#2 Telecaster-Bass

Das Board für eure Bauberichte!

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#2 Telecaster-Bass

#1

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 01:21

Weiter geht's...

Dem aufmerksamen Leser mag auffallen, dass ich ursprünglich eine andere, eher aufwändige Idee verfolgte. Nun ja, jetzt steht in naher Zukunft unerwartet ein Umzug bevor und wie es danach mit dem schönen Hobby weitergehen kann, ist noch unklar. Also änderte ich kurzerhand den Kurs und verfolgte eine schon länger vorhandene Idee, die in der Umsetzung deutlich schneller von der Hand gehen sollte und bis zum Umzug im Großen und Ganzen fertig sein dürfte.
Somit wären wir beim Thema, dem Telecaster-Bass:
000.png
Insgesamt soll er eher rau, laut, rustikal und nahezu auf's Minimum reduziert daherkommen: Mudbucker am Hals, paar olle Mechaniken im Fenderstil (Wilkinson) auf's Brett geschraubt und fertig. Achja, für einen Querolanten benötigt es noch eine falschrichtigrume Kopfplatte. ;)

Der Korpus besteht aus Esche und Mooreiche, Hals und Griffbrett aus Ahorn. Die Mensur ist mit 32" etwas kürzer als üblich. Bei der Elektronik schwebt mir die Esquire Schaltung vor. Für das Finish werde ich voraussichtlich auf Tru-Oil zurückgreifen.

Hier mal ein Bild der Holzkomposition für den Korpus im angefeuchteten Zustand:
007.jpg
Der Bau ist mittlweile schon etwas vorangeschritten, sodass die nächten Beiträge eine Nachdokumentation darstellen werden.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#2

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 01:34

Zunächst wurden die Korpushölzer (europ. Esche und Mooreiche) auf Maß gebracht und abgerichtet. Das erledigte ich mit der Oberfräse bestückt mit einem Abplattfräser in einer recht simpel gehaltenen Fräslade. Wichtig bei dieser ist natürlich, dass alle verwendeten Komponenten (Auflage, Auflagebalken und und Fräsbalken) möglichst eben sind. Die jeweils zu bearbeitenden Werkstücke fixierte ich mit Heißkleber. Nicht toll, aber es funktioniert. Insgesamt war es eine ganz schöne Sauerei, da ich leider keine Absaugung habe. Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden. Etwas Nacharbeit in Form von Schleifen und Ziehklingen war natürlich noch nötig.
008.jpg
009.jpg
010.jpg

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Re: #2 Telecaster-Bass

#3

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 02:15

Tag 2... weiter ging's mit dem Korpus. Diesen habe ich zunächst grob mit der Japansäge zurechtgesägt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell und einfach geht. Für mich hat die Stichsäge hier definitiv ausgesorgt, denn so geht es deutlich leiser und stressfreier. ;)
013.jpg
Dann wurde der Korpus auf die bekannte Weise mittels Anlauffräser und Schablone in Form gebracht:
016.jpg
Wie zu erwarten ein ganz schönes Schwergewicht. Demnach wurde kräftig ausgehöhlt, was eine Gewichtsreduktion von ca. 720gr mit sich brachte:
017.jpg
018.jpg
Leider rüttelte sich die Höhenarretierung der Oberfräse dabei sporadisch locker, wodurch sich die verschiedenen Macken erklären. Das passiert mit dem langen Anlauffräser in Kombination mit meiner Billigfräse leider immer wieder. Naja, einziger Wermutstropfen: es kommt ja ein Deckel drauf... :roll:

Zwischenzeitlich habe ich die Leimkanten der Decke mit der Oberfräse gefügt (siehe Kochbuch "Fügen mit der Handoberfräse", S. 102, hat super hingehauen) und verleimt. Hier ein Bild beim Säubern des ausgetretenen Leims mit der Ziehklinge:
015.jpg
Anschließend wurde die Decke unter Verwendung aller verfügbaren Zwingen aufgeleimt und bündig gefräst:
019.jpg
020.jpg
Der Korpus wiegt im gezeigten Zustand etwa 2,7 kg. Nicht leicht. Wenn ich mich nicht verrechnet habe liegt der fertige Bass dann bei +-4,2 kg, was noch okay wäre.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#4

