Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#176

Beitrag von Yaman » 15.07.2022, 09:57

Meine Oberflächenbehandlung mit Danish Oil bei gleicher Farbe und Holzart:

https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php ... db#p188895
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#177

Beitrag von Hightower » 09.08.2022, 00:45

'n Abend zusammen,

in den letzten Wochen ging es nur langsam weiter.

Ich bin im Prinzip Janis' Vorschlag gefolgt und habe die Rückseite (mit 360er Schleifvlies vorbereitet) blau gebeizt.
Da sich der Übergang von blau zu schwarz sehr hart darstellte, habe ich auch die Ränder soweit abgeschliffen und den letzten Lack abgekratzt, bis wieder das Holz durchkam.
Anschließend in mehreren Durchgängen schwarz am Rand in kleinen Kreisen und immer wieder blau in der Fläche aufgetragen und mit dem blauen Fetzen zum Rand hin ausgewischt, und immer wieder gedreht und getauscht, wenn er schwarz wurde...
Zwischenstand:
Beize noch feucht, im Werkstattlicht
Beize noch feucht, im Werkstattlicht
angetrocknet und bei Tageslicht
angetrocknet und bei Tageslicht
Ich habe das über mehrere Tage noch etwas verfeinert und schließlich mit einer Schicht Schnellschleifgrund fixiert - ich wollte nach der Erfahrung mit der Decke und den noch immer vorhandenen Einfallstellen mal etwas anderes probieren...
Aufgetragen habe ich wieder mit dem Ballen, ging ganz gut, aber man muss sich sputen, das Zeug stinkt nicht nur, es zieht auch schnell an.

Leider musste ich das noch einmal wiederholen, da der vorsichtige Zwischenschliff vor dem Auftragen des Holzsiegels am Rand sofort wieder die Holzfarbe zu Tage förderte... :(

Beim zweiten Anlauf, zu dem ich nicht nur den Rand ausgebessert habe sondern auch mit einer Mischung aus nassem und trockenem Wischen den Farbübergang noch etwas nachgebessert habe, klappte dann auch der Auftrag des Holzsiegels, so sah es dann aus:
keine Ahnung, ob man das Burst nennen kann...
keine Ahnung, ob man das Burst nennen kann...

Die Vorderseite braucht der zahlreichen Poren wegen auch noch etwas Zuwendung, ist aber auch dem richtigen Weg:
IMG_20220808_184436406_HDR.jpg
Michas Thread nebenan hat mir jedenfalls deutlich gemacht, dass es keine Abkürzung gibt, also Geduld... *seufz*
Der Zwischenstand ist aber erstmal für mich ok.

In den nächsten Tagen geht es weiter...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#178

Beitrag von Poldi » 09.08.2022, 05:43

Ich find´s gut. (clap3)

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#179

Beitrag von Düsentrieb » 09.08.2022, 09:00

Ich auch :)

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#180

Beitrag von micha70 » 09.08.2022, 12:45

Viel besser! Gute Entscheidung. Das stimmt. Abkürzungen sind hier nicht und manchmal muss man auch Umwege in Kauf nehmen....

LG
Micha

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#181

Beitrag von Drifter » 10.08.2022, 06:53

Des schaut guad aus!

lG

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#182

Beitrag von Hightower » 03.09.2022, 18:12

Moin BFdW,

in den letzten Wochen ging es bei mir langsam weiter - immer zwischendurch mal, wenn Zeit und Muße waren.

Noch ne Lackschicht...
hinten...
hinten...
vorne...
vorne...
nochmal hinten - hier sind noch nicht so viele Schichten drauf wie vorn...
nochmal hinten - hier sind noch nicht so viele Schichten drauf wie vorn...
Mit den richtigen Rollen und 20%iger Verdünnung wurden die Schichten immer besser, aber das ganze würde nicht von allein glatt werden - Staubeinschlüsse, die regelrechte kleine Stacheln auf der Oberfläche bilden, waren auch nicht so der Hit.

Also die Zähne zusammengebissen und wieder den Schleifklotz hervorgeholt (Korn 400) und los ging's:
einmal diagonal...
einmal diagonal...
nochmal diagonal...
nochmal diagonal...
abgestaubt... Gut zu sehen: die Vertiefungen - oder Krater...
abgestaubt... Gut zu sehen: die Vertiefungen - oder Krater...
Und wieder von vorne, zwischendurch immer mal die Schleifrichtung gewechselt und (noch viel häufiger!) den Klotz abgestaubt, ausgeklopft, Papier gewechselt...

