Offset in Thinline-Bauweise
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Offset in Thinline-Bauweise
Liebes Forum,
mit diesem Bauthread möchte ich hier dann auch einmal mein Debüt geben und den Bau einer thinlineartigen Offset dokumentieren.
Da der Bau schon etwas fortgeschritten ist, hole ich die Dokumentation der bisherigen Arbeitsschritte hier flott mit einigen knapp bebilderten Beiträgen nach.
Mein Erstlingswerk habe ich vor kurzem unter Anleitung und in der Werkstatt von jemandem fertiggestellt, der weiß, wie es geht (Galerieeintrag folgt). Und auch die zweite soll einen Body in ähnlicher Richtung bekommen, den ich in Inkscape zunächst um einen Telehals herum gezeichnet habe: Griffbrett (Ostinder Palisander) und Halsrohling (Riegelahorn) hatten bei meinem Erstlingswerk die Qualitätskontrolle nicht überstanden und sollen hier nun mit den beiden Bodyrohlingen (Kastanie) eine Verwendung finden. Auf geht's, Body fügen und verleimen, anschließend grob die Kontur aussägen und schleifen, alles rausforstnern, was keine Miete zahlt, und schließlich entlang der angefertigten Schablone sauber ausfräsen Wäre das ein Bau in Echtzeit, würde ich jetzt sagen "let's call it a day".
Da ich aber schon einen Schritt weiter bin, folgt hier direkt der nächste Eintrag
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
mit diesem Bauthread möchte ich hier dann auch einmal mein Debüt geben und den Bau einer thinlineartigen Offset dokumentieren.
Da der Bau schon etwas fortgeschritten ist, hole ich die Dokumentation der bisherigen Arbeitsschritte hier flott mit einigen knapp bebilderten Beiträgen nach.
Mein Erstlingswerk habe ich vor kurzem unter Anleitung und in der Werkstatt von jemandem fertiggestellt, der weiß, wie es geht (Galerieeintrag folgt). Und auch die zweite soll einen Body in ähnlicher Richtung bekommen, den ich in Inkscape zunächst um einen Telehals herum gezeichnet habe: Griffbrett (Ostinder Palisander) und Halsrohling (Riegelahorn) hatten bei meinem Erstlingswerk die Qualitätskontrolle nicht überstanden und sollen hier nun mit den beiden Bodyrohlingen (Kastanie) eine Verwendung finden. Auf geht's, Body fügen und verleimen, anschließend grob die Kontur aussägen und schleifen, alles rausforstnern, was keine Miete zahlt, und schließlich entlang der angefertigten Schablone sauber ausfräsen Wäre das ein Bau in Echtzeit, würde ich jetzt sagen "let's call it a day".
Da ich aber schon einen Schritt weiter bin, folgt hier direkt der nächste Eintrag
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Der Body soll abschließend deckend lackiert werden. Daher stelle ich an die Optik der Bodyhölzer keine besonderen Ansprüche.
Das gilt also auch für die Decke, die zunächst auch erst einmal gefügt, verleimt und auf Maß gebracht werden möchte: Gegen das Licht gehalten, war das Astloch an der linken Schulter doch sehr transparent, weshalb ich die Schablone vor dem aussägen noch einmal verschoben habe. Anschließend ausgesägt, mit aufgeklebtem Ausdruck das F-Loch ausgesägt und schließlich den Deckel druff gebappt: An dem Tag dachte ich mir dann "let's call it a day"
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Das gilt also auch für die Decke, die zunächst auch erst einmal gefügt, verleimt und auf Maß gebracht werden möchte: Gegen das Licht gehalten, war das Astloch an der linken Schulter doch sehr transparent, weshalb ich die Schablone vor dem aussägen noch einmal verschoben habe. Anschließend ausgesägt, mit aufgeklebtem Ausdruck das F-Loch ausgesägt und schließlich den Deckel druff gebappt: An dem Tag dachte ich mir dann "let's call it a day"
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Und ab hier kennen zumindest die Leser des "Kurze Frage, kurze Antwort"-Threads die Geschichte der ursprünglich im falschen Winkel zur Mittellinie gesägten ersten drei Bundschlitze.