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 02:25

Beim Ausfräsen des Eschekorpus zeigte sich, dass sich ein Astloch, welches ich eigentlich umgehen wollte, im Korpus weiterführt:
014.jpg
021.jpg
Das war so der erste Rückschlag. Bis dahin lief ja auch alles verdächtig gut. ;) Naja, sich darüber ärgern half auch wenig... Das Loch habe ich im Groben zunächst mit Epoxi verschlossen. Den Rest habe ich mit Kitt bestehend aus Schleifstaub und Hartöl verschlossen. Das Kitt benötigt einige Tage bis es trocknet und dabei sackt es immer wieder etwas nach. Hier mal im Zwischenstadium:
022.jpg
Und kurz nach dem Füllen des Lochs an der Rückseite:
024.jpg
Einige kleine Löchlein auf der Vorderseite hab ich auf gleiche Art und Weise verspachtelt:
023.jpg
Das lass ich zur Zeit noch ein paar Tage durchtrocknen, bevor ich es glattschleife. Ich hoffe sackt nicht mehr weiter nach...

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Re: #2 Telecaster-Bass

#5

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 02:45

Ich liebe freie Samstage... :)

Los ging es mit dem Abrichten von Halskantel und Griffbrett. Wieder mit der Oberfräse, jedoch verwendete ich diesmal Aluwinkelprofile als Auflage für den Fräsbalken. Diese sind natürlich maßhaltiger und ebener als die zuletzt verwendeten Holzkanteln, was sich auch im Ergebnis wiederspiegelte: absolut eben. Ich habe jeweils noch ein Tröpfchen Öl auf die Auflageflächen der Aluprofile gegeben und der Balken glitt nur so dahin. Ich bin wirklich begeistert!
025.jpg
026.jpg
027.jpg
Anschließend habe ich noch das Griffbrett und dessen Bundschlitze angezeichnet:
028.jpg
029.jpg
Die Schlitze gesägt und das Griffbrett mit einem improvisierten Shooting-Board und Handhobel auf's Maß gebracht:
030.jpg
Et voila:
031.jpg
Das ging bisher schon alles deutlich lockerer von der Hand als noch bei #1, freut mich!

Nun bin ich mit meiner Nachdokumentation auch schon beim heutigen Stand angelangt. In Kürze geht's dann weiter. :)

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Re: #2 Telecaster-Bass

#6

Beitrag von Jenser » 14.08.2016, 11:23

Sieht super aus! Aber ist mooreiche nicht noch dunkler? Oder kommt mir das nur so vor?
Grüßle Jens


Dumm ist der, der dummes tut...

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Re: #2 Telecaster-Bass

#7

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 15:14

Die Fotos decken sich schon ganz gut mit dem realen Aussehen. Vielleicht ist es auch eine noch eher "jüngere" Mooreiche. Hatte aber auch den Eindruck, dass sie vor'm Abrichten dunkler war. Also gehe ich mal davon aus, dass die Oberfläche unter Lichteinfluss nochmal kräftig nachdunkeln wird. Angefeuchtet sieht sie natürlich auch nochmal deutlich dunkler aus. Dann tut sich übrigens ein ganzes Farbspektrum auf, von schwarz über verschiedenste Brauntöne, hin zu leicht goldenen Nuancen. ;)

Der Geruch beim Bearbeiten ist übrigens nicht der schönste. Der ist nämlich ganz schön modrig und geht auch mit Seife nicht so schnell von den Händen. ;)

Im Vorfeld hatte ich bereits einige tiefe, teils durchgehende Risse mit Epoxi fixiert. Leider hat sich dieses nicht bis in jede Ritze verteilt. Die vorliegende Mooreiche neigt leicht zu Ausrissen, insbesondere natürlich an den Hirnholzseiten. Ich hoffe es gibt keinen Unfall beim Abrunden der Kanten.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#8

Beitrag von zappl » 14.08.2016, 22:42

Mal 'ne Frage: Was empfehlt ihr zum Porenfüllen beim geölten Oberflächen?