Nach und nach wurden die Krater weniger:
IMG_20220827_132704170.jpg
IMG_20220827_133313350.jpg
Also Wechsel auf 800er Korn und weiter ging es...
(Die Seinen lehrt der Herr Geduld und Demut...)
Die Farbe kommt langsam wieder durch...
Die Farbe kommt langsam wieder durch...
dafür gibt's jetzt so ne Art Wasserflecken...
dafür gibt's jetzt so ne Art Wasserflecken...
dabei arbeiten wir doch staubtrocken...
dabei arbeiten wir doch staubtrocken...
Ein paar Tage Bedenkzeit später habe ich mich heute entschlossen, Rückseite und Zargen (noch arg wellig) einen 400er Schliff zu verpassen, Zargen intensiver, Rückseite nur leicht, um Staubeinschlüsse zu entfernen.
Davon hab ich allerdings keine Bilder gemacht.

Nach dem Abstauben den ganzen Korpus mit Aceton gereinigt und frisches Holzsiegel "angerührt", d.h. wieder zu 20% verdünnt.
Mit einer frischen Rolle (lange überleben die bei mir nicht) eine weitere Schicht rundum aufgetragen:
die Wellen werden kleiner...
die Wellen werden kleiner...
...mit Fotograf - und Brocken auf der Oberfläche...
...mit Fotograf - und Brocken auf der Oberfläche...
Eine Stunde später hatte der Lack angezogen und es sah so aus:
vorn... diese Pickel...!
vorn... diese Pickel...!
hinten...
hinten...
OK, über den Staub darf ich mich, so wie meine Werkstatt aussieht, wohl nicht beschweren.
So langsam habe ich Hoffnung, dass das was wird... :-)

Bis die Tage - viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#183

Beitrag von micha70 » 03.09.2022, 21:43

Klasse Ergebnis! Das wird doch was. Weiter so! Mich beschleicht nur ein wenig das Gefühl Du bist doch noch ein wenig ungeduldig (whistle) Die Bilder vom Anfang…des schaut bei mir immer so aus ;) Verschwindet beim nächsten Zwischenschliff und wird mir jeder Schicht zunehmend glatter.

LG
Micha
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#184

Beitrag von Hightower » 04.09.2022, 00:01

(whistle)
Ungeduldig, ich...?
Keine Ahnung, wie Du darauf kommst...
(whistle)

Aber gut zu wissen, dass meine Zwischenergebnisse im normalen Rahmen liegen - hier fehlt mir offensichtlich noch der eine oder andere Erfahrungswert.

Aber dann habe ich bei den Zargen und den Cutaways noch ein paar Stunden Arbeit vor mir.

Schönen Abend...
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#185

Beitrag von Hightower » 11.09.2022, 17:46

Moin alle,

korpusseitig gibt es nicht viel neues - Zwischenschliff und heute eine weitere Lackschicht.
Zwei kleine Durchschliffe an den Korpuskanten habe ich wieder eingefärbt und überlackiert - und ich hab mich gar nicht aufgeregt... :D
Ach ja: die Decke (800er Korn) schleife ich jetzt nass - dann hält das Papier länger...

Aber ich mache mir in der Zwischenzeit Gedanken um die Behandlung des Necks: der ist noch im Rohuzstand.
Erstmal gründlich reinigen ist natürlich Pflicht, aber dann...?

Ich hätte hier gern etwas, dass sich "gut anfühlt" und nicht klebt - eher in Richtung Öl/Wachs, als lackiert.
Muss nicht hochglänzend sein - das Auge fühlt mit - eher in Richtung seidenmatt.

Ich habe neulich ein rohes Regal mit Clou Arbeitsplatten-Öl behandelt, das geht schon in diese Richtung. Kann man sowas verwenden?

Ich freue mich auf zweckdienliche Vorschläge. :)

Vielen Dank und viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#186

Beitrag von Simon » 11.09.2022, 18:18

Wenn ich Öl verwende dann eigentlich immer Danish Oil. Oder ansonsten Tru Oil :)
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#187

Beitrag von micha70 » 11.09.2022, 18:25

Verwende auch nur Danish Oil und bin super zufrieden. Leicht zu verarbeiten, kann zu einem Seidenglanz poliert werden und fühlt sich immer noch „holzig“ an.