Long Story short: Die falschen Schlitze habe ich zunächst Titebond + Schleifstaub gefüllt (dem Hinweis von @cabriolet folgend, mehrfach, da das Gemisch beim Trocknen einsinkt) und anschließend neu gesägt, in der Hoffnung, dass der Fauxpas später unter den Bundkronen verschwindet. Wie gut das Sägen mit aufgeklebtem Ausdruck, wirklich simplen Anschlag, aber viel Geduld funktionierte, hat mich total überrascht!
Auf dem letzten Bild sieht man, dass durch die Winkelkorrektur alle ursprünglich vorgestochenen Bundpositionen einen Milimeter nach unten gerutscht sind. Macht aber nix, Griffbrettrohling war ja zum Glück noch lang genug. Ein Binding verdeckt dann glücklicherweise die seitleichen Zeugnisse des Malheurs Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Long Story short: Die falschen Schlitze habe ich zunächst Titebond + Schleifstaub gefüllt (dem Hinweis von @cabriolet folgend, mehrfach, da das Gemisch beim Trocknen einsinkt) und anschließend neu gesägt, in der Hoffnung, dass der Fauxpas später unter den Bundkronen verschwindet. Wie gut das Sägen mit aufgeklebtem Ausdruck, wirklich simplen Anschlag, aber viel Geduld funktionierte, hat mich total überrascht!
Auf dem letzten Bild sieht man, dass durch die Winkelkorrektur alle ursprünglich vorgestochenen Bundpositionen einen Milimeter nach unten gerutscht sind. Macht aber nix, Griffbrettrohling war ja zum Glück noch lang genug. Ein Binding verdeckt dann glücklicherweise die seitleichen Zeugnisse des Malheurs Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Seit einer Woche bin ich auch Oberfräsenbesitzer und begeistert, wie sauber dieser Trussrodkanal passt!
Beim ersten Versuch hat es das Griffbrett beim Zwingen verschoben (trotz der Zwei abgeknipsten Nägelchen, mit denen ich zuvor alles sauber positioniert hatte ). Also vor dem Abbinden wieder alles auseinander gerissen, um den ganzen Schlamassel wieder freizukratzen Beim zweiten Versuch blieb das Griffbrett zwar in Position, das Ergebnis ist aber trotzdem vermurkst, da die Leimfuge auf beiden Seiten nicht überall geschlossen ist Der Spalt ist keine 2mm tief, also nicht durchgehend. Zu guter Letzt habe ich mir dann noch schön den Halsfuß verhobelt ... V-Shape quasi Nach den ersten Bodyarbeiten und den geretteten Bundschlitzen war ich eigentlich recht guter Dinge. Mit dem krummen Halsfuß kann ich notfalls auch leben - der verschwindet ohnehin größtenteils im Body. Die Frage ist nun aber, ob es überhaupt dazu kommt:
- Was würdet ihr mit der Fuge zwischen Griffbrett und Hals anstellen?
Hatte schon überlegt, das Griffbrett runterzureißen, alles nochmal neu abzurichten oder sogar einen komplett neuen Hals anzufangen.
Angesichts der zum Ende dieses Beitrags gestiegenen Smileyzahl ist das Motto des heutigen Abends bestimmt nachvollziehbar: "Let's call it a day"
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Und ab hier ist auch Schluss mit Eigenlob, denn das Verleimen von Hals und Griffbrett hat so gar keine Freude bereitet.Beim ersten Versuch hat es das Griffbrett beim Zwingen verschoben (trotz der Zwei abgeknipsten Nägelchen, mit denen ich zuvor alles sauber positioniert hatte ). Also vor dem Abbinden wieder alles auseinander gerissen, um den ganzen Schlamassel wieder freizukratzen Beim zweiten Versuch blieb das Griffbrett zwar in Position, das Ergebnis ist aber trotzdem vermurkst, da die Leimfuge auf beiden Seiten nicht überall geschlossen ist Der Spalt ist keine 2mm tief, also nicht durchgehend. Zu guter Letzt habe ich mir dann noch schön den Halsfuß verhobelt ... V-Shape quasi Nach den ersten Bodyarbeiten und den geretteten Bundschlitzen war ich eigentlich recht guter Dinge. Mit dem krummen Halsfuß kann ich notfalls auch leben - der verschwindet ohnehin größtenteils im Body. Die Frage ist nun aber, ob es überhaupt dazu kommt:
- Was würdet ihr mit der Fuge zwischen Griffbrett und Hals anstellen?