Nun hab ich mir hier mit Eiche und Esche zwei sehr sehr grobporige Hölzer ausgesucht. Die Struktur darf und soll nach dem Ölfinish auch noch vorhanden bleiben, jedoch wünsche ich mir das in deutlich abgeschwächter Form. Nun habe ich schon eine Zeit zu dem Thema recherchiert und sehe vielleicht den Wald vor Bäumen nicht mehr. Hier mal mögliche Ansätze:

1.) Füllen mit dem oben genannten Holzkitt aus Schleifmehl und Öl
2.) Füllen mit Holzpaste (z.B. Clou) in passenden Farbtönen

Da ich es ja mit zwei farblich gegensätzlichen Hölzern zu tun habe bereitet es mir etwas Kopfzerbrechen, dass ich den Füller des einen Farbtons versehentlich in das andere Holz schmiere bzw. die Kante zwischen beiden nicht sauber hinbekomme. Abkleben würde wohl auch nicht so gut hinhauen, oder? Daher kommt mir noch Bimsmehl in den Sinn, welches ja transparent werden soll:

3.) Füllen mit Bimsmehl und Hartöl
4.) Füllen mit Bimsmehl und Schellack... würde das überhaupt hinhauen mit anschließendem Ölauftrag? Dazu hab ich viel gegensätzliches gelesen.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#9

Beitrag von Poldi » 15.08.2016, 05:25

Die Esche würde ich mit einer dunklen Holzpaste behandeln und die Eiche mit einer helleren.
Durch sauberes Abkleben solltest Du eine gute Trennung hinbekommen.
Nach dem überschleifen versiegelst Du dann die Flächen mit Epoxi.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#10

Beitrag von zappl » 15.08.2016, 18:52

Danke!

Aber versiegeln mit Epoxi vor'm Ölen? Wie soll dann das Öl aufgenommen werden?

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Re: #2 Telecaster-Bass

#11

Beitrag von Poldi » 15.08.2016, 20:10

Ach du willst ölen..., hab ich wohl überlesen. Dann geht Epoxi natürlich nicht.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#12

Beitrag von zappl » 16.08.2016, 07:25

Okay, bei der Uhrzeit nur nachvollziehbar. :lol: Zum Porenfüllen bei anschließender Lackierung spuckt die Forensuche eine ganze Menge raus, zum anschließenden Ölen leider deutlich weniger.

Mal rein interessehalber. Funktioniert Ölen auf einer Schellackgrundierung?

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Re: #2 Telecaster-Bass

#13

Beitrag von thoto » 16.08.2016, 08:40

Das macht echt Spaß, dir beim Bauen zuzugucken! Ich hoffe, du wirst vor dem Umzug fertig.
Und dann hoffe, ich, dass du nach dem Umzug auch noch die ursprüngliche Idee umsetzen kannst/wirst, die sieht schön aus! (clap3)

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Re: #2 Telecaster-Bass

#14

Beitrag von Simon » 16.08.2016, 11:59

Tut mir Leid, ich kann dir leider nicht weiter helfen; habe noch nie die Poren gefällt und dann geölt..... Immer nur entweder das eine, oder das andere...

Aber tolles Projekt, gefällt mir ausgesprochen gut!! Besonders der Reverse Headstock! :)

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Re: #2 Telecaster-Bass

#15

Beitrag von frizzle » 16.08.2016, 12:25

zappl hat geschrieben: Mal rein interessehalber. Funktioniert Ölen auf einer Schellackgrundierung?
.... wenn das nur eine Grundierung ist, und die Poren nicht verschlossen werden/sind, wird das Öl in das Holz einziehen. Bei einer Schellack-Politur verwendet man ab einem bestimmten Punkt Öl, damit der Ballen besser gleitet. Da sollten aber die Poren dann gefüllt sein, sonst wird es Verfärbungen geben.
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Re: #2 Telecaster-Bass

#16

Beitrag von zappl » 17.08.2016, 00:40

So wie die Wohnungssuche aktuell verläuft könnte ich bis zum potentiellen Umzug glatt noch einen bauen. :lol: :roll:
frizzle hat geschrieben: .... wenn das nur eine Grundierung ist, und die Poren nicht verschlossen werden/sind, wird das Öl in das Holz einziehen. Bei einer Schellack-Politur verwendet man ab einem bestimmten Punkt Öl, damit der Ballen besser gleitet. Da sollten aber die Poren dann gefüllt sein, sonst wird es Verfärbungen geben.
Demnach werde ich für meine Zwecke erstmal die Finger von einer Schellack-Bimsmehl-Grundierung lassen. Die passenden Farbtöne einer Holzpaste zu finden dürfte wohl auch nicht so einfach sein. Also werde ich mal mit Bimsmehl-Hartöl und Schleifstaub-Hartöl an Reststücken experimentieren.