LG
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#188

Beitrag von Barbarossa » 11.09.2022, 19:29

Ich nehme auch Danish Oil.
Ich verteile das Öl immer erst mit einem Lappen und reibe es dann mit 1000er Schleifpapier ein, bis es anfängt sich klebrig anzufühlen. Dann lasse die Schicht trocknen, bis es sich nicht mehr pappig anfühlt. Das wiederhole ich dann ein paar Mal, bis ich das Gefühl habe, dass das Holz beim einreiben mit dem Lappen nichts mehr aufnimmt.
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Cheers,
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#189

Beitrag von MusikMaxx » 11.09.2022, 19:52

Simon hat geschrieben:
11.09.2022, 18:18
Wenn ich Öl verwende dann eigentlich immer Danish Oil.
dito

funktioniert super
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Viele Grüsse

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#190

Beitrag von Hightower » 19.09.2022, 19:44

Moin Leutz,

Danke für Euren Input!
Inzwischen steht das Danish Oil im Regal und wartet auf seinen Einsatz.

Der Hals ist mit 400er und 800er Korn geschliffen, beim Headstock bin ich aufgrund deutlicher Sägeriefen (oder vllt. auch vom Bandschleifer - ich war's nicht!) auf 240er runtergegangen und jetzt erst beim 400er Korn.

Frage: wie fein schleift Ihr vor, bevor der erste Ölauftrag kommt?

Das Griffbrett muss auch noch, aber hier soll Lemon Oil drauf, wie fein sollte man hier schleifen?

Oder einfach "jedem seine Gefühlssache"?

Einen schönen Abend wünscht
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#191

Beitrag von micha70 » 20.09.2022, 11:42

So fein schleife ich meist gar nicht weil ich das Gefühl habe, dass Holz nimmt das Öl dann nicht mehr so gut auf. Meist ist bei mir bei 320 Korn Schluss und den Rest erledigt das Öl. Bei grobporigen Hölzern, wie z.B. Eiche, dann wie Tobi schon erwähnt hat mit Schleifpapier die Öl-Schleifstaub-Paste gleichzeitig zum Füllen verwenden. Da darf das Schleifpapier durchaus feiner sein. So hat's bei mir bisher bis zu Seidenglanz ganz gut funktioniert.

LG
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#192

Beitrag von Hightower » 04.12.2022, 16:59

Moin zusammen,

der letzte Post ist ja schon etwas her... :roll:
Aber in der Zwischenzeit lehrt mich der Korpus beim Wechsel von Schliff und Lackschicht Geduld und Demut, immerhin wird die Oberfläche zunehmend glatter. Allerdings stellen sich hier und da Unannehmlichkeiten ein, z.B. Lackplatzer an der Korpuskante:
Erste Reparaturschicht ist schon drauf...
Erste Reparaturschicht ist schon drauf...
Oder (mal wieder) ein Durchschliff:
Nicht aufregen...!
Nicht aufregen...!

Besonders unangenehm: der obere Cutaway ist etwas enger und daher schwerer zugänglich - eigentlich war die Oberfläche noch nicht so glatt wie sie sein sollte - jetzt musste ich nachbeizen und den Lack nochmal ausbessern. Und natürlich wieder schleifen...

Ansonsten gings mit dem Hals weiter, die Reinigung und der Schliff war bereits erledigt, also ölen.
Nach Art von Barbarossa erst mit dem Lappen auftragen, dann mit Schleifpapier einarbeiten und 18 - 24h trocknen lassen.
Nach drei Aufträgen sieht es so aus:
IMG_20221204_141355540.jpg
IMG_20221204_141416771.jpg
IMG_20221204_141442195.jpg
IMG_20221204_141638642.jpg
Beim Hantieren mit dem Hals fiel mir auf, dass die Bundenden insgesamt noch etwas "fühlbar" sind, außerdem ist der 14. Bund auf der Diskantseite etwas zu hoch, was sich auch schon beim Spielen bemerkbar gemacht hatte:
IMG_20221204_141535931.jpg
Hat jemand hier einen Tipp, wie ich diesen Ausreißer in den Griff bekomme?
Insbesondere, welches Werkzeug wirklich dafür gebraucht wird...
Schon klar, zu viel hat Mann nie... ;-)

Aber das würde ich gern erledigen, bevor ich das Griffbrett öle.

Die Vorderseite des Headstocks habe ich noch nicht behandelt - genau, weil da noch ein Logo drauf soll.

