125er - Bauthread von Gitarre und Bass

[Janis]

Sehr schön was du hier zeigst. Sieht echt gut aus.

+1

Schöner Fortschritt!
Oder sollte ich sagen Giant steps?

Naja ist nur ein Vorwand, diesen Hammer Song zu posten:

https://m.youtube.com/watch?v=30FTr6G53VU

Weiter so!

[jonneck]

Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass dieser Song auf einem der beiden Instrumente je gespielt wird........

[jonneck]

Die heutige Bausession habe ich auch den Vormittag gelegt - deswegen der Baubericht passend zum Mittagsschlaf.....

Gestern hatte ich ja beim Gitarrenhals die Kopfplatte und den Halsfuss aufgedickt - letztes war nur halbgeschickt und hat mir später ein wenig mehr Arbeit gemacht. So sieht das nach dem Lösen der Zwingen aus:

Da der Halsfuss noch gut zu dick ist, habe ich den Überstand mit der Bandsäge abgeschnitten - ich brauche ja noch Material für die Verbreiterung der Kopfplatte.

Anschließend habe ich den Halsfuss auf die erforderlichen 47mm abfräst (+/- ein paar Zentel) und dann bündig gefräst.

[jonneck]

Zur Kopfplatte: Zunächst mal schauen, wo ich noch Breite brauche.

Die Seiten der Kopfplatte muss ich ja noch planen, das mache ich in derselben Vorrichtung, die ich für die Halsbreite benutzt habe. Und wenn ich den Halsfuss nicht schon aufgedickt hätte, dann müsste ich die auch nicht wieder verstellen.....

Gut, kein Drama......

Wie schon bei der Halsbreite richte ich den Hals so aus, dass die gewünschte Fräskante parallel zur Tischplatte steht. Auf ein genaues Maß kommt es hier nicht an, de kommt ja analog zum Bass noch ein Furnier auf die Kopfplatte.

Das abgeschnittene Stück Halsfuss muss für die Öhrchen herhalten.

Als letzte Arbeit für heute am Gitarrenhals habe ich dann noch die Fräsmacke mit UHU PLus plus Schleifstaub gefüllt. Schauen wir mal, wie das beigeschliffen später aussieht.

[jonneck]

So, dann dem der Gitarrenhals abgefrühstückt ist, geht es nun mit dem Basshals weiter.

Hier muss der Halsfuss ja noch eingekürzt werden, das mache ich als erstes.

Nachdem ich ein paar Millimeter abgefräst hatte, kam mir so ein Gedanke:

"Warum bringst Du nicht Deine rechte Hand mal mehr aus der Gefahrenzone?"

Und es geht so einfach!!!

Und ich brauche ca. ein Dutzend Instrumente, um auf so eine einfache Idee zu kommen.

Okay, hoffentlich erinnere ich mich beim nächsten Instrument wieder daran - auf jeden Fall ist der Halsfuss jetzt auf Maß.

[jonneck]

Jetzt kommt die Halsdicke an die Reihe - ich möchte am 1. Bund ca. 21mm haben, mit zunehmender Dicke von 2mm bis Halsende - im spielbaren Bereich komme ich damit auf ca. 1,5mm.

Dazu habe ich mir vor Ewigkeiten mal eine eher primitive Vorrichtung gebaut, in die ich den Hals einspannen kann und mit einer Zulage im Sattelbereich die Dickenzunahme hinbekomme - meine Wunschlinie ist wieder parallel zum Tisch.

Das Metallteil (keine Ahnung, wovon das ist) hat netterweise genau die 2mm, die ich brauche.

Und dann kämpfe ich mich einfach runter bis zur Linie - ich hätte etwas mehr wegsägen können.

Im Bereich des Halsfusses habe ich diesmal sehr früh aufgehört zu fräsen.
Zur Erinnerung: Hals-Korpus-Übergang ist am 14. Bund - also muss ich bis ungefähr zu 13. Bund mit dem Übergang vom Halsprofil zum Halsfuss fertig sein.
Bei den letzten Instrumenten ist das immer ein wenig eckig geworden - deswegen versuche ich es mal mit mehr Handarbeit im Übergang.