Zwischenzeitlich ging es etwas weiter, wenn auch wenig spektakulär:

Trussrod-Nut fräsen: Der TR sitzt fest in der Nut und schließt bündig mit der Oberfläche ab, so wie es sein soll. Fixieren mit Silikon o.ä. fällt wohl aus, da kein Raum dafür übrig wäre. ;) Übrigens habe ich den Stab aus dem Staaten importiert, da eine für den vorliegenden Hals (32", 19 Bünde) vernünftige Länge (hier 20") wohl unüblich und in DE zumindest mir bekannt nicht verfügbar ist. Teuer Geld für ein wenig Metall. Aber die Extrakosten von 10-15 € waren es mir wert, dass ich mich im Nachhinein nicht mit einem zu kurzen TR rumärgern muss.
032.jpg
Achja, fragt mich nicht warum ich die ohnehin schon dünnste Stelle des Halses mit solch einer überdimensionierten Nut für die Nuss erweitert habe. Ich weiß es selber nicht... ich vermute es war eine Art mangelnder Impulskontrolle. :oops:

Dann den Hals wieder mit Japansäge und Iwasaki-Feile zurechtgestutzt und erstmal auf die Waage. Meine Rechnung (Dichtebestimmung, Flächenberechnung mit Inkscape, Dreisatz) sagt, dass der fertige Hals (ohne Mechaniken) nachher bei 667gr landet. ;) 'The neighbour of the beast'... gerade nochmal Glück gehabt. :lol:
033.jpg
034.jpg
Hätte ich die ursprüngliche Kantel mal nicht vornherein gekürzt hätte man die beiden äußeren Verschnitte locker zu einer neuen Halskantel abrichten und verleimen können (-> beim nächsten mal drauf achten!).

Nach dem groben Aussägen hat sich der Hals in Längsrichtung wieder minimal verzogen. Ich vermute die inneren Materialpannungsverhältnisse haben sich durch das Aussägen geändert. Am liebsten würde ich den jetzt nochmal abrichten. Das hätte aber zu Folge, dass die Tiefe der TR-Nut nicht mehr exakt passt und nachkorrigiert werden müsste. Ob und wie ich letzteres sauber hinbekommen könnte und ob es überhaupt Sinn macht weiß ich gerade noch nicht. (think)

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Re: #2 Telecaster-Bass

#17

Beitrag von Poldi » 17.08.2016, 05:24

Spann den Hals doch mal ein Paar Tage, entgegen dem Bogen, mit 2 Zwingen runter. Etwas Feuchtigkeit und Wärme (Heisluftfön, Bügeleisen,..) helfen da auch zusätzlich.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#18

Beitrag von zappl » 18.08.2016, 21:25

Njoa, der Verzug war recht minimal, sodass ich nicht gleich solche Geschütze auffahren wollte. ;)

Hab den Hals nochmal in der Fräslade abgerichtet. Dabei gingen nur wenige Zehntel verloren. Bis jetzt zumindest scheint er stabil zu bleiben. :) Die Tiefe der TR-Nut habe ich anschließend auch in der Fräslade nachgearbeitet. Eine der beiden Aluwinkel habe ich als Führung für den Anschlag der Oberfräse verwendet. Vorher habe ich natürlich den Hals exakt ausgerichtet und fixiert, sodass die Nut nicht breiter wurde.

Als ich schonmal dabei war habe ich auch gleich die Kopfplatte bündig gefräst und auf eine Stärke von 15.5mm gebracht. :)
035.jpg
Hier mal ein probehalber geöltes Reststück (Tru-Oil). Erstmal ohne jeglichen Porenfüller, wie man unschwer an den mördermäßigen Schluchten sieht. ;) Gefällt mir so ungefüllt deutlich besser als erwartet, muss ich sagen. Auch die Esche kommt nach einer Schicht schon ganz gut.
036.jpg
037.jpg

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Re: #2 Telecaster-Bass

#19

Beitrag von Martin » 18.08.2016, 23:08

Yeah, das wird ein schicker Bass! Reverse Headstock, Telebody und die Hölzer gefallen mir sehr gut.