Ursprünglich wollte ich ganz einfach das Logo auf Wasserschiebefolie bringen und darüberlackieren.
Da das aber mit der Zeit Farbunterschiede auf zum Holz ausprägen kann, bin ich davon abgewichen und habe mir folgendes ausgedacht:
Das Logo auf eine dünne, kreisrunde Scheibe Jatoba aufbringen und diese wie eine Plakette auf dem Headstock platzieren, natürlich versenkt.
Wenn ich die Folie passgenau auf die Plakette bringe und zuschneide sind spätere Farbveränderungen egal, da Jatoba und Ahorn einen ausreichend starken Kontrast bilden.
Alternativ überlege ich, das Logo aus der Plakette heraus zu arbeiten (Skalpell, Proxxon und Gebete...) und dann mit farbiger Holzpaste aufzufüllen, schwarz hätte ich noch da, überlege aber, etwas helleres zu nehmen.

Ich hatte mehrere Entwürfe erstellt, übrig sind diese beiden, die auf dem Headstock "probeliegen" durften:
Option 1
Option 1
Option 2
Option 2
Die "Macken" sind die Körnungen für den Saitenniederhalter, sollen also so sein... ;)

Einen Favoriten hätte ich wohl, würde mich aber sehr über Eure Meinung, sowohl zu Option als auch zu handwerklicher Ausführung freuen.
:)
Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#193

Beitrag von Yaman » 04.12.2022, 18:00

Option 2.

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#194

Beitrag von micha70 » 04.12.2022, 19:44

Hi Ralf!

Option 2. Eindeutig und der Hals sieht richtig lecker aus :)

Hast Du mal versucht den überstehenden Bund nachzudrücken? Wenn sonst alles passt sollte aber das Abrichten auch kein großes Thema sein. Ich mach das mit einer Aluwasserwaage auf deren schmalen Seite ich Schleifpapier klebe. Könntest ja auch nur in einem kurzen Bereich das Schleifpapier aufkleben und zum Ausgleich davor und dahinter das Papier umdrehen damit das nix schleift. So wird nur ein Teil abgerichtet. Mag jetzt ein doofer Einfall sein aber so würde ich es versuchen.

LG
Micha

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#195

Beitrag von Düsentrieb » 04.12.2022, 21:26

Option 2, natürlich.

zu deinem Ausreißer: Jörg stellt hier das tool zum fachgerechten Umgang mit deinem Problem dar :)

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#196

Beitrag von Hightower » 12.03.2023, 13:43

Hallo zusammen,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder - es ist zwischenzeitlich nicht nichts passiert, allerdings sind echte Fortschritte in Anbetracht der vergangenen Zeit eher dünn gesät...

Mit dem Korpus quäle ich mich immer noch herum - ich habe mit bis zur Körnung 2400 rundum vorgearbeitet.
Es geht nur langsam voran, da ich immer wieder an den verschiedensten Stellen ausbessern muss. Außerdem ist meine Werkstatt unbeheizt - beides sorgt für ein leichtes Motivationsproblem.
Zwischenzeitlich war ich mehr als nur einmal kurz davor, den ganzen Rotz wieder komplett abzuschleifen und beim Beizen wieder anzufangen... :x
Ich überlege sogar, mir einen billigen Bass zuzulegen, damit ich zwischenzeitlich was zum Spielen habe...

OK, ansonsten habe ich mich mit dem Hals beschäftigt - das Nachdrücken des 14. Bundes hat soweit funktioniert, dabei hat mein improvisierter Stempel aus Hartholz mangels sauberer Führung eine Macke ins Griffbrett gedrückt:
IMG_20221229_150220893.jpg
Ärgerlich, aber mittlerweile immerhin kein Grund mehr für Wutanfälle...
Ließ sich durch "Herausdampfen" und leichtes Schleifen (war wegen Reinigung sowieso dran) recht gut beheben.