[jonneck]

Nachdem der Hals jetzt auch ganz gut Gewicht verloren hat, kann ich die Kopfplatte auf Maß bringen - 15mm sind angesagt.

Dazu klebe ich sie mit dem Gesicht nach unten auf ein schweres Stück Arbeitsplatte.

Die wird mit Klemmisias gut fest gedrückt und dann kann ich auf die gewünschte Stärke runterfräsen.

Im Übergang zum Hals lasse ich ein wenig Material stehen.

[jonneck]

So, jetzt wird der Übergang an der Kopfplatte bearbeitet, zunächst mit der Raspel..... Blech schützt beim Abrutschen doch besser als Papier.....

Dann kommt wieder dieses abgeklebte Sandvik-Teil zum Einsatz.

Und so kann es erstmal bleiben.

Am Halsfuss steht auch noch sehr sehr viel Material, was weg muss.

Da bin ich dann ein bisschen zu grobmotorisch/hektisch unterwegs gewesen - was für mich immer ein Zeichen ist, das es für heute gut sein könnte.

Der Ausriss wird zwar höchstwahrscheinlich in einer Rundung aufgehen, trotzdem leime ich ihn an und mache dann auch Schluss für heute.

Bis dann

Frank

[penfield]

Ja, immer Zeit lassen, nur nichts erzwingen wollen.
Schaff ich zwar immer noch nicht, aber es ist ein guter und richtiger Rat.

Saubere Arbeit.
Ausrisse hab ich schon öfter aufgeleimgt.
Hat immer gut funktioniert.

[jonneck]

Es gibt ein paar Fortschritte von gestern und heute......

Auf den Gitarrenhals musste ja noch ein Kopfplattenfurnier, hier auch mangels dick genugem Material doppellagig.

Was unscheinbares zum Füllen und was nettes drüber für's Auge.

Über Nacht durfte das dann trocknen und heute nachmittag wieder ans Licht.

Die kleine Fehlstelle, die beim Bündigfräsen entstanden war, hatte ich ja gefüllt - hier der Zwischenstand nach erstem Beiarbeiten.

Das wird mit Sicherheit noch ein bisschen unauffälliger werden.

[jonneck]

Die nächsten Schritte dann analog zum Bass:

Mitte übertragen und Kopfplatte anzeichnen....

..... Mechaniken-Positionen markieren

... Ergebnis bewundern.

Ich habe es dann deutlich vorsichtiger Aussägen und Beischleifen müssen, da ich keine durchgängig ebene Fläche als Auflage habe.

[jonneck]

Anschließend bin ich dann wieder manuell an die Übergänge drangegangen - wiederum mit diesem roten angeklebten Schleifdings.

Und so verkehrt schaut das gar nicht aus......

Die kleinen Rest-Kanten verschwinden dann mit dem Halsprofil bzw. dessen Übergang zur Kopfplatte.

[jonneck]

Nachdem der Staubsaugerschlauch schon mal im Spindelschleifer steckt, habe ich mal ausprobiert, ob ich nicht den Übergang zum Halsfuss damit vorarbeiten kann - da hatte ich ja einen Ausriss produziert.

Und mit entsprechendem Schutz (unter dem Tape ist eine Ziehklinge - falls ich abrutsche) kommt da doch was brauchbares raus. Ich muss natürlich von beiden Seiten arbeiten oder den Hals leicht in der Waagerechten halten.

Das werde ich zukünftig immer so machen. Dann habe ich mit der bewährten Methode für diese Übergänge von einer Fäche ins Runde weitergemacht.....

.... und das ist schon mal eine schöne Ausgangsbasis für eine anschließende Verrundung.

Mit diesem Erfolgserlebnis habe ich dann beschlossen, es für heute gut sein zu lassen.




Also dann....

Frank

[jonneck]

Ich hatte zwar nicht vor, heute nochmal in den Keller zu gehen, aber irgendwie scheine ich im Moment ohne Schleifstaub nicht auszukommen....

Der Gitarrenhals liegt ja noch etwas zurück, deswegen darf der heute aufholen. Die Arbeitsschritte und -methoden sind dieselben wie beim Basshals - deswegen eher im Stenogramm-Stil:

Zunächst mal auf Dicke fräsen, auch hier wieder im ersten Bund auf ca. 21mm und gut 1,5mm dicker werdend zum Halsfuss hin.

