jpg
20170214_200934.jpg
Jig.jpg
Beim Erstlingswerk, bin ich beim Lackieren..... immer wider mit zwischenschliff... :roll:

MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#5

Beitrag von Poldi » 14.02.2017, 20:53

Der Paula-Bass sieht gut aus. Schönes Burst.
Ich bin mal gespannt auf den Zweiten, gutes Gelingen dafür.

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Re: Bautread "Mischmasch".

#6

Beitrag von bassbauer » 15.02.2017, 07:35

@ 12stringbassman, ich beschäftige mich heute morgen schon seit geraumer Zeit mit dem Schaltplan, und habe gewisse Schwierigkeiten. Ich möchte gerne auf diesen Multiswitch verzichten, stattdessen einen Drehschalter mit 5 Positionen und 4 Ebenen einbauen, soweit kein Problem. Dafür müssen aber zwei andere Funktionen auf ein Tandem Poti ausweichen, und dort etwas passendes zu bekommen bei den Ohm werten gestaltet sich fast unmöglich, bzw. ich habe bisher nichts gefunden. (wall)
Wo bestellst Du deine Bauteile für so etwas?
Hast du für die Elektronik eine Platine geätzt, oder z.B. eine Europlatine benutzt?
Müssen die Bauteile an die tatsächlichen PU´s angepasst werden, bzw. welche PU´s soll ich kaufen?
Habe soeben fest gestellt, das ich mit deinem Bauplan arbeite. :D (whistle)

Viele Fragen..... bin nach der anfänglichen Euphorie jetzt grade etwas gefrustet.
MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#7

Beitrag von bassbauer » 15.02.2017, 09:24

Habe eben mal in der Bucht nach Ahorn Tops gesucht, es ist echt schwer welche zu finden mit ausreichend Stärke (10-12mm). Selbst wenn man nur recht einfache Tops sucht , zu annehmbaren Preisen. Die meisten Tops sind nur max 7mm dick. Habe nur wenige gefunden die dicker wahren, für ca 30-35 €/Stk aber leider dann ziemlich dunkel.....

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Re: Bautread "Mischmasch".

#8

Beitrag von 12stringbassman » 15.02.2017, 10:27

Moing Jens!

Den Megaswitch brauchst Du nicht, wenn Du einen reinen Stingray mit nur einem Pickup bauen willst. Dann kann der ganze Klimbim im linken Teil meines Schaltplanes entfallen, nur Spule 1 & 2 parallel an die Klemme K1 und fertig.

Achtung, die Bauteil-Werte für die Eingangsimpedanz des ersten OpAmps sind für selbstgewickelte niederohmige Tonabnehmer dimensioniert (750 Windungen mit 0,15mm-Draht, Rdc ca.150-300Ohm).
Willst Du einen handelsüblichen hochohmigen Tonabnehmer verbauen (3-5.000 Windungen, 0,065mm-Draht, Rdc ca. 2-5kOhm pro Spule) müssen die Widerstandswerte (P1, R6) um Faktor 10-20 vergrößert und die Kondensatoren (C6 & C7, Schaltplan-Version 1.3) verkleinert und die Verstärkung des ersten OpÄmps (R7, R8) angepasst werden.

Was willst Du auf ein TandemPoti auslagern?

Gute Quellen für auch exotische Potis sind Musikding.de und Banzaimusic.com.

Die Elektronik habe ich auf einer kleinen Lochraster-Platine mit isolierten Drähten kreuz und quer verdrahtet.

Nicht entmutigen lassen!!

Grüße

Matthias
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Re: Bautread "Mischmasch".

#9

Beitrag von bassbauer » 15.02.2017, 11:57

Dachte daran, z.B. die Höhen und die Bass-Regelung auf ein zwei achsiges Poti zu legen, und somit ein Loch in der Frontplatte frei zu bekommen für den Schalter. Finde auch auf den von Dir genannten Seiten nur Potis von CTS mit 500k/500k bzw. 500k/250k. Bin jetzt ganz hin und her gerissen, ob ich doch nur einen Humbucker verbaue. Selber wickeln, möchte ich nicht, habe in der Ausbildung mal einen Trafo selber wickeln müssen, das hat gereicht.
Also, einfach ein PU kaufen, und die Schaltung anpassen?
http://www.ebay.de/itm/322421289930?_tr ... EBIDX%3AIT
dieses ist mir soeben vor die Nase gesprungen.

MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#10

Beitrag von 12stringbassman » 15.02.2017, 16:15

Hallo Jens,

das kann man aber auch so dimensionieren, dass ein handelsübliches Poti passt. Wobei das Treble-Poti reverse-logarithmisch sein muss, und das Bass-Poti "normal" log.

Hier mal die (mutmaßliche) Originalschaltung:
Musicman Stingray Bass Preamp Schematic.jpg
Weil hier der passive Pickup direkt angeschlossen wird ohne Vorverstärker, muss die Schaltung relativ hochohmig sein. Deswegen 1Meg-Poti etc. Das rauscht mir allerdings zuviel.

Hier meine erste Version mit PreÄmp, bei der ich einfach alle C- und R-Werte um Faktor 10 vergrößert bzw. verkleinert habe:
Stingray-2Band.pdf
(17.16 KiB) 152-mal heruntergeladen
Hier die Spice-Simulation:
Stingray-2Band_V1.1.png
Grüße

Matthias
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Re: Bautread "Mischmasch".

#11

Beitrag von DoppelM » 15.02.2017, 16:24

Moin Jens, ich habe für mein RB Pärchen einen dicken Drittklassigen Ahornblock mit fetter Harzgalle in der Mitte ersteigert - 25 €

Halbiert und Aufgespalten wurden zwei interessante 15mm Bookmatched Tops draus - 20mm wär auch drin gewesen. (Allerdings sehr lebhaft - noch werfen sie sich von Monat zu Monat anders. Macht mir aber keine Sorge, da sie ja später aufgeleimt werden.)
All you need for a good song is three chords and the truth.

Hold my beer and watch this

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Re: Bautread "Mischmasch".

#12

Beitrag von bassbauer » 16.02.2017, 07:01

Hallo Leute,
gestern ist nicht viel passiert, musste mich um TÜV für mein mopped kümmern. Habe aber bei diesem Händler aus den Recourcen Links,
https://www.nebelheim-tonewood.de/
zwei bezahlbare 10mm Ahorn Tops und ein Ahorn Griffbrett-Rohling bestellt. Heute ist Musik machen angesagt, und nicht Instrumentenbau. (dance a)
Werde auf dem Weg zum Proberaum noch am Baumarkt anhalten und Paulownia Holz für Korpus und Hals kaufen, und noch einen kleinen Fräser für den Dremel. Habe gestern noch etwas rumprobiert, aus CD-Rohlingen Inlays zu fertigen. Ob das klappt weiß ich noch nicht, falls ja, hat der Bass jetzt seinen Namen. Ich nenne Ihn Disk. :lol:
Habe sonst noch an Resteholz den 2,1 m Radius probe gefräst, das Ergebnis war viel versprechend.
Nochmal zu dem Preamp bzw. dem Ray sound. Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt der "Hauptsächlich" von der Position des Humbuckers!? Momentan sieht der Plan so aus, das ich die hochohmigen PU benutzen möchte, und diese Preamp Version.

http://www.ebay.de/itm/322248068584?_tr ... EBIDX%3AIT

Kann ich mit dieser Konfiguration einen Knurrigen Ray Sound erwarten?
MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#13

Beitrag von 12stringbassman » 16.02.2017, 09:19

bassbauer hat geschrieben:
16.02.2017, 07:01
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt der "Hauptsächlich" von der Position des Humbuckers!?
Nach meiner Erfahrung nach ja.
Der Precision-Bass mit Splitcoil-Humbucker klingt nicht deswegen nach Preci, weil der Pickup ein Splitcoil ist, sondern, weil die Spulen eben an dieser speziellen Stelle sind. Der ältere Precision Bass mit Singelkeul klingt anders, weil dessen Pickup weiter vom Steg entfernt ist.

Das Gleiche gilt für die Stegspule des Jazz Basses. Und eben auch mit dem Doppelspuler des Stingray.