Reinigen des Grifbretts samt Bünden (war unspektakulär) und Ölen des Griffbretts mit Lemon Oil habe ich in den Keller verlegt:
IMG_20230108_174845470.jpg
Zwischendurch das Headstock-Logo vorbereitet:
Bohrung setzen mit dem 35mm-Forstner, ca 2,8mm tief
IMG_20221229_155313181.jpg
Aus meinen Jatoba-Resten habe ich eine ca. 3mm dünne Platte ausgesägt, eben geschliffen, nach und nach rund geschliffen und mit einem Behelfswerkzeug auf den richtigen Durchmesser gebracht:
IMG_20221229_155355771.jpg
Wen es interessiert:
Der Behelf ist aus einem 10mm starken Rest MDF hergestellt, in den ich ein Loch für eine M6-Senkkopfschraube gebohrt, mit Mutter und Unterlegscheibe befestigt habe. Das Ganze in die Bohrmaschine (im Bohrständer) eingespannt und auf ca. 36mm geschliffen. Dann mit 2x Malerkrepp und Sekundenkleber die Jatoba-Scheibe aufgeklebt und beides zusammen auf Fertigmaß "gedrechselt".
Kurz vor dem Ziel den Schleifklotz etwas schräg gestellt, damit sich die Plakette ohne Verkanten und Spiel einsetzen lässt.
Probeliegen nach dem Abziehen vom Werkzeug:
Die Maserung passt fast...
Die Maserung passt fast...

Das Logo hab ich ausgedruckt und auf die Plakette aufgeklebt.
Dann die Konturen mit einem scharfen Bastelmesser ausgeschnitten - man sollte den Kleber gut durchtrocken lassen, ich war etwas ungeduldig, daher "rupfte" das Papier...
Schön ist anders...
Schön ist anders...
Nach dem Übertragen auf das Holz kann das Papier aber auch schnell wieder runter, das Säubern der Konturen geht ohne besser. Die Lupe von meiner Löthilfe war hier übrigens sehr nützlich.
Etwas mühsam war das Auskratzen der Konturen, dazu wäre etwas Löffelartiges besser gewesen.
IMG_20221229_181457123.jpg
Sieht nach dem Auffüllen aber niemand mehr - wenn man denn die Furchen tief genug gezogen hat. Nach dem ersten Füllen und Schleifen schienen noch ein paar Stellen durch:
IMG_20230108_123840359.jpg
Durch das Planschleifen der Plakette im Headstock musste ich die Konturen noch ein paarmal vertiefen, gerade bei den kleinen Details war das etwas pfriemelig.

Ein paar Korrekturen später:
IMG_20230114_172620697.jpg
Nach dem Einkleben der Logoplakette war es Zeit für die Versiegelung des Headstocks - wieder mit Danish Oil...
Noch nicht ganz trocken
Noch nicht ganz trocken
IMG_20230117_182417718.jpg
Nicht professionell, aber immerhin individuell...

Jetzt muss ich wohl mal wieder an den Korpus *seufz* ;)

Bis die Tage...
Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#197

Beitrag von Poldi » 13.03.2023, 05:33

Sauber (dance a)

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#198

Beitrag von Hightower » 09.04.2023, 17:59

Im Norden (eigentich) nix neues...

Moinsen,

in den letzten Wochen habe ich viel Zeit damit vertan, den Korpus zu schleifen.
Doch während die Oberfläche insgesamt tatsächlich besser wurde, bin ich zeitlich immer wieder von zahlreichen kleinen Durchschliffen zurückgeworfen worden, hier ein Auschnitt aus dem Kabinett des Grauens:
IMG_20230401_173058049.jpg
IMG_20230401_173030786.jpg
IMG_20230401_173116968.jpg
IMG_20230401_173140967.jpg
IMG_20230401_173443243.jpg
IMG_20230205_173006065.jpg
IMG_20230205_173201859.jpg
Eine ganze Weile habe ich versucht, die Schadstellen lokal zu reparieren und den Schleifaufwand insgesamt im Rahmen zu halten (die großen Flächen war ja ok), aber die Lackschicht war mit dem Stoffballen selbst für das 1500er MicroMesh zu dünn - im Gegenteil, je länger ich auf diese Art vorgegangen bin, desto mehr solcher Stellen tauchten auf... (wall)
Dazu kommt, dass die Trocknungszeiten so ins Uferlose steigen und ich nicht wirklich weiterkomme.

Also habe ich mir alle "Durchschläge" auf Einmal vorgenommen - Stellen gezielt schleifen, Beize auftragen, trocknen lassen.
Einmal mit dem Stoffballen die Schadstellen "stabilisiert".
Und dann wieder Holzsiegel frisch angerührt und mit der Rolle aufgetragen.

