Tysk Hærstrøer

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Tysk Hærstrøer

#1

Beitrag von Otz » 26.04.2010, 19:40

Der Hærstrøer zieht um.
Was bisher geschah:
Zunächst wurden die Zutaten definiert.
Riegelahorn, massiv für den Korpus:
02_Body.jpg
Mit Schablone
03_template.jpg
Santos Palisander (Messerrest) für den Hals:
16_new.jpg
Griffbrett aus Zitronenholz:
05_fretboard.jpg
Das Binding wurde mit dickflüssigem Sekundenkleber angeklebt.
06_binding.jpg
Resultat:
08_binding03.jpg
Der Kanal für den Halsstab wurde gefräst und der Halsstab eingesetzt. Ich hab nur Bilder von einem Stück Kirsche, ich bin aber gleich vorgegangen beim Santos.
09_trussrod.jpg
Bohren des Zugangs, Korpusseitig.
10_drilling01.jpg
Stab in der Nut:
11_installed.jpg
Griffbrett aufleimen. Zutaten: Titebond, Spanplatte mit Styropor beklebt und viele Zwingen.
21_readytoglue.jpg

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Re: Tysk Hærstrøer

#2

Beitrag von Simon » 26.04.2010, 19:52

Schön das sie auch umzieht!!!
Aber was mich immer schon interessierte, wo bekommt man denn solch schöne Messerreste her?
Wenn du es nicht verraten willst, auch in Ordnung ;)

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Re: Tysk Hærstrøer

#3

Beitrag von Otz » 26.04.2010, 20:05

Das Griffbrett wurde mit 4 Nägeln gegen verrutschen beim festzwingen gesichert. Danach wurde verleimt.
22_glueing02.jpg
Entzwungen
24_glued01.jpg
Kopfplatte zurückversetzen. Zunächst wurde per eingespannter Oberfräse das Gros an Material abgenommen. Danach wurde mit einer Schleifwalze an meiner eingespannten Bohrmaschine der Übergang verrundet und die Kopfplatte geschliffen.
25_drum_sanded.jpg
Ich habe es versäumt, vom aussägen und fräsen des Korpus Bilder zu schießen. Riegelahorn ist nicht einfach zu bearbeiten (gelinde gesagt). Ich bin glücklicherweise ohne größere Ausrisse klar gekommen. Keine Bilder hier :(
Mit Opa's Raspel habe ich den Hals angefangen zu formen. Da muss noch was runter.
34_shaping01.jpg
35_shaping02.jpg
Am Hals-Korpus-Übergang habe will ich nicht den Fender-Bremsklotz haben. Daher wird dieser Bereich verrundet. Zunächst ein Stechbeitel für's grobe und danach wieder Opa's raspeln:
38_neck_pocket_02.jpg
36_shaping03.jpg
Weiter mit dem Korpus. Zunächst die Armschräge, mit Raspel und Muskelkraft:
40_arm.jpg
41_arm02.jpg
Danach die Bierbauchmulde. Fender sieht einen Radius von 7.75" vor. Das sind ca. 19.7 cm. Daher wurde der Korpus zu einem einer Bohrung in einem Reststück gleicher Höhe ausgerichtet.
43_measure.jpg

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Re: Tysk Hærstrøer

#4

Beitrag von Otz » 26.04.2010, 20:15

Die Idee war es, per Oberfräse das Gros an Material zu entfernen. Ich war etwas faul von der Raspelorgie am Vortag ;)
44_test.jpg
Terassen:
45_route.jpg
Der Rest wurde händisch per Raspel und (vintage) Schleifmaschine entfernt.
48_festo.jpg
Vorschau:
49_mock.jpg
Zusammen mit der großen Schwester:
50_siblings.jpg
Als Finish stelle ich mir ein Faded-Blue-Jean vor. Ungefähr so:
http://www.prsguitars.com/moderneagle2/img/main2.jpg
Das kommt bestimmt sehr gut mit dem schönen hellen Ahorn auch in Kombination mit dem Zitronenholz-Griffbrett.
Das ist dann auch schon der momentane Stand der Dinge. Wenn ich Glück habe, kann ich diese Woche noch etwas daran machen, dann gibt's ein Update. Schau mer mal