Hatte schon überlegt, das Griffbrett runterzureißen, alles nochmal neu abzurichten oder sogar einen komplett neuen Hals anzufangen.
Angesichts der zum Ende dieses Beitrags gestiegenen Smileyzahl ist das Motto des heutigen Abends bestimmt nachvollziehbar: "Let's call it a day"
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Nur das Binding ersetzen? Über den Spalt würdest du dich immer ärgern.
Du könntest aber auch erst mal einen neuen Hals machen, und den misslungenen Hals für ein anderes Projekt später reparieren. Mir selbst kommen die besten Reparatur-Ideen immer erst, wenn der Ärger verklungen ist...
Sven
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Das sieht doch schon super aus. Das Design gefällt mir auch gut.
Bezüglich der Leimnaht denke ich auch, dass ein neues Binding das zumindest gut verstecken kann. Die ungünstige Verbindung von Hals und Griffbrett bliebe aber trotzdem. Besser wär's das anständig zu fixen.
Bezüglich der Leimnaht denke ich auch, dass ein neues Binding das zumindest gut verstecken kann. Die ungünstige Verbindung von Hals und Griffbrett bliebe aber trotzdem. Besser wär's das anständig zu fixen.
Gruß, Sebastian
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Danke @Sven für den Hinweis auf‘s Binding - der Wald vor lauter Bäumen und so ... Binding habe ich tatsächlich noch da und sollte das damit auch ohne allzu großen Umweg hinbekommen.
Allerdings:
Vor dem Verleimen hatte ich das Griffbrett für’s Trussrod mit der Ziehklinge in der Mitte minimal hohl gezogen. Ich nehme an, durch zu hohen Anpressdruck hat es sich dann beim Zwingen an den Kanten aufgestellt.
Was wäre denn anständiges fixen? Griffbrett runter?
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Allerdings:
Kann mir das Griffbrett denn nochmal entgegen kommen? Wie ich schrieb, ist der Spalt immerhin nicht durchgehend und nicht tief.
Vor dem Verleimen hatte ich das Griffbrett für’s Trussrod mit der Ziehklinge in der Mitte minimal hohl gezogen. Ich nehme an, durch zu hohen Anpressdruck hat es sich dann beim Zwingen an den Kanten aufgestellt.
Was wäre denn anständiges fixen? Griffbrett runter?
Danke, das freut mich sehr, das von Dir zu hören. Ich habe Deinen 222 Bauthread verschlungen und finde das Ergebnis wunderschön!
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Binding mal runter und dann sieht man, ob Griffbrett und Hals eine gute Ehe eingegangen sind oder ob sie wieder geschieden werden müssen.
lG
Norbert
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Sehr schöne Arbeit bis jetzt.
Ich würde das GB runternehmen, alles sauber verschleifen und anschließend ,mit 2 Radienklötze als Unterlage, das GB mit vernünftigen Schraubzwingen wieder aufleimen.
Ich würde das GB runternehmen, alles sauber verschleifen und anschließend ,mit 2 Radienklötze als Unterlage, das GB mit vernünftigen Schraubzwingen wieder aufleimen.
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Habt vielen Dank für die Ratschläge. Ich lese bisher zweimal Binding runter und zweimal Griffbrett runter - vielleicht geht ja Eines nach dem Anderen oder das Eine bleibt mir nach dem Anderen erspart
Also erst einmal Binding runter. Das war tatsächlich in wenigen Minuten und ohne größere Ärgernisse erledigt. Nach dem Säubern der Kleberreste sieht die Verbindung von Griffbrett und Hals doch ganz gut aus, oder? Da gibt es keinen Spalt mehr zu sehen. Allerdings steht in der Falz zwischen beiden ein schmaler Grad, der dafür sorgt, dass das Binding nicht zugleich plan auf Griffbrettkante und Halsoberfläche aufliegen kann. Der Grad muss also weg und der Winkel zwischen Griffbrettkante und Halsoberfläche, den ich beim wegpopeln der Kleberreste ganz schön vermurkst habe, muss auch wieder in Ordnung gebracht werden. Das würde ich jetzt mit einem Kopierfräser anstellen, der entlang eines auf dem Griffbrett aufgebrachten Anschlag entlanggeführt wird.