Beim sägen der Body- und Neckkontur mit der Japansäge hat sich bei mir bewährt, die Innen-Radien zuvor mit dem Forstnerbohrer Freizumachen. Dadurch muss mann dort wo sich die Schnitte kreuzen nicht so viel acht geben, und man hat gleich eine saubere Rundung....

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Re: #2 Telecaster-Bass

#20

Beitrag von zappl » 20.08.2016, 12:40

Freut mich, dass er dir gefällt! :)

Danke für den Tipp, werde ich beim nächsten mal so machen.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#21

Beitrag von zappl » 20.08.2016, 23:15

Als nächstes habe ich das Griffbrett aufgeleimt und den Hals bündig gefräst.
038.jpg
Dann habe ich den Übergang von Griffbrett zur Kopfplatte geschliffen. Dazu habe ich eine Flusenrolle mit 80er Schleifpapier beklebt. ;)
039.jpg
Um zu verhindern, dass ich mit der Rolle auch eine leichte Vertiefung in die Kopfplatte schleife habe ich einen Rest Furnier auf der Kopfplatte fixiert. Ich wollte nicht den gleichen Fehler wie bei beim Schleifen der Volute von #1 machen - hat hingehauen. :)
040.jpg
Die angezeichnete "Ziellinie" habe ich nicht erreicht, aber so hat es mir auch gut gefallen. Feinschliff folgt dann zu späterem Zeitpunkt.
041.jpg
Es graut mir noch etwas vor'm Setzen der Zugangsbohrung zum Trussrod. Allzuleicht könnte es dabei hässliche Ausrisse geben. Ich denke, sicherheitshalber werde ich die Oberfläche vorher mit Klebeband fixieren. Aber, wie macht ihr das, dass es sauber wird? Irgendwelche Tipps dazu?

Dann habe ich mir noch Griffbrett-Dots hergestellt. Dazu habe ich ein Stück Alurohr hergenommen und zunächst ein Ende zu einem einfachen Hohlbohrer zurechtgefeilt.
042.jpg
Mit diesem in der Standbohrmaschine fixiert habe ich dann in mehrmals ein Reststück der Mooreiche (14mm Dicke) durchlöchert, bis das Rohr gefüllt war. Dieses habe ich anschließend in dünne Scheibchen gesägt. Fertig waren die Dots:
043.jpg
Der Zweifler mag sich fragen wie denn die Mooreiche im Aluröhrchen festhält. Der Trick dabei ist es den Innendurchmesser der gefeilten Sägezähne mit der Rundfeile minimal größer als den Inndurchmesser es Röhrchens zu feilen (leider oben noch nicht zu sehen). Das führt dann dazu, dass die Mooreiche beim Ausbohren auch gleichzeitig in des Rohrinnere gepresst wird. Zusätzlich habe ich zwischen den einzelnen 14mm starken Ausbohrungen der Eiche noch ein klein wenig Sekundenkleber beigegeben. Der Inhalt sitzt so fest, dass er selbst beim Test mit Hammer und Splinttreiber kaum herauszubekommen war. :D

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Re: #2 Telecaster-Bass

#22

Beitrag von zappl » 21.08.2016, 15:32

Griffbrett- und Side-Dots eingeklebt und mal grob bündig gefeilt:
044.jpg
Das sich im Hintergrund anbahnende Chaos bitte ignorieren. Achja, das ist keine zu dicke Leimnut zwischen Griffbrett und Hals, die einem da entgegenschaut, sondern ein minimaler Absatz der beim "Bündigfräsen" entstanden ist. ;)

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Re: #2 Telecaster-Bass

#23

Beitrag von Poldi » 21.08.2016, 19:28

Super.

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Re: #2 Telecaster-Bass

#24

Beitrag von Jona » 21.08.2016, 19:36

sehr schön!!

vorallem super Methode mit den Dots! werde ich mal bei gelegenhiet kopieren ;)
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Re: #2 Telecaster-Bass

#25

Beitrag von Drifter » 22.08.2016, 10:16

Die Geschichte mit der Flusenrolle ist zum Merken. Genial!

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