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Re: Tysk Hærstrøer

#5

Beitrag von Otz » 27.04.2010, 11:35

filzkopf hat geschrieben: Aber was mich immer schon interessierte, wo bekommt man denn solch schöne Messerreste her?
Wenn du es nicht verraten willst, auch in Ordnung ;)
Klar verrate ich. Ich habe so viel von dem Zeug, dass kann ich in 10 Jahren nicht verbauen. Obwohl ich hoffe, es klappt doch :D

Hier wird dir geholfen, allerdings solltest Du Dich dazu in der Nähe von Stuttgart aufhalten.

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Re: Tysk Hærstrøer

#6

Beitrag von EastSide » 27.04.2010, 11:37

Ja, bei Metz war ich auch schon mehrfach, kann ich nur empfehlen

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Re: Tysk Hærstrøer

#7

Beitrag von Simon » 27.04.2010, 12:27

Danke Danke;
aber das mit der Nähe von Stuttgard wird leider nicht klappen :/
Aber wenn du soviel hast, dann kann ich dir gerne was abnehmen ;)

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Re: Tysk Hærstrøer

#8

Beitrag von Herr Dalbergia » 27.04.2010, 17:54

mal ne frage zu metz: messern die selber oder handeln die nur, weil dann wäre die sachlage ja klar....;)
mfg alex

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Re: Tysk Hærstrøer

#9

Beitrag von Otz » 28.04.2010, 12:00

filzkopf hat geschrieben: Aber wenn du soviel hast, dann kann ich dir gerne was abnehmen ;)
Hast eine PN ;)
Herr Dalbergia hat geschrieben:mal ne frage zu metz: messern die selber oder handeln die nur, weil dann wäre die sachlage ja klar....;)
mfg alex
ich glaube, die messern selbst. Du kannst ja mal anrufen, die sind sehr freundlich.

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Re: Tysk Hærstrøer

#10

Beitrag von Otz » 07.05.2010, 18:03

Und nun die Fortsetzung... :D

Im Ernst, es gibt ein Mini-Update. Hier im "Exil" kann ich nicht viel machen aber ich gebe mir dennoch Mühe und halte mich beschäftigt :D

Das Stichwort lautet Tonabnehmer! Frei nach Eastside werde ich selber wickeln und bei Ihm habe ich mich inspirieren lassen zu etwas anderem "Flatwork". Normalerweise ist das Zeug ja aus vulkanisiertem Fiber (Hartpapier :?: ). Das ist meiner Meinung nach ein Relikt der 50er Jahre. Es gibt besseren Plastik. Ösen braucht man auch, oder? Nö, braucht man nicht ;).