Von Delano gibt es den Versuch, Jazz-Bass und Stingray in einem Pickup zu vereinen. Das klingt aber nur dann so wie gewollt, wenn der Bassist den Pickup sieht und bezahlt hat und dran glaubt. Die Stegsupule des Stingray ist ein Stück weiter vom Steg entfernt als die des Jazz-Basses und kann daher nicht so klingen. Das ist Physik, und ist halt so, und ist für alle Anwender in dieser Galaxis gleich.
bassbauer hat geschrieben:
16.02.2017, 07:01
Kann ich mit dieser Konfiguration einen Knurrigen Ray Sound erwarten?
Keine Ahnung.

Grüße

Matthias
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Re: Bautread "Mischmasch".

#14

Beitrag von bassbauer » 16.02.2017, 10:13

Danke erstmal für die schnelle Antwort.
Ob ich einen Ray Sound erwarten kann , bezog sich auf die Frage davor. Also ob es hauptsächlich von der PU position abhängt. Ein Verstärker, verstärkt ja "nur" das Signal welches er geliefert bekommt. Mit dem EQ kann ich Einfluss auf die Lautstärke der Frequenzbereiche nehmen, da sollte sich dann also theoretisch eine passende Einstellung finden lassen. Klar nicht alle PU`s klingen gleich....... da muss man also später eventuell nochmal ran. Also die Position der PU`s einhalten, dann sollte es schon in die richtige Richtung gehen?

MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#15

Beitrag von MiLe » 16.02.2017, 10:22

12stringbassman hat geschrieben:
16.02.2017, 09:19
Der Precision-Bass mit Splitcoil-Humbucker klingt nicht deswegen nach Preci, weil der Pickup ein Splitcoil ist, sondern, weil die Spulen eben an dieser speziellen Stelle sind. Der ältere Precision Bass mit Singelkeul klingt anders, weil dessen Pickup weiter vom Steg entfernt ist.
Wahrscheinlich deshalb gibt's dann auch solche Konstruktionen, besonders, wenn alle 6 Einzelspulen beliebig miteinander verschaltbar sind :D :
Pickups.jpg
Oder man macht eben einen oder 2 PUs verschiebbar ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Bautread "Mischmasch".

#16

Beitrag von 12stringbassman » 16.02.2017, 10:28

Was macht den Sound eines Pickups aus?

Die Resonanzfrequenz und deren Güte. (ergibt sich aus Windungszahl, Windungswiderstand Rdc, Induktivität der Wicklung inkl. Kernmaterial, Parallel-Kapazität durch Wicklung selbst und angeschlossenes Kabel, Balastungswiderstand durch Potis und Amp-Eingang)
Aperturfilter durch Magnetbreite und Streufeld.
Kammfilter durch Verschaltung zweier Spulen (Humbucker).
Kammfilter durch die Pickup-Position relativ zur Mensur.

Nachzulesen en detail beim Zollner, Kapitel 2.8 (Saitenschwingung) und Kapitel 5 (Magnettonabnehmer)
https://gitec-forum.de/GitecWP/gitec-kn ... s_Buch8220
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Re: Bautread "Mischmasch".

#17

Beitrag von bea » 16.02.2017, 10:35

Die Stärke des Magnetfelds fehlt. Die hat ja eine merkliche Rückwirkung auf das Schwingen der Saite.
12stringbassman hat geschrieben:
16.02.2017, 09:19
bassbauer hat geschrieben:
16.02.2017, 07:01
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt der "Hauptsächlich" von der Position des Humbuckers!?
Nach meiner Erfahrung nach ja.
Der Precision-Bass mit Splitcoil-Humbucker klingt nicht deswegen nach Preci, weil der Pickup ein Splitcoil ist, sondern, weil die Spulen eben an dieser speziellen Stelle sind. Der ältere Precision Bass mit Singelkeul klingt anders, weil dessen Pickup weiter vom Steg entfernt ist.
Nicht ganz. In meinem Bässen sind ja alle möglichen Tonabnehmer in der MM-Position verbaut, und sie klingen alle etwas anders als der MM-Tonabnehmer. Und das ist keineswegs nur der Effekt von Eigenresonanz und Güte! Die Konstruktion der PUs hat also schon einen Einfluss, zuallererstmal der Abstand der Polreihen, aber auch Details wie der Verlauf des Magnetfelds und damit die Frage, ob wie bei den MMs und Fenders Einzelmagnete verwendet werden und auch die Frage der Spulengeometrie.
LG

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Re: Bautread "Mischmasch".