[jonneck]

Anschließend dann die Kopfplatte auf knapp 15mm Dicke.....

... die Übergänge bearbeiten.....

... und am Spindelschleifer den Übergang zum Halsfuss vorbereiten.

Der dann auch noch manuell bearbeitet wurde.

Das letzte Bild täuscht eine Delle vor, die nicht da ist.

Zur Kopfplattenrückseite: Natürlich sieht man jetzt das angesetzte Stück, mit Mechaniken fällt das hoffentlich weniger auf.

[jonneck]

Grrr - ich muss nochmal tippen, ich bin in eine Falle reingetappt......

Die Sattelnut fehlt ja noch, die wird genauso hergestellt wie beim Basshals.

So, wenn mir jetzt kein guter Grund einfällt, warum ich die Hälse nochmal auf eine planes Griffbrettseite legen oder fixieren muss, dann kann ich eigentlich die Griffbrettradien schleifen.

Dann müsste ich auch entscheiden, ob der Gitarrenhals Front-Dots bekommt.


Wie immer: Gerne Feedback! Im Moment bin ich mir nicht so sicher, ob das, was ich so mache, überhaupt von Interesse ist.

Frank

[flyaway]

Hallo Frank,

Doch doch!
Ich folge (wenn auch still) deinem Thread.
Bzgl. Dots: ich habe hier im Forum schon so seitlich eingelegte Striche statt Punkte gesehen - wäre das was? (Obwohl dots wohl einfacher sind..)

Edit: und deine Doku ist super!

[wasduwolle]

Ich lese auch mit, schöner Thread
Viele Bilder
Grüße
Wasduwolle

[Poldi]

Natürlich ist das von Interesse, immer weiter so.

[Simon]

tolle Arbeit; auch ich lese still mit

[Drifter]

Ich bin ein ganz stiller Mitleser, aber schau Dir mal die Aufrufe Deines Freds an!

lG

Norbert

[jonneck]

Ich bin wieder motiviert!!!

[jonneck]

Auch heute wurde ein wenig weitergearbeitet - alles irgendwie Kleinkram, der irgendwann drankommen muss.....

Die Gitarrenkopfplatte habe ich etwas näher an ihre finale Form gebracht, wobei das bei mir nicht sklavisch symmetrisch werden wird, sondern eher dellenfrei.

Immer, wenn ich so recht stupide an etwas herumschleife, kommen mir merkwürdige Gedanken - diesen möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Gehören Gitarrenbauer biologisch eigentlich zu den Beiteltieren?

Ich gebe zu, dass so etwas flaches gefährlich ist, wenn man gerade eine Rundung schleift....

Okay, ich schweife ab......

Bevor ich an der Kopfplatte feiner werde, möchte ich die Sachen abschließen, bei der ich da noch etwas beschädigen kann - dazu gehört auch das Bohren der Mechanikenlöcher.

Bei der Gitarre heisst das:

- Bohren mit 8mm von vorne

- Aufweiten der Bohrungen mit einem 10er Senker von hinten

Diesmal ging das ohne Ausrisse.....

[jonneck]

Beim Bass habe ich erst gebohrt - die Mechaniken brauchen 14mm.

Die Bohrung von vorne, dann sind die Ausrisse zumindest hinten.

Ich habe auch mal überlegt, eine 2mm Führungsbohrung zu setzen und dann von beiden Seiten zu bohren, ich weiss aber nicht, ob sich da was verkanten kann und dann gibt es Bruch.

Anschließend habe ich die Bohrungen noch von Hand mit einem Senker leicht angefast.

Netterweise werden die Ausrisse von den Bassmechaniken dann überdeckt.

Anschließend habe ich auch noch die Bass-Kopfplatte durch Schleifen näher ans Ziel gebracht.

[jonneck]

Damit die Mittellinen endlich mal von den Kopfplatten verschwinden können, habe ich dann noch die Trussroddeckelchen vorbereitet. Für deren Ausrichtung brauche ich die Linien ja noch.

Dazu baue ich mir mein eigenes Sperrholz mit netter Deckschicht.

Das wird auch die einzige Verleimung mit stinknormalem Ponal.