Man nehme:
  • Platinenmaterial, Epoxid- oder Hartpapier-basiert
  • einen Laserdrucker
  • Hochglanzpapier
  • ein Bügeleisen
  • einen wasserunlöslichen Marker
  • Ammoniumpersulfat (gibt's beim Musikding für 1,50 €)
Zunächst säge ich das Flatwork aus und bohre die Löcher für die Magneten und die Befestigungsschrauben. Das Zeug besteht aus Platinenmaterial, in diesem Fall epoxidbasiert. Entschuldigung für die miese Qualität des Bildes.
PU01.jpg
Daraufhin drucke ich das Layout für die Platine auf Hochglanzpapier. Klotzen, nicht kleckern :D. Wichtig ist der Laserdrucker. Mit Tinte wird das nix.
PU02.jpg
Nun muss das Layout auf das Kupfer. Also Papier beschneiden, und mit Klebeband fixieren...
PU03.jpg
...umdrehen und bügeln. Ich habe Stufe 3 verwendet und ein Blatt A4 dazwischen gelegt. Diese Prozedur transportiert den Toner auf die Platine
PU04.jpg
Nach einigen Minuten wird das Bügeleisen entfernt und die Platine in kaltes Wasser gelegt. Das Papier wird abgerubbelt, zunächst von Hand und daraufhin mit Zahnpasta und Zahnbürste. So schaut's aus:
PU05.jpg
Man erkennt einige Fehlstellen. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe aber ich vermute, dass die Temperatur oder die Inkubationsdauer zu gering waren. Aber halb so wild, dafür gibt's ja den Marker, die Fehlstellen wurden mehrfach übermalt:
PU06.jpg
An den farbigen Stellen ist das Kupfer daraufhin gegen Oxidation geschützt.
PU09.jpg
Hier kommt nun Ammoniumpersulfat ins Spiel. Das Zeug oxidert bei 55°C das Kupfer zuverlässig und es geht in Lösung
PU08.jpg
Um auf die richtige Konzentration zu kommen, löse ich 12,5 g in 50 mL Wasser auf und packe die Platinen hinein:
PU11.jpg
So:
PU10.jpg
Ab dafür:
PU12.jpg
Nach ein paar Minuten (5 oder so) ist die Oxidation abgeschlossen und das Platinenmaterial kann aus der Lösung entfernt werden. Die Lösung nimmt eine blaue Farbe an, dass sind Kupferionen.
PU19.jpg
Hübsch:
PU20.jpg
Letztlich wird der Toner und der Marker von der Platine mit Aceton abgewaschen. Die Platine ist fertig und kann verlötet werden man beachte die feinen Details der Schrift die auf diese Weise abgebildet werden können. Ich war so frei, meinen Namen zu schwärzen (oder vielmehr zu weiseln). Mein Ego wollte sich da verewigen :lol:
PU21.jpg
Die Kupferfläche in der Mitte dient der Schirmung, während außen Spulenanfang und -ende angelötet werden sollen.
Insgesamt braucht man kein Labor dafür, dass geht recht einfach auch zu Hause. Ammoniumpersulfat gibt's wie gesagt beim Musikding und ansonsten ist die Prozedur unkritisch und kostengünstig. Man sollte nur darauf achten, dass die Platine nicht zu lange in der Ammoniumpersulfat-Lösung verweilt und am Ende sollte die Kupferlösung vorschriftsmäßig entsorgt werden.

Jetzt ist erst einmal wieder eine Weile Pause angesagt. Ich melde mich dann wieder ;)

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Re: Tysk Hærstrøer

#11

Beitrag von Simon » 07.05.2010, 18:18

Toll! Wirklich super dokumentiert!
Und tolle Laborausstattung hast du; Chemiker??

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Re: Tysk Hærstrøer

#12

Beitrag von 12stringbassman » 07.05.2010, 19:03

@Otz:
Ich möchte ja keine Spaßbremse sein, aber mit der durchgehenden Kupferfläche um die Magneten herum hast Du Deinen Pickups eine Kurzschlusswicklung verpasst. Das könnte sich (zumindest theoretisch) dämpfend auf die Resonanz auswirken. Ein kleiner Schlitz längs durch die Magnet-Löcher würden das Problem beheben.
Ansonsten sehr saubere Arbeit. Mit dem Hochglanzpapier kann's ja auch nicht schiefgehen ;)
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Re: Tysk Hærstrøer

#13

Beitrag von DoubleC » 07.05.2010, 19:17

Alter Schwede!

Und das alles neben dem PCR-Arbeitsplatz! (Oder wie interpretiere ich die Aerosolspitzen auf der Fensterbank???).

Aber eine interessante Idee.......bin gespannt.