#18

Beitrag von MiLe » 16.02.2017, 10:47

bea hat geschrieben:
16.02.2017, 10:35
Die Stärke des Magnetfelds fehlt. Die hat ja eine merkliche Rückwirkung auf das Schwingen der Saite.
Das würde ich als Einstell-Fehler sehen ;)
bea hat geschrieben:
16.02.2017, 10:35
Nicht ganz. In meinem Bässen sind ja alle möglichen Tonabnehmer in der MM-Position verbaut, und sie klingen alle etwas anders als der MM-Tonabnehmer.
Logisch, weil sie wohl alle verschiedene Resonanzfrequenzen und Güten haben und aufgrund unterschiedlicher Induktivitäten, RDc's und Kapazitäten etwas unterschiedlich auf Potis, Kabel und Amp-Eingangswiderstand reagieren
bea hat geschrieben:
16.02.2017, 10:35
Und das ist keineswegs nur der Effekt von Eigenresonanz und Güte! Die Konstruktion der PUs hat also schon einen Einfluss,
zuallererstmal der Abstand der Polreihen,
Fällt das nicht unter die Kammfilter-Effekte, die Matthias genannt hat?
bea hat geschrieben:
16.02.2017, 10:35
aber auch Details wie der Verlauf des Magnetfelds und damit die Frage, ob wie bei den MMs und Fenders Einzelmagnete verwendet werden
Da bin ich noch nicht so sicher. Die Beobachtungen im Thread "Pickup-Grundlagen" weisen eher darauf hin, daß der Verlauf des Magnetfeldes überwiegend auf die Effizienz eines PUs einwirkt, nicht dessen Widergabeverhalten

bea hat geschrieben:
16.02.2017, 10:35
und auch die Frage der Spulengeometrie.
die sich wiederum auf Resonanzfrewuenz, Güte.... auswirkt.

Ich denke, Matthias hat schon alle Punkte erfasst. Die einzige, bisher nachweisbare Unterscheidung außerhalb dieser Größen haben wir doch bei einigen PUs gefunden, bei denen sich unterhalb der Resonanzfrequenz eine leichte Senke im Gegensatz zum meist auftretenden linearen Verlauf ergibt. Aber das in Größenordnungen, die gehörmäßig wohl nur marginal relevant sind ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Bautread "Mischmasch".

#19

Beitrag von bassbauer » 16.02.2017, 13:09

Uhi,
da habe ich ja eine Diskusion los getreten. :lol:
Aber ich freu mich , ich kann nur lernen. Da ich in der Materie nicht drinn stecke, und in solchen Fällen dazu neige mir die Dinge möglichst einfach zu erklären (wenn auch nicht immer 100 prozent richtig). Letzt endlich möchte ich versuchen mit Eurer Hilfe einen Sound hin zu bekommen, der mich begeistert. Das ist nämlich mein Problem. Abgesehen davon das mein Bassspiel auch noch ausbaufähig ist.
Ich besitze einen VIG Cobra select, Squier 70`s Jazz-Bass und einen Yamaha TRBX 304. Jeder dieser Bässe hat einen ganz eigenen Sound, der Squier hat z.B. sehr schön viele Obertöne und klingt sehr offen (aber nicht kräftig) der VGS hat ein tolles Sustain, aber der allgemeine Sound spricht mich nicht mehr an (war mein erster) den Yamaha spiele ich im Moment am häufigsten, bei Ihm ist die Soundvielfalt am größten, wobei er nicht an die Obertöne des Squier ran kommt, und wenn der Sound kräftiger wird, habe ich das Gefühl das es matschig wird. Ich bin also auf der Suche nach einem Kräftigen ,klar definierten, klaren, knurrigen Sound. Kann es nicht besser beschreiben.....
MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#20

Beitrag von bea » 16.02.2017, 14:51

Matthias hat nicht alle Punkte erfasst. Ein Aspekt wird gerne mal vergessen: Wirbelströme. Treten eigentlich immer auf, und das in unterschiedlicher Stärke. Meßtechnisch nur schwer zu erfassen. Näherungsweise wirken sie wie eine frequenzabhängige Induktivität. Es ist eben nicht ausreichend, Tonabnehmer einfach nur mit linearen Modellen beschreiben zu wollen, auch wenn das so schön bequem (und fürs grundsätzliche Verständnis natürlich auch erst mal notwendig ist) ist.