Ich freue mich aber sehr auf Eure Korrekturen, sollte ich hier etwas übersehen oder zu blauäugig interpretiert haben.
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Also erst einmal Binding runter. Das war tatsächlich in wenigen Minuten und ohne größere Ärgernisse erledigt. Nach dem Säubern der Kleberreste sieht die Verbindung von Griffbrett und Hals doch ganz gut aus, oder? Da gibt es keinen Spalt mehr zu sehen. Allerdings steht in der Falz zwischen beiden ein schmaler Grad, der dafür sorgt, dass das Binding nicht zugleich plan auf Griffbrettkante und Halsoberfläche aufliegen kann. Der Grad muss also weg und der Winkel zwischen Griffbrettkante und Halsoberfläche, den ich beim wegpopeln der Kleberreste ganz schön vermurkst habe, muss auch wieder in Ordnung gebracht werden. Das würde ich jetzt mit einem Kopierfräser anstellen, der entlang eines auf dem Griffbrett aufgebrachten Anschlag entlanggeführt wird.
Ich freue mich aber sehr auf Eure Korrekturen, sollte ich hier etwas übersehen oder zu blauäugig interpretiert haben.
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Ich finde es ist anhand der Fotos schwer zu beurteilen. Ich glaube das was ich da sehe ist schon ne etwas dicke Leimnaht. Kann mir aber dennoch nicht vorstellen, dass dir das Griffbrett in absehbarer Zeit entgegen gefallen kommt.
Wenn kein Bindingfräser vorhanden ist, dann ist das mit dem Kopierfräser sicher eine gute Idee. Bevor du das neue Binding anbringst bring noch ne leichte Fase an der innenliegenden Kante an. Dann wird es sich wunderbar in die Falz einfügen.
Wenn kein Bindingfräser vorhanden ist, dann ist das mit dem Kopierfräser sicher eine gute Idee. Bevor du das neue Binding anbringst bring noch ne leichte Fase an der innenliegenden Kante an. Dann wird es sich wunderbar in die Falz einfügen.
Gruß, Sebastian
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Bindingfräser ist vorhanden, allerdings keine vernünftige Anlauffläche am Hals, da ich diese im Eifer des Gefechts ja zuletzt schief gehobelt hatte.
Der Hinweis auf die Fase an der innenliegenden Kante ist auch gekauft - danke!
Der Hinweis auf die Fase an der innenliegenden Kante ist auch gekauft - danke!
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Gesagt, getan und mit dem Ergebnis bin ich diesmal auch zufrieden:
Per Ghettoanschlag habe ich dann auch die Kopfplatte auf Stärke und mit dem Kopierfräser entlang einer Schablone in Form gebracht. Letztere ist leider nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern von Walter Kraushaars Gina gestohlen. Sie passt aber m.E ganz gut zum Design des Bodys, der auch gewisse Ähnlichkeit mit einer Gina aufweist - vermutlich die Nachwirkungen meines Erstlingswerkes, das ich in seiner Werkstatt bauen durfte. Das Halsshape ist noch nicht vorzeigenswürdig. Die Bilder lassen aber ganz gut das Problem erkennen, das ich jetzt mal eine Nacht überschlafen muss: Auf den letzten beiden Bildern sieht man den Kragen im Vergleich zu einem Baritonhals, den ich gerade noch für ein anderes Projekt mit Holzsiegel finishe. Anders als beim Baritonhals habe die „Ohren“ für den Kragen bei dem aktuellen Hals leider nicht bis auf Höhe des Kragens laufen lassen, sodass der Kragen wohl nicht bis ans Ende der Ohren laufen kann (ou man, ich hoffe, ihr versteht mich )
Gerade fehlt mir die Vorstellungskraft, wie ein Kragen aussehen könnte, der quasi nur aus der Mitte der Kopfplatte heraussteht, statt (wie beim Baritonhals) bis an die Enden der Kopfplatte zu verlaufen. Daher überlege ich, die beiden Leisten links und rechts der Kopfplatte nochmal abzusägen und neue, stärkere anzuleimen und die Kopfplatte dann nochmal neu auszuformen.
Einen Schritt vor, zwei zurück... Was meint ihr?