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Re: Tysk Hærstrøer

#14

Beitrag von Otz » 08.05.2010, 18:23

filzkopf hat geschrieben: Und tolle Laborausstattung hast du; Chemiker??
Damit würde ein Chemiker wenig anfangen können :D Nein, wir machen Molekularbiologie.
12stringbassman hat geschrieben:@Otz:
Ich möchte ja keine Spaßbremse sein, aber mit der durchgehenden Kupferfläche um die Magneten herum hast Du Deinen Pickups eine Kurzschlusswicklung verpasst. Das könnte sich (zumindest theoretisch) dämpfend auf die Resonanz auswirken. Ein kleiner Schlitz längs durch die Magnet-Löcher würden das Problem beheben.
Du Spaßbremse ;) Ok, dann muss ich nachsitzen. Ich erzähl dir auch besser nix von den Alukappen, die ich für diese Pickups habe :roll: Was meinst Du, reicht es wenn ich die äußeren Verbindungen entferne (alle) und nur die Verbindung in der Mitte zwischen den beiden inneren Magneten bestehen bleibt?
DoubleC hat geschrieben:Und das alles neben dem PCR-Arbeitsplatz! (Oder wie interpretiere ich die Aerosolspitzen auf der Fensterbank???).
Falsch geraten. Wir sind dekadent und nehmen nur solche Spitzen. Und für PCR haben wir einen Wandschrank :oops:

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Re: Tysk Hærstrøer

#15

Beitrag von Simon » 08.05.2010, 18:27

OTZ hat geschrieben:
Damit würde ein Chemiker wenig anfangen können :D Nein, wir machen Molekularbiologie.
Also ich als Bi0chemiker könnte damit einiges Anfangen ;) Aber MolBio... sehr tolles Gebiet; und sry für OT... :)

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Re: Tysk Hærstrøer

#16

Beitrag von 12stringbassman » 09.05.2010, 19:03

OTZ hat geschrieben:Du Spaßbremse ;)
Ich bin untröstlich :oops:
OTZ hat geschrieben: Ok, dann muss ich nachsitzen. Ich erzähl dir auch besser nix von den Alukappen, die ich für diese Pickups habe :roll: Was meinst Du, reicht es wenn ich die äußeren Verbindungen entferne (alle) und nur die Verbindung in der Mitte zwischen den beiden inneren Magneten bestehen bleibt?
Wie gesagt, alles nur Theorie, ich habe diesbezüglich keinerlei praktische Erfahrung.
Rein von meinem physikalischen Verständnis her müsste jedoch jede elektrische Leiterbahn um die Magneten (auch einen einzelnen) herum dem System nicht nur Energie entziehen, sondern auch die Resonanz bedämpfen. Ich würde einen Dremel nehmen und einen Schlitz längs durch die Kupferfläche fräsen. Die kannst Du ja trotzdem noch auf Masse löten, zwengs der Abschirmung. Es sollte mMn halt kein geschlossener Ring um die Magneten vorhanden sein.
Du könntest ja auch einen Schalter dran machen und im AB-Vergleich testen und hier berichten. Würde mich sehr interessieren ;)

PS.: Ich hab mal eine 1200W-Endstufe gebaut, und dabei aus Blödheit übersehen, dass das Stahlblech-Gehäuse und die M10-Schraube zur Befestigung des Ringkerntrafos, die durch Boden- und Deckel-Blech ging, eine Kurzschlusswicklung darstellte. Das ganze 19"-Rack hat gesummt. Der Auftraggeber was not amused, kann ich Dir sagen. Wir haben zwei Wochen gebraucht, um den Fehler zu finden und mussten den gesamten Aufbau des Gerätes neu konstruieren.

Ist meine Paranoia vor diesem Hintergrund etwas verständlicher? ;)
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Re: Tysk Hærstrøer

#17

Beitrag von AxelW » 09.05.2010, 22:09

Hallo zusammen,

verstehe ich es richtig, dass es bei der Prozedur darum geht, von dem kupferkaschierten Material die zwei Pads zu isolieren, um sie Anschluß für den PU zu verwenden?

Wenn ja: da hätte ich einen Skalpell o.ä. und ein Lineal genommen, und hätte da vorsichtig Schnitte drum angesetzt - das geht völlig ohne Chemie, allerdings muß man aufpassen, das man nicht abrutscht...