So sieht's heute nach der zweiten Schicht aus:
IMG_20230409_163452326.jpg
IMG_20230409_163457806.jpg
IMG_20230409_163505705.jpg
IMG_20230409_163514080.jpg
Morgen noch eine dritte Schicht, dann den ersten Zwischenschliff - gröber als 1500er Micromesh gibt's nicht mehr.
Meine Hoffnung ist, dass ich so eine ausreichend dicke Lackschicht bekomme, um auch in der Nähe der Kanten zu einem Glattschliff komme, ohne gleich wieder bis aufs Holz zu gehen...

Wie geht Ihr bei kleinen Durchschliffen vor?

Noch ein sonniges restliches Osterwochenende wünscht
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#199

Beitrag von micha70 » 09.04.2023, 18:31

Hallo Ralf! Schön hier endlich mal wieder Neuigkeiten zu lesen und das schaut doch schon ganz gut aus. Ist dieser Punkt einmal erreicht geht es noch darum genug Lack aufzubauen um die Oberfläche einebnen zu können. Bei meinen Durchschliffen bin ich genau wie Du vorgegangen, nur wirklich 100% unsichtbar wurde es nicht wirklich aber hat‘s jemand gesehen? Nö ;)

LG
Micha
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#200

Beitrag von Düsentrieb » 10.04.2023, 08:06

Guten Morgen Ralf, ich kenne deine Situation so gut, es kann so nervtötend sein quasi eine Handbreit vor der Ziellinie auf und ab zu tänzeln. Lack hat mich auch öfters schon ganz schön frustriert.
Hightower hat geschrieben:
09.04.2023, 17:59
Im Norden (eigentich) nix neues...
....aber die Lackschicht war mit dem Stoffballen selbst für das 1500er MicroMesh zu dünn - im Gegenteil, je länger ich auf diese Art vorgegangen bin, desto mehr solcher Stellen tauchten auf..
Dazu kommt, dass die Trocknungszeiten so ins Uferlose steigen und ich nicht wirklich weiterkomme.
Das ist ja eigentlich der eine Vorteil der Ballenmethode, dass die einzelnen Schichten im Vergleich zu Rolle oder Pinsel viel schneller trocknen.
Hightower hat geschrieben:
09.04.2023, 17:59
Im Norden (eigentich) nix neues...
Also habe ich mir alle "Durchschläge" auf Einmal vorgenommen - Stellen gezielt schleifen, Beize auftragen, trocknen lassen.
Einmal mit dem Stoffballen die Schadstellen "stabilisiert".
Und dann wieder Holzsiegel frisch angerührt und mit der Rolle aufgetragen.
Morgen noch eine dritte Schicht, dann den ersten Zwischenschliff - gröber als 1500er Micromesh gibt's nicht mehr.
Ich find 1500 ist viel zu fein für nen Zwischenschliff, da wird man ja wahnsinnig. Meine Wahl ist da immer 800, hab aber auch schon 600er genommen.
Hightower hat geschrieben:
09.04.2023, 17:59
Im Norden (eigentich) nix neues...
Meine Hoffnung ist, dass ich so eine ausreichend dicke Lackschicht bekomme, um auch in der Nähe der Kanten zu einem Glattschliff komme, ohne gleich wieder bis aufs Holz zu gehen...

Wie geht Ihr bei kleinen Durchschliffen vor?
Die "Kleckermethode" bzw partielle Ausbessern ist möglich und hier meiner Meinung nach auch angemessen, weil große fehlerfreie Flächen mit tollem Glanz den Blick gut auf sich ziehen. Aber im richtigen Licht wirst du die Fehlerstellen noch ausfindig machen können, das kriegst du nur komplett weg, wenn du wieder alles bis aufs Holz schleifst und von vorne anfängst. Lass das aber mal bloß bleiben, die Oberfläche wird super und außer dir wird die Problemstellen wahrscheinlich niemand bemerken. Meine Erkenntnis nach vielen Stunden vor und zurück: Im Zweifelsfall ist es zielführender an der eigenen Anspruchshaltung zu arbeiten, als weiterhin einer Oberflächenqualität nachzujagen, die noch außerhalb der eigenen handwerklichen Reichweite liegt. Zeitlicher Abstand hilft hier ungemein. ;) Ich konnte bisher jedenfalls immer trotz allem Frust gut Frieden mit meinen nie perfekten Endergebnissen schließen, heute muss ich die Fehler selber suchen. Und sobald die ersten Gebrauchsspuren auftauchen, ist eh egal, ob irgendwo noch eine Centgroße Fehlerstelle versteckt ist.
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