Noch was zu Stratitis und Einstellungsfehler: es geht prinzipiell nicht vollkommen rückwirkungsfrei, sondern nur mehr oder weniger rückwirkungsarm. Auch an dieser Stelle kann ja auch ein wenig mehr oder auch weniger den Sound um das entscheidende bisserl prägen.
LG

Beate

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Re: Bautread "Mischmasch".

#21

Beitrag von MiLe » 16.02.2017, 17:15

Hi Bea,

sorry - sehe ich anders: Die Wirbelströme sind unbestritten und wohl auch der Hauptgrund, warum Spulen mit Eisen im Kern sich übertragungstechnisch anders verhalten als Spulen z.B. mit Ferrit im Kern. Auch das beeinflusst im Endeffekt "nur" Resonanzfrequenz und Güte.
Aber mit dem Thema sollten wir vielleicht im Thread Pickup-Grundlagen weitermachen und nicht noch länger Jens Thread kapern - dessen Fragestellung war ja sehr spezifisch ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Bautread "Mischmasch".

#22

Beitrag von bassbauer » 17.02.2017, 06:27

Moin moin,
wie zu erwarten ist gester nicht mehr viel passiert. Vor dem Musik machen habe ich noch Paulownia Holz gekauft und MDF Material für die Fräsvorlagen. Habe dann noch eine Korpus Form festgelegt, die zwischen der original Ray Form, und der meines Yamaha liegt. Gefällt mir so besser, weil etwas moderner.
Heute Abend gibt es dann wider ein paar Fotos.
MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#23

Beitrag von bassbauer » 18.02.2017, 18:42

So, weiter geht es.
Der Hals wurde angefangen.
Jetzt ist aber Baustop, ich muß auf Teile warten.
20170217_161134.jpg
Verleimen der Halsstreifen.
20170217_193851.jpg
Halsrohling mit Spannstabfräsung.
20170218_094745.jpg
Abschrägen der Kopfplatte.
20170218_095120.jpg
Erst mit der Fräse, dann Zugsäge, und dann wider Fräse.
20170218_095647.jpg
Ich hoffe der 590mm Trussrod ist lang genug. :shock:
20170218_154347.jpg
Schuss für Heute.
20170218_181559.jpg
20170218_181617.jpg
Bald geht es weiter.
MfG Jens

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Re: Bautread "Mischmasch".

#24

Beitrag von bassbauer » 20.02.2017, 14:36

Heute ist Holz gekommen. :D
Ahorn Decken und Ahorn Griffbrettrohling. Leider ist eine der Decken etwas zu kurz, so das ich die Korpusform am oberen Horn etwa 1 cm kürzen musste. Bilder folgen.

Hier das verleimen der Decke.
MfG Jens
20170220_111858.jpg
Das gekürzte obere Horn.
20170220_114602.jpg
Da ich ja nicht nur zum Spaß mit Paulownia baue, sondern aus Gewichtsgründen, hier die Fräsform mit erleichterungs Fräsungen.
20170220_114625.jpg
Und noch eine Fräsform für den Halsabschluss.
20170220_120903.jpg

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Re: Bautread "Mischmasch".

#25

Beitrag von bassbauer » 21.02.2017, 12:28

So, heute ging es wider ein bisschen weiter.

Den Paulownia Korpus von zwei Lagen a 18 mm (36mm) auf die benötigten 28mm runter gefräst, 4 mm pro Seite.
20170221_101528.jpg
Hier der Body mit Ausfräsungen (Gewichtreduktion und Kabelschächte).
20170221_113708.jpg
Zu guter letzt habe ich noch das hintere Top auf den Body geleimt, ohne Foto.
MfG Jens

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