Mit den besten Grüßen,
Maipenrai
Per Ghettoanschlag habe ich dann auch die Kopfplatte auf Stärke und mit dem Kopierfräser entlang einer Schablone in Form gebracht. Letztere ist leider nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern von Walter Kraushaars Gina gestohlen. Sie passt aber m.E ganz gut zum Design des Bodys, der auch gewisse Ähnlichkeit mit einer Gina aufweist - vermutlich die Nachwirkungen meines Erstlingswerkes, das ich in seiner Werkstatt bauen durfte. Das Halsshape ist noch nicht vorzeigenswürdig. Die Bilder lassen aber ganz gut das Problem erkennen, das ich jetzt mal eine Nacht überschlafen muss: Auf den letzten beiden Bildern sieht man den Kragen im Vergleich zu einem Baritonhals, den ich gerade noch für ein anderes Projekt mit Holzsiegel finishe. Anders als beim Baritonhals habe die „Ohren“ für den Kragen bei dem aktuellen Hals leider nicht bis auf Höhe des Kragens laufen lassen, sodass der Kragen wohl nicht bis ans Ende der Ohren laufen kann (ou man, ich hoffe, ihr versteht mich )
Gerade fehlt mir die Vorstellungskraft, wie ein Kragen aussehen könnte, der quasi nur aus der Mitte der Kopfplatte heraussteht, statt (wie beim Baritonhals) bis an die Enden der Kopfplatte zu verlaufen. Daher überlege ich, die beiden Leisten links und rechts der Kopfplatte nochmal abzusägen und neue, stärkere anzuleimen und die Kopfplatte dann nochmal neu auszuformen.
Einen Schritt vor, zwei zurück... Was meint ihr?
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- Yaman
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Bei einigen Akustikgitarren gibt es diese Form der Volute (Diamond):
- Arsen
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Das sind dann wahrscheinlich oft V-Joints (siehe z.B. hier).
Gruß, Arsen
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Auwei, bevor das Kind hier ein Jahr alt wird, melde ich mich nochmal mit einem Update:
Danke @Arsen und @Yaman für die Hinweise zur Volute. Letzten Endes habe ich dann doch entschieden, die beiden Ohren abzusägen und nochmal zwei neue anzusetzen. Das anschließende Halsshaping ging ganz unspektakulär mit Ziehhobel, Feilen und Schleifpapier. Auch den Griffbrettradius habe ich ohne spezielle Vorrichtungen mit dem Radiusklotz entlang der Mittellilinie reingeschliffen.
So ganz fehlerfrei ging leider auch das nicht über die Bühne. Im letzten Bild erkennt ihr noch die schöne Macke, die ich beim abrichten in die Kopfplatte gehobelt hatte. Auch die wird also deckend lackiert
Danke @Arsen und @Yaman für die Hinweise zur Volute. Letzten Endes habe ich dann doch entschieden, die beiden Ohren abzusägen und nochmal zwei neue anzusetzen. Das anschließende Halsshaping ging ganz unspektakulär mit Ziehhobel, Feilen und Schleifpapier. Auch den Griffbrettradius habe ich ohne spezielle Vorrichtungen mit dem Radiusklotz entlang der Mittellilinie reingeschliffen.
So ganz fehlerfrei ging leider auch das nicht über die Bühne. Im letzten Bild erkennt ihr noch die schöne Macke, die ich beim abrichten in die Kopfplatte gehobelt hatte. Auch die wird also deckend lackiert
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Mit fertigem Hals konnte dann schonmal Material für Pickup- und Halstaschenfräsungen rausgeforstnert und per Schablone sauber gefräst werden. Die Löcher für die Saitenführung hatte ich von oben mit der Bridge als Bohrschablone zunächst für die beiden E-Saiten so weit gebohrt, bis die Bohrerspitze gerade unten raus pikste. Von der Rückseite konnte ich dann anschließend eine MDF-Bohrschablone für die Ferruleholes sauber positionieren und auf 8mm aufbohren, die übrigen Löcher hatte ich dann jeweils von Decke und Boden bis zu Hälfte gebohrt - mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Noch drei Bohrungen für die Knöppe und eine Fräsung für das E-Fach und der Body ist fertig für das Binding. Dank der vergleichsweise großen Radien ging das Einkleben (mit Aceton) hier leicht von der Hand.
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Next Step: Bundieren. Mangels Tangnipper habe ich die Bundenden mit dem hier bekannten „Jig“ abgefeilt und die Bünde per Hammer eingeschlagen.