Ansonsten: Kurzschlußwicklung: das kann durchaus ein Problem sein. Ich würde da auch eine Unterbrechung vorsehen.

Gruß, Axel

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Re: Tysk Hærstrøer

#18

Beitrag von Otz » 04.06.2010, 21:31

AxelW hat geschrieben:verstehe ich es richtig, dass es bei der Prozedur darum geht, von dem kupferkaschierten Material die zwei Pads zu isolieren, um sie Anschluß für den PU zu verwenden?

Wenn ja: da hätte ich einen Skalpell o.ä. und ein Lineal genommen, und hätte da vorsichtig Schnitte drum angesetzt - das geht völlig ohne Chemie, allerdings muß man aufpassen, das man nicht abrutscht...
Richtig verstanden. Mechanisch geht das natürlich auch, aber das ist mir zu unpräzise. Chemisch ist mir da wesentlich lieber.

Ich habe die Kurzschlusswicklung unterbrochen. Danke Hiasl für den Hinweis.
Der "Bobbin" ist soweit fertig.
Der "Bobbin" ist soweit fertig.
Das ganze drei mal, versteht sich.

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Re: Tysk Hærstrøer

#19

Beitrag von Otz » 08.07.2010, 17:53

Heute geht's wieder um die Pickups. Die Platine ist fertig und die Spulenkörper wurden aufgebaut. Günstige AlNiCo Magnete mit 4 mm Durchmesser kommen zum Einsatz. Die Dinger waren vormagnetisiert was die Montage schwierig gestaltete. Ständig hüpfen die Dinger aus den Löchern. Ich hab's aber nach etwas Gefummel geschafft und die Magnete mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Danach ging's zum verkleben kurz ins Schnellschliffgrund-Tauchbad und nach Trocknung hält alles Bombenfest.
Spulenkörper die erste
Spulenkörper die erste
Spulenkörper von der Seite. Das Klebeband dient als Schutz für die Spule.
Spulenkörper von der Seite. Das Klebeband dient als Schutz für die Spule.
Die Tonabnehmer sind nämlich für möglichst kleine Fräsungen entworfen und die Befestigung erfolgt ähnlich wie bei P-90 Pickups. Die M3 Befestigungsschrauben laufen zwischen den äußeren Magneten und werden von einem Gewinde im Korpus aufgenommen. Hier eine Vorschau:
Alu-Kappe in montiertem Zustand.
Alu-Kappe in montiertem Zustand.
Die Kappen sind aus massivem Aluminium CNC gefräst. Eventuell werden sie noch eloxieret, das wird man sehen. Oder ich poliere einfach nur. Mir gefallen die Kappen sehr gut. Ich hoffe, sie werden auch gut klingen 8)
Kappen
Kappen
Holzarbeiten habe ich auch etwas gemacht. Der Korpus ist großteils geschliffen und wartet auf die letzten Fräsungen (Pickups, E-Fach). Dann ist er soweit fertig. Für den Hals warte ich momentan auf Material.

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Re: Tysk Hærstrøer

#20

Beitrag von Simon » 08.07.2010, 18:39

Schöne Pu- Kappen!!

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Re: Tysk Hærstrøer

#21

Beitrag von Otz » 10.07.2010, 13:27

Danke. Mir gefallen sie auch recht gut. Mich wundert nur etwas, dass mir niemand das Alu ausreden will.

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Re: Tysk Hærstrøer

#22

Beitrag von Reverend Sykes » 10.07.2010, 21:52

OTZ hat geschrieben:Danke. Mir gefallen sie auch recht gut. Mich wundert nur etwas, dass mir niemand das Alu ausreden will.
Das hat Bermann schon versucht. Was wäre eigentlich, wenn man den von Dir verlinkten Lack verwenden würde, um die Pickupkappen zu lackieren? Würde das auch abschirmen?