Und dann fiel mir auf, dass ich etwas vergessen hatte … Also in den bundierten Hals gebohrt, Dots eingeklebt und versucht, alles beizuschleiffeilen, mit dem Ergebnis - is nich! Zumindest nicht sauber, da Bünde mit Dots nach dem Bearbeiten einen anderen Radius hatten oder teilweise „scalloped“ waren.
Also Bünde wieder raus, Radius nochmal sauber schleifen und neu Bundieren - lesson learned Beste Grüße,
Maipenrai
Und dann fiel mir auf, dass ich etwas vergessen hatte … Also in den bundierten Hals gebohrt, Dots eingeklebt und versucht, alles beizuschleiffeilen, mit dem Ergebnis - is nich! Zumindest nicht sauber, da Bünde mit Dots nach dem Bearbeiten einen anderen Radius hatten oder teilweise „scalloped“ waren.
Also Bünde wieder raus, Radius nochmal sauber schleifen und neu Bundieren - lesson learned Beste Grüße,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Liebes Forum,
Schande über mein Haupt - mir fällt gerade auf, dass hier seit über einem Jahr nichts mehr passiert ist
Dabei ist das gute Stück zwischenzeitlich fertig lackiert, aufgebaut und bereitet mir sehr viel Freude.
Bitte entschuldigt die schlampige Dokumentation. Mit ein paar Bildern versuche ich einmal, die letzten Handgriffe hier zusammenzufassen:
Im April letzten Jahres waren Hals und Body quasi fertiggestellt und mussten nur noch für die Spritzkabine geschliffen werden: Da ich mir die Lackierarbeiten selbst nicht zugetraut habe aber unbedingt das Finish, dass ich im Kopf hatte, umsetzten wollte, erkennt man im Hintergrund die Werkstatt desjenigen, der das für mich freundlicherweise übernommen hat. Das Ergebnis kann sich m.E. sehen lassen (die Spannung steigt ). Vorab aber noch einmal Abrichten, Sattel kerben und Hardware installieren (dabei natürlich direkt die brandneue Lackierung demolieren ):
Pickguard sowie die Abdeckungen für E-fach und Halsstab habe ich dann wieder im heimischen Keller hergestellt.
Mit dem Gesamtergebnis bin ich super zufrieden - alleine der geriegelten Ahorn treibt mir täglich den Speichel in die Drüsen
Den größten Lernbedarf habe ich glaube ich noch bei den Bund- und Sattelarbeiten: Die Gitarre intoniert zwar sauber und fühlt sich gut an (Saitenlage stimmt, keine scharfen Kanten). Dem Sattel fehlt aber m.E. noch eine definiertere Form und auch beim Schleifen hätte ich mir wohl mehr Mühe geben können - poliert ist der Knochen erst gar nicht. Einige Bundenden waren mir zwischenzeitlich auch wieder entgegengekommen, so dass ich nochmal nachpressen und erneut abrichten musste. Mangels Politur fehlt auch den Bünden der Glanz.
Erst beim Spielen ist mir eine weitere Sache aufgefallen: Das Griffbrett fühlt sich bei Bendings ziemlich rau an, obwohl ich den Ostinder Palisander mit der gleichen Körnung geschliffen (bis 500er Korn) und anschließend samt Bundstäben mit 1000er Papier "poliert" hatte, wie mein Erstlingswerk. Muss sich das neue Griffbrett vielleicht erst noch mit Handschmand zusetzen oder ist Ostinder generell offenporiger?
Freue mich über Feedback und danke noch einmal ganz herzlich für die hilfreichen Ratschläge und Tipps zur Rettung der Vermurkser auf dem Weg zum Ziel!
Beste Grüße,
Maipenrai
Schande über mein Haupt - mir fällt gerade auf, dass hier seit über einem Jahr nichts mehr passiert ist
Dabei ist das gute Stück zwischenzeitlich fertig lackiert, aufgebaut und bereitet mir sehr viel Freude.
Bitte entschuldigt die schlampige Dokumentation. Mit ein paar Bildern versuche ich einmal, die letzten Handgriffe hier zusammenzufassen:
Im April letzten Jahres waren Hals und Body quasi fertiggestellt und mussten nur noch für die Spritzkabine geschliffen werden: Da ich mir die Lackierarbeiten selbst nicht zugetraut habe aber unbedingt das Finish, dass ich im Kopf hatte, umsetzten wollte, erkennt man im Hintergrund die Werkstatt desjenigen, der das für mich freundlicherweise übernommen hat. Das Ergebnis kann sich m.E. sehen lassen (die Spannung steigt ). Vorab aber noch einmal Abrichten, Sattel kerben und Hardware installieren (dabei natürlich direkt die brandneue Lackierung demolieren ):
Pickguard sowie die Abdeckungen für E-fach und Halsstab habe ich dann wieder im heimischen Keller hergestellt.
Mit dem Gesamtergebnis bin ich super zufrieden - alleine der geriegelten Ahorn treibt mir täglich den Speichel in die Drüsen
Den größten Lernbedarf habe ich glaube ich noch bei den Bund- und Sattelarbeiten: Die Gitarre intoniert zwar sauber und fühlt sich gut an (Saitenlage stimmt, keine scharfen Kanten). Dem Sattel fehlt aber m.E. noch eine definiertere Form und auch beim Schleifen hätte ich mir wohl mehr Mühe geben können - poliert ist der Knochen erst gar nicht. Einige Bundenden waren mir zwischenzeitlich auch wieder entgegengekommen, so dass ich nochmal nachpressen und erneut abrichten musste. Mangels Politur fehlt auch den Bünden der Glanz.
Erst beim Spielen ist mir eine weitere Sache aufgefallen: Das Griffbrett fühlt sich bei Bendings ziemlich rau an, obwohl ich den Ostinder Palisander mit der gleichen Körnung geschliffen (bis 500er Korn) und anschließend samt Bundstäben mit 1000er Papier "poliert" hatte, wie mein Erstlingswerk. Muss sich das neue Griffbrett vielleicht erst noch mit Handschmand zusetzen oder ist Ostinder generell offenporiger?
Freue mich über Feedback und danke noch einmal ganz herzlich für die hilfreichen Ratschläge und Tipps zur Rettung der Vermurkser auf dem Weg zum Ziel!
Beste Grüße,
Maipenrai
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Coole Gitarre!
Das mit den bendings verstehe ich nicht. Meine Finger und die Saiten berühren das GB dabei nicht. Das raue Gefühl kenn ich eigentlich nur von nicht ordentlich gerundeten Bundkronen.
Edit: irgendwie stand ich neben mir bei rau dachte ich an hakelig. Aber ja die kuppen kommen schon ans Griffbrett. Ich gehe nach dem schleifen bis 1000 noch mit Stahlwolle 000 drüber.
Das mit den bendings verstehe ich nicht. Meine Finger und die Saiten berühren das GB dabei nicht. Das raue Gefühl kenn ich eigentlich nur von nicht ordentlich gerundeten Bundkronen.
Edit: irgendwie stand ich neben mir bei rau dachte ich an hakelig. Aber ja die kuppen kommen schon ans Griffbrett. Ich gehe nach dem schleifen bis 1000 noch mit Stahlwolle 000 drüber.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Das grün so trendig wird, hätte ich nicht vorhergesehen mega!
Aktuell:
Meine bisherigen Projekte:
Eigenwillig und elektrisch
Parlor Nr.1 (Nylon)
Parlor Nr.2 (Steelstring)
Superstrat im Naturlook
Wieder klein und nussig: Parlor Nr.3
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Wieder klein und nussig: Parlor Nr.3
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Wow, die gefällt mir extreeeeeeem gut! Genau so etwas hab ich auch schon lange auf der Liste...
Klasse umgesetzt!
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Meine aktuellen Gitarrenbau-Projekte:
#19...#23 Cigar Box Guitars - Mini Signature Serie
#24 Tele-Goldtop, semihollow
Mein Dosengitarren-Projekt:
Vorstellungsthread Online-Shop YouTube-Kanal
#19...#23 Cigar Box Guitars - Mini Signature Serie
#24 Tele-Goldtop, semihollow
Mein Dosengitarren-Projekt:
Vorstellungsthread Online-Shop YouTube-Kanal
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Re: Offset in Thinline-Bauweise
Ich finde die Gitarre von der Gestaltung her sehr gut gelungen. Tolles Korpus-Design und schöne Kopfplattenform. Alles eigenständig und doch irgendwie klassisch. Well done, Sir! Weiter so!
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