Sollte ich jemals für elektronisch bewandert gehalten worden sein, hab ich das spätestens mit der folgenden Frage verspielt. Aber mein Bestreben ein guter Gitarrenbauer zu werden ist größer, als meine Angst vor der Blamage.
AxelW hat geschrieben:Ansonsten: Kurzschlußwicklung: das kann durchaus ein Problem sein. Ich würde da auch eine Unterbrechung vorsehen.
Ihr wißt ja, ich bin Radio- und Fernsehtechniker. Das sind die Leute, die gerne mit Elektronikfachleuten herumhängen und Bandscheibenvorfälle vom Fernseherschleppen haben.
Ich hab zwar den Begriff "Kurzschlußwindung" schonmal gehört, aber da muß ich in der Berufsschule gerade gefehlt haben. Die Windung ist ja von der Tonabnehmerspule galvanisch getrennt. Helft mir mal auf die Sprünge, ich steh auf dem Schlauch!

Danke und Grüße

Rüdiger

Die Edit hat gerade gefragt, ob man die Abschirmung durch Alukappen nicht beim selberwickeln durch entsprechende Mehrwindungen ausgleichen kann?
Liebe Grüße
Rüdiger


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Für Eile hab ich keine Zeit.

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Re: Tysk Hærstrøer

#23

Beitrag von 12stringbassman » 11.07.2010, 06:12

Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese massiven Alu-Kappen, so schön sie auch sind, eine Kurzschlusswindung darstellen. Das heißt jetzt nicht, dass aus den Pickups gar nix mehr rauskommen wird, aber das Signal könnte etwas gedämpft werden, weil durch diese geschlossene Leiterschleife, die sich um die eigentliche Pickup-Wickling schließt, dem System Energie entzogen wird, die dann in der Spule fehlt. Der Pickup verliert also etwas an Output und die Resonanz dürfte auch etwas bedämpft werden.
Wieviel das in der Praxis ausmacht, hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. Widerstand der Kurzschlusswicklung (Alu = guter Leiter :-( , deswegen klingen ja auch Neusilber-Kappen weniger dumpf als Messingkappen, Neusilber leitet schlechter), Abstand der Wicklung von den Magneten (eher groß :-) ) usw.

Du könntest natürlich das Ganze entschärfen, indem Du eine niederohmige Wicklung draufmachst und dann mittels aktiver Elektronik die Resonanzspitze nach Belieben einstellst ;) Dann dürften die massiven Alukappen kaum noch einen Effekt ausmachen.
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Re: Tysk Hærstrøer

#24

Beitrag von Otz » 11.07.2010, 10:31

bussela hat geschrieben:
OTZ hat geschrieben:Danke. Mir gefallen sie auch recht gut. Mich wundert nur etwas, dass mir niemand das Alu ausreden will.
Das hat Bermann schon versucht.
Ja, ich und mein Gedächtnis. Recht hast Du!

Und ich dachte immer der indizierte Wirbelstrom im Alu und dessen elektromagnetisches Feld wären das Hauptproblem. Aber niederohmiger Pickup mit aktiver Klangregelung wäre eine Idee und kommt auf die Liste. Was für einen Gleichstromwiderstand nimmt man da immer so? Die Klangelektronik wäre dann ein SVF? Ich habe 0.06er Draht oder entsprechend dickere Kupferlitzen. Da könnte man ja auch mal je nach Windungszahl auch eine Litze probieren, da geht der Widerstand und damit die Bedämpfung runter, oder?

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Re: Tysk Hærstrøer

#25

Beitrag von 12stringbassman » 12.07.2010, 10:42

iederohmige Pickups werden oft mit 0,10 oder 0,15mm Draht gewickeit, ca. 500-1000 Windungen, das ergibt dann wenige 100Ohm. Ich bin da allerdings selbst noch in der Experimentier-Phase.

Die Legende besagt, dass Ron Wickersham, der Gründer von Alembic, in den frühen 1970ern die aktiven, niederohmigen Pickups nur deswegen erfand, weil er einfach keine Lust hatte, mit haarfeinem, leicht reißendem Draht tausende von Windungen auf die Spulen zu pfriemeln. :lol: :D
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